Andrews | Weihnachtsglitzern | E-Book | www.sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, Band 1, 240 Seiten

Reihe: Die Winterbuchreihe

Andrews Weihnachtsglitzern

Roman
1. Auflage 2013
ISBN: 978-3-10-402852-1
Verlag: S.Fischer
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

Roman

E-Book, Deutsch, Band 1, 240 Seiten

Reihe: Die Winterbuchreihe

ISBN: 978-3-10-402852-1
Verlag: S.Fischer
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Die Familie, die Liebe und Feiertage voller Überraschungen: Das perfekte Buch für einen Abend am Kamin - Sternenfunkeln inklusive Eloise Foley liebt Weihnachten. Für sie ist es eine Zeit der Wunder und Träume, die schönsten Tage des Jahres. Sie freut sich auf gemütliche Abende im Kreise der Familie und mit ihrem Freund Daniel. Der sieht Weihnachten allerdings in einem ganz andern Licht, denn Daniel besitzt ein Restaurant und hat im Dezember kaum Zeit für Eloise. Nun bleibt ihr umso mehr Zeit bleibt, sich um ihr kleines Antiquitätengeschäft zu kümmern. Ganz besonders freut sich Eloise auf den alljährlichen Wettbewerb um die schönste Weihnachtsdekoration in den Läden von Savannah, und sie dekoriert liebevoll ihr Antiquitätengeschäft. In einer alten Kiste findet sie eine blaue, glitzernde Brosche in Form eines Weihnachtsbaums. Davon inspiriert erschafft sie die Weihnachtswunderwelt »Blue Christmas«, passend zum berühmten Elvis-Presley-Song. Doch an einem chaotischen Verkaufstag verschwindet die Brosche - und eine geheimnisvolle Fremde hinterlässt Eloise Geschenke an den seltsamsten Orten. Purer Zufall oder wahre Weihnachtsmagie? »Einfach blättern, schmökern und genießen.« SWR1

Mary Kay Andrews wuchs in Florida, USA, auf und lebt mit ihrer Familie in Atlanta. Im Sommer zieht es sie zu ihrem liebevoll restaurierten Ferienhaus auf Tybee Island, einer wunderschönen Insel vor der Küste Georgias. Seit ihrem Bestseller ?Die Sommerfrauen? gilt sie als Garantin für die perfekte Urlaubslektüre.
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4


Als ich wieder beim war, stellte ich den Truck ab und ging über die Straße, um einen besseren Blick auf die Ladendekoration zu bekommen. Die Früchtegirlanden und Kränze waren geschmackvoll und absolut vorschriftsmäßig. Und ja, dachte ich kleinlaut, Manny hatte recht. LANG-WEI-LIG.

Aber Regeln waren nun einmal Regeln. Wenn ich den Altstadt-Dekowettbewerb gewinnen wollte, musste ich mich nun einmal brav an die Vorschriften halten.

Als ich meine Auktionsbeute vom Truck in den Laden schleppte, hatte ich eine Idee. Draußen mochte das Geschäft vielleicht bieder und spießig aussehen, aber drinnen konnte ich schließlich tun und lassen, was ich wollte. Die Schachteln mit dem alten Weihnachtsschmuck hatten mich in eine ziemlich aufgekratzte Stimmung versetzt.

Ich schaltete das Licht an, und Jethro rannte auf mich zu und setzte mir seine großen, schwarz-weißen Pfoten auf die Brust. »Nicht jetzt, Dicker«, sagte ich und kraulte ihn kurz hinter den Ohren. Ich öffnete den Kiefernholzschrank, in dem sich die Musikanlage des Ladens verbarg, ging meine Sammlung Weihnachts-CDs durch und landete schließlich bei Harry Connick, Nat King Cole und Johnny Mathis.

