Andrews | Stadt der Finsternis - Ein Feind aus alter Zeit | E-Book | www.sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, Band 08, 480 Seiten

Reihe: Kate-Daniels-Reihe

Andrews Stadt der Finsternis - Ein Feind aus alter Zeit


1. Auflage 2015
ISBN: 978-3-8025-9831-9
Verlag: LYX
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

E-Book, Deutsch, Band 08, 480 Seiten

Reihe: Kate-Daniels-Reihe

ISBN: 978-3-8025-9831-9
Verlag: LYX
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Die ehemalige Söldnerin Kate Daniels soll an einem Treffen der Anführer sämtlicher übernatürlicher Fraktionen in Atlanta teilnehmen. Doch dann wird einer der Herren der Toten ermordet, und alles deutet darauf hin, dass ein Gestaltwandler die Tat begangen haben könnte. Kate muss den Schuldigen finden, um einen verheerenden Krieg zu verhindern. Als wäre das nicht schon genug, sieht sich Kate einer weiteren Bedrohung gegenüber: Roland, Vater der Untoten und Erbauer der Türme, hat von ihrer Existenz erfahren und es nun auf Kate und alle, die sie liebt, abgesehen ... INKLUSIVE DER BONUS-STORY MAGISCHE PRÜFUNGEN

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Aus dem Tagebuch von Barabas Gilliam

Ich heiße Barabas. Ich wurde so genannt, weil meine Mutter ehrgeizig war. Es könnte schlimmer sein. Einer meiner Cousins heißt Luzifer. Ich fragte einmal meine Tante danach, und sie sagte: »Weil ich wollte, dass er gut aussieht und nur an sich denkt.« Boudas oder Werhyänen, wie uns die meisten Leute nennen, haben eine interessante Sicht auf die Welt. Eigentlich bin ich gar kein Bouda. Ich bin ein Wermungo, aber meine Mutter ist eine Bouda, und ich bin bei Boudas aufgewachsen.

Zum Zeitpunkt, als ich dies schreibe, bin ich neunundzwanzig Jahre alt. Ich habe einen Abschluss in Rechtswissenschaften von der University of Virginia und wohne zurzeit in Atlanta. Ich bin als Rechtsanwalt des Rudels tätig und somit Mitglied der größten Gestaltwandler-Organisation in den Südstaaten und der zweitgrößten auf dem nordamerikanischen Kontinent. Außerdem arbeite ich als Berater für die Gemahlin des Rudels. Die Gemahlin nennt mich manchmal ihren Babysitter, und ich finde den Ausdruck sehr passend. Am liebsten würde ich ihr eine dieser grässlichen Kinderleinen anlegen, aber ich bin mir ziemlich sicher, dass sie mir dann den Arm abhacken würde.

Ich lebe in einer merkwürdigen Zeit. Vor meinen Augen geschieht etwas von großer Tragweite, etwas, das vermutlich die Zukunft nicht nur des Rudels, sondern auch meiner Generation und künftiger Generationen drastisch verändern wird. Ich habe einen Platz in der ersten Reihe. Ich bin mittendrin. Doch niemandem um mich herum scheint bewusst zu sein, dass unsere Nachfahren auf diesen Moment zurückblicken und sich fragen werden, wie das alles passiert ist. Jemand muss es dokumentieren. Schließlich wird Geschichte von und für die Überlebenden geschrieben, und zurzeit bin ich mir nicht sicher, wer diese Überlebenden sein werden. Versteht mich nicht falsch, ich habe nicht vor, mich abzuwenden und gelassen in die gute Nacht zu gehen. Ich werde mit den Besten von ihnen rasen, genau wie uns Dylan Thomas’ Gedicht rät. Aber wenn wir schlimmstenfalls nicht erfolgreich sein sollten, muss aufgezeichnet werden, wie hart wir gekämpft haben. Wie es aussieht, werde ich es dokumentieren, da sich sonst niemand dafür interessiert. Merkwürdig, dass es eigentlich immer so kommt.

Am besten fange ich mit dem Anfang an. Die Welt hat eine magische Apokalypse erlebt. Wie zu erwarten war, waren wir allein schuld daran.

