Alexander | Süße Eroberung | E-Book | www.sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, Band 8, 256 Seiten

Reihe: Historical Lords & Ladies

Alexander Süße Eroberung


1. Auflage 2008
ISBN: 978-3-86349-976-1
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

E-Book, Deutsch, Band 8, 256 Seiten

Reihe: Historical Lords & Ladies

ISBN: 978-3-86349-976-1
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Wieder einmal hat Perdita Wentworth mit ihrem ungestümen Temperament für unangenehmes Aufsehen in der Londoner Gesellschaft gesorgt. Doch diesmal ist sie zu weit gegangen: Sie hat den einflussreichen Earl of Rushmore brüskiert! Ihre Eltern verbannen sie umgehend zu ihrer gestrengen Tante nach Bath. Lord Rushmore hingegen ist keineswegs beleidigt, sondern im höchsten Maße fasziniert von der freimütigen jungen Dame. Auf schnellstem Wege begibt er sich nach Bath, fest entschlossen, die hinreißende Perdita zu erobern. Aber als er sie um ihre Hand bittet, erlebt er eine enttäuschende Überraschung ...



Ihr Roman 'Süße Versuchung' ist bei CORA in der Reihe Historical Lords & Ladies erschienen. Doch Meg Alexander fing schon früh an zu schreiben: bereits in ihrer Kindheit begeisterte sie mit kleinen Bühnenstücken, die ihre Brüder, Schwestern und Cousins zur Familienunterhaltung an Weihnachten aufführten. Mit 19 Jahren heiratete sie und bekam einen Sohn. Während er noch klein war, arbeitete sie nebenbei als freie Journalistin und schrieb über unterschiedlichste Themen wie Psychologie, Gärtnerei, Reise und Kochen. Mit 38 Jahren musste sie aufgrund der Scheidung von ihrem Mann ihren Lebensunterhalt selbst verdienen. Die kommenden 20 Jahre waren geprägt von verschiedenen Jobs, die mit dem Schreiben nicht viel zu tun hatten. Als Meg schließlich in Rente ging, war auch der Zeitpunkt gekommen, um wieder zu schreiben. Sie begann, historische Romane zu schreiben - ermuntert durch den Gewinn des ersten Platzes in einem Schreibwettbewerb. Eine Jurorin war von Harlequin Mills & Boon Ltd und bat Meg, ob ein komplettes Buch einreichen könne. Doch trotz mehrere Anläufe klappte es weder mit dem ersten Entwurf noch mit dem Zweiten... erst beim dritten Anlauf war sie erfolgreich. Ihr erster Roman, The Last Enchantment, ein Regency Roman, wurde 1995 erstmals auf Englisch veröffentlicht.
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1. KAPITEL

1816

Verwundert sah Perdita Wentworth sich um. „Dieser Mr. Almack muss der geschäftstüchtigste Mann in ganz London sein“, stellte sie schließlich kopfschüttelnd fest. „Wie sonst brächte es jemand fertig, dass dies der Treffpunkt der feinen Gesellschaft ist?“

„Nicht so laut!“, ermahnte ihre Mutter sie. „Es muss doch nicht jeder hören, dass du nicht mitkommen wolltest. Mach wenigstens ein freundliches Gesicht. Lady Castlereagh wollte uns mit der Einladung doch eine Freude machen.“

„Von mir aus hätte sie die Karte jemand anderem schicken können“, erwiderte Perdita aufsässig. „Trockene Sandwiches und abgestandene Limonade. Beschwert sich niemand darüber?“

„Ach, Kind, kein Mensch kommt wegen des Essens zu Almack’s.“

Perdita lachte. „Na, wegen der Ausstattung ja wohl auch nicht! Dieser Saal ist einfach scheußlich.“

„Wenn erst die Musik spielt, fällt dir das gar nicht mehr auf. Du tanzt doch so gerne.“

„Ja, Mama, aber nicht auf dem Präsentierteller. Sieh nur die alten Schachteln, die da an der Wand sitzen. Es würde mich wundern, wenn sie nicht schon jeden einzelnen Bestandteil meiner Garderobe genau auf seinen Preis hin taxiert hätten.“

„Oje, und ich wollte mich gerade zu ihnen gesellen.“ Elizabeth Wentworth zwinkerte ihrer Tochter spitzbübisch zu. „Aber leider habe ich meinen Krückstock und das Lorgnon vergessen.“

Liebevoll legte Perdita ihrer Mutter die Hand auf den Arm. „Lass Papa nicht hören, dass du dich zu den alten Schachteln zählst“, ging sie auf den scherzhaften Ton ein. „Für ihn bleibst du immer das junge Mädchen, das er damals gerettet hat.“

„Und zum Glück hat sich dein Vater auch nicht viel verändert“, sagte Elizabeth mit einem zärtlichen Klang in der Stimme. „Ach, da hinten ist ja Emily Cowper. Ich habe etwas mit ihr zu besprechen. Ist deine Tanzkarte voll, mein Liebes?“

„Alle Tänze sind vergeben, Mama.“ Perdita verkniff es sich, über die jungen Herren, die sich eingetragen hatten, zu lästern, obwohl sie sie samt und sonders für unreife grüne Jungen hielt.

