E-Book, Deutsch, Band 1972, 144 Seiten
Reihe: Baccara
Anderson Im Bett mit dem Rivalen
1. Auflage 2017
ISBN: 978-3-7337-2368-2
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
E-Book, Deutsch, Band 1972, 144 Seiten
Reihe: Baccara
ISBN: 978-3-7337-2368-2
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Ein Jahr lang soll sie die Frau an seiner Seite spielen, dafür wird Ethan Logan sie fürstlich entlohnen. Frances Beaumont ist entsetzt über den Vorschlag: Ethan sieht zwar atemberaubend aus und wenn er sie berührt, verspürt sie lustvolles Begehren. Doch er ist der Mann, der ihrer Familie eiskalt das Unternehmen gestohlen hat! Ihre finanzielle Not zwingt sie, dem Arrangement zähneknirschend zuzustimmen. Gleichzeitig fragt sie sich, wie sie zwölf Monate den verlockenden Lippen ihres Feindes widerstehen soll ...
Sarah M. Anderson sagt, sie sei 2007 bei einer Autofahrt mit ihrem damals zweijährigen Sohn und ihrer 92-jährigen Großmutter plötzlich von der Muse geküsst worden. Die Geschichte, die ihr damals einfiel, wurde ihr erstes Buch! Inzwischen konnte sie umsetzen, wovon viele Autoren träumen: Das Schreiben ist ihr einziger Job, deshalb kann sie sich voll und ganz darauf konzentrieren. Seit 2011 hat sie über dreißig Romane veröffentlicht und mehrere Preise gewonnen. Gerne schreibt sie über moderne Cowboys, denn sie ist immer noch fasziniert von Figuren und Orten, die ihre Fantasie schon als Kind bestimmten. Doch ihre Veröffentlichungen sind alles andere als einseitig! Auch Fans von romantischen Geschichten, in denen attraktive Millionäre im Mittelpunkt stehen, greifen gerne zu Sarahs Romanen. Sie lebt mit ihrem Ehemann, dem gemeinsamen Sohn und ihren Hunden in Illinois, strickt in ihrer Freizeit und werkelt ansonsten liebend gerne in ihrem wunderschönen Haus im Queen-Anne-Stil, um es zu perfektionieren.
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1. KAPITEL
„Mis – ter Logan“, knarzte es aus der altmodischen Gegensprechanlage auf Ethans Schreibtisch.
Er starrte das Gerät finster an. Wieder einmal hatte seine Sekretärin seinen Namen so seltsam verstümmelt. „Ja, Delores?“ Er hatte noch nie in einem Büro gearbeitet, das eine Gegensprechanlage besaß, und er fühlte sich, als wäre er in die 1970er zurückversetzt worden. Wahrscheinlich stammte die Anlage auch aus jenem Jahrzehnt. Schließlich saß er im Hauptquartier der Beaumont-Brauerei. Dieser Raum mitsamt seinen Antiquitäten war wahrscheinlich nicht mehr renoviert worden seit …
Einer sehr langen Zeit. Die Beaumont-Brauerei bestand schließlich schon seit hundertsechzig Jahren.
„Mis – ter Logan“, knarzte Delores wieder, ihre Abneigung ihm gegenüber war unüberhörbar. „Wir werden die Produktion der Linien Mountain Cold und Mountain Cold Light anhalten müssen.“
„Was? Warum?“ Das Letzte, was er jetzt brauchte, war noch ein Produktionsstillstand.
Ethan leitete diese Firma nun schon seit fast drei Monaten. Sein Unternehmen, die Corporate Restructuring Services, kurz CRS, hatte einige prominente Firmen aus dem Rennen geworfen, um den Auftrag für die Reorganisation der Beaumont-Brauerei zu erhalten. Er durfte sich keinen Fehler erlauben. Wenn er – und damit CRS – es schaffte, dieses altmodische Unternehmen in ein modernes Geschäft zu verwandeln, wäre sein Ruf in der Branche gefestigt.
Er hatte Widerstand erwartet. Das war nur natürlich. Er hatte bereits dreizehn Firmen umstrukturiert, ehe er das Steuer bei der Beaumont-Brauerei übernommen hatte. Jede Firma war nach seiner Reorganisation schlanker, effizienter und wettbewerbsfähiger gewesen.
Ja, dreizehn Erfolgsgeschichten.
Dennoch hatte ihn nichts auf die Beaumont-Brauerei vorbereitet.
