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E-Book

E-Book, Deutsch, 192 Seiten

Zschocher Wie du dein Schreibaby beruhigst

Die besten Tipps und Strategien für zufriedene Babys und gelassene Eltern

E-Book, Deutsch, 192 Seiten

ISBN: 978-3-432-11266-4
Verlag: Enke
Format: EPUB
Kopierschutz: Wasserzeichen (»Systemvoraussetzungen)



Wenn das Baby schreit & schreit & schreit …

Wenn Babys untröstlich weinen und sich nur schwer oder gar nicht beruhigen lassen, ist das für die Eltern unerträglich. Denn oft gibt es keinen Grund dafür. Ganz sicher ist: Du als Mama oder Papa machst nichts falsch!

Andrea Zschocher, selbst Mutter von 3 Schreibabys, weiß, wie belastend die Situation mit einem unstillbar weinenden Baby ist. Bei der Recherche für das Buch hat sie Kinderärztinnen, Hebammen, Expertinnen aus Schrei-Ambulanzen und viele betroffene Eltern befragt. Zusammen mit ihrer eigenen Erfahrung hat sie eine Fülle an Tipps und Strategien gesammelt, die anderen Eltern helfen können.

- Warum schreit mein Baby so untröstlich?
- Wie kann ich meinem Kind helfen?
- Wie stehe ich diese schwere Zeit durch?
- Was ist wirklich dran an Regulationsstörungen und 3-Monats-Koliken?

Ein Mutmach- und Hilfe-Buch, das entlastet und weiterbringt.
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Zielgruppe


Gesundheitsinteressierte


Autoren/Hrsg.