Der Gentleman hinter ihr schien weniger geneigt, sich Zurückhaltung aufzuerlegen. „Großer Gott, William“, sagte er abfällig, „was tun wir eigentlich hier? Almack’s hat sich keinen Deut verändert in all den Jahren, in denen ich fort war. Komm, lass uns verschwinden. Wo möchtest du lieber hin, zu White’s oder zu Watier’s?“

„Adam, das geht nicht!“, hielt ihn sein Begleiter zurück. „Wenn du dein Mündel in die Gesellschaft einführen willst, musst du bei den Patronessen von Almack’s einen guten Eindruck machen.“

Der Earl of Rushmore betrachtete die Reihe der an der Wand sitzenden Damen. „Und welche von ihnen schlägst du vor?“, fragte er deutlich voreingenommen. „Wenn du mich fragst, sind sie alle verkniffene alte Weiber, nur darauf aus, die Grünschnäbel mit den Schulmädchen zu verkuppeln.“

Da der Earl sich nicht im Geringsten bemüht hatte, seine Stimme zu senken, hörte Perdita seine Worte klar und deutlich. Sie war maßlos empört. Dass er sie zu den Schulmädchen zählte, war schon schlimm genug, aber dass er ihre Mutter, die sich unglücklicherweise gerade in diesem Moment entschlossen hatte, bei den besagten Damen Platz zu nehmen, als verkniffenes altes Weib bezeichnete, das konnte und wollte Perdita nicht tolerieren. Sie machte einen Schritt rückwärts und trat dem unbedachten Redner kräftig und gezielt auf die Zehen. Als sie gleich darauf hinter sich einen lauten Fluch vernahm, drehte sie sich unschuldig lächelnd um. „Oh, verzeihen Sie, Sir. Sie müssen mich für sehr ungeschickt halten“, äußerte sie betont höflich.

Dem Earl of Rushmore verschlug es fast den Atem. Dieses junge Mädchen war das liebreizendste Geschöpf, das ihm jemals begegnet war. Ein dunkler Typ – nicht ganz dem derzeitigen Schönheitsideal entsprechend – mit cremigem Teint und tiefschwarzen Locken, die das ebenmäßige, ovale Gesicht mit den schmalen geschwungenen Brauen über den großen funkelnden Augen umrahmten. Er wusste nicht recht, welche Reaktion er eigentlich erwartet hatte. Hektisches Erröten? Kindliche Bestürzung? „Durchaus nicht, Madam“, sagte er nachsichtig. „Es war mein Fuß, der Ihnen im Wege stand.“ Er verbeugte sich galant und wandte sich ab.

„Muss er wohl!“ Es war etwas in ihrem Ton, das ihn veranlasste, sich wieder umzudrehen und sie genauer anzusehen. Ganz ohne Zweifel, ihre Augen blitzten kämpferisch. „Habe ich Ihnen wehgetan, Sir?“

Mit einem Mal begriff Rushmore – die Göre hatte ihn absichtlich getreten. Amüsiert verbeugte er sich nochmals. „Sie können beruhigt sein, ich bin unverletzt.“

Der spöttische Ton trieb Perdita die Röte ins Gesicht. Schroff drehte sie sich um und marschierte von dannen. „Wer war denn diese Schönheit?“, hörte sie ihn fragen, als sie erst ein paar Schritte entfernt war. Es klang so beiläufig, dass es fast schon desinteressiert wirkte.

„Perdita Wentworth.“ Noch immer in Hörweite, blieb Perdita stehen, als ihr Name fiel, und lauschte. „Hübsch, nicht wahr?“, war das Nächste, was sie vernahm. „Sie ist mit dem Earl of Brandon verwandt. Ihr Vater ist bei der Marine. Es ist ihre erste Saison.“

„Und … hat sie sich schon einen Mann geangelt? Dürfte ihr wohl nicht schwer fallen, bei dem Gesicht und den Verbindungen.“

„Ich glaube nicht. Jedenfalls gab es keine Ankündigungen. Weshalb, Adam? Willst du etwa dein Glück bei ihr versuchen?“

