E-Book, Deutsch, Band 01, 370 Seiten, Format (B × H): 124 mm x 180 mm
Reihe: Crossing the Line
Bailey Bad with you - Für dich gehe ich in Flammen auf
1. Auflage 2016
ISBN: 978-3-7363-0428-4
Verlag: LYX
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection
E-Book, Deutsch, Band 01, 370 Seiten, Format (B × H): 124 mm x 180 mm
Reihe: Crossing the Line
ISBN: 978-3-7363-0428-4
Verlag: LYX
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection
Das hat Connor Bannon gerade noch gefehlt. Der Ex-Navy-SEAL hat zwei Jahre lang für den berüchtigtsten Bandenchef Brooklyns gearbeitet und ermittelt nun selbst undercover gegen Kriminelle in Chicago. Doch jetzt wurde die ehemalige Brandstifterin Erin O'Dea seinem Team zugeteilt - und obwohl zwischen den beiden augenblicklich heiße Funken sprühen, ist Connor auch klar, dass ihm die kleine, feurige Frau mit den kurzen Jeans und den Springerstiefeln nichts als Ärger machen wird. Denn er ist es gewohnt, eisern alle Bereiche seines Lebens zu kontrollieren, und wenn Erin eines hasst, dann, wenn jemand ihr Vorschriften macht ... (ca. 370 Seiten)
Tessa Bailey wurde in Carlsbad, Kalifornien geboren. Am Tag ihres Highschoolabschlusses packte sie ihr Jahrbuch, ihre zerrissene Jeans und ihren Laptop in eine Tasche und fuhr innerhalb von vier Tagen quer durchs Land bis nach New York. Heute lebt sie mit ihrem Mann und ihrer Tochter in Long Island. Obwohl sie an chronischem Schlafentzug leidet, ist sie unglaublich glücklich, dass sie ihren Lieblingsjob machen kann: über Leute zu schreiben, die sich verlieben.
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1
Einmal SEAL, immer SEAL …
Connor Bannon starrte auf die Uhr an der Wand des leeren Konferenzraums und beobachtete, wie der Sekundenzeiger über die Zwölf kroch. Punkt fünfzehn Uhr. Ihm kribbelte der Nacken vor Ungeduld. Er hasste es, sich zu verspäten. Hasste es, wenn andere sich verspäteten. Wenn er bei der Navy eines gelernt hatte, dann Pünktlichkeit. Selbst jetzt, lange nach dem unrühmlichen Ende seiner militärischen Karriere, war er verdammt noch mal zur Stelle, wenn er zur Stelle sein sollte. Er konnte gar nicht zu spät kommen, selbst wenn er es gewollt hätte.
Anscheinend hatte man ihn aber in eine Einheit verdeckter Ermittler gesteckt, die diese Eigenschaft nicht mit ihm gemein hatten.
Das leere Whiteboard und die sechs freien Stühle im Raum schienen ihn zu verhöhnen. Er ging nicht gerne ahnungslos in ein Meeting. Es ging ihm gegen den Strich, unvorbereitet zu sein, aber man hatte ihm keine Wahl gelassen. Er wusste nur, dass Bowen Driscol und Seraphina Newsom mit im Team waren, von New York nach Chicago geschickt im Austausch gegen irgendwelche Gefälligkeiten, genau wie er. Zu ersten Mal seit seinem kurzen Auftritt bei den SEALs würde er auf der richtigen Seite des Gesetzes stehen.
Oder auf der falschen Seite, je nachdem, wer die Fragen stellte.
Er würde mit Betrügern zusammenarbeiten, mit Verbrechern, die sich das Gefängnis ersparen wollten. Mehr wusste er nicht, und das wurmte ihn gewaltig. Wenn die anderen vor dieselbe Wahl gestellt worden waren wie er, dann hatten sie sich dafür entschieden, dem Police Department von Chicago zu helfen, Verbrecher zu fangen, wie sie selbst welche waren, weil es das kleinere von zwei Übeln war.
Hatte er bei den SEALs noch etwas Wichtiges gelernt? Ja: Wenn es nicht wie eine Bombe aussieht, ist es wahrscheinlich eine.
Die Tür des Konferenzraums flog auf und knallte gegen die Wand. Connor griff blitzartig nach der Waffe in seinem Schulterhalfter – einer Waffe, die ihm die Uniformierten bei der Ankunft abgenommen hatten. Verdammt. Er sprang stattdessen auf die Füße und fixierte die … Bedrohung?