»Die hier«, sagte ich laut und schob die CD in den Player. »Genau danach ist mir jetzt.«

Es war mein absoluter Lieblingsweihnachtssampler. mit sämtlichen legendären (und spleenigen) Nummern aus den Sechzigern: die Crystals, die Ronettes, Darlene Love, sogar der unnachahmliche Bob B. Soxx and the Blue Jeans.

Kurz darauf swingte Darlene Loves kräftige Stimme von einer , arrangiert im typischen Phil-Spector-Klangmauer-Stil. Es klang überhaupt nicht wie bei Bing Crosby, aber auf seine eigene Weise genau richtig.

Ich nahm die Shiny-Brite-Schachteln und ging damit zum Schaufenster. In den letzten paar Jahren hatte ich jeden Weihnachtsbaum aus Aluminium gekauft, den ich auf kleinen und großen Flohmärkten finden konnte, aber mittlerweile fuhr auch der Rest der Welt völlig auf die Fünfziger ab, und die Bäume waren rar und teuer geworden. Dieses Jahr hatte ich nur drei Stück davon ergattert, und ich musste jede Menge Kunden enttäuschen, die sie direkt aus dem Schaufenster kaufen wollten. Jetzt flitzte ich von Baum zu Baum und hängte die Shiny-Brite-Kugeln auf der Fensterseite in die Bäume, so dass die Passanten sie sehen konnten. Ich vermischte den alten Baumschmuck mit neueren Reproduktionen, die ich im September beim Geschenkemarkt in Atlanta bestellt hatte. Mit den winzigen, hell flackernden Lichtern funkelten sie ganz wunderbar.

Doch das Schaufenster wirkte immer noch zu steif, zu förmlich. Ich hatte ein Wohnzimmer nachgebildet, mit zwei Sesseln mit Schonbezügen im Schottenmuster, einem schlichten Kaminsims, eingefasst von abblätternder grüner Farbe, und einem rot-grünen, handgewebten Teppich. Auf einem Beistelltisch lag ein Stapel alter, ledergebundener Bücher, ganz oben ein aufgeschlagenes Exemplar von Clement Clarke Moores mit Illustrationen von N. C. Wyeth.

Nur wenige Stunden zuvor war das Fenster für mich noch perfekt gewesen, aber jetzt kam es mir viel zu brav und vorhersehbar vor.

Ich verschränkte die Arme vor der Brust und dachte nach. Plötzlich setzten die Ronettes mit ein, und meine Phantasie bekam Flügel.

Ich entfernte den Beistelltisch und ersetzte ihn durch einen frisch erworbenen antiken Bibliothekstisch. Eine Verbesserung, entschied ich. Widerstrebend kramte ich meinen Vorrat an Weihnachtsgeschenkschachteln aus dem Ramschladen hervor. Ich würde mit meinen Kunden darum streiten müssen, sie behalten zu dürfen, aber sie waren wirklich viel zu schön, um nicht gezeigt zu werden. Ich arrangierte sie unter dem Baum und warf erneut einen kritischen Blick auf das Bild. Da fehlte noch etwas. Da fehlte noch eine Menge.

Ich warf einen raschen Blick auf die Uhr und stellte fest, dass ich jedes Zeitgefühl verloren hatte. Die Party begann um sieben, und in fünfzehn Minuten wollte Daniel mich abholen!

Später, versprach ich mir. Genies darf man nicht drängen. Ich pfiff nach Jethro, nahm das Kästchen mit dem Modeschmuck von der Auktion und hetzte nach Hause.

Wie immer, wenn ich durch meine Haustür eintrat, sprach ich ein stummes Dankgebet. Mein Haus war nicht das prächtigste oder älteste im historischen Viertel von Savannah, nicht einmal in der Charlton Street. Es war 1858 erbaut worden und wirkte streng und nüchtern. Aber es war aus den heißbegehrten grauen Savannah-Ziegeln errichtet, hatte hübsche, filigrane, schmiedeeiserne Zierleisten, einen wunderschönen Vorgarten und eine phantastische Gourmetküche nach meinen eigenen Entwürfen. Und es gehörte mir. Ganz allein mir. Ich entdeckte das Haus, als Tal und ich gerade frisch verheiratet waren. Der Kaufpreis betrug 200000 Dollar, das war mehr, als wir uns leisten konnten, doch ich unterschrieb den Kaufvertrag ohne Zögern und stürzte mich sofort auf die Renovierung, wobei ich einen Großteil der Arbeit selbst erledigte.