„Die Grippe geht um“, sagte Delores. „Fünfundsechzig Mitarbeiter haben sich krankgemeldet.“
Die Grippe? Sollte das ein Scherz sein? Letzte Woche war es eine Erkältung gewesen, die siebenundvierzig Angestellte außer Gefecht gesetzt hatte. Und in der Woche davor waren nach einer Lebensmittelvergiftung vierundfünfzig Leute nicht zur Arbeit erschienen.
Ethan war kein Idiot. Bei den ersten beiden Malen hatte er sich nachsichtig gezeigt, um das Vertrauen der Arbeiter zu gewinnen. Aber jetzt war es an der Zeit, ein Machtwort zu sprechen.
„Feuern Sie jeden, der sich heute krankgemeldet hat.“
Sehr zu Ethans Freude herrschte am anderen Ende der Anlage Schweigen. Einen Augenblick lang verspürte er ein Siegesgefühl, was allerdings nicht lange anhielt.
„Mis – ter Logan“, begann Delores. „Bedauerlicherweise scheinen die Mitarbeiter aus der Personalabteilung, die für Entlassungen zuständig sind, sich heute ebenfalls krankgemeldet zu haben.“
„Natürlich“, gab er giftig zurück. Er verspürte den Drang, die Gegensprechanlage quer durch den Raum zu schleudern, aber das wäre impulsiv und kindisch gewesen, und Ethan war weder impulsiv noch kindisch. Nicht mehr.
So unbefriedigend es auch war, er schaltete die Anlage einfach nur aus und starrte seine Bürotür an.
Er brauchte einen besseren Plan.
Er hatte immer einen Plan, wenn er mit einem Auftrag begann. Seine Methode war bewährt, er konnte ein kränkelndes Unternehmen in nur sechs Monaten wieder auf Erfolgskurs bringen.
Aber das hier? Die verdammte Beaumont-Brauerei?
Und genau das war das Problem. Für jeden – die Presse, die Öffentlichkeit, die Verbraucher und ganz besonders die Angestellten – war das hier immer noch die Beaumont-Brauerei. Gut, das Unternehmen war ja rund anderthalb Jahrhunderte unter Beaumont-Leitung gewesen. Das war auch der Grund, warum AllBev, das Konglomerat, das CRS mit dieser Umstrukturierung beauftragt hatte, entschieden hatte, das „Beaumont“ im Firmennamen zu behalten. Der Wiedererkennungseffekt war einfach unbezahlbar.
Aber die Brauerei gehörte schon seit Monaten nicht mehr der Beaumont-Familie. Und je schneller die Angestellten das begriffen, desto besser.
Ethan ließ seinen Blick durch das Büro schweifen. Es war wunderschön, steckte voller Geschichte und strahlte eine Aura von Macht aus.
Ethan hatte gehört, dass der Konferenztisch eine Maßanfertigung gewesen war. So groß und so schwer, dass er direkt hier vor Ort hatte zusammengebaut werden müssen. In einer Ecke des Raums waren zwei Ledersessel und ein passender Zweisitzer um einen großen Couchtisch gruppiert. Dieser Tisch sollte – so die Beaumont-Familienlegende – aus einem der Räder des Wagens gebaut worden sein, mit dem Phillipe Beaumont im Jahr 1880 mit seinem Percheron-Gespann die Prärie durchquert hatte, um sich dann in Denver niederzulassen und Bier zu brauen.
Das einzig Moderne waren der Flatscreen-Fernseher, der über dem Sitzbereich hing, und die elektronischen Geräte auf dem Schreibtisch, der vom Stil her dem Konferenztisch nachempfunden war.
Ethan drückte wieder auf den Knopf der Gegensprechanlage. „Delores?“
„Ja, Mis…“
Er schnitt ihr das Wort ab, ehe sie seinen Namen erneut verstümmeln konnte. „Ich möchte das Büro renovieren. Der ganze alte Kram hier – die Vorhänge, die Holzsachen und der Konferenztisch – soll raus. Alles.“ Die Möbel waren Handarbeit und gut erhalten, sie würden sicher noch ein nettes Sümmchen einbringen. „Verkaufen Sie die Sachen.“
Kurz herrschte Schweigen.
