E-Book, Deutsch, 358 Seiten
Zimmermann / Spitz / Schmidt Achtsamkeit
1. Auflage 2013
ISBN: 978-3-456-95154-6
Verlag: Hogrefe AG
Format: PDF
Kopierschutz: 1 - PDF Watermark
Ein buddhistisches Konzept erobert die Wissenschaft
E-Book, Deutsch, 358 Seiten
ISBN: 978-3-456-95154-6
Verlag: Hogrefe AG
Format: PDF
Kopierschutz: 1 - PDF Watermark
'Wir brauchen die Schulung des Geistes, um ein besseres Leben führen zu können.' Dalai Lama
Das Konzept der Achtsamkeit ist 2500 Jahre alt und stammt aus dem Buddhismus. Doch jetzt erobert es die Wissenschaften: So konnten Psychologen, Neurowissenschaftler und Mediziner inzwischen stichhaltig nachweisen, dass sich Achtsamkeitsmeditationen positiv auf unterschiedlichste Erkrankungen und Belastungen auswirken. Aber auch in der Pädagogik und anderen Gesellschaftswissenschaften stößt die Achtsamkeit auf ein positives Echo.
Erstmals klären internationale Experten aus Natur-, Sozial- und Geisteswissenschaften, wie die Achtsamkeit die Wissenschaft und die Gesellschaft verändern kann. Das Projekt steht unter Schirmherrschaft des Dalai Lama, der ebenfalls einen Beitrag verfasst hat.
'Wenn ich über die Vorzüge von Achtsamkeit und Mitgefühl spreche, dann hat das für mich nichts mit religiösem Glauben zu tun, sondern mit Erfahrungen. Wissenschaftliche Erkenntnisse und der gesunde Menschenverstand sagen uns, dass es uns besser geht, wenn wir positive Qualitäten in uns entwickeln. Selbst wer sich nur ein paar Wochen etwa im Mitgefühl schult, erfährt, dass sich der Blutdruck senkt, der Stress verringert und er sich wohler fühlt. Jeder von uns kann das selbst nachprüfen. Das ist der springende Punkt: Wir brauchen die Schulung des Geistes, um ein besseres Leben führen zu können.' Dalai Lama
Zielgruppe
Am Konzept der Achtsamkeit interessierte Fachleute und Laien
Autoren/Hrsg.
Fachgebiete
- Geisteswissenschaften Religionswissenschaft Buddhismus
- Medizin | Veterinärmedizin Medizin | Public Health | Pharmazie | Zahnmedizin Medizin, Gesundheitswesen Präventivmedizin, Gesundheitsförderung, Medizinisches Screening
- Interdisziplinäres Wissenschaften Wissenschaften Interdisziplinär Geisteswissenschaften
- Interdisziplinäres Wissenschaften Wissenschaften Interdisziplinär Neurowissenschaften, Kognitionswissenschaft
- Interdisziplinäres Wissenschaften Wissenschaften Interdisziplinär Naturwissenschaften, Technik, Medizin
- Sozialwissenschaften Psychologie Psychologische Disziplinen Gesundheitspsychologie
- Interdisziplinäres Wissenschaften Wissenschaften Interdisziplinär Wirtschafts- und Sozialwissenschaften
- Sozialwissenschaften Psychologie Psychotherapie / Klinische Psychologie
Weitere Infos & Material
1;Achtsamkeit;1
1.1;Inhalt;6
1.2;Vorwort;10
2;Teil 1 – Achtsamkeit: Eine buddhistische Praxis fu¨r die Gesellschaft von heute;20
2.1;Achtsamkeit: mehr als eine Methode zur Stressbewältigung;22
2.2;Achtsamkeit, Meditation und Therapie;38
2.3;Achtsamkeit – ein Zustand vollkommener Einfachheit;50
2.4;Achtsamkeit wirkt. Erkenntnisse der Neurowissenschaft;58
3;Teil 2 - Achtsamkeit wirkt. Erkenntnisse der Neurowissenschaft;58
3.1;Stressbewältigung durch Achtsamkeit. Eine Einfu¨hrung;60
3.2;Die neurowissenschaftliche Erforschung der Meditation;72
3.3;Atmen, Fu¨hlen, Gleichmut und das Gehirn;84
3.4;Wie fördert Meditation positive psychische Veränderungen?;92
4;Teil 3 - Eine neue Therapieoption. Achtsamkeit in Medizin und Psychologie;102
4.1;Achtsamkeit in Psychosomatik und Psychotherapie;104
4.2;Achtsamkeit bei Schmerzen;116
4.3;Die Wirkung von Achtsamkeit auf Gesundheit und Wohlergehen von Krebspatienten;136
5;Teil 4 - Bildung durch Achtsamkeit. Was die Pädagogik lernen kann;148
5.1;Achtsamkeit im Bildungssystem;150
5.2;Achtsamkeit in der Schule;166
