Baldacci | Die Silkwell-Verschwörung | E-Book | www.sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, Band 2, 493 Seiten

Reihe: Die Travis-Devine-Serie

Baldacci Die Silkwell-Verschwörung

Thriller. Ein Mord an einer CIA-Agentin. Amerikas schmutzigste Geheimnisse. Ein neuer Fall für Travis Devine
1. Auflage 2025
ISBN: 978-3-7517-7470-3
Verlag: Lübbe
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

Thriller. Ein Mord an einer CIA-Agentin. Amerikas schmutzigste Geheimnisse. Ein neuer Fall für Travis Devine

E-Book, Deutsch, Band 2, 493 Seiten

Reihe: Die Travis-Devine-Serie

ISBN: 978-3-7517-7470-3
Verlag: Lübbe
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Mord an einer CIA-Agentin. Kann Travis Devine die Wahrheit herausfinden?

CIA-Agentin Jennifer Silkwell wird bei einem Besuch in ihrer Heimatstadt im ländlichen Maine ermordet. Zusätzlich besonders brisant: Ihr Laptop samt gespeicherter Staatsgeheimnisse ist spurlos verschwunden. Die Regierung schickt Ex-Army-Ranger Travis Devine nach Maine, um diskret zu ermitteln und die sensiblen Daten zu sichern. Dabei muss er sich misstrauischen Einheimischen stellen, darunter Jennifers Geschwistern Dak, ein suspendierter Army-Private und Unternehmer, sowie der bildschönen, aber reservierten Künstlerin Alex. Schnell wird Devine klar, dass es in der Kleinstadt viele Geheimnisse gibt und viele Einwohner vor nichts zurückschrecken, damit diese nicht ans Tageslicht kommen. Und so weiß Devine bald nicht mehr, wem er trauen kann - und wer ihn tot sehen will ...

Der 2. Fall für Ex-Army-Ranger Travis Devine



David Baldacci, geboren 1960, war Strafverteidiger und Wirtschaftsanwalt, ehe er 1996 mitDER PRÄSIDENT (verfilmt als ABSOLUTE POWER) seinen ersten Weltbestseller veröffentlichte. Seine Bücher wurden in fünfundvierzig Sprachen übersetzt und erscheinen in mehr als achtzig Ländern. Damit zählt er zu den Top-Autoren des Thriller-Genres. Er lebt mit seiner Familie in Virginia, nahe Washington, D.C.

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KAPITEL 1


Zugreisen waren allgemein schon nicht als besonders gefährlich bekannt, noch weniger in Europa, wo die Züge wie der Wind über präzise konstruierte Schienen brausten, die eine seidenglatte Fahrt gewährleisteten. Jeden Tag zeichneten verschiedene Eisenbahngesellschaften für mehrere Verbindungen zwischen Genf und Mailand verantwortlich und man konnte früh am Morgen oder spät am Abend reisen. Die Züge fuhren mit einer Maximalgeschwindigkeit von zweihundert Kilometern pro Stunde, während die Passagiere schlummerten, arbeiteten, Serien über Streaming-Dienste verschlangen oder recht komfortabel aßen und tranken. Dieser spezielle Zug war ein silberner Astoro mit Neigetechnik und einer Frontpartie, die an die Spitze einer Patrone erinnerte, betrieben von Trenitalia. Keiner der über hundert Passagiere zog in Erwägung, an diesem Tag zu sterben.

Bis auf einen.

Soweit es Travis Devine betraf, war diese Fahrt auf jene Weise hoch riskant, die einen nicht ins Krankenhaus brachte, sondern eher zwei Meter tief in kalte Erde. Die Ursache dafür hatte jedoch nichts mit dem Zug zu tun. Die hatte sein gut geschultes Situationsbewusstsein aufgestöbert und ihn zu dem Schluss geführt, dass sein Leben in unmittelbarer Gefahr war.

Die Reise von Genf nach Mailand führte durch eine wunderschöne Landschaft, vorbei an den hoch aufragenden, schneebedeckten Gipfeln der Schweizer Alpen, durch üppig grüne Täler, an gepflegten Weingütern und zwei unberührten Seen vorüber und durch idyllische, malerische Dörfer, die sich zwischen den beiden ehrwürdigen Städten verteilten. Devine interessierte das alles nicht im Geringsten, während er auf seinem lederbezogenen Polstersitz in der ersten Klasse saß und scheinbar ins Nichts starrte, tatsächlich aber alles in dem Waggon im Auge behielt. Und da gab es eine Menge zu sehen.

