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E-Book

E-Book, Deutsch, 160 Seiten

Beck Home-Office

Erfolgreich von zu Hause arbeiten
1. Auflage 2019
ISBN: 978-3-95571-914-2
Verlag: Junfermannsche Verlagsbuchhandlung
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection

Erfolgreich von zu Hause arbeiten

E-Book, Deutsch, 160 Seiten

ISBN: 978-3-95571-914-2
Verlag: Junfermannsche Verlagsbuchhandlung
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection



So wird das Arbeiten im Home-Office zum Erfolgsmodell Die Arbeitswelt wird immer flexibler und damit kommt dem Thema Home-Office wachsende Bedeutung zu. Dieses Buch hilft bei der Bewältigung der damit verbundenen Herausforderungen auf beiden Seiten: Führungskräfte erfahren alles Wesentliche zu gesetzlichen Regelungen, zur Vermeidung von Fehlern bei den nötigen Betriebsvereinbarungen und zu neuen Modellen der Führung, die nicht mehr auf Präsenz beruhen. Für Mitarbeitende bietet das Buch wertvolle Praxistipps zur Selbstorganisation. Es legt dar, wie man auch dezentral Teilhabe an Teamprozessen haben kann und was das Home-Office für das soziale Umfeld zu Hause bedeutet. Rositta Beck hat zahlreiche Betriebe und Angestellte in der Umsetzung von Home-Office-Modellen begleitet. Ihr Buch vermittelt anhand vieler Beispiele, wie Unternehmen und Mitarbeitende herausfinden, ob Formen mobilen Arbeitens für sie geeignet sind und was geregelt werden muss, damit die Arbeit für beide Seiten effizient und erfolgreich gelingt. Themen u.a.: - Welche gesetzlichen Rahmenbedingungen sind einzuhalten? - Welche Änderungen kommen auf Führungskräfte zu und was bedeutet Home-Office für Mitarbeitende und ihre Familienangehörigen? - Beispiele erfolgreicher Einführungen für Home-Office. - Finden Sie heraus, ob Sie der Typ für die neue Arbeitsform sind. - So lösen Sie Probleme an der Schnittstelle zwischen Arbeit und Privatleben. »Das Buch Home-Office macht Mut und Lust auf neue Beschäftigungsmöglichkeiten in der digitalen Arbeitswelt von morgen.« - Prof. Dr. Horst Opaschowski, Wiss. Leiter des Opaschowski-Instituts für Zukunftsforschung (O.I.Z)

Rositta Beck spezialisiert sich mit ihrem Beratungs- und Weiterbildungsunternehmen auf Effizienz in der Büro- und Arbeitsorganisation. Seit 1999 zählen neben der Vor-Ort-Beratung auch Seminare, Arbeitsplatz-Coachings, Webinare, Onlineprogramme und Vorträge zum Angebot, gewürzt mit einer Prise Humor. www.denkvorgang.com
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2. Chancen und Risiken aus verschiedenen Perspektiven


Abbildung 1: Umgebungsfaktoren der Arbeit

Mein Vater startete sein Elektrohandwerksunternehmen vom Home-Office aus. Schon als Kind und später auch in meinen Beratungen, Workshops und Inhouse-Seminaren habe ich die Herausforderungen von allen Seiten kennengelernt: die der Arbeitgeber, die der Beschäftigten und auch deren Lieblingsmenschen. Das Arbeiten im Home-Office vorzubereiten und durchzuführen ist ein Prozess. Es wird immer wieder überanspruchsvolle Beschäftigte mit Begehrlichkeiten geben, ebenso wie Führungskräfte mit Statusdenken und fehlendem Vertrauen in die Mitarbeitenden oder auch Lieblingsmenschen, die den Schreibtisch alsbald wieder aus ihrem Wohnbereich verwünschen.