„Ja, Sir.“ Einen Augenblick lang dachte er, sie würde kleinlaut klingen. Als könnte sie es nicht glauben, dass er das Herz der Beaumont-Brauerei demontieren wollte. Aber dann fügte sie in einem selbstgefälligen Ton hinzu: „Ich kenne jemanden, den ich wegen einer Schätzung anrufen könnte.“
Ethan antwortete nicht darauf, sondern widmete sich wieder seinem Computer. Zwei stillstehende Produktionslinien konnte er sich nicht leisten. Wenn eine der beiden Linien morgen keine Doppelschicht fuhr, würde er nicht auf die Personalabteilung warten, sondern selbst Mitarbeiter feuern.
Schließlich war er hier der Boss. Sein Wort zählte. Und das schloss auch die Einrichtung mit ein.
Frances Beaumont warf die Schlafzimmertür hinter sich zu und sank auf ihr Bett. Noch eine Absage – viel tiefer konnte sie wirklich nicht sinken.
Sie war das alles so leid. Ihr letztes Projekt hatte sie mit Pauken und Trompeten in den Sand gesetzt, daher hatte sie ihr Luxusapartment im Zentrum von Denver aufgeben und zurück in die Beaumont-Mansion, das Herrenhaus ihrer Familie, ziehen müssen. Aber nicht nur das, sie war auch gezwungen gewesen, einen Großteil ihrer Designerklamotten zu verkaufen.
Der Grundgedanke – digitale Kunst zu fördern, indem man Aktien ausgab, um damit zu handeln – war grundsätzlich gut gewesen. Kunst war zwar zeitlos, aber die Produktion und das Sammeln von Kunst veränderten sich. Sie hatte einen beträchtlichen Teil ihres Privatvermögens und jeden Penny ihres Anteils aus dem Verkauf der Beaumont-Brauerei in Art Digitale gesteckt.
Frances seufzte tief. Was für ein epischer, niederschmetternder Reinfall. Nach monatelangen Verzögerungen und Fehlstarts – und Rechnungen in astronomischer Höhe – war Art Digitale genau drei Wochen online gewesen, ehe kein Geld mehr da war. Nicht eine Transaktion war über die Website gelaufen. In ihrem ganzen behüteten Leben hatte sie noch nie einen solchen Fehlschlag erlitten. Wie auch, sie war schließlich eine Beaumont!
Ihr geschäftliches Versagen war schon schlimm genug, aber jetzt fand sie noch nicht einmal einen neuen Job. Ihr erster Arbeitgeber, der Besitzer der Galerie Solaria, war nicht gerade vor Freude an die Decke gesprungen, als sie zurückkommen wollte, obwohl er wusste, wie gut sie darin war, den reichen Kunstmäzenen Honig um den Bart zu schmieren und dem empfindlichen Ego von Künstlern zu schmeicheln. Sie konnte Kunst verkaufen – zählte das denn gar nichts?
Außerdem war sie eine Beaumont. Noch vor einigen Jahren hätten die Leute sich vor Eifer überschlagen, mit einer der Gründerfamilien Denvers in Verbindung gebracht zu werden.
Was war nur schiefgelaufen?
Sie war gerade dreißig Jahre alt geworden, besaß kein eigenes Geld mehr und lebte im Haus ihres Bruders Chadwick und seiner Familie – plus einiger anderer Beaumonts aus den weiteren Ehen ihres Vaters.
Sie schauderte.
Als die Familie noch Besitzer der Brauerei gewesen war, hatte der Name Beaumont etwas bedeutet. Frances war nicht irgendjemand gewesen. Aber seit dieser Teil ihres Lebens verkauft worden war, war sie … ins Schlingern geraten.
Gäbe es doch nur einen Weg, die Brauerei wieder unter die Kontrolle der Familie zu bekommen.
Ja, dachte sie verbittert, als ob das passieren würde. Ihre älteren Brüder Chadwick und Matthew hatten kurzerhand ihre eigene Brauerei namens Percheron Drafts eröffnet. Phillip, ihr Lieblingsbruder unter den älteren Beaumonts, derjenige, der sie auf Partys eingeführt und geholfen hatte, ihren Ruf als It-Girl von Denvers High Society zu etablieren, hatte sich auf die Beaumont-Farm zurückgezogen und war inzwischen trockener Alkoholiker. Und ihr Zwillingsbruder Byron eröffnete gerade sein neues Restaurant.
Jeder entwickelte sich weiter, gründete eine Familie. Nur sie saß wieder in ihrem Kinderzimmer. Allein.
Frances glaubte allerdings nicht, dass ein Mann auch nur eines ihrer Probleme lösen könnte –...