Beauman | Erben des Schicksals - oder: Diamanten der Nacht | E-Book | www.sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 1152 Seiten

Beauman Erben des Schicksals - oder: Diamanten der Nacht

Roman - »Ein internationaler Blockbuster!« Sunday Times
1. Auflage 2022
ISBN: 978-3-98690-173-8
Verlag: dotbooks
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection

Roman - »Ein internationaler Blockbuster!« Sunday Times

E-Book, Deutsch, 1152 Seiten

ISBN: 978-3-98690-173-8
Verlag: dotbooks
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection



Eine Liebe wie keine andere: Die große Familiensaga »Erben des Schicksals« von Sally Beauman jetzt als eBook bei dotbooks. Ein verheißungsvoller Sommerabend in Paris gegen Ende der 50er Jahre: Edouard de Chavigny, Sohn einer berühmten Juweliersfamilie und Erbe eines gewaltigen Wirtschaftsimperiums, trifft auf Hèléne - und ist wie vom Donner gerührt. Ausgerechnet er, der jede Frau haben könnte, verfällt dieser rätselhaften Schönheit auf den ersten Blick ... Doch obwohl Hèléne gleichermaßen von ihm angezogen zu sein scheint, verlässt sie ihn nach einer kurzen, leidenschaftlichen Affäre. Warum nur ist sie ohne ein Wort gegangen? Edouard spürt zum ersten Mal in seinem Leben, dass Stolz im Angesicht der wahren Liebe bedeutungslos wird. Er kann nicht anders - er muss Hèléne wiederfinden ... Sally Beaumans berühmte Saga, die seit ihrem Erscheinen Millionen Leserinnen und Leser begeistert hat - für die Fans der New-York-Times Bestsellerautorinnen Kate Morton und Katherine Webb. »Ein internationaler Blockbuster!« Sunday Times Jetzt als eBook kaufen und genießen: Der weltweite Bestseller »Erben des Schicksals« von Sally Beauman, auch bekannt unter dem Titel »Diamanten der Nacht«. Wer liest, hat mehr vom Leben: dotbooks - der eBook-Verlag.

Sally Beauman (1944-2016) war eine englische Autorin und Journalistin. Sie studierte in Cambridge Englische Literaturwissenschaft und war anschließend in England und den USA als Journalistin für viele angesehene Zeitschriften wie die »New York Times« und die »Vogue« tätig. Besonders bekannt ist sie für ihre acht international erfolgreichen Bestsellerromane, die in über zwanzig Sprachen übersetzt wurden. Bei dotbooks erscheinen von Sally Beauman: »Rebeccas Geheimnis« »Das Geheimnis von Winterscombe Manor« »Die Frauen von Wyken Abbey« »Erben des Schicksals« Außerdem erscheint von ihr die Romantic-Thriller-Reihe »Journalists« mit den Titeln »London Killings - Ein tödliches Geschenk«, »Paris Murders - Eine tödliche Wahrheit« und »New York Stalker - Eine tödliche Liebe«.
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Prolog


Paris 1959

Der Betrag belief sich auf zwei Millionen Dollar. Es war das letzte Schreiben des Tages.

Er las jeden Satz aufmerksam durch, kontrollierte jede Zeile. Ihm gegenüber, vor dem Schreibtisch, saß seine Sekretärin und wartete geduldig, ohne sich anmerken zu lassen, daß sie frisch verlobt und unendlich verliebt war und es sehr eilig hatte, nach Hause zu kommen. Er blickte flüchtig zu ihr auf und lächelte. Draußen, vor dem Spiegelglasfenster, schien noch immer die Sonne, und von der Straße unten drang, durch die dicke Glasscheibe gedämpft, der Lärm des Pariser Straßenverkehrs herauf. Es war sechs Uhr nachmittags.

Paris im Sommer; die Seine an einem lauen Abend. Früher einmal, dachte er, da wußte ich, wie man sich am Ende des Tages fühlt, wenn ein Abend voller Verheißungen wartet. Jetzt nicht mehr. Wieder konzentrierte er sich auf die Papiere, griff zu seinem Platinfüller und unterschrieb. Edouard de Chavigny.

Er schob den weißen Bogen über die schwarze Platte des Schreibtischs, sagte dann aber, weil sie ihm leid tat: »Sie können jetzt gehen.«

Unvermittelt hob sie den Kopf; sie war verblüfft. Dann stieg ihr heiße Röte in die Wangen, und ihre Augen leuchteten auf.

