Wöltje / Bea / Pilz | Wirtschaftswissenschaften | E-Book | sack.de
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E-Book, Deutsch, 744 Seiten

Wöltje / Bea / Pilz Wirtschaftswissenschaften

12 Kernfächer mit Aufgaben, Lösungen und Glossar

E-Book, Deutsch, 744 Seiten

ISBN: 978-3-7398-0265-7
Verlag: UVK
Format: EPUB
Kopierschutz: Wasserzeichen (»Systemvoraussetzungen)



Verständliche Einführung in die Wirtschaftswissenschaften: Dieses Buch erklärt die wichtigsten Grundlagen inklusive wissenschaftlicher Methodik.

Dies umfasst die betriebswirtschaftlichen Themen Bilanzierung, Kosten- und Leistungsrechnung, Controlling, Finanzierung, Personalwirtschaft, Marketing und Projektmanagement. Darüber hinaus die drei volkswirtschaftlichen Fächer Mikro- und Makroökonomie sowie Außenwirtschaft. Abgerundet wird das Werk mit den Kapiteln zur Statistik für Wirtschaftswissenschaftler und dem Wissenschaftlichen Arbeiten. Alle Kapitel beinhalten Fragen und Aufgaben, deren Lösungen sich am Ende des Buches finden. Ein Glossar mit zentralen Begriffserklärungen ist ebenfalls Bestandteil.

