Armstrong | Endlich ein Paar! | E-Book | www.sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 130 Seiten

Reihe: Digital Edition

Armstrong Endlich ein Paar!


1. Auflage 2016
ISBN: 978-3-7337-7454-7
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

E-Book, Deutsch, 130 Seiten

Reihe: Digital Edition

ISBN: 978-3-7337-7454-7
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Schon lange wartet Domenica auf einen Heiratsantrag des charismatischen Selfmade-Millionärs Andrew Keir. Leider vergeblich! Enttäuscht bricht sie zu einem Trip nach Europa auf, um sich abzulenken. Wie wird Andrew reagieren, wenn er von ihrer Abreise hört?



Lindsay Armstrong wurde in Südafrika geboren, und bis heute fasziniert sie der Kontinent sehr. Schon als kleines Mädchen wusste sie, was sie später machen wollte: Sie war entschlossen, Schriftstellerin zu werden, viel zu reisen und als Wildhüterin zu arbeiten. Letzteres ist ihr zwar nicht gelungen, aber noch immer ist sie von der Tierwelt Afrikas begeistert. Ihrem Vorsatz, viel zu reisen, ist sie treu geblieben - zunächst arbeitete sie in einem Reisebüro, später für eine Fluggesellschaft. Ihren Mann, der ursprünglich aus Neuseeland stammt, lernte Lindsay Armstrong kennen, als er auf dem Weg von Westafrika zurück nach Hause einen Zwischenstopp in Johannesburg machte. Zwar flog er zurück nach Neuseeland, kehrte aber ein paar Wochen später in die südafrikanische Hauptstadt zurück. Ein halbes Jahr später waren sie verheiratet. Drei ihrer fünf Kinder wurden in Südafrika geboren, eins in London und eins in Australien, wohin die Familie auswanderte. Doch erst als ihr jüngstes Kind in die Schule kam, entschloss Lindsay Armstrong, ihre eigene Karriere in Angriff zu nehmen - als Schriftstellerin! Und das ist ihr gelungen. Am glücklichsten ist sie, wenn sie gerade an einem Buch arbeitet, und dabei hat sie entdeckt, dass sie praktisch unter allen Bedingungen schreiben kann. Die Armstrongs führen ein sehr ereignisreiches Leben: Lindsay und ihr Mann haben Rennpferde trainiert, eine Farm bewirtschaftet und sechs Monate auf einem Boot gewohnt, mit dem sie von der afrikanischen Goldküste bis zur Torresstaße zwischen Australien und Neuguinea hin und wieder zurück geschippert sind. Zur Zeit leben sie im australischen Queensland mit herrlichem Blick aufs Meer. Sie haben ihre Farm verkauft und schauen sich nach einem neuen Boot um. Nach wie vor reisen Lindsay und ihr Mann leidenschaftlich gern. In den letzten Jahren waren sie zwei Mal in Südafrika. Den Höhepunkt ihres Besuchs in der Serengeti bildete etwas, das Lindsay eigentlich niemals tun wollte: Sie fuhr in einem Heißluftballon. Als der Ballon abhob, versagten ihr beinahe die Nerven, aber im Nachhinein gibt sie gern zu, dass es ein unvergessliches Erlebnis war, wie sich bei Sonnenaufgang die Serengeti mit ihrer artenreichen Tierwelt zu ihren Füßen ausbreitete. Trotz ihrer Begeisterung für Afrika hat Lindsay Armstrong in Australien eine neue Heimat gefunden, in der sie sich sehr wohl fühlt. Sie liebt dieses weite Land und ist extra nach Sydney gereist, um die Schlussfeier der Olympischen Spiele 2000 zu besuchen. Und ...

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1. KAPITEL

Das Anwesen wurde Lidcombe Peace genannt, war knapp einen Quadratkilometer groß und lag im Razorback Range, nur etwa eine Stunde Fahrt südlich von Sydney in Richtung Southern Highlands. Das Gebäude lag auf einem Hügel. Es war von einer breiten umlaufenden Veranda umgeben und hatte cremefarbene Wände und ein Schindeldach, die an diesem herrlichen Sommertag in der Sonne schimmerten.

Die junge Frau, die auf der Veranda stand und auf ihn wartete, war genauso elegant wie das Haus und wirkte auf Andrew Keir, als würde sie auf dieses Anwesen gehören. Und das tat sie natürlich auch – oder hatte es früher einmal. Sie musste Domenica Harris sein, deren Eltern das Haus gebaut hatten. Das Anwesen befand sich allerdings schon wesentlich länger im Besitz ihrer Familie.

Als Tochter des bekannten Historikers Walter Harris und seiner Frau Barbara, die gute Beziehungen zu höheren Kreisen unterhielt, hatte Domenica eine privilegierte Kindheit gehabt und war auf die richtigen Schulen gegangen. Sie wartete nur deswegen mit den Schlüsseln auf ihn, weil sich nach dem Tod ihres Vaters herausgestellt hatte, dass es doch nicht so gut um das Vermögen der Familie stand, und ihre Mutter und sie Lidcombe Peace verkaufen mussten.

