E-Book, Deutsch, Band 0434, 448 Seiten
Reihe: Julia Extra
Winters / Conder / Graham Julia Extra Band 434
1. Auflage 2017
ISBN: 978-3-7337-0904-4
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
E-Book, Deutsch, Band 0434, 448 Seiten
Reihe: Julia Extra
ISBN: 978-3-7337-0904-4
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
DIE RACHE DES GRIECHISCHEN TYCOONS von GRAHAM, LYNNE
Nikolai Drakos' Geliebte werden? Für Ella ein schrecklicher Gedanke. Aber sie hat keine Wahl. Der skrupellose griechische Geschäftsmann hat die Schulden ihres Vaters übernommen - und als Gegenleistung dafür will er sie ...
WER TRAUT SCHON EINEM MILLIONÄR? von CONDER, MICHELLE
Sie soll eine Erbschleicherin sein? Diese Unterstellung und sein herablassendes Grinsen machen Carly rasend! Wenn sie sich nur nicht so sehr von dem gutaussehenden Millionär Dare James angezogen fühlen würde ...
WÜSTENKÖNIGIN WIDER WILLEN von WEST, ANNIE
Diese Augen hat Arden nie vergessen. Sie gehören dem Mann, der sie vor Jahren verlassen und ihr das Herz gebrochen hat. Jetzt steht er vor ihr auf dieser schicken Party, ist Herrscher über ein Wüstenreich - und weiß nichts von ihrem gemeinsamen Sohn ...
IN ITALIEN WARTET DAS GLÜCK von WINTERS, REBECCA
Vertauschte Babys! Single-Mutter Valentina ist fassungslos. Der kleine Ric ist nicht ihr Kind - doch sie liebt ihn über alles. Dann trifft sie Giovanni, in dessen Villa in Neapel ihr Sohn Vito lebt. Sie will ihr Kind, aber sie will auch Ric. Wie soll ihr Herz sich entscheiden?
Rebecca Winters war eine berühmte amerikanische Romanceautorin aus Salt Lake City, Utah. Ihre Heimat und ihre Lieblingsurlaubsziele in Europa dienten oft als Kulisse für ihre romantischen Liebesromane.
In ihrer 35-jährigen Schaffenszeit schrieb sie 175 Romance Novels, die weltweit fast 30 Millionen Mal verkauft wurden.
Autoren/Hrsg.
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1. KAPITEL
Nikolai Drakos besah sich das Foto sehr genau. Das konnte nicht dieselbe Frau sein – unmöglich! Niemals würde sein Rivale Cyrus Makris eine Frau aus ärmlichen Verhältnissen heiraten.
Verwirrt hob Nikolai den Kopf und studierte erneut das Bild der ätherisch wirkenden Rothaarigen. Ausgeschlossen! Das konnte nicht die kleine Verführerin, die Parkanweiserin, von damals sein. So winzig war die Welt dann doch nicht. Irgendwie passte es aber, denn er erinnerte sich, dass Cyrus ein Landhaus in Norfolk gehörte. Stirnrunzelnd ließ er die Gedanken in die jüngere Vergangenheit schweifen.
Die Frau, die er kennengelernt hatte, wusste trotz ihrer geringen Körpergröße genau, was sie wollte. Wobei er diese Eigenschaft bei den Schönheiten, die nur für kurze Zeit sein Bett teilten, so gar nicht schätzte. Die Frau auf dem Foto besaß auch noch smaragdgrüne Augen und einen Mund, so weich, samten und rosig wie eine Lotusblüte. Eine heiße Kombination, die zu vergessen ihn viel Zeit gekostet hatte. Unwillig presste er die sinnlichen Lippen aufeinander. Ein anderer Mann hätte vielleicht nach ihr gesucht, nachdem sie ihn abserviert hatte, um noch einen Versuch zu starten. Nikolai jedoch nicht. Er lief Frauen nicht hinterher, raspelte kein Süßholz, hatte nichts für Dates, Blumen oder diesen ganzen romantischen Kram übrig. Niemals. Also war er gegangen. Schließlich lautete sein Lebensmotto: Keine Frau ist unersetzlich, keine ist einzigartig. An die große Liebe glaubte er sowieso nicht. Für ein paar wenige fesselnde Momente hatte sie seine Fantasie beflügelt. Aber dass die schiere Lust ihn dazu brachte, ihr nachzulaufen? Nein, das kam überhaupt nicht infrage. Und überhaupt: Seit wann musste er Frauen nachsteigen?
