Alexander / Drake / Leo | Julia Kiss Band 9 | E-Book | www.sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, Band 0009, 448 Seiten

Reihe: Julia Kiss

Alexander / Drake / Leo Julia Kiss Band 9


1. Auflage 2019
ISBN: 978-3-7337-1368-3
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

E-Book, Deutsch, Band 0009, 448 Seiten

Reihe: Julia Kiss

ISBN: 978-3-7337-1368-3
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



LOVE IN THE CITY von LEO, MARY
Die durchgestylte New Yorkerin Mya fällt aus allen Wolken, als sie ihren Freund aus Kindertagen wiedertrifft: Eric Baldini ist modisch gesehen hoffnungslos out'. Aber warum nur macht dieser uncoole Typ sie trotzdem so unglaublich heiß? '
SEXY IN SEATTLE von DRAKE, DIANNE
Wenn Ned das wüsste! Aber Roxy hat nicht die Absicht, ihm ihr Geheimnis zu verraten: Nacht für Nacht moderiert sie unter dem Namen 'Valentine' eine heiße Radiosendung, in der es ausschließlich um Sex geht ...
EIN COWBOY IN NEW YORK von ALEXANDER, CARRIE
Grace würde am liebsten im Erdboden versinken! Denn der Mann, den sie für einen Stripper im Cowboykostüm gehalten hat, ist 'echt: Shane McHenry ist nach New York gekommen, um ein wertvolles Pferd zu verkaufen. Und Grace hat immer schon von einem Cowboy geträumt! Jetzt ist ihre Chance da ... '



Von Anfang an stand fest, dass Carrie Alexander einen kreativen Beruf ausüben würde. Bereits als Kind hatte sie eine überaus lebhafte Fantasie, dachte sich Geschichten aus und malte viel. Schließlich wurde sie Bibliothekarin. Sie versuchte sich in ihrer Freizeit an Horrorgeschichten und malte in Öl. Damals entdeckte sie ihre erste Romance. Sie las sie mit Begeisterung und dachte: 'Hey, das kann ich auch!' Seit dieser Entdeckung verfasst sie Liebesromane, die ihr verschiedene Auszeichnungen eingebracht haben. Ihre schönste Belohnung sind jedoch nicht Preise, sondern die Kontakte mit den Leserinnen, die sie durch ihre Bücher geknüpft hat. Carrie Alexander lebt im Norden von Michigan, wo sie sich in den harten Wintern mit lesen die Zeit vertreibt. Wenn sie nicht liest oder schreibt - was selten vorkommt - arbeitet sie an ihrem eigenen Haus, hilft Freunden bei der Inneneinrichtung, schaut im Fernsehen Footballspiele oder schippt, wenn nötig, Schnee.

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1. KAPITEL

„Wein doch nicht, Mom“, sagte Mya Strano ins Telefon. „Ich hasse es, wenn du weinst.“

Ihre Mutter hatte sie in aller Herrgottsfrühe aus dem Bett geklingelt, angeblich nur, um ein bisschen zu reden. Aber bislang wurde an diesem frühen Aprilmorgen herzlich wenig geredet. Dafür umso mehr geschwiegen und geseufzt. Und zu allem Überfluss auch noch geschnieft. Was wiederum nur eins bedeuten konnte: Am anderen Ende der Leitung flossen die Tränen.

„Wer weint denn hier? Ich ganz bestimmt nicht.“ Rita Strano stritt alles ab, und das konnte nur bedeuten, dass ihre Tochter goldrichtig lag.

„Ich höre es ganz deutlich an deiner Stimme, Mom.“

„Tränen kann man nicht hören.“

„Deine schon. Deine Tränen erkenne ich sogar im Schlaf.“

„Wie du wieder redest.“

Es war die eine Sache, einen Freund weinen zu sehen, einen Kollegen. Oder zu beobachten, wie auf der Leinwand Cameron Diaz die Tränen über die Wangen kullerten. Warum hatte sie eigentlich nie eine rote Nase? Glückliche Cameron! Doch wenn die eigene Mutter so herzzerreißend schluchzte, dann war das etwas ganz anderes. Das war einfach nicht so vorgesehen. Mütter hatten nicht zu weinen. Sie waren es, die trösten sollten, nicht umgekehrt. Heulende Mütter brachten die Welt aus den Fugen, verdunkelten den Himmel und brachten 26-jährige Töchter dazu, sich aus Verzweiflung die nächsten Stiegen hinunterzustürzen, weil sie einfach nicht wussten, wie sie damit umgehen sollten. Nicht, dass ein Treppensturz irgendwie hilfreich wäre, aber in dieser Situation konnte man darauf keine Rücksicht nehmen.

