Buch, Deutsch, Band 75, 171 Seiten, PB, Format (B × H): 128 mm x 203 mm, Gewicht: 290 g
Reihe: Herrenalber Forum
Inspirierende Vorbilder christlicher Spiritualität
Buch, Deutsch, Band 75, 171 Seiten, PB, Format (B × H): 128 mm x 203 mm, Gewicht: 290 g
Reihe: Herrenalber Forum
ISBN: 978-3-89674-576-7
Verlag: Evangelische Akademie Baden
Frauen und Männer, deren Vorbild inspirieren kann, stellt der neueste Band in der Reihe „Herrenalber Forum“ vor.
Dokumentiert werden die Beiträge der Tagung „Lebemeister“ der Evangelischen Akademie in Bad Herrenalb. Sie griff ein Wort auf, das dem Mystiker Meister Eckhart zugeschrieben wird: „Ein Lebemeister ist nötiger als tausend Lesemeister.“ Bei der Auswahl der dargestellten Persönlichkeiten spielte der ökumenische Aspekt eine Rolle, aber auch der lokale. Der Band zeigt auf, dass die Gestalten vor der Reformation, wie etwa Benedikt von Nursia, zur gemeinsamen Kirchengeschichte gehören, vielleicht aber auch später Geborene wie Regine Jolberg.
Weitere Infos & Material
Vorwort
Benedikt von Nursia (480–547)
Ursula Teresa Buske: Über das Wohnen in sich selbst. Benedikt – der Mann Gottes
Meister Eckhart (1260–1327)
Andreas Schönfeld: Einheit von Mystik und Alltag. Meister Eckharts Lehre vom Gerechtsein
Nikolaus Ludwig von Zinzendorf (1700–1760)
Peter Zimmerling: Anfänge der Emanzipation der Frau. Nikolaus Ludwig von Zinzendorf und seine Frauen Erdmuth Dorothea von Reuß-Ebersdorf und Anna Nitschmann
Regine Jolberg (1800–1870)
Adelheid von Hauff: Schicksal und Vertrauen auf Gott. Regine Jolberg – eine Lebemeisterin
Karl Rahner (1904–1984)
Arno Zahlauer: Vom Mut, Jesus um den Hals zu fallen. Karl Rahner als inspirierendes Vorbild
Dorothee Sölle (1929–2003)
Peter Zimmerling: „Mystik ist Widerstand“ Dorothee Sölles Appell zur Überwindung gesellschaftlichen Unrechts
Ansprachen
Wolfgang Max: Glauben und Leben als Totalexperiment. Ansprache zur römisch-katholischen Messe
Annette Traber: Hiob als Lebemeister. Ansprache zur evangelischen Messe
Verfasser
Vorwort
„Ein Lebemeister ist nötiger als tausend Lesemeister.“ (Meister Eckhart)
Das Eintauchen in den Lebensweg und in die Gedankenwelt anderer Menschen hat Ähnlichkeit mit einer Reise: Neue und interessante Welten tun sich auf, die helfen können, Distanz zu finden zum Eigenen, auch wenn wir unsere Prägungen, unsere Verstehens- und Denkhorizonte nicht verlassen können. Aus der Beschäftigung mit dem Leben anderer Menschen kann sich ein neuer Blick ergeben auf das eigene, wie man eben auch aus Reisen zurückkehrt und bereichert ist mit neuen Einsichten, die helfen, das Leben besser zu verstehen und anders zu führen. Oder um es zuzuspitzen: Das Leben zu meistern.
Frauen und Männer, deren Vorbild inspirieren kann, stellt der vorliegende Band in der Reihe Herrenalber Forum vor. Die Aufsätze gehen zurück auf eine Tagung der Evangelischen Akademie in Bad Herrenalb gemeinsam mit dem Geistlichen Zentrum St. Peter. Mit dem Tagungstitel „Lebemeister“ griff sie einen Ausspruch auf, der dem Mystiker Meister Eckhart zugeschrieben wird: „Ein Lebemeister ist nötiger als tausend Lesemeister.“
Der ökumenische Aspekt spielte bei der Auswahl der dargestellten Persönlichkeiten eine Rolle, aber auch der lokale. Es ist eigentlich selbstverständlich und doch soll darauf hingewiesen werden, dass die Gestalten vor der Reformation, wie Benedikt von Nursia, zur gemeinsamen Kirchengeschichte gehören, vielleicht aber auch die später Geborenen, wie Regine Jolberg.
Unter dem Titel „Über das Wohnen in sich selbst“ geht Ursula Teresa Buske der Frage nach, wie Benedikt von Nursia – ein Ordensmann der alten Kirche – Menschen in der Fülle des Lebens helfen kann, sich nicht zu verlieren. Andreas Schönfeld stellt in seinem Beitrag über Meister Eckharts Lehre vom gerechten Menschen insbesondere auch den konfessionsverbindenden Aspekt Eckharts heraus. Graf von Zinzendorf ist als Gründer und Bischof der Herrnhuter „Brüdergemeine“ bekannt. Einen besonderen Aspekt seines Wirkens stellt Peter Zimmerling in dem Beitrag „Anfänge der Emanzipation der Frau“ dar. Dabei geht es um die Herausforderung der Gestaltung von Paarbeziehungen, aber auch um die Anfänge der Emanzipation der Frau. Wie ein Mensch in schweren Schicksalsschlägen Halt und Trost finden kann spürt Adelheid von Hauff am Beispiel von Regine Jolberg nach, die sich mit ihrem Wirken um die Erziehung von Kindern verdient gemacht hat. Arno Zahlauer setzt sich mit dem Theologen Karl Rahner auseinander und verdeutlicht dessen feste Überzeugung, dass es der Blick auf Jesus ist, der uns unser eigenes Menschsein erschließt und vor Augen führt. Irene Leichts sehr persönlich gehaltene Einblicke in die Gedankenwelt der modernen Mystikerin Dorothee Sölle zur Demokratisierung der Mystik, widersetzten sich einem Abdruck. Wir danken Peter Zimmerling, dass er uns stattdessen einen leicht ergänzten Abschnitt aus seinem Buch zur Evangelischen Mystik zur Verfügung gestellt hat.
Der Band ist Pfarrer Hans Martin Leichle, Dekan und Akademiedirektor i.R., aus Anlass seines 75. Geburtstags gewidmet.
Wolfgang Max
Evangelische Akademie Baden
Dr. Arno Zahlauer
Direktor des Geistlichen Zentrums St. Peter
Karlsruhe, im April 2014