»Entspann dich, Trigger. Ich liebe dramatische Auftritte.«
Eine junge Frau kam in den Konferenzraum geschlendert. Ihre Kampfstiefel klimperten bei jedem Schritt, als wären Glöckchen daran befestigt. Sie trug ein T-Shirt mit der Aufschrift »Bitch, don’t kill my vibe« über zerrissenen Jeansshorts, die direkt unterhalb ihres Hinterns endeten. Eines Hinterns, den er bemerkte, noch bevor er ihr leuchtend pinkfarbenes Haar registrierte. Wer zum Teufel war das?
Sie warf einen ausgefransten Stoffbeutel auf den Tisch und fläzte sich auf den Stuhl, der seinem gegenüberstand. Den Kopf leicht zur Seite geneigt nahm sie ihn ins Visier. Der amüsierte Ausdruck auf ihrem Gesicht sorgte dafür, dass es nicht nur schön, sondern auch interessant war. Nicht nur eine nette Ablenkung, sondern eine, die er gerade nicht gebrauchen konnte. Als hätte sie dieses verdammte Extra an Bestätigung nötig.
Seit wann nahm er es Frauen übel, dass sie gut aussahen?
Betont langsam musterte sie ihn. Connor spürte, wie ihr Blick über seine Lenden glitt, und kämpfte gegen den Drang, seine Erektion zu verstecken, den er einer Frau zu verdanken hatte, in deren Gegenwart er sich erst seit dreißig Sekunden befand. Es gefiel ihm nicht. Das Gefühl, die Situation nicht unter Kontrolle zu haben, gefiel ihm nicht. Er ließ Menschen nur das sehen, was er zeigen wollte, aber irgendwie war diese Frau in den Raum gestapft, hatte gerade mal drei Worte gesagt und ihn aus dem Konzept gebracht.
»Tja.« Sie lehnte sich in ihrem Stuhl zurück und zwinkerte Connor zu. »Ich schätze, der Spitzname ›Trigger‹ ist in mehr als nur einer Hinsicht passend.«
Connor setzte sich wieder hin, grub die Finger in sein Knie und zwang sich, sich nichts anmerken zu lassen. Er hasste den Spitznamen, den sie ihm gerade verpasst hatte, aber er wollte verdammt sein, wenn er sie das wissen ließ. »Und wie heißen Sie?«
Ihre Mundwinkel zuckten. »So förmlich, Baby?« Er bemerkte ein berechnendes Flackern in ihren Augen, und noch bevor es wieder verschwand, wusste er, dass er mit ihrem nächsten Schachzug zu rechnen hatte. Sie saugte ihre volle Unterlippe zwischen die Zähne, legte beide Füße auf den Tisch und bot ihm einen Blick auf ihre Oberschenkel, der ihm den Atem stocken ließ. Sie schlug die Beine an den Knöcheln übereinander, aber erst nachdem er einen Blick auf die Stelle erhascht hatte, zu der diese Beine führten. Ein winziges Stückchen Jeansstoff, das ihre intimste Stelle bedeckte. »Nenn mich, wie du willst. Aber erwarte nicht, dass ich darauf reagiere.«
Himmel Herrgott. Wenn sie ihn noch steifer machte, würde er sich entschuldigen müssen. »Ich würde deinen Namen nur benutzen, wenn ich einen guten Grund dazu hätte.«
Sie schaukelte die Füße hin und her. »Und was sollte das für einer sein?«
Er hätte sich am liebsten anders hingesetzt. »Du hast ihn schon ausgiebig angestarrt.«
Ihre Füße blieben still. Er sah Überraschung und Unsicherheit aufblitzen, was ihn höllisch verwirrte. Hatte er ihre Signale falsch gedeutet? In der einen Minute forderte sie ihn heraus, und in der nächsten sah sie aus, als wäre sie im Scheinwerferlicht erstarrt. Oder hatte er sie nur mit ihrer großen Klappe auflaufen lassen? Seine Fähigkeit, Menschen zu durchschauen, war mehr als einmal seine Rettung gewesen, seit man ihn vor zwei Jahren bei den SEALs unehrenhaft entlassen hatte. Als Mann fürs Grobe bei der kriminellen Untergrundorganisation seines Cousins in Brooklyn waren die Fähigkeiten, die er in der Navy trainiert hatte, täglich zur Anwendung gekommen. Oft auf eine Art und Weise, an die er nicht gern zurückdachte, sich aber trotzdem dazu zwang. Um sich daran zu erinnern, wie tief er gesunken war.
