E-Book, Deutsch, 208 Seiten
Wollert Der verrückteste Reiseführer für Nord- und Ostsee
1. Auflage 2024
ISBN: 978-3-7453-2549-2
Verlag: riva
Format: PDF
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Verborgene Orte, kuriose Bauwerke und faszinierende Naturphänomene. Außergewöhnliche Reiseziele von Lübeck über Kopenhagen bis Oslo
E-Book, Deutsch, 208 Seiten
ISBN: 978-3-7453-2549-2
Verlag: riva
Format: PDF
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Die Nord- und Ostsee gehören zu den beliebtesten Reisezielen der Deutschen. Ob Alt oder Jung, mit der ganzen Familie oder allein – nirgends kann man so gut die Seele baumeln lassen wie am Meer. Doch die Küstenregion hat viel mehr zu bieten als pure Erholung. Wie wäre es, einen Bungeesprung hoch über den Wellen zu wagen? Die größten Zimtschnecken der Welt zu essen? Einmal mit einem Piratenschiff aus dem 17. Jahrhundert über die Wellen zu schippern oder Wikingern beim Schmieden von Schwertern und Messern zuzusehen?
Von unberührten Landstrichen bis zu skurrilen Bauwerken stellt dieser Reiseführer der anderen Art die spannendsten Ausflugsziele für Nord- und Ostsee in Deutschland und den Nachbarländern vor. Damit wird die nächste Reise garantiert nicht langweilig!
Autoren/Hrsg.
Weitere Infos & Material
DEUTSCHLAND
1 Wenn Klippen in der Sonne lachen 2 Neulich in Haithabu 3 Helgolands kleine Schwester 4 Die »Lange Anna« 5 Ein Stück Eisenbahnromantik 6 Auf den Kopf gestellt 7 Im Schatten der großen »Pötte« 8 Weit draußen 9 Ein Hafen für die Seele 10 Die Sehnsucht im Blick 11 Die Insel der Reichen und Schwitzenden 12 Mit 2 PS zur Insel rüber 13 Das Atlantis des Nordens 14 Amrums geheimnisvolle Gräber 15 Sandy Wonderland 16 Kleinod im Nirgendwo 17 Brücke mit Charakter 18 Mahnmal einstigen Größenwahns 19 Hoch über der Ostsee 20 Einmal Bodo mit dem Bagger sein 21 Das Boot öffnet seine Luke 22 Die verbotene Insel 23 »Rumantik« in Flensburg 24 Phänomenal! 25 Fantastische Figurenwelt 26 Der Weg ist das Ziel 27 Filmkulisse mit Kultcharakter 28 Fisch gefällig? 29 Mythen auf dem Marktplatz 30 Der Science-Fiction- Leuchtturm 31 Deutschlands kleinste Kneipe 32 Gebrochen und doch vereint 33 Eine Welt aus Marzipan 34 Die grüne Insel 35 Ein Schritt, zwei Länder 36 Auf das Rind gekommen 37 Das Gold des Meeres 38 Störtebekers Schatz 39 Mitten in den Fluten 40 Vogelinsel mit bewegter Vergangenheit 41 Der auf das Meer hinausblickt 42 Weltberühmtheit in Kiel 43 Nördlicher geht nicht Naturwunder Wenn Klippen in der Sonne lachen
Sommertage auf Sylt haben an den Weststränden der Insel ihren ganz eigenen Charme. Wenn der weiche, samtige Sand die Füße kitzelt, Möwen durch die salzige Luft fliegen, das Plätschern der Wellen stetig in den Ohren liegt. Es riecht nach Meer und Sonnencreme, der Eismann kommt mit kühlen Verführungen vorbei. Sommer, Sonne, Sylt wie es leibt und lebt. Irgendwann aber werden die Schatten länger, der Tag neigt sich seinem Ende entgegen. Zwischen Wenningstedt und Kampen werden diese Momente allerdings vielmehr zu einem Anfang, den man so schnell nicht vergessen wird. Denn wenn die Abendsonne weit draußen im Meer versinkt, leuchtet das Rote Kliff erst in seiner vollen Pracht. Helle orange bis rote Farben funkeln auf bis zu 30 Metern Höhe, es ist, als ob die Natur zu ihrem ganz eigenen Schauspiel läutet. Was unwirklich und magisch erscheint, hat