Dieses Haus war mein Anker. Mein Traum. Es hatte die Ehe mit Tal überdauert. In unserer Scheidungsvereinbarung wurde ihm das Reihenhaus zugesprochen, ich bekam nur die Remise. Doch durch eine merkwürdige Wendung der Ereignisse ließ das Glück Tal im Stich, und er musste das Haus verkaufen. Ich war selig, ihn ausbezahlen zu können. Und als mein Antiquitätengeschäft anfing, richtig gut zu laufen, konnte ich sogar noch das baugleiche Nachbarhaus kaufen. Ich zog mit aus der Remise ins Erdgeschoss des anderen Hauses und vermietete die beiden oberen Stockwerke an ein junges Paar, das an der Kunstschule unterrichtete.

Nachdem ich Jethro mit einem Hundekeks bestochen hatte, stürzte ich die Treppe hoch, um mich für die Party umzuziehen. Ich hatte bereits die schlichte, schwarze Caprihose und das schwarze Spitzentop herausgelegt, die ich anziehen wollte. Aber die Brosche mit dem blauen Weihnachtsbaum ließ mich die Sache noch einmal überdenken.

Zu meiner Stimmung heute Abend passte nur Vintage-Look. Sobald ich geduscht hatte, kramte ich in meinem Kleiderschrank und suchte nach der richtigen Kombination.

Da! Aber ob ich da noch reinpasste?

Das schwarze Cocktailkleid aus den Fünfzigern hatte ich in dem tollen Vintage-Laden in Atlanta gefunden. Normalerweise bringt es mich um, in einem Laden viel Geld für alte Sachen zu bezahlen, aber als ich dieses Kleid eines Samstags beim Bummeln in der McLendon Avenue im Schaufenster sah, wusste ich, dass ich es haben musste. Und wenn es vierzig Dollar kostete.

Das Oberteil bestand aus perlenbesetztem, schwarzen Brokat, hatte einen tiefen Ausschnitt und Flügelärmel. Der weite, knöchellange, bauschige Rock bestand aus schwarzem Chiffon über zwei Schichten schwarzem Tüll. Ich betupfte meinen Hals und mein Dekolleté mit meinem Lieblingsparfüm und quälte mich in ein schwarzes Mieder von Merry Widow. Ich schlüpfte in das Kleid, hielt die Luft an und mühte mich mit dem Reißverschluss ab. Als das Kleid noch auf halbmast war, hörte ich die Türglocke, und Jethro bellte.

Mist. Okay, es war zehn nach sieben, aber Daniel war in letzter Zeit niemals pünktlich. Sein Restaurant, das , war zu Feiertagen immer proppenvoll, und seit er BeBe ihre Anteile ausgezahlt hatte, schien er immer länger zu arbeiten. Ich hatte mich noch nicht geschminkt oder meine Haare gerichtet, aber es würde nichts bringen, Daniel warten zu lassen.

Nicht um diese Jahreszeit. Weihnachten schien ihn immer grantig zu machen. Ich wusste, dass er einfach überarbeitet war, aber es machte mich dennoch traurig, dass er diese Tage nicht genießen konnte, die doch eigentlich ein frohes Fest sein sollten.

Besonders dieses Jahr. Mein Geschäft lief prima, und nachdem er jahrelang als Koch in den Küchen anderer Leute gearbeitet hatte, hatte Daniel endlich begriffen, dass sein Traum ein eigenes Restaurant war. Drei Jahre waren wir jetzt zusammen, und ich war insgeheim halbwegs überzeugt, dass dieses Weihnachten dasjenige welche werden könnte …

Ich rannte die Treppe hinunter, um die Tür zu öffnen. Er stand, die Schlüssel in der Hand, vor mir und zog ein komisches Gesicht.

