Abraham Betriebliche Weiterbildung für Geringqualifizierte
Bibliotheksvertrieb über utb scholars
ISBN: 978-3-7639-4701-0
Verlag: wbv Media
Format: PDF
Kopierschutz: 1 - PDF Watermark
Ein Akquise-Leitfaden für Personalentwickler
E-Book, Deutsch, 142 Seiten, PDF
ISBN: 978-3-7639-4701-0
Verlag: wbv Media
Format: PDF
Kopierschutz: 1 - PDF Watermark
Demografische Entwicklung, Globalisierung und veränderte Anforderungen
an Einfacharbeitsplätze erfordern zunehmend auch die Weiterbildung geringqualifizierter Arbeitnehmer.
Dieser Leitfaden basiert auf den Erfahrungen des Hamburger GRAWiRA-Projektes. Er stellt externen wie internen Personalentwicklern, Unternehmensberatern und Bildungsanbietern die erarbeiteten, erprobten und evaluierten innovativen Ansätze und Produkte zur Verfügung, mit denen Unternehmen für das Thema sensibilisiert und bildungsferne Mitarbeiter für die Teilnahme an Grundbildungsangeboten gewonnen wurden. Es wird deutlich, dass Arbeitnehmer und Arbeitgeber von der Einbindung der Zielgruppe in das Konzept des Lebensbegleitenden Lernens profitieren.
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Weitere Infos & Material
1. Vorworte
2. Hintergrund und Ziele des Leitfadens
2.1 Einleitung
2.2 Das Projekt GRAWiRA
2.3 Dieser Leitfaden
TEIL I Grundbildung als Element betrieblicher Personalentwicklung
3. Grundbildung als Element betrieblicher Personalentwicklung
3.1 Herausforderungen der Arbeitswelt
3.2 Erforderliche Kompetenzen in einfachen Tätigkeiten
3.3 Geringer qualifizierte Mitarbeiter
Teil II Der Weg in den Betrieb
4. Der aktuelle Stellenwert von Grundbildung in Unternehmen oder: Warum ein Leitfaden?
4.1 Phase 1: Vorüberlegungen - Vorarbeiten als externer Berater / Dienstleister
4.2 Phase 2: Unternehmensakquise
4.3 Phase 3 Beispiele, Projekt aufsetzen, Einordnung
4.4 Phase 4: Nachhaltige Verankerung von Grundbildung im Betrieb - Berufsrelevante Grundbildung für geringer qualifizierte Arbeitnehmer sichern / Evaluation und Nachhaltigkeit oder - wie kann es weitergehen?
5. FAZIT
4. DER AKTUELLE STELLENWERT VON GRUNDBILDUNG IN UNTERNEHMEN – ODER: WARUM EIN LEITFADEN? (S. 34-35)
Arbeitsbegleitende und kontinuierliche Fortbildung sind insbesondere in kleinst-, klein- und mittelständischen Betrieben selten gegeben. Den Beschäftigten fehlen Zeit, Geld, nicht zuletzt die Kraft zur individuellen Weiterbildung und die Erfahrung, dass „sich aufraffen“ lohnt. Und trotz der in Teil I dargestellten Relevanz und auch Brisanz des Themas ist Grundbildung für Geringqualifizierte bislang selbst in größeren Unternehmen kaum ein fester Bestandteil betrieblicher Personalentwicklung.
Ein unmittelbarer Nachteil durch die fehlende Einbeziehung der Personengruppe Geringqualifi- zierte in die Personalentwicklung wird erst von wenigen Unternehmen wahrgenommen und daher noch seltener thematisiert, obwohl die im Bereich der „einfachen Tätigkeiten“ (noch) vorhandenen Arbeitsplätze zunehmend mit höheren Anforderungen konfrontiert sind: Wollen Unternehmen mit Sparten im Niedriglohnsektor mittel- und langfristig ihren Bedarf an Mitarbeitern decken, werden sie immer stärker darauf angewiesen sein, auch geringer qualifizierte Menschen (weiter oder neu) zu beschäftigen und zu fördern.
Dass in Deutschland mit rund zwanzig Prozent die Arbeitslosenquote von Geringqualifizierten mehr als viermal so hoch ist wie in den Niederlanden, mehr als dreimal so hoch wie in Großbritannien und mehr als doppelt so hoch wie in den USA, macht deutlich, dass hier Potenzial brachliegt. Bisher werden die möglichen Vorteile, die für Unternehmen mit einer konsequenteren Hinwendung zum Thema Grundbildung verbunden wären, weitgehend
DER WEG IN DEN BETRIEB
Cord Wöhlke: Wer nach der Schule Defizite hat, muss gefördert werden. Dazu gehört, dass auch derjenige, der nicht richtig lesen und schreiben kann, erst mal eingestellt werden muss. Nur dann hat die- oder derjenige die Motivation, sich durch Bildung weiterzuentwickeln. Ein Arbeitsplatz ist die wichtigste Motivation. Arbeitslose ohne ein Ziel zu schulen ist erfahrungsgemäß wenig erfolgreich. Ich denke, die Mehrzahl der Firmen wird für diesen Schritt Hilfe vom Staat benötigen. unterschätzt.
Dabei profi tieren Arbeitnehmer und Arbeitgeber in gleichem Maße davon: Flexiblere Einsatzfähigkeit, verbesserte Leistung, weniger Klagen von Auftraggebern, die Steigerung der Leistungsfähigkeit und ein Zugewinn an Sicherheit und Selbstvertrauen stellen sicher, dass sich die Beschäftigten auch immer größer werdenden Herausforderungen am Arbeitsplatz und einem immer komplexer werdenden Arbeitsmarkt stellen und sich darin behaupten können. Die Bindung an das Unternehmen nimmt zu, Fluktuation wird reduziert. Gleichzeitig können Unternehmen ihrer sozialen Verantwortung gerecht werden.
Das Wissen über das Th ema, die damit verbundene Problematik und Herausforderung an Mitarbeiter und Unternehmen/Betriebe sowie mögliche Lösungen gehören bisher nicht zum selbstverständlichen Bestandteil der Ausbildung bzw. zum Kompetenzrepertoire von Betriebswirten, Geschäftsführern, Personalentwicklern und Betriebsräten. Von geringer qualifi zierten Mitarbeitern wiederum werden Forderungen nach Weiterbildung kaum gestellt, es fehlen Wünsche und konkrete Ideen. Auch den betrieblich Verantwortlichen ist nicht klar, welche Angebote für Mitarbeiter der Zielgruppe sinnvoll und nutzbringend für beide Seiten – Mitarbeiter und Unternehmen – sein könnten.