In alten Zeiten ergänzten sich Technik und Magie in perfekter Harmonie, doch dann kam das Menschengeschlecht. Es baute eine auf Magie basierende Zivilisation auf. Ungeheuer und Fabelwesen durchstreiften das Land. Zauberer mit gottähnlicher Macht errichteten über Nacht ganze Städte und ließen geflügelte Schlangen und geschmolzenes Metall auf ihre Feinde regnen. (Nur so am Rande, diese Zeiten müssen ein Albtraum gewesen sein. So viel Macht in den Händen einzelner Menschen? Das konnte nur schiefgehen und zu schrecklichem Blutvergießen führen. Man muss nur die Bibel lesen.) Magie und Technik gerieten so sehr aus dem Gleichgewicht, dass die Magie schwand. Die durch Magie erschaffenen Städte zerfielen, ihre Wunder wurden zu Staub und ihre Bestien zu Mythen.

Fünftausend Jahre später. Wir befinden uns am Anfang des einundzwanzigsten Jahrhunderts und haben eine auf Technik basierende Zivilisation. Wir sind wieder einmal aus dem Gleichgewicht geraten, die Magie schlägt zurück und zieht uns rachsüchtig eins über den Schädel. Sie überflutet den Planeten in Wogen. In diesem Moment regiert die Technik, Verbrennungsmotoren funktionieren, Gewehre schießen, und die Elektrizität hält die Monster fern. Im nächsten überschwemmt eine unsichtbare Woge der Magie das Land, lässt Gewehre versagen und bringt Wesen mit albtraumhaften Zähnen und starkem Appetit hervor. Dann verschwindet die Magie plötzlich und ohne Vorwarnung, das Sondereinsatzkommando der Magier hört auf, Feuer zu speien, und kehrt wieder zu den Gewehren zurück.

Diese Apokalypse wird die Wende genannt. Die Wende hat die technologische Zivilisation zerstört. Luftfahrt ist nicht mehr möglich, weil die Flugzeuge vom Himmel fallen, wenn die Magie einsetzt. Das Internet ist tot, weil wir die meiste Zeit ohne Elektrizität sind und die Magie Computerteile zu Staub zermahlt. Handys funktionieren nicht, außer man ist beim Militär und hat eine hohe Sicherheitseinstufung. Hochhäuser und Wolkenkratzer sind eingestürzt, vom Zahn der Magie zernagt, aber das Leben der Menschen geht weiter. Und im neuen Atlanta nach der Wende kommen neue Interessengruppen und Mächte ins Spiel.

Da ist erstens das Rudel. Ich bin, wie gesagt, ein Gestaltwandler und arbeite für das Rudel, darum liegt mir persönlich viel daran, genau zu erklären, wer wir sind und was wir tun. Das Rudel ist die zweitgrößte Gestaltwandler-Organisation im Land und hat über tausendfünfhundert Mitglieder. Es ist nach Tierarten in sieben Clans unterteilt, also in Boudas, Wölfe und so weiter. Jeder Clan wird von einem Alpha-Paar geleitet. Alle Alphas zusammen bilden den Rudelrat. Aber wie uns Disney gelehrt hat, muss es einen König geben, doch hat unser König den Titel Herr der Bestien, denn wir dynamischen Amerikaner haben ein Problem mit der Monarchie. Sein Name ist Curran Lennart. Curran übernahm mit fünfzehn die Verantwortung für das Rudel, nachdem er einen durchgedrehten Werbär besiegt hatte, dem sonst niemand etwas anhaben konnte. Er einte uns. Er überredete die Alphas, gemeinsam Land zu kaufen und die Festung zu bauen, damit wir einen sicheren Ort haben, wo wir unter uns sein können. Er gab uns Vorschriften und Gesetze und lehrte uns, dass Zuwiderhandlungen nicht toleriert werden. Dank ihm leben wir in relativem Wohlstand zusammen. Wenn Curran sagt, wir sollen springen, springen wir, dass der Boden wackelt. Was nicht heißt, dass er sich nicht auch mal wie ein Arschloch verhält, aber alles in allem klappt es ganz gut mit ihm. Er ist aber auch ein schrecklicher Mistkerl, der nach dem Motto regiert: »Entweder du tust, was ich sage, oder du fliegst raus.« Mehr dazu später.

Wir Gestaltwandler werden vom restlichen Atlanta argwöhnisch betrachtet. Wir verdanken unsere Existenz dem Lyc-V-Virus, doch manchmal überwältigt uns das Virus, und wir verwandeln uns in Loups. Das sind bösartige, verrückte, kannibalische Mörder. Loupismus ist nicht heilbar, darum leben wir alle sehr diszipliniert und konditionieren uns mental, um unsere Gefühle im Zaum zu halten. Wenn alles nicht hilft, bleibt nur noch das Wundermittel, ein Zaubertrunk aus Heilpflanzen. Es kann Loupismus zwar nicht heilen, aber in dreißig Prozent aller Fälle macht es die gerade einsetzende Verwandlung rückgängig. Auch dazu später mehr. In den Augen der Öffentlichkeit ist jeder Gestaltwandler potenziell ein Loup, und »Werwolf« ist immer noch ein negativ besetztes Wort.