»Aber es ist erst sechs.«

»Ich weiß. Ich würde sagen, Sie gehen jetzt gleich, bevor wieder ein Telefon klingelt.« Sein Ton wurde ironisch. »Bevor ich’s mir anders überlege.«

»Vielen Dank.«

Während sie eilig ihre Papiere zusammensuchte, stand Edouard auf. Mit dem Rücken zu ihr blieb er vor einem der Fenster stehen und sah hinaus. Die City von Paris. Unten auf der Straße herrschte dichter Verkehr. Er sah, wie die Autos ein Stück fuhren, anhielten und wieder ein paar Meter fuhren. Sekundenlang lehnte er die Stirn ans Glas. Tief unten, auf der anderen Straßenseite, schüttelte der Wind die silbrigen Blätter einer Platane, und einen kurzen Moment sah es so aus, als tanzten sie.

»Ich werde auch bald gehen.«

Sie hatte bereits die Tür erreicht, hielt aber inne, als sie seine Stimme vernahm. Er spürte die Neugier in ihrem Blick: eine begreifliche Neugier, da er das Chavigny-Gebäude selten vor acht Uhr abends verließ.

»So früh?« Ihr Ton verriet so tiefes Erstaunen, daß Edouard sich mit leichtem Lächeln zu ihr umwandte.

»Warum nicht?« gab er zurück. »Es ist ein wunderschöner Abend.«

In diesem Augenblick, als er sprach, als er lächelte, wußte er, daß das Verlangen wiederkehrte, so stark und unverhofft wie immer, als hätte es die vergangenen drei Wochen nervösen Zölibats niemals gegeben.

Die Tür fiel ins Schloß. Mit einem Anflug von Verzweiflung wandte er sich wieder zum Fenster und preßte die Stirn ans kühle Glas. Das Verlangen ergriff Besitz von ihm; dunkel drängte es sich bis in den hintersten Winkel seines Gehirns, vernebelte sein Sehvermögen, erstickte seine Denkfähigkeit. Das Verlangen und die Verzweiflung, die darin lag: Immer kamen sie zusammen. Gereizt wandte er sich vom Fenster ab.

Er brauchte eine Frau. Frauen ließen ihn stets vergessen – jedenfalls für eine gewisse Zeit.

Es gab natürlich andere Mittel. Musik. Geschwindigkeit: Er fuhr gern sehr schnell. Zuweilen auch Alkohol. Vor allem aber Arbeit. Doch keines davon wirkte so schnell und so sicher wie Sex. Sex erlöste ihn für eine Weile – bis der Schmerz wiederkehrte.

Er verachtete dieses Verlangen und versuchte daher – wie immer –, dagegen anzukämpfen. Nachdem er sein Büro verlassen hatte, schickte er seinen Chauffeur nach Hause und fuhr den Wagen, jenen Aston-Martin, den Grégoire so sehr geliebt hatte, persönlich. Er lenkte ihn durch die belebten Straßen, hielt die mächtige Maschine in Schach, und fuhr so schnell wie möglich zur City hinaus, wo er nach Belieben beschleunigen konnte. Er schaltete das Radio ein und drehte die volle Lautstärke auf. Musik und Geschwindigkeit. Er hatte das Gefühl, als treibe Beethoven den Wagen an – und vorübergehend wurde er ruhiger. Er wußte, warum dies so war, wußte genau, was gerade jetzt sein Verlangen ausgelöst hatte. Erinnerungen, natürlich – Erinnerungen, die er niemals ganz verdrängen konnte, so sehr er sich auch bemühte, jede Sekunde eines jeden Tages auszufüllen. Erinnerungen, die sich ihm aufdrängten, wenn er sie am wenigsten erwartete: aus heiterem Himmel an einem stillen Sommerabend, durch die Erwartung im Gesicht einer Frau – Bilder der Vergangenheit, Gedanken an ein Glück, das niemals wiederkehren würde.

Die Musik steigerte sich zu einem leichten, zornigen Crescendo und verstummte. Resigniert dachte er: Na schön, dann also eine Frau. Und bog an der nächsten Kreuzung ab.

Das Rechte Ufer, vorbei an teuren Häusern und teuren Geschäften. Aus den Augenwinkeln sah er flüchtig schwarzen Samt und das eiskalte Geglitzer von Diamanten. Er, der so bekannt war für die Geschenke, die er den Frauen machte, hatte niemals Diamanten verschenkt. Saphire, Rubine, Smaragde – ja, aber niemals Diamanten. Irgend etwas hinderte ihn daran. »Ein perfekter Stein, Edouard.« Die Stimme seines Vaters. Er hielt den Diamanten ins Licht. »Siehst du? Perfekte Farbe. Makellos.«

Edouard lenkte den Wagen in Richtung Pont Neuf. Jetzt brauche ich keine Perfektion, dachte er. Das Leben kannte nichts Absolutes und keine Gewißheit. Er blickte auf die funkelnde Seine hinab.

Das Linke Ufer. Er nahm den Quai des Augustins und bog dann rechts ab, in den Boulevard St. Michel. Dort begann er nach einer Frau Ausschau zu halten.