rationale geologische Gründe. Der eisenhaltige Lehm des urzeitlichen Küstenabschnitts sorgt in Verbindung mit Sauerstoff für die besondere Verfärbung, die im Sonnenlicht besonders gut zur Geltung kommt. Aber das Schauspiel ist fragil. Stürme und Fluten trotzen dem Land immer wieder weite Teile ab, sodass schon seit vielen Jahren durch regelmäßige Sandvorspülungen gegengesteuert werden muss. Das 1979 zum Naturschutzgebiet erklärte Kliff und die anliegenden Dünen lassen sich wunderbar auf eigene Faust erkunden, es gibt aber auch eine beliebte geführte Wanderung von Wenningstedt aus. Wofür man sich auch entscheidet, es sollte definitiv einmal Teil eines Sommertages auf Sylt sein. u. a. Riperstieg 333C, 25999 Kampen
Koordinaten: 54°57‘54.76“N, 8°19‘59.27“O Geschichte hautnah Neulich in Haithabu
»Neulich in Haithabu« sang schon die norddeutsche Kultband Torfrock voller Inbrunst und berichtete unter anderem von den Abenteuern des Wikingers Rollo, auch »Rote Locke« genannt. Ganz so neulich wie die musikalischen Einlagen ist das Leben der echten Wikinger in Haithabu bei Schleswig nicht, dafür ist ihre Nachwirkung mindestens genauso profund. Hier, rund 20 Kilometer von der Küste entfernt, stehen heute nicht umsonst ein kleines Museum und ein nachgebautes Dorf, die an die einstige Siedlung dänischer Wikinger erinnern. Sie wurde um 770 n. Chr. gegründet und entwickelte sich in der Folge zu einem bedeutenden Handelshafen, bevor sie ungefähr 300 Jahre später endgültig zerstört wurde. Der altnordische Name des Dorfes lautet Heiðabýr und setzt sich aus den Worten für Heide und Hof zusammen. Noch heute merkt man, dass jene Bezeichnung zutreffend ist, wenn man den schönen Weg an der Schlei in Richtung des Freilichtmuseums abgeht. Im Dorf selbst erwarten den Besucher rekonstruierte Bauten, die einen über 1000 Jahre in die Vergangenheit mitnehmen und ein Gefühl davon vermitteln, wie es sich hier auf historischem Boden für die Wikinger einst gelebt hat. Das Gebäude des 1985 eröffneten »Wikinger Museum Haithabu« mit seiner Ausstellung historischer Fundstücke dient hierbei als Ausgangspunkt eines kleinen Spaziergangs und ist modern sowie informativ gestaltet. Der Spazierweg führt zu sieben von Bäumen und Gräsern umgebenen Häusern und zu einer Landebrücke, die alle nach originalen Funden rekonstruiert wurden. Untermalt wird der Spaziergang vom Gesang der Vögel und dem Rauschen des Windes. Auditiv gestaltet sich das dann doch etwas dezenter als auf den Konzerten von Torfrock. Haddebyer Chaussee B76, 24866 Busdorf
Koordinaten: 54°29‘58.43“N, 9°33‘12.24“O
Webseite: www.haithabu.de Kraftorte Helgolands kleine Schwester
Die heutigen »Schwestern« Helgoland und ihre Nebeninsel namens Düne waren einst eng verbunden und bildeten bis 1721 ein einzelnes Eiland. Dann aber riss eine schwere Sturmflut in der Neujahrsnacht den verbindenden Wall aus Sand und Kreide ein, fortan führen die Inseln ein getrenntes Dasein. Irgendwie bleiben sie aber für immer eins. Warum die Helgoländer ihre Badedüne nicht verstoßen wollen, erklärt sich bei Weitem nicht nur durch die einstige Verbindung oder die räumliche Nähe. Denn sobald man einen Fuß auf De Hallem, so der nordfriesische Name, setzt, ummantelt einen eine ganz besondere Atmosphäre auf fast 130 000 Quadratmeter Sandstrand. Ein paar Gebäude, ein kleiner Supermarkt und der Flughafen