Ahnefeld Die Performance von Privatisierungen am Kapitalmarkt

Langfristige Aktienkursentwicklung, Risiko und Ertragserwartungen ehemals staatlicher Unternehmen in Westeuropa

E-Book, Deutsch, Band 67, 346 Seiten, eBook

Reihe: ebs-Forschung, Schriftenreihe der EUROPEAN BUSINESS SCHOOL Schloß Reichartshausen

ISBN: 978-3-8350-5451-6
Verlag: Deutscher Universitätsverlag
Format: PDF
Kopierschutz: Wasserzeichen (»Systemvoraussetzungen)



Martin Alexander Ahnefeld untersucht in drei empirischen Untersuchungen die langfristige Aktienkursperformance, das Risiko und die Ertragserwartungen von Finanzanalysten bei Privatisierungen am Kapitalmarkt und zeigt eine positive langfristige abnormale Aktienkursperformance auf. Diese lässt sich vor allem durch den Anstieg des Risikos und durch relativ pessimistische Ertragserwartungen erklären.

Dr. Martin Alexander Ahnefeld promovierte bei Prof. Dr. Dirk Schiereck am Stiftungslehrstuhl Bank- und Finanzmanagement der European Business School, Oestrich-Winkel.
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1;Geleitwort;6
2;Vorwort;8
3;Inhaltsübersicht;10
4;Inhaltsverzeichnis;12
5;Abbildungsverzeichnis;18
6;Tabellenverzeichnis;19
7;Abkürzungsverzeichnis;22
8;1 Einleitung;23
8.1;1.1 Motivation und Zielsetzung der Arbeit;23
8.2;1.2 Aufbau der Arbeit;27
9;Teil 1: Grundlagen und bestehende Erkenntnisse zu Privatisierungen;31
9.1;2 Definitionen und institutionelle Grundlagen;31
9.1.1;2.1 Begriffserläuterungen;31
9.1.1.1;2.1.1 Definition der Privatisierung;31
9.1.1.2;2.1.2 Formen der Privatisierung;32
9.1.1.3;2.1.3 Abgrenzung gegenüber anderen Begriffen der Entstaatlichung;35
9.1.2;2.2 Ziele von Privatisierungen;36
9.1.2.1;2.2.1 Ordnungspolitische Ziele;37
9.1.2.2;2.2.2 Effizienzziele;38
9.1.2.3;2.2.3 Fiskalische Ziele;41
9.1.2.4;2.2.4 Politische Ziele;43
9.1.3;2.3 Privatisierungsmethoden;45
9.1.3.1;2.3.1 Privatisierungsmethoden im Überblick;46
9.1.3.2;2.3.2 Methoden der Vermögensprivatisierung;49
9.1.3.3;2.3.3 Einflussfaktoren bei der Wahl der Privatisierungsmethode;60
9.2;3 Überblick über Privatisierungsmaßnahmen in Westeuropa;69
9.2.1;3.1 Aggregierte Betrachtung;69
9.2.1.1;3.1.1 Privatisierungen im Zeitverlauf;69
9.2.1.2;3.1.2 Unterteilung nach Ländern;71
9.2.1.3;3.1.3 Unterteilung nach Industrien;72
9.2.2;3.2 Betrachtung ausgewählter Länder;74
9.2.2.1;3.2.1 Großbritannien;74
9.2.2.2;3.2.2 Italien;77
9.2.2.3;3.2.3 Frankreich;79
9.2.2.4;3.2.4 Deutschland;82
9.3;4 Theoretische Erklärungsansätze und empirische Erkenntnisse zur Performance von Privatisierungen;87
9.3.1;4.1 Theoretische Erklärungsansätze;87
9.3.1.1;4.1.1 Theorie der Verfügungsrechte;88
9.3.1.2;4.1.2 Theorie der weichen Budgetbeschränkungen;92
9.3.1.3;4.1.3 X-Ineffizienz-Theorie;95
9.3.1.4;4.1.4 Agency-Theorien;97
9.3.1.5;4.1.5 Neue Politische Ökonomie;104
9.3.1.6;4.1.6 Zwischenfazit;110
9.3.2;4.2 Empirische Erkenntnisse zur operativen Performance von Privatisierungen;111
9.3.2.1;4.2.1 Vergleichsstudien zwischen öffentlichen und privaten Unternehmen;111
9.3.2.2;4.2.2 Ereignisstudien zur operativen Performance von Privatisierungen;115
9.3.2.3;4.2.3 Zwischenfazit;133
9.3.3;4.3 Empirische Erkenntnisse zur langfristigen Aktienkursperformance von Privatisierungen;134