Dass Cyrus’ ältlicher Vater den Druck auf seinen fünfundvierzigjährigen Sohn und Erben erhöhte, er möge endlich heiraten, war allgemein bekannt. Dennoch fiel es Nikolai schwer, zu glauben, dass Cyrus tatsächlich vorhaben könnte, diesen ungestümen Rotschopf, der seinen, Nikolais, heiligen McLaren Spider zerkratzt hatte, zur Frau zu nehmen. Denn Cyrus stand nur auf reine, unberührte weibliche Wesen. Diese bittere Erfahrung hatte Nikolais verstorbene Schwester machen müssen. Und Nikolai hielt es für ausgeschlossen, dass die lebhafte Rothaarige auf dem Bild noch rein und unberührt war.
Als Nikolai aufsprang, spannten sich seine Muskeln an. Er griff sich die Akte, die er studiert hatte. Der von ihm eingesetzte Privatdetektiv war ein Profi und der gelieferte Bericht gründlich recherchiert. Erneut betrachtete er die Bilder. Zugegeben, die Ähnlichkeit zwischen den beiden Frauen war frappierend. Neugierig begann Nikolai die Fakten über Prunella, die Ella genannt wurde, zu lesen. Ja, in jener Nacht hatte er gehört, wie ihre Chefin diesen Namen benutzt hatte, erinnerte er sich. Ella Palmer war dreiundzwanzig, ehemalige Studentin der Veterinärmedizin und früher mit Cyrus’ verstorbenem Neffen Paul verlobt gewesen. Die Verbindung zwischen ihr und Cyrus hätte er nicht vorhersehen können, denn der kümmerte sich selten um seine Verwandte.
Nikolai, der überraschenderweise mehr wissen wollte, las weiter. Ein Jahr war seit dem Tod des Neffen an Leukämie vergangen, zwei Jahre war der Schlaganfall von Ellas Vater George Palmer her. Aktuell ertrank der alte Mann in Schulden. Nikolai fand es erstaunlich, dass Cyrus, der zwar reich, aber geizig war, sich nicht einschaltete und Ellas Familie half. Aber vielleicht hielt er diese Möglichkeit als Trumpf in seinem Machtspielchen zurück.
Nikolai hingegen erkannte sofort, dass es für ihn die optimale Chance war zu handeln. Er rief seine persönlichen Assistentinnen zu sich und erteilte Anweisungen, noch während er versuchte, zu verstehen, weshalb Ella Palmer sich als Cyrus’ Braut eignen sollte.
Was war so besonders an ihr? Ein paar Jahre lang hatte sie sich in Cyrus’ Nähe aufgehalten. Als Verlobte seines Neffen war sie sicherlich unantastbar gewesen, wobei das Unerreichbare stets eine gewaltige Versuchung für einen Mann darstellte, der geradezu aufblühte, wenn es darum ging, die Regeln zu brechen. Nun war sie allein und schutzlos, und Cyrus schien den Geduldigen zu spielen. Oder war es Ella, die ihrerseits erpicht darauf war, Cyrus zu heiraten? Denn auch wenn er alt genug war, um ihr Vater zu sein, so war er auch ein prominenter und wohlhabender Geschäftsmann.
Was mochte Cyrus, von der Unschuld einmal abgesehen, anziehend an ihr finden? Ella Palmer konnte weder mit Geld noch mit Beziehungen aufwarten. Sie war eine Schönheit, aber eine Frau, die einmal verlobt gewesen war, konnte heutzutage unmöglich noch Jungfrau sein. Verwundert schüttelte Nikolai den Kopf. Oder doch? Hatte sie überhaupt eine Idee, mit welchem Mann sie sich da abgab? Mit einem Typen, den sexuelle Gewalt erregte? Der ihr einen bleibenden Schaden zufügen würde, sofern er die Chance dazu erhielt? Oder betrachtete sie einen Ehering als angemessene Entschädigung für brutale Misshandlungen?
Es war egal, denn Nikolai würde sie vor Cyrus schützen. Dieser Mann war gefährlich, und Nikolai wusste nur zu gut, dass er den dunklen Seiten des Lebens verfallen war. Durch Bestechung, Einschüchterung und Schmiergelder schaffte es Cyrus bis heute, sich der gerechten Strafe zu entziehen. Seit Langem schon sah Nikolai sich gezwungen, zu subtileren Mitteln zu greifen, um sich zu rächen. Da er äußerst reich und intelligent war, hatte er jeden einzelnen Schritt seines Gegners in der Geschäftswelt verfolgt und ihm regelmäßig lukrative Aufträge vor der Nase weggeschnappt. Was sich einfach gestaltete, denn Cyrus machte sich eher Feinde als Freunde. Trotzdem war das nicht im Mindesten so befriedigend, als wenn er Cyrus auf einer persönlicheren Ebene treffen könnte. Ella Palmer zu verlieren, dabei zuzusehen, wie sie seinen schlimmsten Rivalen ihm vorzog, würde Cyrus einen vernichtenden Schlag verpassen. Und alles, was Cyrus Schmerzen zufügte, machte Nikolai glücklich.