Ein Buch, das jeder Erstsemesterstudent der Wirtschaftswissenschaften zum Studieneinstieg lesen sollte. Auch geeignet für alle, die mit wirtschaftswissenschaftlichen Themen in Berührung kommen und berufliche Quereinsteiger.
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4 Gewinn- und Verlustrechnung
Definition Die Gewinn- und Verlustrechnung (GuV) ist eine zeitraumbezogene Rechnung. Die Gewinn- und Verlustrechnung unterscheidet zwischen Erträgen und Aufwendungen. Aufwendungen sind der Werteverzehr eines Unternehmens an Gütern und Dienstleistungen. Unter Erträgen versteht man den Wertzuwachs aus dem Erlös von Erzeugnissen und Dienstleistungen. Darstellungsform Die Gewinn- und Verlustrechnung kann als Konto- oder als Staffelform dargestellt werden. Die weniger detaillierte Kontoform ist Einzelunternehmen und Personengesellschaften vorbehalten, die zwischen den beiden Kontoformen wählen können. Bei der Kontoform wird am Ende des Geschäftsjahrs ein Abschlusskonto erstellt, das das Gewinn- und Verlustkonto umfasst. Die Aufwendungen werden im Soll gebucht und die Erträge im Haben. Das Unternehmen kann einen Gewinn vorweisen, wenn die Erträge größer sind als die Aufwendungen. Danach wird der Reingewinn oder -verlust in der Bilanz unter dem Eigenkapital erfasst. Die Umsatzerlöse haben den größten Anteil an den Erträgen. Aber auch Bestandsmehrungen wie fertige Erzeugnisse auf Lager oder Eigenleistungen (z. B. die Herstellung oder Verbesserung einer Maschine in der Produktion) können zu hohen Erträgen führen. Verfahren Bei der Aufstellung der Gewinn- und Verlustrechnung wird das Gesamtkosten- oder das Umsatzkostenverfahren verwendet. Staffelform der GuV Die Staffelform kommt weitaus häufiger als die Kontenform vor, da Kapitalgesellschaften wie die GmbH oder AG sie einsetzen müssen. Sie enthält mehr Einzelheiten und sieht Zwischenergebnisse und -summen vor. Die genaue Zusammensetzung der verschiedenen Positionen ist detailliert vorgeschrieben. Die Staffelform der Gewinn- und Verlustrechnung besteht aus folgenden Positionen:    Gesamtleistung    Betriebsergebnis    Finanzergebnis    Außerordentliches Ergebnis    Steuern    Jahresüberschuss/Jahresfehlbetrag    Bilanzgewinn oder Bilanzverlust Die Staffelform beginnt mit der Gesamtleistung. Sie umfasst die gesamten Leistungen des Unternehmens in einem Geschäftsjahr und enthält vier Positionen, die als Bruttorechnung bezeichnet werden. Gesamtleistung Umsatzerlöse + Erhöhung des Bestandes an fertigen und unfertigen Erzeugnissen + andere aktivierte Leistungen + sonstige betriebliche Erträge               = Gesamtleistung Die Umsatzerlöse entstehen aus dem Verkauf von Erzeugnissen und Handelswaren (von anderen Unternehmen bezogene Produkte). Fertige oder nicht ganz fertige Erzeugnisse sind teilweise noch im Lager. Bestandsmehrungen und -minderungen beziehen sich auf die Veränderungen der Lagerbestände. Sie müssen berücksichtigt werden, da sie zur Leistungserstellung gehören. Aktivierte Eigenleistungen sind beispielsweise eine Verbesserung von Maschinen in der Produktion, die das Unternehmen selbst durchgeführt hat. Die sonstigen betrieblichen Erträge umfassen folgende Erträge: Erlöse aus Nebentätigkeiten und Dienstleistungen, Vermietungen, Verpachtungen, Buchgewinne aus dem Verkauf von Anlagevermögen, Kursgewinne (Devisenkurs), Erträge aus Wertpapiergeschäften, Gewinne aus der Veräußerung von Beteiligungen, Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen, Auflösung des Sonderpostens mit Rücklageanteil, erhaltene Investitionszulagen und andere staatliche Zuschüsse. Rohergebnis Das Rohergebnis wird berechnet, indem von der Gesamtleistung die Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe sowie bezogene Waren und Leistungen subtrahiert werden. Das Rohergebnis wird lediglich in den Jahresabschlüssen von kleinen und mittelgroßen Kapitalgesellschaften erwähnt. Rohergebnis = Gesamtleistung – Materialaufwand (Roh-, Hilfs-, Betriebsstoffe, bezogene Waren) – Aufwendungen für bezogene Leistungen Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit Das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit ist die Summe des Betriebs- und des Finanzergebnisses. Betriebsergebnis + Finanzergebnis = Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit Voraussetzung für die Berechnung des Ergebnisses der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit ist zuvor die Ermittlung des Betriebs- und des Finanzergebnisses. Betriebsergebnis Das Betriebsergebnis erhält man, wenn von der Gesamtleistung Material- und Personalaufwand, Abschreibungen und sonstige betriebliche Aufwendungen abgezogen werden. Gesamtleistung – Materialaufwand – Personalaufwand – Abschreibungen – sonstige betriebliche Aufwendungen = Betriebsergebnis Zu den sonstigen betrieblichen Aufwendungen zählen: Soziale Abgaben aufgrund von Tarifverträgen, Fahrtkostenzuschüsse, Aus- und Fortbildungskosten, Verwaltungs- und Vertriebskosten, Vertreterprovisionen, Wohngeldzuschüsse, Instandhaltungsaufwendungen, Garantieaufwendungen, Rechtsund Beratungskosten, Beiträge und Gebühren, Ausgangsfrachten, Mieten und Pachten, Währungs- und Kursverluste, Bildung von Rückstellungen, Abschreibungen auf Forderungen und andere Gegenstände des Umlaufvermögens. Finanzergebnis Das Finanzergebnis betrachtet die Erträge, die aus Finanzanlagen stammen, und berücksichtigt Abschreibungen auf Finanzanlagen. Erträge können durch Beteiligungen und aus Unternehmen resultieren, die einem Gewinnabführungsvertrag unterliegen. Andere Erträge ergeben sich aus Dividenden von Aktien oder Zinserträgen aus Krediten an verbundene Unternehmen. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge fassen Zinserträge aus Forderungen an Dritte, aus Dividenden von Aktien im Umlaufvermögen und Zinsen für Beteiligungen zusammen. Zinsen und ähnliche Aufwendungen beziehen sich beispielsweise auf Bankkredite, Darlehen und Lieferantenkredite sowie Hypotheken und diskontierte Wechsel. Das Finanzergebnis wird wie folgt berechnet: Erträge aus Beteiligungen + Erträge aus anderen Wertpapieren und Ausleihungen des Finanzanlagevermögens + sonstige Zinsen und ähnliche Erträge + Zinsen und ähnliche Aufwendungen = Finanzergebnis Jahresüberschuss und Bilanzgewinn Für den Begriff „Gewinn“ gibt es in der Betriebswirtschaftslehre mehrere exakte Definitionen. Das Ergebnis vor Steuern (Englisch: Earnings before taxes – EBT) wird ermittelt, indem vom Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit das außerordentliche Ergebnis abgezogen wird. Das außerordentliche Ergebnis besteht aus der Differenz von außerordentlichen Erträgen und Aufwendungen. Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit – außerordentliches Ergebnis = Ergebnis vor Steuern Außerordentliche Erträge dienen nicht unmittelbar dem Betriebszweck und gelten als Nebenerlöse. Ein Beispiel dafür sind Betriebsveräußerungen oder staatliche Zuschüsse. Außerordentliche Aufwendungen sind nicht Teil der betrieblichen Leistungserstellung, sondern fallen für einmalige außergewöhnliche Ereignisse an (Bsp.: Versicherungsschutz nach Katastrophen). Der Jahresüberschuss oder der Jahresfehlbetrag ergibt sich, wenn vom Ergebnis vor Steuern die Steuern vom Einkommen und Ertrag sowie die sonstigen Steuern abgezogen werden. Zu den Steuern vom Einkommen und Ertrag rechnet man die Körperschaftsteuer und die Gewerbeertragsteuer. Grund-, Erbschaftssteuer- und Schenkungsteuer, Kraftfahrzeug-, Mineralöl-, Versicherungssteuer sowie Ausfuhrzölle. Unter den sonstigen Steuern werden folgende Steuerarten und Abgaben subsumiert: Gewinne, die nicht ausgeschüttet werden, verbleiben im Unternehmen (werden thesauriert) und werden als Gewinnrücklage in der Bilanz ausgewiesen. Bei der Berechnung des Bilanzgewinns (bzw. Bilanzverlusts) werden Gewinne, die in die Gewinnrücklage eingestellt wurden, wieder abgezogen. Ergebnis vor Steuern – Steuern vom Einkommen und Ertrag – sonstige Steuern = Jahresüberschuss bzw. -fehlbetrag – Einstellung in Rücklagen = Bilanzgewinn bzw. -verlust Verständnisfragen Haben Sie alles verstanden? Mit den folgenden Fragen können Sie das Gelernte schnell prüfen: Was sind Beispiele für Erträge?    Umsatzerlöse    Bestandsmehrungen    Eigenleistungen    Verkauf von Unternehmensteilen    Löhne und Gehälter Welche Größen werden beim...


Prof. Dr. Jörg Wöltje lehrt an der Hochschule Karlsruhe und ist Verfasser einer Vielzahl von Wirtschaftsbüchern.


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