E-Book, Deutsch, 130 Seiten
Reihe: Digital Edition
Woods Traummann sucht Powerfrau
1. Auflage 2018
ISBN: 978-3-7337-5710-6
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
E-Book, Deutsch, 130 Seiten
Reihe: Digital Edition
ISBN: 978-3-7337-5710-6
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Die schöne Anwältin Emma Rogers denkt gar nicht daran, sich von dem Journalisten Ford Hamilton interviewen zu lassen - doch der ist fest entschlossen, herauszufinden, warum diese Powerfrau so vorsichtig ist. Erst will er ihr Vertrauen gewinnen - und dann ihr Herz erobern. Ein ganz hervorragender Plan, wie ihre vier Freundinnen finden. Denn sie haben längst erkannt, dass Ford der Richtige für Emma ist ...
Über 110 Romane wurden seit 1982 von Sherryl Woods veröffentlicht. Ihre ersten Liebesromane kamen unter den Pseudonymen Alexandra Kirk und Suzanne Sherrill auf den Markt, erst seit 1985 schreibt sie unter ihrem richtigen Namen Sherryl Woods. Neben Liebesromanen gibt es auch zwei Krimiserien über die fiktiven Personen Molly DeWitt sowie Amanda Roberts. Nach der Veröffentlichung ihres ersten Liebesromans lasen ihre ehemaligen Kollegen, es waren Journalisten, vorwiegend die Liebessszenen. Einer ihrer Kollegen meinte daraufhin kopfschüttelnd zum Artdirector: 'Und du bist mit ihr zum Kegeln gewesen.' Sherryl Woods sieht aber die heißen Liebesszenen nicht als Mittelpunkt ihrer Liebesromane an. Für sie geht es in den Romanen um Familie, Seelenverwandtschaft, ein gemeinsames Leben sowie auch um ausgelassenen, befriedigenden Sex. An der Ohio State University studierte Sherryl Woods Journalismus. Danach arbeitete sie für diverse Zeitungsverlage und spezialisierte sich auf das Fernsehen. In Ohio sowie in Florida war sie als Fernsehredakteurin tätig. Damit sie hauptberuflich schreiben konnte, kündigte sie im Jahr 1980 ihren Job, allerdings war sie zwei Jahre später wieder in einer leitenden Position tätig. Erst 1986 wurde sie selbstständig und arbeitet seitdem als Autorin. Sherryl Woods selbst ist der Auffassung, dass sie durch ihren Beruf als Journalistin gelernt hat, packend zu schreiben und Menschen zu beobachten.
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1. KAPITEL
Ford Hamilton starrte auf den Bildschirm, der die Titelseite der wöchentlich erscheinenden „Winding River News“ zeigte. Leider befand sich dort, wo der Aufmacher stehen sollte, noch eine große Lücke. Da er das Blatt gerade erst gekauft hatte und dies die erste Ausgabe sein würde, für die er als Verleger verantwortlich war, wollte er die Leser natürlich mit einer möglichst interessanten Story beeindrucken.
„Chef, soll ich die Leute interviewen, die dieses Klassentreffen organisieren? Fragen, wer kommt und so?“ bot Teddy Taylor an. Teddy war achtzehn und wollte Fotoreporter werden. Er machte in diesem Sommer ein Praktikum bei Ford und träumte natürlich von einem Titelfoto.
Ford seufzte. Ein Klassentreffen war nicht gerade das, was er sich als Aufmacher vorgestellt hatte. Er hatte lange in Großstädten gearbeitet, wo die Schlagzeilen sich meistens um Politik, Korruption und Kriminalität drehten. Davon gab es hier jedoch nicht sehr viel. Winding River war eine verschlafene Kleinstadt – aber genau deshalb war er schließlich hergekommen. Er war es leid gewesen, sich mit Chefredakteuren darüber zu streiten, ob seine Artikel reißerisch genug waren. Jetzt hatte er selbst das Kommando.
„Teddy, was hältst du von einem Interview mit dem Sheriff?“, schlug Ford vor. „Frag ihn, welche Sicherheitsmaßnahmen er geplant hat, seit bekannt ist, dass diese Schauspielerin kommt. Hat er Verstärkung angefordert, um die Schaulustigen zurückzuhalten?“
Teddy blieb der Mund einen Moment lang offen stehen. „Schaulustige? Hier?“
„Lauren Winters hat im Frühjahr einen Oscar bekommen. Jedes Boulevardblatt, das etwas auf sich hält, wird einen Fotografen herschicken. Erkundige dich, ob alle Hotels ausgebucht sind. Wenn die Paparazzi keine Zimmer in Laurens Nähe bekommen, werden sie in ihren Autos schlafen. Frag Ryan, ob er darauf vorbereitet ist.“
Der Junge strahlte. „Sie lassen mich den Sheriff interviewen?“
Ford verkniff sich ein Lächeln. „In zwei Stunden will ich den Artikel auf dem Tisch haben.“
„Versprochen!“ Teddy eilte davon.