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2 Auf die Welt kommen
Abb. 2.1  »Es ist nicht egal, wie wir geboren werden.« Diesen Satz prägte der Arzt Michel Odent. Und natürlich stimmt es: Wenn eine Geburt von Müttern als selbstbestimmt erlebt wird, ist das immer ein guter Start ins Leben. Jede Frau hat das Recht auf eine selbstbestimmte Geburt. Und es wäre wünschenswert, es liefe alles so ab, wie die Mutter sich das vorstellt, mit guter 1:1-Betreuung durch eine Hebamme, mit Zeit und Ruhe und ohne Druck. Aber auch der beste Start kann nicht verhindern, dass manche Kinder Schreibabys werden. Genauso wie eine von der Mutter als traumatisch empfundene Geburt nicht bedeutet, dass der Säugling automatisch zu einem schwer zu beruhigenden Baby wird. Dieses Wissen entlastet vielleicht all die Mütter, die glauben, sie seien durch das Geburtserlebnis irgendwie schuld an dem Geschrei. 2.1 Spontangeburt
Leider wird uns Müttern sehr oft eingeredet, dass wir schuld daran seien, wenn unsere Babys sich nur schwer beruhigen lassen. Wir sind es nicht. Wenn, dann sind die Umstände schuld am Geburtserlebnis. Aber nicht du! Die Physiotherapeutin Susann Siegert erklärt, dass eine Medikamentengabe unter der Geburt bei der Mutter, vor allem aber beim Kind Stress auslösen kann. »Wurde zum Beispiel Oxytocin benutzt, kann es zu Problemen kommen, wie zum Beispiel unkontrollierbaren, nicht wirksamen Wehen und Wehendruck, der nur von oben kommt. Das natürliche, von der Mutter gebildete Oxytocin kann nicht andocken, weil die Rezeptoren bereits von der chemischen Variante des Oxytocins besetzt sind. Das kann zu Bindungs- und Stillproblemen führen. Die hohe Ausschüttung von Cortisol (ein Stresshormon) unter dem empfunden Stress kann eine mögliche Ursache für exzessives Schreien sein. Ebenfalls kann dies zu Powernappings und zu extrem schneller motorischer Entwicklung führen.« Du kannst nicht immer beeinflussen, welche Medikamente dir während der Geburt deines Kindes gegeben werden, oft musst du den Ärzten einfach vertrauen. Wichtig ist, dass du gut für dich sorgst. Bitte deshalb deinen Partner oder deine Partnerin, unmittelbar nach der Geburt für Ruhe zu sorgen. »Die erste Kontaktaufnahme des Neugeborenen zwischen Mutter und Kind sollte schnellstmöglich stattfinden. Längere Unterbrechungen können zu Diskrepanzen führen, wenn die erste Kontaktperson nicht die Person ist, durch die die wesentlichen Eigenschaften der pränatalen Entwicklungsphase (Ernährung und Bindung) erfüllt werden«, fasst Susann Siegert die prägende allererste Zeit zusammen. Kannst du als Mutter aufgrund einer Notsituation nicht zur Verfügung stehen, dann sollte dein Partner oder deine Partnerin einspringen oder eine Person, die dem Baby in nächster Zeit viele Kuscheleinheiten schenken wird. Die Umstände sind, wie sie sind, und du bist nicht schuld, wenn dein Baby die ersten Stunden ohne dich oder eine weitere Bezugsperson verbringen muss. Wende dich in so einem Fall, sobald du dich fit genug fühlst, an einen Osteopathen, eine Hebamme oder eine Physiotherapeutin, die auf Babys spezialisiert sind. Mit speziellen Techniken lässt sich nämlich noch manches Bindungserlebnis nachholen. »Ein weiterer Grund für exzessives Schreien kann sein, dass sich die Schädelplatten noch nicht an dem für sie richtigen Ort positioniert haben. Unter der Geburt werden Schädelplatten komprimiert, durch das Schreien findet eine Druckverlagerung im Kopf statt, wodurch die Schädelplatten an ihre ursprüngliche Position geschoben werden«, erklärt die Physiotherapeutin Susann Siegert. 2.1.1 Manchmal kann ein Osteopath helfen
Auch Dr. Susanne Hommel von der SchreibabySprechstunde Hamburg berichtet, dass der Geburtsverlauf ein Indikator für das unstillbare Weinen eines Babys sein kann. Die Rückmeldung von Physiotherapeutinnen und Osteopathinnen lege das nahe: »Angeblich gibt es einen Zusammenhang, vor allem weil die Osteopathen sehr klar beschreiben, dass die oberen Kopfgelenke des Babys im Verlauf einer Spontangeburt durch bestimmte Faktoren verschoben oder aber blockiert werden können. Das verursacht vermutlich große Schmerzen. Diese Kinder schreien massiv, aber aus gutem Grund. Deswegen ist es manchmal sehr sinnvoll, einen Osteopathen dazuzuziehen.« Bevor du nun sofort versuchst, einen Termin zu vereinbaren, hier eine Einschätzung von Dr. Hommel: »Aus der Geburtsgeschichte heraus kann man nicht per se sagen, ob ein unstillbar weinendes Baby Osteopathie benötigt. Es hat etwas damit zu tun, in welcher Lage das Baby durch den Geburtskanal kommt und wie schnell das geht.« Und genau das kann man nicht immer sehen, weil niemand weiß, was genau dein Baby während der Geburt erlebt hat. Sehr schnelle Geburten können manchmal ein Indikator sein, aber nicht immer. »Wenn man sich das Baby anschaut und merkt: Da ist eine deutliche Überstreckung oder eine deutliche Asymmetrie, weil das Baby immer zu einer Seite geneigt ist, vor allem mit dem Kopf, kann das eine Indikation sein. Ein guter Kinderosteopath kann das schnell feststellen und beheben.« Schau dein Baby genau an. Wenn du oder deine Kinderärztin etwas Auffälliges feststellen, lass es abklären. Vielen Babys, die wegen Schmerzen schreien, kann so geholfen werden. Aber sei nicht enttäuscht, wenn dir dort nicht geholfen werden kann. Osteopathie ist auch kein Allheilmittel. Aber es kann auch entlastend sein zu wissen, dass dein Nachwuchs nicht schreit, weil er körperliche Schmerzen hat. 2.1.2 Was passiert bei der Physiotherapie?
