Allston | Star Wars. Das Verhängnis der Jedi-Ritter 4. Rückschlag | E-Book | www.sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, Band 4, 464 Seiten

Reihe: Das-Verhängnis-der-Jedi-Ritter-Reihe

Allston Star Wars. Das Verhängnis der Jedi-Ritter 4. Rückschlag


1. Auflage 2012
ISBN: 978-3-641-07742-6
Verlag: Blanvalet
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

E-Book, Deutsch, Band 4, 464 Seiten

Reihe: Das-Verhängnis-der-Jedi-Ritter-Reihe

ISBN: 978-3-641-07742-6
Verlag: Blanvalet
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Die Jedis Luke Skywalker und sein Sohn Ben verfolgen die Sith, die den Kampf im Nexus überlebt haben. Doch ihre Absichten bleiben nicht unbemerkt. Plötzlich stehen sie einer großen Abordnung der Sith gegenüber. Zwar behauptet diese, keinen Kampf zu wünschen – doch wie sollen die beiden Jedis Anhängern der dunklen Seite der Macht vertrauen?

Aaron Allston wurde 1960 in Corsicana, Texas, geboren. Er ist der Autor mehrerer Romane und Erfinder von Rollenspiel-Szenarien.
Allston Star Wars. Das Verhängnis der Jedi-Ritter 4. Rückschlag jetzt bestellen!

Weitere Infos & Material


2. Kapitel

REGENWALD, DATHOMIR

Die Luft des Regenwaldes war so dicht, so schwül und feucht, dass selbst mit Düsenschlitten-Geschwindigkeit zwischen den Bäumen hindurchzubrausen Luke Skywalker keinerlei Erfrischung bescherte. Das Tempo sorgte bloß dafür, dass die Luft schneller an ihm vorbeiglitt, wie ein glitschiger Waschlappen, der von einem übereifrigen Kindermädchendroiden geschwungen wurde, um sämtliche freiliegenden Bereiche seines Körpers in Schweiß zu baden.

Nicht, dass ihn das kümmerte. Er konnte seine Beute nicht sehen, aber er konnte sie spüren, nicht weit voraus: die Person, für die er auf seiner Suche so viele Lichtjahre zurückgelegt hatte.

Und er konnte noch viel mehr als das wahrnehmen. Der Wald wimmelte nur so vor Leben – vor Leben, das seine Energie in die Macht ergoss, zu viele verschiedene Formen, um sie zu katalogisieren, als er an ihnen vorbeidonnerte. Er konnte uralte Bäume und junge Ranken fühlen, schleichende Raubtiere und aufgescheuchte Beutetiere. Er konnte seinen Sohn fühlen, Ben, als der Jugendliche aufholte und sich mit seinem eigenen Flitzer neben ihn setzte, die Augen vom Helm beschattet, jedoch mit einem wetteifernden Grinsen auf den Lippen. Dann war Ben ein paar Meter vor ihm, wich nach links aus, um der Kollision mit dem gegabelten Stamm eines Baumes zu entgehen, und der Leichtsinn der Jugend verschaffte ihm einen vorübergehenden Tempovorteil gegenüber Lukes überlegener Pilotenfähigkeit.

Dann war da noch mehr Leben, großes Leben, direkt voraus, mit bösartiger Absicht …

Aus einem dichten, mit violetten Blüten gesprenkelten Nest von Gestrüpp, doppelt so groß wie ein menschlicher Mann, gleich rechts des Pfads, der vor Luke lag, schoss ein Arm hervor, um enorm schnell und gezielt zuzuschlagen. Der Arm war menschenartig, knorrig, riesig, lang genug, um sich weit von den Blumen auszustrecken und gegen die vordere Spitze von Lukes Flitzer zu donnern, als dieser vorbeisauste.

Das Unheil nahm innerhalb eines Sekundenbruchteils seinen Lauf. Im einen Moment raste Luke dahin, auf seine ferne Beute konzentriert, und genoss die Augenblicke des Wettstreits; im nächsten jagte er geradewegs auf einen Baum zu, dessen vier Meter breiter Stamm seinen Reisen und seinem Leben ein abruptes Ende bereiten würde.

Er löste sich von dem Düsenschlitten, der sich durch den Hieb der riesigen Kreatur unter ihm drehte. Er sauste immer noch auf den Baumstamm zu. Er versetzte sich selbst einen adrenalinbefeuerten Machtstoß und trudelte zwei Meter weiter nach links, was es ihm ermöglichte, an dem Stamm vorbeizusegeln anstatt dagegenzukrachen; er konnte fühlen, wie die Borke des Baums an der rechten Schulter seines Hemds riss. Ein Zentimeter näher und die Berührung hätte ihm eine ernste Schürfwunde beschert.