5.3;Achtsamkeitspraxis bei Kindern und Jugendlichen;182
5.4;Fallstricke und Chancen von Achtsamkeitspraxis in pädagogischen Kontexten;198
6;Teil 5 - Vom Ich zum Wir. Achtsamkeit und ethische Verantwortung.;210
6.1;Achtsam sein heißt, den Geist bewusst zu gebrauchen;212
6.2;Achtsamkeit und Engagement gehören zusammen;218
6.3;Achtsamkeit als Grundlage fu¨r ethisches Verhalten;228
6.4;Achtsamkeit und Spiritualität in unserer Zeit;252
7;Teil 6 - Buddhistische Traditionen;262
7.1;Achtsamkeit im Kontext des Bewusstseins;264
7.2;Achtsamkeit aus fru¨hbuddhistischer Sicht;278
7.3;Achtsamkeit «innen», «außen» und «innen wie außen»;292
7.4;Die fru¨hbuddhistische Achtsamkeits- bzw. Einsichtspraxis Vipassana;306
7.5;Die Praxis der Achtsamkeit im Chan- / Zen-Buddhismus;326
8;Anstelle eines Schlussworts: Gespräch mit S. H. dem Dalai Lama;338
9;Verzeichnis der Autorinnen und Autoren;348
Michael Zimmermann
Vorwort (S. 9-10)
Das Thema Achtsamkeit gewinnt zunehmend an Bedeutung. Darauf basierende Übungen gehören bereits für viele Menschen, die an der inneren Entwicklung interessiert sind, zum Alltag. Vertreter religiöser Traditionen, spirituell Suchende und Wissenschaftler unterschiedlichster akademischer Disziplinen beschäftigen sich mit der Thematik, zudem Mediziner und Therapeuten, die bei vielen Patienten die positiven Auswirkungen von Achtsamkeitsübungen direkt feststellen können.
Achtsamkeit ist kein geschütztes Patent, sondern ein Ur-Element buddhistischer Heilssuche und Spiritualität. Die Anfänge dieser Praxis reichen bis in die älteste überlieferte Stufe des indischen Buddhismus zurück. Ganz im Geiste des Begründers des Buddhismus, des Buddha Gautama, der heute in der historischen Forschung als Erlösungspragmatiker charakterisiert wird, zählte für seine Schüler und Anhänger in erster Linie das, was den Ausstieg aus dem unerwünschten Kreislauf der Wiedergeburten am besten befördert. Die Frage, ob die in den entsprechenden Texten gelehrten Praktiken von Achtsamkeit tatsächlich auf den historischen Buddha Gautama, der wohl im 5. – 4. Jahrhundert vor unser Zeitrechnung in Nordindien lebte und wirkte, zurückgehen oder nicht, wird wohl auch in Zukunft nicht zu beantworten sein. Möglicherweise handelt es sich selbst bei einem großen Teil der frühen Lehrreden Gautamas um Zuschreibungen, die nach streng historisch-wissenschaftlichen Maßstäben aus späteren Jahrhunderten stammen. Letztlich ist es aber zweitrangig, ob eine Lehre direkt vom Buddha stammt oder von späteren Praktizierenden; der Authentizität dieser Übungen tut dies keinen Abbruch. Zudem ist es ohnehin ein Kennzeichen der damaligen indischen Kultur, dass Ideen und Praktiken bald nach ihrem Auftreten in einer bestimmten Tradition rege ausgetauscht und diskutiert wurden und sich schnell in einem anderen Gewand und unter einem neuen Namen in anderen spirituellen Gruppierungen verbreiteten.
Fakt ist, dass Achtsamkeit seit der Frühphase des Buddhismus eine sehr wichtige Stellung einnimmt und diese in fast allen großen Schulen des Buddhismus bis heute innehat.
Was aber beinhalten die Achtsamkeitsübungen, wie sie in den frühesten buddhistischen Texten dargestellt sind? Im Zentrum der Praxis stehen die sogenannten Vier Anwendungen der Achtsamkeit, die in der Literatur auch Vergegenwärtigungen der Achtsamkeit, Konzentrationen der Aufmerksamkeit, Grundlagen der Achtsamkeit oder Vierfaches Bereithalten der Achtsamkeit genannt werden. Lambert Schmithausen zählt zu den bedeutendsten Kennern der frühen buddhistischen Traditionen. Basierend auf vergleichenden textgeschichtlichen Studien über die ältesten Lehrreden und die anschließenden Entwicklungen im Buddhismus kommt er zum Schluss, dass...