Und was die Auswirkungen seiner Handlungen auf Ella Palmer und ihre Familie betraf, kümmerte es ihn überhaupt? In Nikolais Krieg waren sie der Kollateralschaden. Trotz allem wäre ihre Familie gleichzeitig die erdrückenden Schulden los und Ella vor Cyrus in Sicherheit. Rücksichtslose Entschlossenheit stachelte Nikolais brennenden Wunsch nach Rache an. Dass Cyrus’ Opfern jede Art der Gerechtigkeit verwehrt geblieben war, bekräftigte Nikolai nur in seinem Vorhaben. Aber da war noch etwas – ein Gefühl, das ihn die Zähne zusammenbeißen ließ. Obwohl er mit aller Macht versuchte, ruhig zu bleiben, die Kontrolle zu behalten und unbeteiligt zu sein, überkam Nikolai bei dem Gedanken, dass Cyrus Ella in seine schleimigen Hände kriegen und sie verletzen würde, eine unbändige Wut …
„Es sieht schlimm aus, Ella“, sagte Gramma vorsichtig.
„Wie schlimm?“, hakte Ella nach. Ihr Mund fühlte sich trocken an.
George Palmer, Ellas Vater und Grammas Sohn, seufzte schwer. „Wenn es um die Familie geht, bin ich eine absolute Niete … Ich habe alles verloren!“
„Das Geschäft, ja. Wahrscheinlich ist es zu spät, dort etwas retten zu wollen. Das macht dich doch nicht zu einer Niete“, gab Ella mit zittriger Stimme zurück. Seit Ewigkeiten wussten sie, dass der Laden schlecht lief. „Aber das Haus ist …“
„Nein, Ella“, schnitt Gramma ihr das Wort ab. Ihr faltiges Gesicht war bleich und ausdruckslos. „Dieses Mal ist auch das Haus weg.“
„Was?“, rief Ella ungläubig. „Das Haus gehört dir, nicht Dad!“
„Die Scheidung von Joy hat mich die Hälfte des Geschäfts gekostet“, erinnerte sie der ältere Mann.
„Das einzige Vermögen, das wir damals hatten, war dieses Haus. Dein Vater erhielt den Geschäftskredit, den er brauchte, um Joy auszubezahlen, nur unter der Bedingung, dass er das Haus als Sicherheit einsetzt“, erklärte Ellas Großmutter, eine zierliche weißhaarige Dame in den Siebzigern, die sie Gramma nannte. „Also brachten wir es ein und hofften das Beste.“
„So eine Sch… äh … so ein Scheibenkleister“, stieß Ella aus und keuchte, nachdem sie kurz nach einem Wort gesucht hatte, das ihre Oma nicht empören würde.
In Gedanken bei ihrer Stiefmutter, der unberechenbaren Joy, überlegte Ella, dass ihr Vater seit der Scheidung sehr viel glücklicher wirkte. Joy war eine äußerst anspruchsvolle Frau gewesen. Auch wenn der ältere Mann sich relativ gut von dem Schlaganfall vor zwei Jahren erholt hatte, musste er heute einen Stock zu Hilfe nehmen, denn die linke Körperhälfte blieb einfach schwach. Joy hatte ihn während der Reha verlassen. Sobald sein ehemals solides Einkommen abnahm, hatte sie das Weite gesucht. Die Dienste eines guten Anwalts für die darauffolgende Scheidung hatte sich ihr Vater nicht leisten können. Und so war es für alle ein Schock, dass das Scheidungsurteil seiner von ihm getrennt lebenden Frau die Hälfte seines Möbelgeschäftes zusprach. Sie auszubezahlen hatte die Familie unversehens in diese katastrophale finanzielle Notlage gebracht.
„Dass wir das Risiko mit dem Haus eingegangen sind, hat sich für uns nicht bezahlt gemacht. Aber ich tröste mich mit dem Gedanken, dass wir es wenigstens versucht haben“, merkte George Palmer ironisch an. „Andernfalls würden wir uns immer fragen, ob wir es nicht hätten doch tun sollen. Nun hat sich die Sache erledigt, und zu unserem Leidwesen müssen wir meine Gläubiger bezahlen.“
Seine Art, alles kampflos hinzunehmen, trug nicht gerade dazu bei, dass sich Ellas Stimmung besserte. George Palmer war von Natur aus ein Gentleman, der niemals auch nur ein...