Als Andrew aus dem Wagen stieg und zur Veranda ging, musste er sich eingestehen, dass er noch nie einer Frau begegnet war, die so bezaubernd war wie sie.

Domenica war groß und hatte dunkles, langes Haar, blaue Augen und eine zarte Haut. Sie trug einen Strohhut und ein dreiviertellanges, durchgeknöpftes Kleid in einem aparten Roséton, das ihre perfekte Figur und ihre langen Beine betonte, dazu flache Schuhe, die farblich perfekt zu dem Kleid passten. In einer Hand hielt sie einen braunen Umschlag.

Andrew ertappte sich dabei, wie er ihre wohlgerundeten Brüste betrachtete.

Schließlich kam sie auf ihn zu und streckte ihm die Hand entgegen. „Mr Keir? Ich bin Domenica Harris. Guten Tag. Erst wollte ich meinen Anwalt schicken, aber dann bin ich doch selbst gekommen. Willkommen auf Lidcombe Peace. Auf dass Sie viele glückliche Jahre hier verbringen mögen!“

Andrew kniff die Augen leicht zusammen und fragte sich, warum es ihm zu schaffen machte, dass sie überhaupt nicht traurig klang.

„Guten Tag, Miss Harris“, erwiderte er und schüttelte ihr die Hand. „Es ist sehr nett von Ihnen, dass Sie sich die Mühe gemacht haben. Hoffentlich ist es nicht zu schmerzlich für Sie.“

Domenica betrachtete Andrew Keir nachdenklich. Über einen Makler hatten dieser Mann und sie einen erbitterten Streit ausgefochten. Und sie hatte sein Angebot nur angenommen, weil sie ganz schnell einen Teil des familieneigenen Anwesens verkaufen musste, um ihre Mutter vor dem Bankrott zu bewahren.

Daher hatte sie sich ihn wesentlich älter vorgestellt. Er war aber höchstens Mitte dreißig. Und er war groß, hatte dichtes dunkles Haar und trug einen perfekt sitzenden hellgrauen Anzug mit einem marineblauen Hemd und einer etwas helleren Krawatte. Mit seinen breiten Schultern und den schmalen Hüften war er ein Mann, der sich von der Masse abhob. Das Auffallendste an ihm waren jedoch seine dunkelgrauen Augen.

„Wahrscheinlich bin ich realistisch, Mr Keir“, erwiderte sie schließlich kühl. „Wir haben dieses Anwesen als Urlaubsdomizil genutzt, und mein Vater, der es von seiner Mutter geerbt hatte, war der Einzige, der daran hing.“

„Und woher hat es seinen Namen?“, erkundigte sich Andrew Keir.

Domenica lächelte. „Meine Großmutter war eine gebürtige Lidcombe, und ihre Lieblingsrosensorte war die ‚Peace‘.“ Sie deutete auf die Rosenbüsche vor der Veranda. „Wir haben die Tradition weitergeführt, obwohl das Haus erst nach ihrem Tod erbaut wurde.“

„Sie sind schön“, bemerkte er. „Dann werden Sie es also nicht so vermissen?“

Domenica schloss die schwere Flügeltür auf und öffnete sie. „Ein bisschen schon. Allerdings bin ich momentan sehr beschäftigt. An Urlaub ist nicht zu denken.“

„Und was machen Sie beruflich?“

Sie warf ihm einen Blick zu und betrat vor ihm die Eingangshalle. „Ich entwerfe Kinderkleidung und habe ein eigenes Label, das inzwischen sehr erfolgreich ist. Deswegen spiele ich mit dem Gedanken, auch Sportkleidung für Frauen zu entwerfen.“

Andrew musste sich eingestehen, dass er überrascht war, denn er hatte sich Domenica Harris als Dame der Gesellschaft vorgestellt. „Entschuldigung, aber warum habe ich eigentlich mit Ihnen verhandelt?“, fragte er, als er das Haus betrat. „Das Anwesen gehörte doch Ihrer Mutter, oder?“

Domenica legte ihren Hut auf einen antiken Mahagonitisch. „Meine Mutter und meine Schwester Christabel sind wundervolle Menschen, aber nicht besonders geschäftstüchtig. Und das war Dad auch nicht.“ Einen Moment lang wirkte sie traurig, dann lächelte sie ironisch. „Ich weiß nicht, von wem ich meinen Geschäftssinn geerbt habe. Jedenfalls habe ich Handlungsvollmacht. So, hier habe ich eine Aufstellung aller Gegenstände“, fuhr sie sachlich fort. „Soweit ich weiß, haben Sie eine Kopie davon.“

„Stimmt.“ Er nahm einige zusammengefaltete Blätter aus der Innentasche seiner Jacke.

