Barkley | Das große ADHS-Handbuch für Eltern | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 520 Seiten

Barkley Das große ADHS-Handbuch für Eltern

Verantwortung übernehmen für Kinder mit Aufmerksamkeitsdefizit und Hyperaktivität

E-Book, Deutsch, 520 Seiten

ISBN: 978-3-456-96082-1
Verlag: Hogrefe AG
Format: PDF
Kopierschutz: Adobe DRM (»Systemvoraussetzungen)



Kinder sind grundsätzlich aktiver, überschwänglicher, weniger konzentriert und impulsiver als Erwachsene. Schwierigkeiten, die daraus entstehen, werden sich in der Regel 'auswachsen'. Doch es gibt Ausnahmen, und so selten sind diese nicht: Bei Kindern, deren Unaufmerksamkeit, Bewegungsdrang und Unbeherrschtheit ein gewisses Maß übersteigt, besteht der Verdacht auf eine Entwicklungsstörung. Diese wird als Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitäts-Störung oder ADHS bezeichnet. Um diese Störung geht es in Barkleys Buch!


Die vierte, überarbeitete Auflage enthält die neuesten Erkenntnisse und Ergebnisse aus der Forschung und der klinischen Praxis, sowohl zu den Ursachen der ADHS als auch zu ihrer effektiven Behandlung, den gesundheitlichen Risiken und Empfehlungen, was Sie zum Schutz Ihres Kindes tun können. Die Informationen zu den ADHS-Medikamenten wurden aktualisiert und um neue Medikamente sowie andere Behandlungsmethoden ergänzt. Neu ist der Bezug der ADHS-Symptomatik zu fehlender Selbstregulation, die auf mangelnde exekutive Funktionen zurückgeht. Zusätzlich erhalten Sie Hinweise auf die Möglichkeiten der Informationsbeschaffung im Internet oder über soziale Medien, aber auch auf die Nutzung neuer Technologien (z.B. das Smartphone).


Dieses Handbuch hilft Ihnen dabei, Ihr Kind zu einem glücklichen und gesunden Menschen zu erziehen!
Barkley Das große ADHS-Handbuch für Eltern jetzt bestellen!

Zielgruppe


Eltern und andere Bezugspersonen von Kindern mit ADHS, Erzieher_innen, Lehrer_innen, Sozialarbeiter_innen, Schulpsycholog_innen

Weitere Infos & Material


1;Vorwort und Anmerkung des Autors;13
2;Geleitwort zur 4. deutschen Auflage;23
3;Geleitwort zur 3. deutschen Auflage;27
4;Einführung: Grundsätzliches zur Erziehung von Kindern mit ADHS;33
5;1 Was heißt Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung?;57
6;2Das Kernproblem: Der Mangel an Selbstbeherrschung;103
7;3Die Ursachen der ADHS;133
8;4Was ADHS nicht verursacht;161
9;5Womit Sie rechnen sollten: Wie die ADHS die Entwicklung beeinflusst;175
10;6Das Kind mit ADHS im Kontext der Familie;199
11;7Soll ich mein Kind auf das Vorliegen einer ADHS untersuchen lassen?;213
12;8Die Vorbereitung auf die Untersuchung;221
13;9Die Diagnose verkraften;239
14;10Was Sie als Eltern für sich selbst tun können;251
15;11 Das Acht-Schritte-Programm zur Überwindung von Verhaltensproblemen;267
16;12 Wenn es zu Hause nicht so läuft, wie es laufen sollte: Die Kunst des Problemlösens;301
17;13Die Beziehung zu Gleichaltrigen;309
18;14 Jugendliche mit ADHS;329
19;15 Fördern Sie einen gesunden Lebensstil;355
20;16 Kinder mit ADHS in der Schule: Worauf Sie achten sollten;387
21;17 Vom ersten bis zum letzten Schultag: Erfolgsmethoden für Schüler, Lehrer und Eltern;403
22;18Der Schulerfolg ist nicht alles: Manchmal gibt es Wichtigeres;431
23;19 Medikamente mit erwiesener Wirksamkeit: die Stimulanzien;441
24;20Andere Medikamente gegen die ADHS;473
25;Anhang;487
25.1;Über den Autor;489
25.2;Unterstützung für Eltern;491
25.3;Empfohlene Bücher;493
26;Sachwortverzeichnis;511