„Nun gut, vielleicht bin ich ein klein wenig deprimiert.“ Ah, ein Zugeständnis. „Wer wäre das nicht? Schließlich haben wir dem Sender immer gute Quoten gebracht. Und nur weil es jetzt ein bisschen bergab geht …“

Schlagartig löste sich der Knoten in Myas Magen. Das Treppenhaus konnte noch warten, ein Silberstreif zeigte sich zaghaft am Ende des Regenbogens – oder wie auch immer das hieß.

„Wie viel Prozent habt ihr verloren, Mom?“

Am anderen Ende der Leitung herrschte Schweigen. Das kann jetzt eine Weile dauern, dachte sich Mya. Ihr Blick wanderte über die ausgeschnittenen Anzeigen aus Modezeitschriften, die kopierten Logos von Szene-Restaurants und die Schnappschüsse von New Yorker Straßenhändlern, die an den Wänden hingen. Die Straßenhändler hatten ihr immer ganz besonders gefallen. Es war irgendwie charmant, sich seinen Lebensunterhalt auf diese Weise zu verdienen. Auf sich allein gestellt, da draußen, jeden Tag aufs Neue – sie mochte den Biss, den man dazu brauchte. In ihrer Fantasie gab der den Händlern etwas ungemein Männliches. Auch wenn sie jetzt nicht sofort etwas mit einem von ihnen anfangen würde … obwohl … also, da war dieser eine Künstler am Time Square, der Handtaschen verkaufte, die aussahen wie Zigarrenkisten – die Dinger waren mittlerweile völlig out. Bloß zählte der eigentlich nicht als Händler. Vielmehr war er ein Intellektueller, der unter der Intoleranz der Gesellschaft gegenüber seiner Kunst litt. So sagte er jedenfalls, und sie fand das sehr süß. Und bevor sie sich versah … Na ja, sie hatten eine wirklich wunderbare Nacht zusammen, und dann schenkte er ihr plötzlich all seine Handtaschen und verschwand nach Toledo, wo er das Lebenswerk seines Vaters fortführen wollte, der sich als Klempner einen guten Namen gemacht hatte. Aber das war lange her und sie damals noch grün hinter den Ohren. Frisch in New York und längst nicht so abgebrüht wie heute. So etwas konnte ihr jetzt nicht mehr passieren, dachte Mya und legte ihre Füße auf den eben gelieferten Karton mit „Ich-HERZ-N.Y.“-T-Shirts. Diese Art von Unschuld hatte sie lange schon verloren.

„Verloren ist das falsche Wort“, sagte ihre Mutter.

„Bitte?“

Konnte ihre Mutter jetzt Gedanken lesen?

„Wir bekommen immer noch säckeweise Fanpost, wen interessieren da diese dummen Quoten?“

„Ach, Mom, der Sender interessiert sich nicht für Postsäcke, sondern nur für die Einschaltquoten. So ist das nun mal.“

„Treulose Bande!“

Mya lehnte sich zurück und entspannte sich. Vielleicht war es einfach nur eine Sache der Gewöhnung? Weinende Mütter waren schließlich keine echte Katastrophe. Kein Komet von anderthalb Kilometern Durchmesser, der die Bahn der Erde kreuzte. Obwohl für ihre Mutter sinkende Einschaltquoten irgendwo in der Nähe einer Naturkatastrophe kosmischen Ausmaßes angesiedelt waren.

Rita Strano war – zusammen mit ihrem langjährigen Geschäftspartner und Gelegenheitslover Franco Baldini – der Star der Kochshow La Dolce Rita. Seit neun Jahren erfolgreich im Programm, in letzter Zeit zeigte die Goldader jedoch Anzeichen zu versiegen. Und Myas Mutter wurde darüber bei jedem Telefonat früher oder später weinerlich. Nur würde Mya dieses Mal etwas dagegen unternehmen. Egal wie unfähig ihre Mutter auch war, Hilfe anzunehmen.

„Wie kann ich dir helfen, Mom?“

„Sei froh, dass du nicht beim Fernsehen arbeitest. Jugendwahn, wohin man schaut. Eine einzige kleine Lachfalte und sie wollen dich aus dem Programm nehmen.“

Ihre Mutter schluchzte nun aus tiefstem Herzen. Es war einfach unerträglich. Mya hätte jetzt gern ihren Arm um sie gelegt und sie irgendwie getröstet. Aber Rita lebte in Los Angeles und Mya dummerweise in New York.