Er rollte sich zu einer Kugel zusammen und ließ sich von anderen Sinnen leiten als von seinem Sehvermögen. Ein Machtstoß nach rechts verhinderte, dass er gegen einen viel dünneren Baum donnerte, gegen einen, der kaum kräftig genug war, um Luke das Rückgrat oder irgendwelche Knochen zu brechen, die den Baum trafen. Um zwischen den Gabeln eines dritten Baums hindurchzuschießen, brauchte er nicht auf die Macht zurückzugreifen. Der Kontakt mit einem Vorhang aus Ranken bremste ihn; die Ranken rissen unter der Wucht seines Körpers, reduzierten jedoch schmerzlos sein Tempo. Dann krachte er in eine Masse von Tentakeln, die in einem Beet großblättriger gelber Blumen endeten, von denen einige reflexartig nach ihm schnappten, als er durch sie hindurchpflügte.

Dann schlidderte er auf einer dichten Schicht aus verrottenden Blättern und anderem Zeug, über dessen Natur er wirklich nicht näher spekulieren wollte, über den Boden.

Schließlich rollte er aus und kam zum Stillstand. Er streckte sich aus, vorübergehend benommen, aber unverletzt, und blickte durch die Bäume nach oben. Er konnte einen einzelnen breiten Strahl Sonnenlicht sehen, der das Blätterdach des Waldes durchdrang und nicht weit hinter ihm eine Wolke herumwirbelnder Pollen von der Ansammlung gelber Blumen beleuchtete, durch die er soeben hindurchgedonnert war. In einiger Entfernung konnte er das Brüllen von Bens Düsenschlitten vernehmen, konnte das Heulen des Triebwerks hören, als der Junge den Flitzer in eine harte Kurve zog, um zu Luke zurückzugelangen.

Ganz in der Nähe ertönten Schritte. Schwere, behäbige Schritte.

Einen Moment später ragte der Besitzer dieses riesigen Arms über Luke auf. Es war ein Rancor, aufrecht stehend, wenngleich etwas nach vorn gebeugt.

Die Rancoren dieses Planeten hatten sich weiterentwickelt und waren klüger als anderswo. Dieser hier war zweifellos als Wachposten trainiert worden. Außerdem hatte man ihm beigebracht, »Schutzkleidung« zu tragen. Sein Schädel wurde von einem Helm bedeckt, einer rostfleckigen Metallschale, die groß genug war, um als Provinzbadewanne zu dienen, mit Lederriemen, die sich unter dem Kinn der Bestie trafen. An den linken Unterarm des Rancors war ein dicker, runder Durastahlschild geschnallt, der verglichen mit den gewaltigen Proportionen der Kreatur lächerlich winzig wirkte, vermutlich jedoch stabil genug war, um einer oder zwei Salven eines militärischen Lasergeschützes standzuhalten.

Die Kreatur starrte auf Luke herab. Sie öffnete ihr Maul und stieß ein drohendes Knurren aus.

Luke blickte das Ungetüm mit finsterer Miene an. »Willst du dich wirklich ausgerechnet jetzt mit mir anlegen? Das würde ich dir nicht empfehlen.«

Der Rancor streckte seine Pranke nach ihm aus.

Die außergewöhnliche Muskulatur des Rancors verlieh ihm eine Flinkheit, die man bei Kreaturen dieser Größe normalerweise nicht fand. Luke stieß sich ab, katapultierte sich mit einem Salto nach hinten und kam wieder auf die Beine, als die Finger des Rancors dort, wo er eben noch gelegen hatte, die weiche, moosige Erde durchpflügten. Er verlieh sowohl seiner Stimme als auch seiner Machtaura einen Anflug von Zorn und Bedrohlichkeit. »Es ist an der Zeit, dass du verschwindest, bevor du Schaden nimmst! Großen Schaden.«

Doch der Rancor brüllte ihn bloß von Neuem an, offenkundig unbeeindruckt von der mentalen Berührung des Jedi. Er machte sich nicht die Mühe zu versuchen, Luke ein zweites Mal zu packen. Stattdessen ließ er seinen anderen Arm mit dem massigen Schild auf Luke herniedersausen, und der Umfang des Gegenstands machte ihn zu einer riesigen Waffe, der man bloß schwer ausweichen konnte.

Zumindest, wenn man ein gewöhnlicher Mensch war. Luke jedoch sprang mit einem Satz darüber hinweg, als der Schild auf ihn zusauste. Er landete unmittelbar vor dem Rancor.