Diese Frau zu durchschauen war allerdings schwierig, selbst für ihn. Sie hatte ihm ihre Oberschenkel gezeigt, als fordere sie eine Reaktion heraus, aber als er sie ihr gegeben hatte, hatte sie dichtgemacht. Warum auch immer – er würde sich weigern, auch nur einen weiteren Funken Interesse zu zeigen. Er war nicht interessiert. Alles an dieser Frau schrie nach Ärger. Und damit war er fertig. Voll und ganz.
»Also.« Sie fand schließlich ihren amüsierten Gesichtsausdruck wieder. »Nach welchem guten Stück wolltest du denn eben greifen, als ich hereinkam?«
Er sah sie lediglich mit zusammengekniffenen Augen an.
»Hey, du rennst offene Türen ein. Mir hat man auch meine Lieblingsknarre weggenommen.« Sie zog einen Schmollmund. »Auf der einen Seite sind meine Initialen mit Tipp-Ex aufgemalt und so.«
Ach, jetzt kapiere ich. Sie ist verrückt. »Warum bist du hier?«
Seine barsche Frage brachte sie nicht aus der Ruhe. »Drei-Uhr-Meeting, genau wie du. Manche Leute legen einfach keinen Wert auf Pünktlichkeit.«
Bei ihrem Grinsen dachte er sofort, dass sie seine Gedanken gelesen hatte, als sie hereingekommen war. Aber das war unmöglich. Scheiße, wer war diese Frau? Eine verführerische Waffennärrin, die zufällig auch noch über eine gute Wahrnehmung verfügte? Er musste mehr wissen. Jedenfalls genug, um zu verstehen, wie sie tickte, damit er seine Neugier befriedigen und ablegen konnte. »Ich habe nicht gefragt, warum du in diesem Raum bist, sondern wie du in diesem Team gelandet bist.«
Sie inspizierte ihre Fingernägel. »Ah. Das alte Wofür-hast-du-gesessen-Gespräch. Ohne mich.« Ihre Stiefel landeten abrupt auf dem Boden. »War nur ein Witz, ich bin dabei. Aber du musst den Anfang machen.«
»Nö.«
»Also ein Patt«, flüsterte sie und ließ die Finger über den Tisch spazieren. »Ich könnte raten, warum du hier bist, aber das würde dir noch weniger gefallen, als es mir einfach zu sagen.«
Connor sagte nichts. Es würde ihm nicht gefallen. Rätselraten war noch nie sein Ding gewesen. Er beschäftigte sich nur mit Fakten. Wieder hatte er das Gefühl, dass diese Frau mehr sah als die meisten anderen Menschen. Die Aura von Chaos, die sie wie eine zweite Haut umgab, führte wahrscheinlich dazu, dass man sie unterschätzte. Er würde diesen Fehler nicht begehen.
»Du hast einen militärischen Background. Aber du bist jetzt nicht mehr dabei, nicht wahr?« Sie beugte sich über den Tisch, und er fing den entfernten Geruch von Rauch auf. Kein Zigarettenrauch. Es erinnerte eher an das Anschlagen eines Streichholzes oder an den anhaltenden Duft von Weihrauch. »Das ist nicht schwer auszurechnen, Soldat.«
»Nenn mich nicht so.«
»Dir gefällt weder Trigger, Baby, noch Soldat.« Ihre Zunge verweilte auf ihrer Oberlippe. »Wenn du keinen meiner Spitznamen magst, solltest du mir besser deinen richtigen Namen verraten.«
Connor hätte beinahe gelacht. Beinahe. Die Spitznamen waren ihre Art gewesen, ihn auf Umwegen dazu zu bringen, als erster mit seinem Namen herauszurücken. Er wäre ihr um ein Haar auf den Leim gegangen. Warum führten sie wegen einer solchen Kleinigkeit einen Krieg? Wenn dieses Meeting begann, würden ohnehin alle Namen bekannt werden.
Es wurde Zeit, dieses Mädchen wissen zu lassen, dass er keine Spielchen spielte. Zumindest nicht die Art, die man voll bekleidet spielte. Er beugte sich über den Tisch und beobachtete, wie ihre blauen Augen sich weiteten. Unter ihrem pinkfarbenen Haar musste sie blond sein, denn ihre Wimpern und Augenbrauen waren hell, ihr Teint blass. Auf meinem schwarzen Bettlaken wäre sie...