Ford seufzte erneut. War er selbst jemals so jung und voller Energie gewesen? Nun gut, mit zweiunddreißig war er nicht gerade alt, aber nach nur einem Monat begann er schon, sich an das langsamere Tempo von Winding River anzupassen. Er stand nicht mehr im Morgengrauen auf und arbeitete auch keine zwölf Stunden mehr. Und beim Kaffee in „Stella’s Diner“ nahm er sich sogar die Zeit, ein wenig mit den anderen Gästen zu plaudern.
Die Stadt war dabei, sich zu verändern. Gleich neben dem Geschäft, das Western-Bekleidung verkaufte, hatte eine schicke Boutique eröffnet. Zwischen den Pick-ups mit ihren Pferdeanhängern parkten immer mehr Range Rovers. Im Schaufenster neben der Futter- und Saatguthandlung lagen teure Geschenkartikel. Und auf dem Flugplatz standen mittlerweile mehr Privatjets als Sprühflugzeuge für die Schädlingsbekämpfung.
Ford konnte es kaum abwarten, seine Zeitung zum kritischen Begleiter dieser Entwicklung zu machen, aber er musste auf den richtigen Einstieg warten. Was er brauchte, das war eine große Titelstory – sensationell und kontrovers.
„Darf ich wirklich Reiten lernen?“, fragte Caitlyn zum zehnten Mal, während Emma am Mittwoch mit ihr von Denver nach Winding River fuhr.
„Grandpa hat versprochen, es dir beizubringen, oder?“
Caitlyns Locken hüpften, als sie heftig nickte. „Ich bin ja sooo aufgeregt. Und wie viele Kinder gibt es in unserer Familie?“
„Fünf. Du hast doch einige kennengelernt, als wir das letzte Mal dort waren.“
„Aber da war ich noch ein Baby. Ich war erst vier“, erwiderte Caitlyn. „Ich habe es vergessen.“
„Okay. Da ist Jessie …“
„Wie alt ist Jessie?“
„Sechs, genau wie du.“
„Meinst du, sie kann schon reiten?“, fragte Emmas Tochter besorgt. „Wird sie sich über mich lustig machen?“
„Ich weiß nicht, ob sie reiten kann. Aber Grandpa wird nicht zulassen, dass sie sich über dich lustig macht.“
Caitlyn nickte wieder. „Wen gibt es noch?“
„Davey, Rob, Jeb und Pete.“
„Das sind doch alles Jungs“, meinte Caitlyn enttäuscht. „Aber Jessie und ich werden Freundinnen sein, richtig?“
„Bestimmt“, versicherte Emma ihr.
„Wann sind wir da?“
„In einer halben Stunde.“
„Wie spät ist es jetzt?“
„Halb eins.“
Caitlyn legte einen Finger auf die Uhr neben dem Tacho. „Wenn der große Zeiger hier ist und der kleine da unten, richtig?“
„Genau.“
Das Mädchen runzelte die Stirn. „Grandma hat doch gesagt, dass wir um zwölf essen.“
„Ich habe sie angerufen und ihr gesagt, dass wir etwas später losgefahren sind.“
„Weil du noch ins Büro musstest“, beschwerte Caitlyn sich. „Obwohl wir Urlaub haben.“
„Bis Montag“, versprach Emma.
„Warum klingelt dann dauernd dein Handy?“
Emma seufzte. Es klingelte, weil sie es nicht ausgeschaltet hatte.
„Keine Angst“, tröstete sie ihre Tochter. „Wir lassen uns den Urlaub nicht verderben.“
Kurz darauf läutete das Handy schon wieder. Emma warf Caitlyn einen entschuldigenden Blick zu. „Rogers“, meldete sie sich.