„Um Gottes willen, nein! Sie ist mir viel zu unverblümt. Ich sage dir, die Dame kennt ihren Wert und hat vor, mindestens Countess zu werden. Ich weiß doch, wie das geht … fallen gelassene Taschentücher, umgeknickte Fußgelenke, vorgetäuschte Ohnmachten und was nicht alles … nur um die geeignete Bekanntschaft anzuknüpfen. Eines muss man ihr allerdings lassen – sie war zumindest originell.“

Für einen Moment war Perdita wie erstarrt, dann fuhr sie herum. „Sie unerträglicher Geck!“, stieß sie zornbebend hervor, während sie wieder auf Rushmore zuging. „Sie halten sich wohl für ein Geschenk Gottes an die Frauen!“

Der Freund lachte leise. Doch der Earl sah sie erschrocken und schweigend an, denn stets bedacht auf seine Umgebung, hatte er sofort bemerkt, dass die Augen aller Umstehenden auf die junge Dame gerichtet waren, die da zitternd vor Wut vor ihm stand. Glücklicherweise begann in diesem Moment das Orchester zu spielen. Charmant lächelnd machte er eine kurze Verbeugung vor der zornigen Schönheit, zog sich ihre Hand durch die Armbeuge und führte sie zur Tanzfläche.

Ein junger Mann stellte sich ihnen in den Weg. „Diesen Walzer hat Miss Wentworth mir versprochen!“

„Sie hat sich anders entschieden. Sie tanzt mit mir.“ Der barsche Ton und das Mienenspiel des Earl duldeten keinen Widerspruch. Ohne weitere Diskussion zog sich der junge Mann eilig zurück.

„Was fällt Ihnen ein?“ Perdita versuchte vergeblich, ihre Hand aus Rushmores fest angewinkeltem Arm zu befreien. „Ich will nicht mit Ihnen tanzen.“

„Natürlich wollen Sie!“ Er fasste sie um die Taille. „Miss Wentworth, bedenken Sie die Situation. Die Augen aller im Saal sind auf Sie gerichtet. Ein Streit vor diesen Leuten wäre nicht gut für Ihren Ruf.“

„Das interessiert mich nicht“, fauchte sie ihn an.

„Dann sind Sie eine Närrin.“ Leichtfüßig führte er sie übers Parkett. „Sie mögen ja Konventionen ebenso wenig schätzen wie ich, aber wir leben nun einmal in dieser Gesellschaft und müssen uns an ihre Regeln halten.“ Irgendwie waren ihm seine Worte peinlich. Ich rede wie ein alter Langweiler, dachte er und war sicher, dass seine Partnerin der gleichen Ansicht war. „Schauen Sie mich nicht so böse an“, bat er versöhnlich. „Ein Lächeln würde nicht schaden. Übrigens, Sie tanzen sehr gut.“

„Aber nicht mit Ihnen!“ Geschickt entschlüpfte Perdita seinem Griff, drehte sich um und wollte Rushmore auf der Tanzfläche stehen lassen.

Mit einer leichten, kaum merklichen Drehung brachte er Perdita zum Stolpern, tat, als finge er sie auf und hob sie auf die Arme. „Machen Sie Platz“, rief er. „Die Dame hat sich den Knöchel verstaucht.“

Perdita war unfähig, ihm zu widersprechen, denn Rushmore drückte ihr Gesicht fest an seine Brust. Zielstrebig trug er seine schöne Last zu einem Alkoven, setzte sie auf ein Settee und kniete – sich völlig der neugierigen Zuschauer bewusst – vor ihr nieder, um ihren Fuß zu untersuchen.

„Lassen Sie das!“, fuhr sie ihn an.

„Sie müssen jetzt ganz tapfer sein“, beruhigte er sie und versuchte, sie mit seinen breiten Schultern vor sensationslüsternen Blicken abzuschirmen. Er beugte sich zu ihr, sah sie beschwörend an und raunte: „Nutzen Sie Ihr Hirn! Wollen Sie unbedingt einen Skandal heraufbeschwören?“

„Haben Sie vielen Dank für Ihre Hilfe, Mylord“, meldete sich eine helle Stimme hinter ihm. „Meine Kutsche wird vorgefahren, damit ich meine Tochter sofort nach Hause bringen kann.“

Rushmore erhob sich. Zweifelsfrei handelte es sich bei der wunderschönen Frau, die da vor ihm stand, um die Mutter der jungen Dame. Es war klar, von wem das Mädchen sein Aussehen geerbt hatte.

Der Earl verbeugte sich. „Ich bin leider ein ungeschickter Tänzer, Madam. Die junge Dame ist wohl mit dem Fuß umgeknickt. Es muss sehr schmerzhaft sein. Wenn Sie erlauben, trage ich Ihre Tochter zu Ihrer Kutsche. Übrigens, darf ich mich vorstellen...



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