können den naturbelassenen Charakter des Kleinods kaum schmälern, vielmehr bannen der weiche Strand und das türkisblaue Wasser die Sinne. Der Oststrand lädt zur Schatzsuche ein: Nur hier gibt es den berühmten Helgoländer Feuerstein, der auch »roter Diamant« genannt und zu gefragtem Schmuck verarbeitet wird. Einen Besuch der Düne komplettiert aber erst ein Treffen mit den eigentlichen Bewohnern dieses schönen Fleckchens Erde. Zahlreiche Kegelrobben und Seehunde fühlen sich hier zu Hause, und man kann sie hinter einem Schutzzaun in beachtlicher Nähe beobachten. Während die Seehunde im Sommer auf den nahe gelegenen Sandbänken gebären, bringen die Robben ihre Jungen im Winter auf der Düne zur Welt. Geführte Touren machen ein Erleben dieses Naturschauspiels möglich. Helgoland-Düne, Helgoland
Koordinaten: 54°11‘5“N, 7°54‘44“O Naturwunder Die »Lange Anna«
Es gibt wohl nur wenige Orte in Deutschland, die so exponiert den Launen der Nordsee ausgesetzt sind wie Helgoland, die einzige Hochseeinsel des Landes. In vorderster Front steht dabei stolz ein 47 Meter hoher Felsen, der auf den klangvollen Namen »Lange Anna« hört. Zumindest bei den Gästen. Einheimische nennen sie meist immer noch »Nathurn Stak«, ihren Nordhorn-Brandungspfeiler. So oder so, ihren Status als Wahrzeichen der Insel hat diese Formation jedenfalls sicher. Ein Rundweg führt über das hoch gelegene Helgoländer Oberland, von hier aus bietet sich nach einem windigen Spaziergang der schönste Ausblick auf die »Lange Anna«, den benachbarten Felsen »Kleine Anna« (manchmal auch »Kurze Anna« genannt) sowie die imposanten Steilklippen, in denen Heerscharen an Seevögeln ihre Nester gebaut haben. Einst bildete Anna mit der eigentlichen Insel einen Bogen, dieser zerbrach allerdings am 16. Mai 1860 und stürzte in die Fluten. Seitdem versuchen die Helgoländer, ihre »Anna« zu schützen, und bauten unter anderem eine Schutzmauer um sie herum, damit die Wucht der Wellen ihr nicht ungebremst zusetzen kann. Dennoch bleibt das Dasein der gut 25 000 Tonnen Buntsandstein fragil, irgendwann werden wohl auch sie im Meer verschwinden. Bis zu diesem aber wohl noch lange entfernten Zeitpunkt wird die »Lange Anna« den Helgoländern ein stolzes Wahrzeichen sein, das als leuchtendes Naturspektakel vor dem einmaligen Hintergrund der Nordsee hervorsticht. Klippenrandweg, 27498 Helgoland
Koordinaten: 54°11‘17“N, 7°52‘10“O Geschichte hautnah Ein Stück Eisenbahnromantik
Wer sich im schleswig-holsteinischen Schönberg bis zum alten Bahnhof durchschlägt, der landet quasi in einer wahr gewordenen Märklin-Szenerie. Urige Gebäude, filigran gestaltete Bahnsteige, schweres Gerät aus längst vergangenen Zeiten – alles findet man hier vor Ort. Die heile Eisenbahnwelt mit historischen Zügen und Straßenbahnen, die man aus so vielen Spielzeugwelten der eigenen Kindertage kennt, steht aber in Schönberg eben nicht in kleinstem Maßstab in irgendeinem Hobbykeller, sondern sie ist echt, imposant und für jeden erlebbar. Der »Museumsbahnhof Schönberger Strand« nimmt den Besucher dabei auf eine echte Zeitreise mit, die weit mehr Herzen höher schlagen lässt als nur jene von Eisenbahnromantikern. Auf dem durch den engagierten Verein Verkehrsamateure und Museumsbahn e. V. liebevoll restaurierten und betreuten Areal kann man etliche teilweise über 100 Jahre alte Züge bewundern und kennenlernen. Der...