9.3.3.1;4.3.1 Grundlagen langfristiger empirischer Kapitalmarktuntersuchungen;135
9.3.3.2;4.3.2 Aktienkursperformance von privatisierten Unternehmen;136
9.3.3.3;4.3.3 Einflussfaktoren der Aktienkursperformance;145
9.3.3.4;4.3.4 Relevanz der Untersuchungsmethodik;153
9.3.3.5;4.3.5 Zwischenfazit;154
10;Teil 2: Eigene empirische Untersuchungen 5 Langfristige Aktienkursperformance von Privatisierungen;157
10.1;5 Langfristige Aktienkursperformance von Privatisierungen;157
10.1.1;5.1 Datenbasis;158
10.1.1.1;5.1.1 Erhebung des Datensatzes und Datenquellen;158
10.1.1.2;5.1.2 Deskriptiver Überblick des Datensatzes;160
10.1.2;5.2 Methodik;166
10.1.2.1;5.2.1 Berechnung langfristiger abnormaler Renditen;169
10.1.2.2;5.2.2 Spezifikation der Benchmarks;178
10.1.2.3;5.2.3 Statistische Testverfahren;189
10.1.3;5.3 Ergebnisse;205
10.1.3.1;5.3.1 Gesamte Stichprobe;206
10.1.3.2;5.3.2 Substichproben nach Ländern;216
10.1.3.3;5.3.3 Zeitliche Substichproben;218
10.1.3.4;5.3.4 Substichproben zu den Einflussfaktoren der abnormalen Aktienkursperformance;220
10.1.3.5;5.3.5 Querschnittsregressionen;244
10.1.4;5.4 Zwischenfazit;257
10.2;6 Risiko von Privatisierungen;261
10.2.1;6.1 Methodik;263
10.2.1.1;6.1.1 Betaschätzungen mittels OLS-Regressionen;264
10.2.1.2;6.1.2 Betaschätzungen mittels Kalman-Filter;266
10.2.2;6.2 Ergebnisse;268
10.2.2.1;6.2.1 Systematisches Risiko;268
10.2.2.2;6.2.2 Unsystematisches Risiko und gesamtes Eigenkapitalrisiko;275
10.2.3;6.3 Zwischenfazit;277
10.3;7 Ertragserwartungen von Finanzanalysten bei Privatisierungen;279
10.3.1;7.1 Grundlagen und bestehende empirische Erkenntnisse zu Prognosen von Finanzanalysten;282
10.3.1.1;7.1.1 Researchtätigkeiten von Finanzanalysten und Einflussfaktoren;282
10.3.1.2;7.1.2 Empirische Erkenntnisse zu Prognosen von Finanzanalysten;290
10.3.2;7.2 Datenbasis;298
10.3.3;7.3 Methodik;300
10.3.3.1;7.3.1 Analyse der Prognosen von Finanzanalysten;301
10.3.3.2;7.3.2 Analyse des Einflusses der Prognosen von Finanzanalysten auf die langfristige Aktienkursperformance;302
10.3.4;7.4 Ergebnisse;303
10.3.4.1;7.4.1 Prognosen von Finanzanalysten bei Privatisierungen;303
10.3.4.2;7.4.2 Einfluss langfristiger Wachstumsprognosen auf die Aktienkursperformance von Privatisierungen;311
10.3.5;7.5 Zwischenfazit;313
10.4;8 Zusammenfassung und Ausblick;317
11;Anhang;323
12;Literaturverzeichnis;337

Grundlagen und bestehende Erkenntnisse zu Privatisierungen.- Definitionen und institutionelle Grundlagen.- Überblick über Privatisierungsmaßnahmen in Westeuropa.- Theoretische Erklärungsansätze und empirische Erkenntnisse zur Performance von Privatisierungen.- Eigene empirische Untersuchungen.- Langfristige Aktienkursperformance von Privatisierungen.- Risiko von Privatisierungen.- Ertragserwartungen von Finanzanalysten bei Privatisierungen.- Zusammenfassung und Ausblick.


Teil 1: Grundlagen und bestehende Erkenntnisse zu Privatisierungen (S. 9)

2 Definitionen und institutionelle Grundlagen

Im Rahmen des folgenden Kapitels werden die zentralen Begriffe der vorliegenden Arbeit definiert, grundlegende Ziele, die mit Privatisierungen verfolgt werden, erläutert und die mit dem in dieser Arbeit gewählten Privatisierungsbegriff einhergehenden Privatisierungsmethoden beschrieben.