|21|Geleitwort zur 4. deutschen Auflage
Die „typischen“ Kernsymptome einer Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung (ADHS) sind zunächst einmal Merkmale, die (dem Alter entsprechend) einen wesentlichen Teil kindlichen Verhaltens ausmachen. Unaufmerksamkeit, Impulsivität und auch Überaktivität sind nicht zwangsläufig etwas Auffälliges. Problematisch werden diese Verhaltensweisen erst dann, wenn sie in einem so starken Ausmaß auftreten, dass das normale Leben eines Kindes dadurch beeinträchtigt wird, Schulleistungen und Freundschaften darunter leiden und es in Familien dadurch vermehrt zu Spannungen und Belastungen kommt (z.?B. in der Hausaufgabensituation). Dann kann eine ADHS dafür die Ursache sein. ADHS betrifft weltweit etwa 5?% der Kinder (vgl. Polanczyk et al., 2014), eine Zahl, die sich weitestgehend auch auf den deutschsprachigen Raum übertragen lässt. Für letzteren lässt sich feststellen, dass ADHS bereits im Alter von 3?–?5 Jahren etwa 1,5?% der Kinder betrifft, die höchste Ausprägung findet sich mit 7,6?% in der Altersgruppe der 9?–?11jährigen Kinder. Es ist zudem festzustellen, dass die Diagnose sich zu Ungunsten der Jungen auswirkt, die mit 8,5?% deutlich häufiger betroffen sind als Mädchen (1,9?%; vgl. Göbel, Baumgarten, Kuntz, Hölling & Schlack, 2018). Nur wenige ADHS-betroffene Kinder leiden ausschließlich unter der Störung allein. Das Ausmaß weiterer psychischer Störungen variiert in Abhängigkeit unterschiedlicher Studienergebnisse zwischen 30- und 77?% (Efron, Bryson, Lycett & Sciberras, 2016; Inci, Ipci, Akyol Ardiç & Ercan, 2019; Kraut et al., 2013; Witthöft, Koglin & Petermann, 2010). Oppositionell-aggressives Verhalten tritt sehr häufig auf und in einem fast vergleichbaren Ausmaß Lern- und Sprachstörungen. Auch Angststörungen, Zwangsstörungen, Ticstörungen oder Autismus-Spektrum-Störungen können mit ADHS einhergehen. Je früher eine ADHS auftritt und je stärker das Ausmaß von Begleit- oder Folgestörungen ausfällt, desto ungünstiger ist dann die Entwicklungsprognose. Zudem ist festzuhalten, dass ADHS nicht nur auf Sei|22|ten der Kinder zu einer erheblichen Belastung führt. In vielen Fällen ist schon frühzeitig das gesamte Familiensystem von der Störung betroffen, so dass eine familienorientierte Sichtweise eine erfolgreiche Behandlung der ADHS begleiten sollte. Wie bereits weiter oben angeführt, handelt es sich bei ADHS um eine Störung in der Lebensspanne. Etwa 60?–?70?% der betroffenen Kinder zeigen auch im Erwachsenenalter entsprechende Symptome und diese führen nicht selten zu behandlungsbedürftigen Beeinträchtigungen. Aus der Praxisperspektive ist der Weg dorthin von Interesse, auf welchem es immer wieder spezielle Phasen gibt, die auch für Kinder und Jugendliche ohne ADHS eine gewisse Herausforderung darstellen (und damit auch für die Familien). Der Übergang vom Kindergarten in die Grundschule, das Finden neuer Freunde in einer neuen Schulklasse, die Pubertät und die schrittweise Ablösung vom Elternhaus bei der gleichzeitigen Suche nach der eigenen Identität – dies alles sind Aufgaben, die für die meisten Kinder eine große Herausforderung sind. Kommt nun ADHS hinzu, stehen betroffene Kinder vor einer zusätzlichen Aufgabe: Das Meistern dieser Entwicklungsmeilensteine mit ADHS. Problematisch ist zudem, dass sich die Störung auf dem Weg zum Erwachsenenalter verändert und bestimmte Symptome, wie beispielsweise die Hyperaktivität, nicht mehr in dem Maße auftreten, wie es bei den Kindern der Fall war. Dies erschwert die Diagnosestellung und führt in diesen Altersgruppen dazu, dass die Störung nicht oder zu selten erkannt wird, wie auch Professor Barkley im Rahmen der „Legenden über ADHS“ (S. 59) unterstreicht. Der Symptomwandel im Jugend- und Erwachsenenalter führt dazu, dass weitere Problemfelder hinzukommen. Dies scheint der Ausgangslage geschuldet, dass das zugrundeliegende Aufmerksamkeitsdefizit sich nun auf altersspezifische Lebensbedingungen auswirkt, da das zugrundeliegende Kernproblem (Barkley definiert dies unter anderem als „Störung der Fähigkeit unmittelbare Reaktionen auf die momentane Situation zurückzuhalten (…)“, siehe S. 15) sich auch auf Partnerschaften, Ausbildung, Berufseinstieg oder auch die eigenständige Organisation von Alltagsaufgaben, die nicht zuletzt ab dem Jugendalter mit einer größeren Unabhängigkeit vom Elternhaus einhergehen, auswirkt. Während Kinder im Schulalter hinsichtlich ihres Alltags und den damit verbundenen Anforderungen noch weitestgehend vergleichbare