Die Physiotherapeutin Susann Siegert erklärt, dass sie zunächst vor allem durch Blickkontakt eine Verbindung zum Baby herstellt. »Ich schaue mir an, was das Baby alles Tolles kann, was es mitbringt, welche Ressourcen es hat – ich hole es da ab, wo es jetzt gerade ist. Ich zeige den Eltern, was ihr Kind schon alles kann. Diese Zeit nutze ich zur ersten Anamnese. Im Anschluss mache ich eine Befunderhebung des Babys, um herauszufinden, ob es körperliche Ursachen des Schreiens gibt. Ich suche Dysfunktionen, Asymmetrien, strukturelle Probleme, die die Entwicklung des Kindes behindern könnten.« Es könne passieren, erklärt die Physiotherapeutin, dass Babys während der Behandlung bei ihr weinten. Das liege aber in aller Regel nicht daran, dass sie in dem Moment Schmerzen hätten. »Babys«, erklärt Siegert, »sind schneller überfordert als Kinder und Erwachsene. Tritt dies ein, wird das gern mit Schreien begleitet. Man sollte nicht vergessen, dass gerade ein Neugeborenes motorisch gezielt nur den Kopf steuern kann. Und genau an dem arbeite ich – der Unmut über diesen Kontrollverlust wird gern auch verbal geäußert. Während der ganzen Zeit bleibe ich in der Interaktion mit Eltern und Baby. Denn auch die Eltern benötigen ein offenes Ohr.« Elternstimmen Sara: »Man sagt ja oft: ›Wie die Geburt, so das Kind‹, und bei uns stimmt das definitiv. Wir hatten eine schwierige Geburt. Sie war für mich trotz PDA extrem schmerzhaft und für mein Kind auch sehr stressig. Kurz nach der Geburt war ich mit einer schweren Mastitis im Krankenhaus, davon die ersten 1½ Tage ohne Kind, was sehr schlimm für mich war. Außerdem war die Versorgung durch meine Hebamme(n) nicht besonders gut. Ich hatte also schon sehr früh das Gefühl, dass ich meiner Aufgabe als Mutter nicht gewachsen bin, und hatte extreme Angst davor, dass meinem Kind etwas passiert und dass wir keine Bindung zueinander aufbauen können. Ich habe versucht, alles nach Lehrbuch zu machen, auch weil ich keine vernünftige Beratung bekommen habe. Im Nachhinein denke ich, dass ich damit viel kaputt gemacht habe. Hätte ich mein Kind von Anfang an bei uns im Bett schlafen lassen, es nach Bedarf gestillt usw., hätten wir es sicher schon früher emotional besser auffangen können.« Wiebke: »Wir haben uns sehr gefreut, als der Schwangerschaftstest endlich positiv war. Danach wurde alles kompliziert, ich hatte schlimme Depressionen und Stress während der Schwangerschaft. Ab der 30. SSW kam dann auch noch eine Präeklampsie dazu, massive Wassereinlagerungen und sehr hohe Blutdruckwerte. In der 36. SSW kam meine Tochter dann per Notkaiserschnitt zur Welt, im Krankenhaus war ich noch einigermaßen positiv, nach der Entlassung war ich das heulende Elend. Wir wohnten in einem stark renovierungsbedürftigen Haus, die Heizung funktionierte nicht richtig usw.« 2.2 Frühgeburt
Eltern von Frühchen sind ganz besonders gefordert, weil schon der Alltag unglaublich schwerfällt und alles organisiert werden muss. Und dann ist da immer die Sorge um das Überleben des Kindes. »Frühchen haben noch mal mehr Schwierigkeiten, diese physiologischen inneren Regulationsfähigkeiten zu entwickeln, weil sie oft noch dramatisch unreif sind, wenn sie auf die Welt kommen. Sie brauchen dann ein Quartal länger, bis sie das aufgeholt haben«, sagt Dr. Susanne Hommel. Das Aufholen bedeutet für dich aber vor allem auch: Es kann an sich schon länger dauern, bis dein Baby sich an den Alltag gewöhnt hat. Brauchen reif geborene Babys die schon erwähnten ? 12-Wochen, um in der Familie anzukommen, brauchen frühgeborene Kinder zusätzlich zu der Zeit, die sie zu früh auf die Welt kamen, noch diese drei Monate. Das unstillbare Schreien, dass sich, wie du vielleicht schon gelesen hast, oft leider nicht an diese 12-Wochen-Marke hält, kann dich mit einem Frühchen noch länger begleiten. Gleichzeitig gibt es für alle Frühchen-Eltern aber eine wirklich gute Nachricht: Es ist...


Andrea Zschocher ist freie Journalistin in Berlin und schreibt unter anderem für diverse Elternmagazine. Ihr Herzensprojekt ist der erfolgreiche Blog "Runzelfüßchen". Hier schreibt sie über Themen, die Familien bewegen, und über ihr Leben mit drei Kindern und die meist großartigen Seiten daran. Andrea reist gern durch die Welt, das vielleicht Einzige in ihrem Leben, das sich trotz der Kinder nicht geändert hat. Die müssen jetzt nämlich einfach mitkommen.


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