E-Book, Deutsch, 192 Seiten
Zimmermann Liebe, Chaos, Klassenfahrt
10001. Auflage 2010
ISBN: 978-3-522-65041-0
Verlag: Planet! in der Thienemann-Esslinger Verlag GmbH
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
aus der Reihe Freche Mädchen – freche Bücher!
E-Book, Deutsch, 192 Seiten
Reihe: Freche Mädchen - freche Bücher
ISBN: 978-3-522-65041-0
Verlag: Planet! in der Thienemann-Esslinger Verlag GmbH
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Irene Zimmermann lebt in Baden-Baden und ist seit den neunziger Jahren erfolgreich auf dem Kinder- und Jugendbuchmarkt vertreten, zuerst mit Kinderkrimis, dann in der Kultserie 'Freche Mädchen - freche Bücher!', in der sie diverse Bestseller schrieb. Viele ihrer Bücher wurden übersetzt, u.a. ins Türkische, Italienische und Chinesische, insgesamt in 14 Sprachen.
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" (S. 3-4)
fing gut an: Ich fand morgens meinen lange vermissten zweiten Handschuh im Geschichtsatlas und hatte endlich mal wieder warme Hände auf dem Schulweg, trotz der Affenkälte. Dann bekamen wir die Mathearbeit zurück – Volltreffer! Und auf der Heimfahrt von der Schule ergatterten meine Freundin Tanja und ich die beiden letzten Sitzplätze in der Straßenbahn. Wir zwinkerten einander zu. Sollten doch andere Leute auch mal das Sardinenbüchsengefühl genießen.
Mein bester Joker aber lag in meiner Schultasche. Eigentlich war mir zum Grinsen zumute, aber weil mich Tanja sorgenvoll anstarrte, guckte ich so kummervoll, wie es mir nur möglich war. »Ich versteh ja, dass das schlimm für dich ist«, fing meine beste Freundin an und beugte sich zu mir herüber. »Wie willst du es deinen Eltern beibringen?« Ich zuckte die Achseln. »Weiß nicht. Mal sehen.« Tanjas Gesicht glühte. Sie war ehrlich besorgt um mich. »Ich hätte dir vielleicht helfen können«, sagte sie, »glaub mir, ich mache mir richtig Vorwürfe, dass …« »Schon o.k., Tanja, ich weiß«, unterbrach ich sie, »aber du kannst nichts dafür, wenn ich erstens nichts lerne und zweitens bei der Arbeit einen totalen Blackout habe.« Die arme Tanja war ziemlich durcheinander.
Es ist aber auch verwirrend, wenn die beste Freundin, die seit Jahren auf die Mathe-Eins abonniert ist, plötzlich eine Vier-bis-Fünf schreibt und man selber – sonst immer im letzten Drittel des Feldes – plötzlich eine Zweiminus im Klassenarbeitsheft liest. Tanja konnte sich vor mir gar nicht über ihre gute Note freuen. Wahrscheinlich war sie ganz froh, als sie nach drei Stationen aussteigen konnte.
Mir ging es allerdings genauso. Ich winkte ihr flüchtig nach, nickte, als sie rief, dass sie mich auf alle Fälle nachmittags anrufen werde, und lehnte mich dann zufrieden zurück. Alles hatte so hervorragend geklappt und der Rest würde ein Kinderspiel werden. Ich blickte aus dem Fenster und spürte, wie ich Herzklopfen bekam. Die Dreizehn! Mit der Straßenbahn, die auf dem Nachbargleis entgegenkam, hatte alles angefangen. An diesen Tag würde ich mich noch in hundert Jahren erinnern. Es war ein kalter Novembermorgen mit Nebel und Nieselregen. »Erkältungswetter«, bemerkte Paps beim Frühstück und nieste zur Bekräftigung dreimal.