Als Nächstes kommen wir zum Volk, auch Freie Menschen genannt. Es ist eine landesweite Organisation mit Niederlassungen in jeder größeren Stadt. Das Volk steuert die Untoten, im Besonderen die Vampire, zum Vergnügen und um Gewinn zu erzielen, aber wenn man sie fragt, geben sie einen zweifelhaften wissenschaftlichen Zweck vor. Vampire haben keinen freien Willen. Der Immortuus-Erreger, der zum Tod und zur nachfolgenden Wiederbelebung des Opfers führt, reinigt seinen Körper von allem, was nicht gebraucht wird, wie innere Organe, Haare, Genitalien und Bewusstsein. Ein Vampir ist eine von unersättlichem Hunger getriebene Fressmaschine. Er spricht nicht, er denkt nicht, er tötet impulsiv alles, und um ihn aufzuhalten, ist eine schwere Hochleistungshaubitze erforderlich, oder man muss ihn enthaupten. Es soll auch funktionieren, wenn man ihn in kleine Stücke hackt, wie die Gemahlin bei vielen Gelegenheiten bewiesen hat. Wenn ein Vampir ausbricht, wird die Stadt in einem Radius von zehn Blocks evakuiert und mehrere Noteinheiten der Polizei werden losgeschickt, weil einem einzelnen Sonderkommando die Munition ausgehen würde, bevor er erledigt ist.

Die Nekromanten – die lieber Navigatoren genannt werden möchten – bemächtigen sich des leeren Geistes eines Vampirs mittels Telepathie und projizieren ihren Willen auf diese weiße Leinwand. Man nennt es »Steuern«. Die Navigatoren benutzen die Vampire wie ferngesteuerte Autos. Sie sehen, was der Untote sieht, sie hören, was er hört, und wenn der Vampir spricht, kommt aus seinem Mund die Stimme des Navigators. Sie können den Vampir in gefährliche Gebiete schicken, während sie im gepanzerten Innern des Casinos einen Kaffee trinken. Die besten Navigatoren bezeichnen sich als Herren der Toten, denn Bescheidenheit gehört nicht gerade zu ihren Tugenden.

Das Volk hat sein Hauptquartier im Casino aufgeschlagen, während unseres die Festung ist. In der Stadt ist das Volk die stärkste Konkurrenz des Rudels. Wenn wir aneinandergeraten, gibt es unweigerlich Tote. Um mögliches Blutvergießen zu verhindern, haben wir die Stadt offiziell in ihr »Territorium« und in unseres aufgeteilt. Bei einigen Straßen und Gegenden ist es etwas komplizierter, aber vereinfacht gesagt, gehören der Norden und Nordosten uns und der Süden und Südwesten ihnen. Das ist also gemeint, wenn wir von »Stadt-Territorium« reden. Im jeweils anderen Territorium besitzen wir keine Immobilien, und wir patrouillieren an unseren imaginären Grenzen.

Das Volk ist derzeit mit einem inneren Machtkampf beschäftigt. Der Chef von Atlanta ist abgetreten – vielleicht wurde er auch ermordet, keiner weiß es –, und zwei Herren der Toten manövrieren sich gerade an die Spitze. Der eine ist Ghastek, der brillant, kompetent und äußerst gefährlich ist und sich in lebensüberdrüssige Arroganz hüllt. Im Grunde ist er ein Rechthaber mit Sachverstand und einem...


Andrews, Ilona
Ilona Andrews ist das Pseudonym des Autorenehepaars Ilona und Andrew Gordon. Während Ilona in Russland geboren wurde und in den USA Biochemie studiert hat, besitzt Andrew einen Abschluss in Geschichte. Mit ihrer Urban-Fantasy-Serie Stadt der Finsternis landeten sie einen internationalen Bestseller.

Ilona Andrews ist das Pseudonym des Autorenehepaars Ilona und Andrew Gordon. Während Ilona in Russland geboren wurde und in den USA Biochemie studiert hat, besitzt Andrew einen Abschluss in Geschichte. Mit ihrer Urban-Fantasy-Serie Stadt der Finsternis landeten sie einen internationalen Bestseller.



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