2.1 Begriffserläuterungen

Aufgrund der in der betriebswirtschaftlichen Forschung vielfältigen Verwendung ist die Definition des Begriffs „Privatisierung" und die Differenzierung der unterschiedlichen Formen von Privatisierung für diese Arbeit von zentraler Bedeutung. Um die Privatisierung von anderen Maßnahmen der Entstaatlichung abzugrenzen, werden zusätzlich die Begriffe der Liberalisierung und der Deregulierung erläutert.

2.1.1 Definition der Privatisierung

Mit dem Begriff „Privatisierung" wird im weiteren Sinn ein Prozess beschrieben, der eine allgemeine Verlagerung staatlicher Aktivitäten in den privaten Bereich beinhaltet. Neben dieser weiten Begriffsbestimmung bestehen in der Fachliteratur zahlreiche differenziertere Definitionen, die sich z.T. deutlich unterscheiden. Die vorliegende Arbeit stützt sich auf eine eigentumsorientierte Begriffsdefinition, bei der die „Übertragung von bislang öffentlichen Verfügungsrechten an Private bis hin zur vollständigen Abgabe" als Privatisierung definiert wird.

Dabei wird angenommen, dass sich die Verfügungsrechte an die Unternehmensanteile binden, so dass Privatisierung als Übertragung von Unternehmensanteilen vom Staat oder – allgemein – der öffentlichen Hand an private Eigentümer verstanden wird. Einhergehend mit dieser Definition werden bei privaten Unternehmen die Unternehmensanteile und somit die Verfügungsrechte von privaten Eigentümern gehalten. Bei öffentlichen oder auch staatlichen Unternehmen liegen die Verfügungsrechte bei der öffentlichen Hand.

2.1.2 Formen der Privatisierung

Um die mit oben genannter Definition einhergehende Form der Privatisierung von anderen Maßnahmen, die in der Fachliteratur als Privatisierung bezeichnet werden, abzugrenzen, werden in diesem Abschnitt die verschiedenen Formen der Privatisierung betrachtet. Eine Gliederung der unterschiedlichen Privatisierungsformen lässt sich nach Blankart (1993) entweder aus angebotsorientierter oder aus eigentumsorientierter Perspektive vornehmen. Eine angebotsorientierte Systematisierung findet sich z.B. bei Kraus (1997), Weiß (2002) und Snethlage (1999).

Kraus (1997) strukturiert die Privatisierungsformen nach der Leistungserstellung aus einem organisationsbezogenen Blickwinkel, bei dem unterschiedliche wettbewerbliche Marktformen Berücksichtigung finden. Weiß (2002) nimmt die Kategorisierung aus juristischer Perspektive vor, bei der die Übertragung der Verantwortung für die Erfüllung bestimmter Aufgaben im Mittelpunkt steht. Für Snethlage (1999) hingegen bildet nicht die Übertragung der rechtlichen Verantwortlichkeit, sondern der Rückzug des Staates aus der direkten Leistungserstellung das wesentliche Unterscheidungskriterium.

Die Systematisierung der Privatisierungsformen nach Schneider und Dreer (1999) sowie Hamer und Gebhardt (1992) weisen eine eigentumsorientierte Perspektive auf. In beiden Gliederungsansätzen wird eine Unterteilung der Privatisierungsformen in Vermögens- und Leistungs- bzw. Aufgabenprivatisierung vorgenommen, wobei Schneider und Dreer (1999) die Leistungserstellung stärker berücksichtigen. Die Kategorisierung nach Hamer und Gebhardt (1992) entspricht der verfügungsrechtlichen Perspektive der Privatisierungsdefinition in dieser Arbeit und wird im Folgenden vorgestellt.

Für die Gliederung der Privatisierungsformen nehmen Hamer und Gebhardt (1992) primär eine Unterteilung in Vermögens- und Aufgabenprivatisierung vor (siehe Abbildung 2). Die Vermögensprivatisierung beinhaltet die Übertragung von Verfügungsrechten an öffentlichem Eigentum auf den privaten Bereich und wird in formale und materielle Privatisierungen unterteilt. Bei der formalen Privatisierung werden staatliche Strukturen reduziert und privatwirtschaftliche geschaffen. Dabei unterscheiden Hamer und Gebhardt (1992) zwischen der finanz-, nutzungs- und verfügungsrechtlichen Privatisierung.


Dr. Martin Alexander Ahnefeld promovierte bei Prof. Dr. Dirk Schiereck am Stiftungslehrstuhl Bank- und Finanzmanagement der European Business School, Oestrich-Winkel.


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