„Ist dort die berühmte Anwältin, die nur die schwierigsten Fälle übernimmt?“
Emma lächelte. „Lauren? Wo bist du?“
„Ich sitze mit deiner Familie am Tisch. Wir warten auf euch. Wo seid ihr?“
„Etwa eine Meile von der Ranch entfernt. Sag Mom, sie soll das Essen servieren und den Eistee eingießen.“
„Schon erledigt. Ich habe ihr geholfen.“
„Na? Und war die Familie beeindruckt, dass eine prominente Schauspielerin das Essen für sie zubereitet?“
Lauren schmunzelte. „Rob hat Erbsenpüree auf meine elegante Bluse geschmiert, aber er ist ein Baby, also habe ich ihm verziehen.“
„Das ist gut. Ich glaube nicht, dass Robs Daddy dir eine neue Bluse kaufen könnte. Vermutlich kostet sie mehr, als er in einem Monat verdient.“
„So ungefähr“, bestätigte Lauren. „Ich habe ihm gesagt, du würdest sie mir ersetzen. Du kannst es dir leisten.“
„Ich bin heilfroh, dass ich gleich bei euch bin. Offenbar ist es höchste Zeit, dass ich komme“, erwiderte Emma.
Kurz darauf hörte sie freudige Rufe, die verrieten, dass die Kinder ihren Wagen gesehen hatten. Mit großen Augen starrte Caitlyn zum Haus hinüber, wo die ganze Familie sie erwartete. Neben ihren Großeltern stand Lauren, das Handy noch in der Hand.
Kaum hielten sie, öffnete ihre Grandma die Wagentür und strich ihr über die Wange. „Ich bin ja so froh, dass ihr hier seid“, sagte sie zur Begrüßung. „Dein Grandpa und ich haben dich vermisst.“
„Wirklich?“, fragte Caitlyn und wirkte überrascht.
„Wirklich. Möchtest du mitkommen? Er hat eine Überraschung für dich. In der Scheune.“
Caitlyn sah Emma an. „Darf ich, Mommy?“
„Ich dachte, ihr kommt vor Hunger um“, erwiderte Emma und warf Lauren einen Blick zu.
„Schon gut. Ich werde es überleben“, erwiderte ihre Freundin.
Emma ließ Caitlyns Hand los. „Natürlich darfst du.“
Als das Mädchen und ihre Großeltern davongingen, gefolgt von den anderen Kindern, stieg Emma aus. Ihre Brüder und Schwägerinnen umarmten sie herzlich.
„Du siehst müde aus“, bemerkte Lauren, bevor sie Emma an sich drückte.
„Es war eine lange Fahrt.“
„So lang nun auch wieder nicht“, meinte Lauren, während sie ihre Freundin ins Esszimmer führte, wo der Tisch mit dem besten Service gedeckt war. „Solche Schatten unter den Augen bekommt man nicht über Nacht. Glaub mir, ich weiß, wie man aussieht, wenn man zu wenig schläft. Aber du hast Glück, ich kenne ein paar Tricks. Wenn wir am Samstag auf den Ball gehen, werden die Männer dir zu Füßen liegen.“
„Ich bin nicht hier, um mir einen Mann zu suchen“, protestierte Emma. „Außerdem wirst du alle Blicke auf dich ziehen. Für mich wird sich niemand interessieren.“
„Wart nur ab. Man kann nie wissen, wann einem der perfekte Mann über den Weg läuft.“
„In Winding River gibt es nur wenige perfekte Männer.“ Sie lächelte ihren Brüdern Wayne und Matt zu. „Anwesende natürlich ausgeschlossen. Deshalb sind wir doch fortgegangen, oder?“
„Ich bin Optimistin“, erklärte Lauren. „In zehn Jahren kann sich vieles geändert haben.“
„Allerdings“, bestätigte Matts Frau Martha. „An der Hauptstraße bekommt man jetzt sogar schon Cappuccino. Natürlich gehen die Einheimischen meistens zu Stella in den Diner. Die feine Küche ist eher etwas für die Touristen.“
Überrascht sah Emma sie an. „Touristen? Was gibt es denn hier zu sehen?“
„Den wahren Westen“, informierte Wayne trocken. „Natürlich brauchen sie dazu die Annehmlichkeiten, die sie zu von zu Hause gewöhnt sind. Aber wenigstens lassen sie ein paar Dollar hier.“
„Irgendwann wird der Tourismus unsere vertraute Lebensweise zerstören“, prognostizierte Matt mit finsterer Miene. „Und der neue Zeitungsverleger wird den Angriff anführen.“
„Ford Hamilton ist kein übler Mensch“, widersprach Martha. „Gib ihm eine Chance.“
„Wozu? Hier alles mit seinen schicken Großstadtideen kaputtzumachen?“
„Woher weißt du denn, dass er solche Ideen hat?“, fragte Martha....