2.1 Aufwand und Nutzen für den Arbeitgeber – rechnet sich das?


Die größten Anstrengungen beim Einführen von Home-Office unternimmt der Arbeitgeber. Mit dieser unternehmerischen Entscheidung entspricht er Mitarbeitenden, die täglich lange, stauanfällige An- und Abreisezeiten auf sich nehmen. Mit Home-Office entfallen Verschleiß- sowie Benzinkosten und Fahrtzeiten für Mitarbeitende. Das ist auch für entfernt wohnende, noch zu rekrutierende Mitarbeitende interessant. Die Distanz zwischen Wohn- und Arbeitsort ist mit Home-Office kein Ausschlusskriterium mehr. Arbeitgeber strahlen dabei eine attraktive Firmenkultur aus, die neben der Flexibilität zum Arbeitsort auch die Arbeitszeit gestaltbar hält. Das spricht nicht zuletzt für ein hohes Vertrauen in die Beschäftigten. Sie erhalten geeignete Arbeitsmittel und die entsprechende technologische Ausstattung. Damit bietet der Arbeitgeber Anreize für neue Mitarbeitende, wobei gleichzeitig auch die Zufriedenheit für bestehende Mitarbeitende wächst. Mit Home-Office eröffnet sich also ein größerer Einzugsbereich neuer Mitarbeitender für Unternehmen.

Mit dem Arbeiten von zu Hause bleiben Know-how im Unternehmen und Mitarbeitende beschäftigungsfähig. Ja, Mitarbeitende bleiben dem Unternehmen selbst während Erziehungszeiten als Teilzeitkräfte erhalten. Sie wären sonst zeitweise ausgeschieden, da eine Teilzeittätigkeit aufgrund der Fahrtzeit oft nicht infrage kommt. Arbeitsausfälle wegen Arztterminen, Handwerkern oder kranken Kindern werden reduziert. Das Image eines familienfreundlichen Unternehmens steigt.

Je nachdem, ob die Arbeitszeit im Home-Office von allgemeinen Öffnungszeiten abgekoppelt werden kann, verbessert dies auch das Kundenerlebnis im Hinblick auf längere Erreichbarkeit und kürzere Durchlaufzeiten der Aufträge.

Sind als Folge von Home-Office nicht jeden Tag alle Beschäftigten am Unternehmensstandort, lassen sich dadurch auch Raumflächen und damit Kosten (Miete, Möbel, Reinigung …) einsparen. Büroarbeitsplätze in der Zentrale könnten nonterritorial, also nach dem Desksharing-Prinzip mehrfach genutzt werden. Demgegenüber stehen die zusätzlichen Kosten für das Einrichten eines Telearbeitsplatzes mit entsprechenden Investitionen in die IT-Infrastruktur, die bereitgestellt werden muss.

Mit Home-Office als Arbeitsform und der damit verbundenen Digitalisierung können Arbeitsqualität und Produktivität verbessert werden, denn die Mitarbeitenden erleben sich in einer höheren Selbstverantwortung beim Gestalten ihrer Arbeitsabläufe. Sie sind weniger Unterbrechungen ausgesetzt, erreichen eine höhere Arbeits- und Ergebniszufriedenheit, eine bessere Vereinbarkeit von Beruf und individueller Lebensführung. Das beeinflusst die Mitarbeitermotivation positiv. Nach einer Stanford-Studie3 melden sich die zu Hause Arbeitenden weniger oft krank. Diese Faktoren erhalten und steigern die Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens.

Doch es gibt auch Schattenseiten für die Arbeitgeber. Sie müssen eine Vielfalt rechtlicher Auflagen erfüllen. Neben den Risiken und Auflagen rund um den Datenschutz zählen Betriebs- oder Dienst- und Einzelvereinbarungen dazu. Viele Anfängerfehler lauern in der zu erstellenden Betriebsvereinbarung. Können Sie sich vorstellen, welche Begehrlichkeiten hier entstehen können? Einer meiner Kunden ermöglichte Home-Office ausschließlich Mitarbeitenden mit pflegebedürftigen Verwandten ersten Grades. Dazu wurde eine Dienstvereinbarung geschlossen. Kollegen ohne Fürsorgeaufgaben blieben unberücksichtigt. So trennte sich die Belegschaft in zwei Lager. Die einen mit einem „Recht“ auf Home-Office, teilweise geringer qualifiziert im voll ausgestatteten Home-Office mit einem Präsenztag in der Geschäftsstelle pro Woche. Die anderen ohne gesundheitliche Einschränkungen der Familie, top qualifiziert und ohne Home-Office-Angebot. Können Sie sich vorstellen, was das für das Betriebsklima und die Zusammenarbeit bedeutete? Neiddebatten, das Verharren auf Positionen, Schwierigkeiten auch in der Führung sind heute noch die Folgen.