»Was ist los?« Ich gab ihm einen raschen Kuss.

»Nichts«, sagte er und schaute sich auf der Straße um. »Ich wollte schon selbst aufschließen, aber dann hatte ich plötzlich das unheimliche Gefühl, jemand würde mich beobachten.«

Ich steckte den Kopf zur Tür hinaus und schaute die Straße hinunter. Über den Platz sah ich etwas Rotes verschwinden.

»Vielleicht wurdest du tatsächlich beobachtet«, sagte ich und zog ihn ins Haus. »Ich wette, es waren diese Widerlinge Manny und Cookie.«

»Wer?«, fragte Daniel und küsste meinen Nacken. »Mmm. Du riechst gut.« Er hielt mich auf Armlänge von sich entfernt und lächelte. »Und siehst gut aus. Aber das Kleid ist doch nicht neu, oder?«

»1958 war es neu«, sagte ich und drehte mich, damit er die volle Wirkung sah.

»Kannst du mir bitte beim Reißverschluss helfen?«, bat ich und hob mein Haar im Nacken an. »Manny und Cookie sind die Besitzer vom , diesem neuen Laden auf der anderen Platzseite, in der Harris Street. Ich hab dir doch schon von ihnen erzählt. Sie versuchen, mich zu verdrängen. Ich glaube, sie waren hier, um zu spionieren und nachzusehen, wie ich meinen Laden für den Wettbewerb dekoriert habe.«

Er zog den Reißverschluss zu, ohne irgendwelche Dummheiten zu machen....


Andrews, Mary Kay
Mary Kay Andrews wuchs in Florida, USA, auf und lebt mit ihrer Familie in Atlanta. Im Sommer zieht es sie zu ihrem liebevoll restaurierten Ferienhaus auf Tybee Island, einer wunderschönen Insel vor der Küste Georgias. Seit ihrem Bestseller ›Die Sommerfrauen‹ gilt sie als Garantin für die perfekte Urlaubslektüre.

Poets, Maria
Maria Poets übersetzt seit vielen Jahren Belletristik, darunter viele Spannungstitel, und zeichnet sich u.a. durch Dialogstärke und ihr Gespür für Ton und Tempo aus. Sie lebt als freie Übersetzerin und Lektorin in Norddeutschland.

Mary Kay AndrewsMary Kay Andrews wuchs in Florida, USA, auf und lebt mit ihrer Familie in Atlanta. Im Sommer zieht es sie zu ihrem liebevoll restaurierten Ferienhaus auf Tybee Island, einer wunderschönen Insel vor der Küste Georgias. Seit ihrem Bestseller ›Die Sommerfrauen‹ gilt sie als Garantin für die perfekte Urlaubslektüre.
Maria PoetsMaria Poets übersetzt seit vielen Jahren Belletristik, darunter viele Spannungstitel, und zeichnet sich u.a. durch Dialogstärke und ihr Gespür für Ton und Tempo aus. Sie lebt als freie Übersetzerin und Lektorin in Norddeutschland.

Mary Kay Andrews wuchs in Florida, USA, auf und lebt mit ihrer Familie in Atlanta. Im Sommer zieht es sie zu ihrem liebevoll restaurierten Ferienhaus auf Tybee Island, einer wunderschönen Insel vor der Küste Georgias. Seit ihrem Bestseller »Die Sommerfrauen« gilt sie als Garantin für die perfekte Urlaubslektüre.
Maria Poets übersetzt seit vielen Jahren Belletristik, darunter viele Spannungstitel, und zeichnet sich u.a. durch Dialogstärke und ihr Gespür für Ton und Tempo aus. Sie lebt als freie Übersetzerin und Lektorin in Norddeutschland.



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