Lebensbedingungen aufweisen, so differenziert sich dies im Erwachsenenalter aus und die damit einhergehenden Beeinträchtigungen variieren mit Blick auf den individuellen Werdegang. Zudem leben Jugendliche und Erwachsene oft schon viele Jahre mit der Störung und den begleitenden Belastungen, so dass nicht selten weitere psychische Störungen dazukommen. Häufig sind dies ebenfalls Probleme im Sozialverhalten oder Folgen solcher, basierend auf einem ungünstigen Entwicklungspfad, z.?B. mit aggressivem oder auch |23|strafbarem Verhalten, einem größeren Ausmaß emotionaler Belastungen (z.?B. Depressionen oder Ängste) oder auch Substanzmittelmissbrauch. Professor Barkley beschreibt letztgenannten Aspekt unter anderem im Zusammenhang mit einer mangelnden Impulskontrolle (S. 355). Diese kann dazu führen, unüberlegt zu Substanzmitteln zu greifen und geht häufig einher mit einer geringeren Fürsorge um die eigene Gesundheit bzw. gesundheitsförderlichen Verhaltens (S. 80). Auch kann Substanzkonsum zur Wahrnehmung eines positiven Einflusses auf die Problemlage führen (Stichwort „Selbstmedikation“, siehe S. 355). Insgesamt begünstigt eine entsprechende Nichtbeachtung der eigenen Gesundheit die Beeinträchtigung dieser im Erwachsenenalter. So steigt mit dem Ausmaß der Störung auch das Ausmaß körperlicher Beschwerden, was wiederum weitere Belastungen nach sich zieht, die den Leidensdruck betroffener Erwachsener erhöhen. Mit Blick auf mögliche Folgen lässt sich eine Studie von Professor Barkley selbst heranziehen, in welcher er Kinder mit ADHS bis in das Erwachsenenalter begleitete. Die Autor:innen konnten herausfinden, dass eine in der Lebensspanne bestehende ADHS mit einer deutlich geringeren (geschätzten) Lebenserwartung von fast 13 Jahren einhergeht, was (unter anderem) auch mit möglichen gesundheitlichen Auswirkungen der Störung zusammenhängt (vgl. Barkley & Fischer, 2019). Zusammengefasst ist somit anzuführen, dass ADHS – sofern nicht behandelt – mit einer Vielzahl verschiedener Beeinträchtigungen einhergehen kann, die das Leben der Betroffenen zum Teil erheblich beeinträchtigen. Mit Blick auf die recht komplexe Entwicklung einer ADHS in der Lebensspanne und deren Auswirkungen stellt sich die Frage, wie die Störung überhaupt entstehen kann bzw. durch was sie begünstigt ist. Im Internet ranken sich um diese Frage jede Menge „Mythen“ und zum Teil haarsträubende Behauptungen, so dass es nicht immer einfach ist, einen Überblick über wissenschaftlich fundierte Aussagen zu bekommen. Professor Barkley tritt dem entgegen und geht in dem vorliegenden Buch ausführlich auf den Stand der Ursachenforschung ein (Kapitel 3) und unterstreicht gleichermaßen deutlich, wodurch ADHS nicht verursacht wird (Kapitel 4). Somit sei an dieser Stelle lediglich global angeführt, dass der Ausprägung einer ADHS ein Erklärungsmodell zugrunde liegt, welches biologische, psychologische, soziale und umweltbedingte Faktoren gleichermaßen anspricht. Basierend darauf wurden inzwischen für alle Altersgruppen wirksame therapeutische Maßnahmen entwickelt, die nicht nur für Betroffene, sondern auch für die gesamte Familie eine große Hilfestellung sein können. In der Zusammenfassung lässt sich festhalten, dass die vorliegende 4., aktualisierte Auflage des Buches von Professor Barkley ihrem Grundsatz treu bleibt, |24|nach welchem es leicht fällt, dieses Werk guten Gewissens an betroffene Familien zu empfehlen: Es vereint das Wissen von über 40 Jahren hochrangiger Forschung auf dem Gebiet der ADHS mit typischen, alltäglichen Problemlagen, vor denen viele Familien immer wieder stehen, wenn ein Kind von ADHS betroffen ist. Professor Barkley greift Praxisbeispiele auf, thematisiert typische Fragen und folgt weiterhin seiner Linie, Eltern und Angehörigen wissenschaftliches Denken näher zu bringen und sich dabei auch Unsicherheiten im Umgang mit ihren Kindern eingestehen zu dürfen. Es...


Ihre Fragen, Wünsche oder Anmerkungen
Vorname*
Nachname*
Ihre E-Mail-Adresse*
Kundennr.
Ihre Nachricht*
Lediglich mit * gekennzeichnete Felder sind Pflichtfelder.
Wenn Sie die im Kontaktformular eingegebenen Daten durch Klick auf den nachfolgenden Button übersenden, erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Ihr Angaben für die Beantwortung Ihrer Anfrage verwenden. Selbstverständlich werden Ihre Daten vertraulich behandelt und nicht an Dritte weitergegeben. Sie können der Verwendung Ihrer Daten jederzeit widersprechen. Das Datenhandling bei Sack Fachmedien erklären wir Ihnen in unserer Datenschutzerklärung.