Die Straßen waren sehr belebt. Die Menschen drängten sich vor den Geschäften, der Métro, dem tabac an der Ecke. Die Abendluft war still und lau. Aus den Cafés drangen die Klänge des zarten Liebeslieds auf die Straße, das er den ganzen Sommer gehört hatte.

Er spürte, wie sein Verlangen wuchs und die Verzweiflung stärker wurde, und ließ den Wagen langsam an den Cafés vorüberrollen. Sehr viele Touristen und – in diesem Stadtviertel – Studenten; er hörte ihre Stimmen: englisch, amerikanisch, italienisch, schwedisch. Er sah, wie sich Köpfe umwandten, als er vorbeifuhr, sah Frauengesichter. Sie musterten den starken Wagen, musterten den Fahrer; dann beugten sie sich wieder über ihre winzigen Tassen mit café noir, steckten sich eine Gauloise an und schenkten ihm kichernd einen längeren Blick ...

Als er sich einer Kreuzung näherte, fiel sein Blick auf zwei junge Mädchen. Eine von ihnen war ein Rotschopf. Als er zu ihr hinübersah, warf sie den Kopf zurück und lachte. Ein schöner, schlanker Hals, volle Brüste, die milchweiße Haut der Rothaarigen. Ihre Begleiterin hätte Französin sein können: ein Juliette-Greco-Typ, von denen es unendlich viele gab. Schwarz, natürlich, mit langem, schwarzen Trauerhaar, leichenblassem Gesicht, die Augen dick ummalt. Sie wirkte nervös, schien sich nicht ganz behaglich zu fühlen. Er zögerte eine Sekunde, dann trat er den Gashebel herunter.

Er mied Frauen mit rotem Haar, weil sie ihn an seine Vergangenheit erinnerten, die er lieber vergessen wollte, und die Dreistigkeit des Mädchens schreckte ihn ab. Die andere wirkte wie jener Typ Frau, der tief verletzt durchs Leben geht.

Er bog in eine schmale Nebenstraße ein, fuhr an den dunklen Mauern und vorspringenden Wasserspeiern der Église St. Séverin vorbei. Danach an einem marokkanischen Restaurant mit würzigem Duft nach Kreuzkümmel und gegrilltem Fleisch, ein riesiges Graffiti: Algérie Française. Voll Widerwillen wandte er den Blick ab und riß hastig das Steuer herum.

Zwei weitere Straßen, schmal, gewunden; und dann nach rechts, in die Rue St. Julien le Pauvre.

Linker Hand vor ihm lag ein kleiner Park und dahinter die winzige Kirche St. Julien. Im Park spielten Kinder. Er vernahm den Klang ihrer Stimmen, sah die Farbtupfer ihrer Kleider: marineblau, weiß, scharlachrot – die Farben französischer Kinder, die Farben der Libération. Und dann sah er die Frau.

Später – acht, zehn, zwölf Jahre später – erinnerte er sich an diesen Moment mit glasklarer Präzision: die Rufe der Kinder; das Geräusch fahrender Autos; das Knirschen, wenn die Kinder über den Kies liefen; das Bunt der Farben; das Ansteigen des Verlangens und zugleich der Verzweiflung; und dann, das junge Mädchen.

Sobald er sie sah, gab es nichts anderes mehr für ihn. Die Geräusche verstummten; der Raum verengte sich auf sie. Er sah nur sie, ein helles Strahlen und ihr Gesicht.

Sie stand vor der kleinen Kirche und blickte empor. Ihr Haar war von einem außergewöhnlichen, blassen Goldton. Es fiel ihr bis auf die Schultern herab, mit stumpf abgeschnittenen Enden. Eine leichte Brise wehte ihr die Strähnen so aus dem Gesicht, daß sie eine Aureole um ihr Profil bildeten.

In diesem Augenblick wandte sie sich sekundenlang um: als hätte sie seinen Blick gespürt, als hätte jemand nach ihr gerufen. Aber er hatte nicht gerufen, hatte sich nicht gerührt. Mit zusammengezogenen Brauen spähte sie die Straße entlang zum Quai hinüber, und er entdeckte unter ihren dunklen, geraden Brauen weitstehende, graublaue Augen von außerordentlicher Schönheit.

Sie schien ihn nicht zu bemerken und wandte sich wieder der Kirche zu. Edouard starrte sie an. Sein Puls war langsamer geworden; das hartnäckige Hämmern seiner Sinne war verstummt; ganz vage war er sich eines traumhaften Kraftgefühls bewußt, einer halluzinatorischen Klarheit, als bewege er sich auf sie zu, obwohl er stillstand.

Sie mochte etwa neunzehn sein, vielleicht auch ein wenig älter. Hochgewachsen. Sehr schlank. Gekleidet in blaue Levis-Jeans, ein schlichtweißes T-Shirt, unter dem sich die Konturen ihrer hohen, runden Brüste abzeichneten. In St. Germain gab es Tausende von jungen...



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