„Das stimmt doch auch nicht, Mom. Schau dir Emeril Lagasse an. Der hat Falten – und zwar nicht zu knapp.“ Mya dachte daran, dass dieser andere populäre Fernsehkoch seinen Kindern bestimmt nicht die Ohren voll heulen würde, während er die Speisekarten für seine neun Top-Restaurants zusammenstellte.

„Er ist ein Mann, Liebes.“

„Okay, der Vergleich hinkt vielleicht, bloß ist dein Alter doch bestimmt kein Hindernis für eine Kochsendung.“

„Sag das meinen Produzenten. Die würden Franco und mich liebend gern durch ein paar kochende Teenager mit lila Haaren ersetzen. In Miniröcken statt Schürze! Wenn sie nicht schon längst mit Paris Hilton telefoniert haben. Vielleicht sollte ich mein Haar blond färben? Das Gesicht liften lassen und Designer-Kleidung tragen?“

„Hey, das ist es!“ Zufrieden nippte Mya an ihrem fettarmen Café Latte mit Karamell-Aroma. Ihre Mutter hatte sie eben darauf gebracht, wie sie La Dolce Rita helfen konnte.

„Ich soll mich liften lassen?“

„Nein, du doch nicht – die Sendung! La Dolce Rita braucht ein Lifting. Und ich werde es ihr verpassen.“

„Um Himmels willen, wie?“

Mya fühlte den Adrenalinschub, der sie stets zu Höchstleistungen beflügelte. Sie liebte es zu planen, neue Dinge zu auszuprobieren und Altes neu zu arrangieren – immer auf der Suche nach dem neuesten Trend. Genau darin bestand ihr Job bei NowQuest, dem Marktführer unter den Trendforschungs-Instituten im ach so hippen und coolen Stadtteil SoHo. Mya war Expertin für Coolness – jeden Morgen ging sie noch im Halbschlaf die angesagtesten New Yorker Stadtmagazine durch. Im Hintergrund lief MTV oder der Style Channel. Und wenn sie das Haus verließ, dann niemals ohne Mini-Camcorder, ihr Notizbuch und eine alte Polaroid-Kamera. Damit auch ja nichts schief gehen konnte, nahm sie zusätzlich noch ein brandneues Foto-Handy mit. So ausgestattet sprach sie auf der Straße jeden an, der irgendwie abgefahren wirkte – deshalb auch die Handtaschen, die wie Zigarrenkisten aussahen, und T-Shirts mit herzigen Sprüchen. Mya verschlang Informationen wie ein hungriges Raubtier – und sie liebte es, fette Beute zu machen.

„Pass auf, Mom. Wir haben sowieso einen Klienten in Las Vegas. Den werde ich übernehmen und schaue dafür vorher bei Franco und dir in L. A. vorbei. Ich brauch eine, vielleicht zwei Wochen, um deine Show auf Vordermann zu bringen.“ Eine neue Dekoration, eine schräge Live-Band und ein paar prominente Gäste. „Ich hab den Kopf schon voller Ideen für eure Sendung. Und noch einen Berg Überstunden abzubummeln. Wenn ich mit Dolce Rita fertig bin, steig ich in den Flieger nach Vegas und treffe den anderen Klienten. Wie klingt das, Mom?“

Ihre Mutter antwortete nicht sofort. Mya hörte nur schweres Atmen, so als wäre sie noch nicht völlig überzeugt.

„Mom? Du willst doch, dass ich dir helfe, oder?“

„Muss ich mir dann die Haare pink färben?“

„Nur, wenn du unbedingt darauf bestehst, Mom. Pink ist sowieso out! Kastanienbraun geht wohl, aber ich checke das noch mal und sag dir dann Bescheid. Oder wir versuchen ein paar Strähnchen für den Anfang.“

Schweigen.

„Bist du noch da? Du könntest mir jeden Tag etwas Leckeres kochen. Für dich würde ich sogar für ein paar Tage meine Waage mit Missachtung strafen. Ach, komm, Mom, lass mich dir wenigstens ein paar Vorschläge machen. Ganz unverbindlich.“

Mya warf einen Blick auf ihre Hello-Kitty-Schreibtischuhr. Sie hatte noch genau zehn Minuten bis zum nächsten Meeting. Leider war sie bisher noch nicht einmal ihre Notizen durchgegangen.

Das Schweigen zog sich hin.

„Sag bitte was, Mom. Irgendetwas.“

Mya blätterte in ihrem Notizbuch. Blue Rock Bistro hieß der Klient, den sie davon überzeugen sollte, einen radikalen Imagewechsel ins Auge zu fassen, um in Las Vegas ein ultra-cooles Hotel und Casino zu eröffnen. Bisher war Blue Rock zwar interessiert, unterschrieben war allerdings noch nichts.

Mya ging ihre Notizen Punkt...



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