Devine schaute zur Uhr. In manchen Zügen war man für diese Strecke fünfeinviertel Stunden unterwegs, aber dies war ein Expresszug, der es in knapp vier schaffen würde. Nun hatte er noch neunzig Minuten zu fahren, aber möglicherweise auch nur noch ebenso viele Sekunden zu leben. Devine hätte einen vollgestopften Zug vorgezogen, aber er war in Genf nur knapp davongekommen und hatte keinen Spielraum hinsichtlich des Zeitpunkts seiner Abreise gehabt. So früh am Morgen waren außer ihm nur noch drei andere Passagiere in der ersten Klasse unterwegs. Die Zugbegleiter waren bereits durchgekommen und hatten die Tickets kontrolliert. Obwohl dies die erste Klasse war, wurde kein Essen am Platz serviert, aber es gab einen Speisewagen zwischen den Waggons der ersten und der zweiten Klasse. Die Zugbegleiter waren in der zweiten Hälfte der Reise gen Süden irgendwo anders hin verschwunden.

Alpha, Bravo und Charlie, so nannte der ehemalige U. S. Army Ranger Devine die anderen Passagiere im Stillen. Zwei Männer, eine Frau. Und zumindest in seinen Augen nicht nur irgendwelche Mitfahrenden.

Widersacher. Böse Geister. Der Feind.

Die Männer saßen einander gegenüber, ein gutes Stück vor Devine nahe dem vorderen Ende des Wagens, die Frau nur zwei Reihen vor ihm auf der anderen Seite des Gangs. Sie sah aus wie eine Studentin – stapelweise Lehrbücher und ein voluminöser Rucksack in einem Gepäckregal; sie zeichnete etwas in einem Skizzenbuch. Aber Devine war schon früher von Leuten zum Narren gehalten worden, die sich als Studenten ausgegeben hatten.

Die Männer trugen dicke Mäntel zum Schutz vor dem Klima, das vor den schmalen Zugfenstern lauerte. Mäntel, unter denen sich eine Menge Dinge verbergen ließen.

Devine war inzwischen zweimal aufgestanden und zur Toilette gegangen, aber nur einmal, um sich zu erleichtern; das andere Mal hatte der Aufklärung gedient. Er hatte sich auch im Speisewagen etwas zu essen geholt und an seinen Sitzplatz mitgenommen. Wenn er von seinen Ausflügen zurückgekommen war, hatte er jedes Mal einen Blick auf seine Reisetasche geworfen, die hinter ihm in einem Gepäckregal lag.

Und beim dritten Mal sah er, was er zu sehen erwartet hatte.

Er rief die Zugfahrt auf seinem Handy auf, sah sich die ganze Route an, den Verlauf und den Zeitablauf, den kritischsten Punkt überhaupt. Von besonderem Interesse war der Simplontunnel, den sie nach der Schweizer Stadt Brig erreichen würden. Beim Verlassen des Tunnels wären sie bereits in Italien. Der Artikel, den er gerade las, besagte, dass der Tunnel zwölf Meilen lang war und der Zug acht Minuten benötigte, um ihn zu passieren. Nach dem 1906 eröffneten Tunnel war der vermutlich berühmteste Zug der Welt benannt worden: der Simplon-Orient-Express.

Die Geschichte war Devine egal; er konzentrierte sich auf den Tunnel selbst.

Er schickte einer interessierten Partei eine Nachricht mit hoher Priorität und sah erneut zur Uhr.

Alpha und Bravo hatte er bereits mehrmals dabei erwischt, dass sie ihn angestarrt hatten, sich aber nichts anmerken lassen. Derlei Blicke bezeichnete man in Devines Welt als Zielblicke. Charlie, die eine Schirmmütze von Real Madrid trug, hatte nicht ein Mal in seine Richtung geschaut, aber sie hatte die beiden Männer verstohlen beäugt, wenn sie etwas aus ihrer Tasche geholt hatte. Ihre Bewegungen waren angespannt, sogar roboterhaft, wie er festgestellt hatte. Sie versuchte zu angestrengt, normal auszusehen, und das wirkte ängstlich. Stress aktivierte das sympathische Nervensystem, den Teil des Körpers, der für Flucht oder Schockstarre zuständig war; eine Funktion, die die Menschheit der Gegenwart ihren Höhlenmenschenvorfahren verdankte. Furcht wirkte sich körperlich aus. Der Geist war imstande, einem Streiche zu spielen, die man sich kaum vorstellen konnte. In dem Versuch, sich zu schützen, konnte die Stressreaktion des Körpers ebenso dazu führen, dass ein Mensch einem Herzinfarkt erlag oder unfähig wurde, etwas zu seiner Rettung zu unternehmen. Oder sie konnte, wie in diesem Fall, einen Mordplan zunichtemachen und dem potenziellen Opfer eine Überlebenschance verschaffen.