Er konnte den Widerstand des riesigen Ungetüms gegen seinen Machtschub spüren, und dieser Widerstand war nicht natürlich. Irgendjemand in der Nähe fütterte den Rancor mit Gedanken und Antrieb, ebenfalls durch die Macht. Und diese Person war von beiden der gefährlichere Gegner, doch Luke konnte dem Rancor kaum den Rücken zukehren, um nach dem Machtnutzer zu suchen.

In der Ferne hörte er, wie Bens Düsenschlitten eine scharfe Kurve beschrieb und dann auf eine eher geradlinige Flugroute einschwenkte, die ihn rasch auf Lukes Position zurasen ließ. Durch die Macht schickte Luke seinem Sohn ein Gefühl der Vorsicht, warnte Ben, sich vor anderen möglichen Gefahren in Acht zu nehmen. Gleichzeitig löste er sein Lichtschwert vom Gürtel und schaltete es ein, ehe er mit einem Satz auf die ausgestreckte Schildhand des Rancors zusprang, die noch immer von ihm wegschwang.

Seine Energieklinge traf das Handgelenk des Rancors und grub an dieser Stelle eine tiefe, blutige Furche in den Unterarm des Ungetüms, um die Riemen des Schilds zu durchtrennen – Leder oder sehnenartige Kabel, so dick wie die, die auf uralten seefahrenden Schiffen verwendet worden waren. Für gewöhnlich kauterisierten Lichtschwertangriffe das Fleisch, mit dem sie in Kontakt kamen, doch dafür war die Gliedmaße des Rancors zu umfangreich, die Wunde zu tief. Dunkles Rancorblut spritzte hervor, und der Schild fiel vom Arm ab.

Der Rancor heulte und richtete sich auf. Er warf einen Blick auf die Wunde – Luke wusste, dass es sich nach Rancor-Maßstäben gemessen nicht um eine lebensbedrohliche Verletzung handelte, auch wenn sein Hieb ein Tauntaun-Bein oder einen Wampa-Arm abgetrennt hätte – und starrte Luke finster an. Dann trat er einen Schritt zurück, sah nach links und nach rechts und fand, was er suchte: einen umgestürzten Baumstamm von etwa acht Metern Länge. Die Kreatur stapfte seitwärts zum Stamm und hob ihn mit beiden Händen an einem Ende hoch, unbeeindruckt von Lukes Attacke, fraglos mit der Absicht, ihn als Knüppel zu benutzen.

Am Rande seines Blickfelds machte Luke eine Bewegung aus, das Tänzeln von Bens Düsenschlitten.

Beinahe im selben Augenblick nahm Luke aus der anderen Richtung einen Impuls in der Macht wahr. Er wirbelte herum und ließ sich in eine niedrige Angriffsposition fallen.

Zehn Meter entfernt stand eine menschliche Frau vor einem Dornenbusch. Luke sah eine Mähne schwarzen Haars, von dem Strähnen mit weißen Tierzähnen hingen, die ihr Gesicht einrahmten, und knappe Kleidungsstücke und Staffage, die aus rotbraunem Leder hergestellt worden war.

Dann war es, als ob Luke, der Rancor, ja, alles in Sichtweite von einem Lichtball umschlossen würde. Bögen von Elektrizität – einige Zentimeter dick und mehrere Meter lang – knisterten und schwirrten zwischen Boden und Himmel, steckten Ranken in Brand, entfachten Blätter, ließen den Rancor aufheulen, als würde er dem Ende der Galaxis beiwohnen. Als das Spektakel begann, öffnete sich Luke der Macht, ließ sich von ihr...


Kasprzak, Andreas
Andreas Kasprzak, Jahrgang 1972, arbeitet seit dem Abschluss seiner Buchhändlerlehre als Autor und Übersetzer, u. a. von »Star Wars«, »Warcraft«, »Minecraft« und »Assassin´s Creed«.

Allston, Aaron
Aaron Allston wurde 1960 in Corsicana, Texas, geboren. Er ist der Autor mehrerer Romane und Erfinder von Rollenspiel-Szenarien.



Ihre Fragen, Wünsche oder Anmerkungen
Vorname*
Nachname*
Ihre E-Mail-Adresse*
Kundennr.
Ihre Nachricht*
Lediglich mit * gekennzeichnete Felder sind Pflichtfelder.
Wenn Sie die im Kontaktformular eingegebenen Daten durch Klick auf den nachfolgenden Button übersenden, erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Ihr Angaben für die Beantwortung Ihrer Anfrage verwenden. Selbstverständlich werden Ihre Daten vertraulich behandelt und nicht an Dritte weitergegeben. Sie können der Verwendung Ihrer Daten jederzeit widersprechen. Das Datenhandling bei Sack Fachmedien erklären wir Ihnen in unserer Datenschutzerklärung.