„Und Sie haben sich ja damit einverstanden erklärt, dass wir einige davon, die uns besonders ans Herz gewachsen sind, behalten können.“

„Ja.“

„Dann sollten wir die Liste jetzt durchgehen und sie anschließend beide unterschreiben, damit es später keine Unstimmigkeiten gibt.“

Während Andrew sie betrachtete, wurde ihm klar, warum es ihm zu schaffen machte, dass Domenica Harris nicht bekümmert wirkte. Er hätte gern Macht über sie ausgeübt, und sei es nur insofern, als sie es bitter bereute, sich von diesem Haus trennen zu müssen. Und warum? Damit sie hierher zurückkehrte und er sie besser kennenlernen konnte? Ja, überlegte er und war überrascht.

Dann stellte er fest, dass sie ihn erwartungsvoll betrachtete. Offenbar wartete sie auf eine Antwort. „Das ist eine sehr gute Idee, Miss Harris“, sagte er. „Und wenn Sie doch noch etwas davon behalten möchten, teilen Sie es mir bitte mit. Ich bin gern bereit, es Ihnen zu überlassen.“

Überrascht zog sie die Augenbrauen hoch. „Das ist sehr nett von Ihnen, aber ich glaube nicht, dass es irgendetwas gibt“, erwiderte sie langsam, als wäre sie nicht sicher, ob sie ihm glauben sollte.

„Sollen wir dann hier anfangen?“, schlug er vor.

Sie brauchten über eine Stunde, und obwohl er es schon einmal eingehend besichtigt hatte und Häuser ihm nicht so viel bedeuteten, verspürte Andrew ein gewisses Gefühl des Triumphs, dass dieses lichtdurchflutete Haus mit dem herrlichen Ausblick nun ihm gehörte.

Und es war nicht nur schön, sondern auch sehr behaglich, auch wenn eins fehlte, wie er sich eingestehen musste.

Fast als hätte sie seine Gedanken gelesen, sagte Domenica: „Sie sind nicht verheiratet, stimmt’s, Mr Keir?“

„Stimmt, Miss Harris. Aber wie kommen Sie darauf?“

Sie befanden sich im Wohnzimmer und blickten in den Garten hinaus. Domenica sah ihn an. Andrew Keir und sie standen fast Schulter an Schulter, und obwohl sie fast einen Meter achtzig maß, hätte er sie vermutlich noch überragt, wenn sie Schuhe mit hohen Absätzen getragen hätte. Er wirkte sehr selbstbewusst und außerdem topfit, nicht nur wegen seines athletischen Körperbaus, sondern auch wegen seiner Sonnenbräune. Sein Duft berauschte sie ein wenig, und der Anblick der feinen Narbe am Ende seiner linken Augenbraue berührte sie auf eine seltsame Weise.

Ein Mann in den besten Jahren, dachte sie ein wenig unbehaglich. Erst jetzt fiel ihr wieder ein, was er sie gefragt hatte.

„Oh …“ Sie zwang sich, an etwas anderes als an seinen Körper zu denken. „Wenn ich verheiratet wäre und mein Mann ein Haus gekauft hätte, dann hätte ich es mir nicht nehmen lassen mitzukommen.“ Sie lächelte und zuckte dann die Schultern. „Andererseits wäre es vielleicht einfacher gewesen, das Haus allein zu kaufen, denn eine Frau hätte womöglich vieles ändern wollen, und so wäre es teurer geworden.“

„Angenommen, ich hätte eine Frau, hätte ich sie hier bestimmt nichts ändern lassen, Miss Harris.“

Wieder zog Domenica die Augenbrauen hoch. „Wirklich?“

Dieses eine Wort klang sehr überheblich. „Wirklich“, bestätigte Andrew lässig und fügte hinzu: „Es gefällt mir, so wie es ist.“

„Oh.“ Sie blickte sich um. „Na ja …“ Erneut sah sie ihn an – ein wenig geistesabwesend. „Es geht mich sowieso nichts an.“ Sie streckte ihm die Hand entgegen. „Bestimmt möchten Sie sich noch ein wenig allein umsehen. Daher lasse ich Sie jetzt allein. Die anderen Schlüssel hängen in der Speisekammer am Haken.“

Statt ihr die Hand zu schütteln, erkundigte er sich: „Würden Sie mit mir zu Mittag essen, Miss Harris? Ich bin auf dem Weg hierher an einem Restaurant vorbeigekommen, das ganz nett aussah. Ich wollte ohnehin nicht länger hier bleiben.“

Domenica zögerte und runzelte die Stirn. „Das ist sehr nett von Ihnen, aber … nein, ich muss zurück ins Büro.“ Nachdem sie einen Blick auf ihre Armbanduhr geworfen hatte, fügte sie mit einem flüchtigen Lächeln hinzu: „Danke, aber ich muss wirklich los.“

„Essen Sie denn nie zu Mittag?“

„Doch, allerdings nur eine Kleinigkeit auf die Schnelle.“

„Wie wäre es dann mit Abendessen?“, schlug er vor.

Sie schwieg und suchte verzweifelt nach einer Ausrede. Allerdings fiel ihr keine ein.

„Es sei denn, Sie essen...



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