Devine analysierte die Situation genau so, wie er es gelernt hatte, und zog jede Eventualität, jegliche Schwachstelle in Betracht. Die Männer hatten ihre Mäntel nie abgelegt, obwohl es im Inneren des Zuges recht behaglich war. Tatsächlich hatte Devine seinen Parka ausgezogen, weil es ihm zu warm geworden war.

Die Hände in den Taschen zu behalten, war im Hinblick auf böse Absichten ein besonders verräterisches Zeichen, denn Hände waren ein notwendiges Hilfsmittel zum Einsatz einer Primärwaffe, wobei es sich zumeist um eine Schusswaffe handelte. Und ihre Blicke hatten Devine nicht nur einmal anvisiert, sondern zweimal. Außerdem hatten sie, soweit er das beurteilen konnte, ihre Sitzplätze nie verlassen. Weder Speisebehälter noch Trinkbecher waren auf ihrem Tisch zu sehen. Damit waren alle Bedingungen für Devines »Regel der drei« erfüllt, einem Trio von abweichenden Verhaltensmustern, das, wenn es zutage trat, besagte, dass man sich einen Plan zurechtlegen sollte, wollte man noch aus eigener Kraft davonspazieren.

Gut, ich habe also mindestens vier Warnzeichen hier in Anbetracht dessen, was ich an meiner Reisetasche bemerkt habe. Also muss ich mir wohl allmählich was einfallen lassen.

Erneut warf Devine einen Blick auf seine Uhr, ehe er die Reisetasche musterte. Als er aus dem Speisewagen zurückgekommen war, hatte er bemerkt, dass der Reißverschluss um drei Zähne weiter geschlossen war als vorher. Dank eines passenden Lichteinfalls hatte er zudem die Wirbel eines Daumenabdrucks auf dem Schieber erkannt; eines Daumenabdrucks, der bestimmt nicht seiner war. In der Tasche war weiter nichts außer Klamotten und einem Kulturbeutel; andernfalls hätte er sie nie unbewacht liegen lassen. Innerlich wollte er sich in den Arsch beißen, weil er auf diese Reise keine Schusswaffe mitgenommen hatte, aber das wäre aus verschiedenen Gründen problematisch gewesen.

Am Grenzbahnhof Domodossola enterte ein Kontingent schweizerischer Grenzschützer den Zug, um die Zollkontrolle durchzuführen. Devine wurde gefragt, ob er etwas zu verzollen habe und wie viel Bargeld er mit sich führe, und er musste seinen Pass vorzeigen. Anschließend gab er sich desinteressiert, sah aber insgeheim aufmerksam zu, als die anderen drei Passagiere der gleichen Prozedur unterzogen wurden. Die Pässe der beiden Männer konnte er nicht sehen, aber der der Frau schien ein Post-Brexit-Ausweis Großbritanniens zu sein, in Blau und Gold, die ursprünglichen Farben britischer Pässe von 1921 bis zum EU-Beitritt.

Später sah er zum Fenster hinaus, als der Zug langsamer wurde und in die Stadt Brig einfuhr. In der ersten Klasse stieg niemand zu und niemand aus, abgesehen von dem Aufgebot der Schweizer. Einen Moment lang dachte Devine daran, selbst auszusteigen oder ihnen von seinen Sorgen hinsichtlich der anderen Passagiere zu erzählen. Doch inzwischen hatte er einen Plan, und an den würde er sich halten. Außerdem traute er derzeit so oder so niemandem, nicht einmal Schweizer Grenzwächtern. Die Gegner, mit denen er es zu tun hatte, verfügten über die Ressourcen, um so ziemlich alles und jeden zu kaufen.

Und diese Widersacher waren überaus motiviert, Devine Böses zu wollen. Im Auftrag der Vereinigten Staaten hatte Devine dazu beigetragen, den Versuch einiger ebenso mächtiger wie skrupelloser Akteure zu vereiteln, aus Profitgier weltweit Unruhen zu begünstigen und nebenbei Regierungen zu stürzen, die den Drahtziehern dieses Plans feindlich gesonnen waren. Solange Menschen scharf auf Geld und Macht waren, hörte auch dieser Mist nicht auf, wie es aussah. Und eines Tages könnten diese Leute es vielleicht schaffen, die Welt zu übernehmen, dachte Devine...


Baldacci, David
David Baldacci, geboren 1960, war Strafverteidiger und Wirtschaftsanwalt, ehe er 1996 mit DER PRÄSIDENT (verfilmt als ABSOLUTE POWER) seinen ersten Weltbestseller veröffentlichte. Seine Bücher wurden in fünfundvierzig Sprachen übersetzt und erscheinen in mehr als achtzig Ländern. Damit zählt er zu den Top-Autoren des Thriller-Genres. Er lebt mit seiner Familie in Virginia, nahe Washington, D.C.



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