Das Anpassen der Organisation, der Zusammenarbeit und der Führungskultur ist oft ein längerer Prozess im Spannungsfeld zwischen Kontrolle, Vertrauen und Zielerreichung. Mit Home-Office gehen erhöhte Anforderungen an die Führungsqualität einher. Führungskräfte haben einen höheren Koordinations- und Organisationsaufwand, da Beschäftigte für Absprachen und Gespräche seltener vor Ort sind. Der Beginn oder das Ende der Arbeitszeit können nicht mehr klassisch „kontrolliert“ werden. „Lieschen Müller macht Home-Office?!“ Der Wunsch nach Home-Office scheitert oft am Vorgesetzten. Insofern wird die Möglichkeit zu dieser Arbeitsform zum neuen Statussymbol. Bisherige Statussymbole wie das große Eckbüro oder der repräsentative Firmenwagen werden an Bedeutung verlieren, und damit auch die gefühlte Verpflichtung, für diesen Status sichtbar 14 Stunden am Tag Präsenz zu zeigen – ein Aspekt, der auch der Familie entgegenkommt.

Neue Fragen entstehen: Wer entscheidet, welche Mitarbeitenden im Home-Office arbeiten und welche nicht? Wie viele Tage und wann, mit welchem Vorlauf? Welche Kriterien sprechen für die Möglichkeit, von zu Hause zu arbeiten? Denn nicht jeder Arbeitsplatz (Produktionsleitung, Koch) oder Mitarbeitende (Burn-out, Alkohol) ist für Home-Office geeignet.

Fehlende digitale oder kommunikative Kompetenzen sowie mangelnde Selbstorganisation sind Ausschlusskriterien. Diese müssen klar benannt werden. Damit werden Neiddebatten rund um den Nasenfaktor vermieden, worunter sonst das Betriebsklima leidet. In Unternehmen, die bisher nicht in die Personalentwicklung investiert haben, stehen vor der Einführung von Home-Office einige Qualifizierungen für Führungskräfte und Mitarbeitende an. Selbst wenn vereinbart wurde, rein digital zu arbeiten, verfallen viele Mitarbeitende immer noch in das Ausdrucken von E-Mails oder das Anhängen in doppelter Ausfertigung. Der eine Ausdruck bleibt im Unternehmen, der andere wandert mit ins Home-Office, was ein Datenschutzrisiko ist.4 Dazu stellt ein Home-Office-Arbeitsplatz auch noch besondere Anforderungen an die Ausstattung. Zusätzliche Technik und Mobiliar verursachen Kosten.

Arbeiten Mitarbeitende mit sehr wenigen Präsenztagen von zu Hause, kann die Identifikation mit dem Unternehmen schwerer fallen. Das wird beispielsweise dann deutlich, wenn Besprechungen mit allen im Unternehmen anberaumt werden. Haben sich Home-Office-Mitarbeitende zu Hause „eingerichtet“, kann das Durchführen eines gemeinsamen Termins zum Kraftakt werden. Plötzlich werden Begehrlichkeiten laut: „Dann ersetzen Sie mir aber die Fahrtkosten.“ Oder „Die Reisezeit verbuche ich dann aber als Arbeitszeit!“.

Insofern kann es hilfreich sein, feste Zeiten im „Headquarter“ zu vereinbaren: beispielsweise zwischendurch mal zwei Tage je Monat oder wochenweise zu den Kollegen zurückzukehren. So bringen sich Mitarbeitende auch wieder auf den neuesten fachlichen Stand.

Als drei Standorte eines Kunden zu einem zusammengelegt wurden, hatte dies für viele Mitarbeitende Fahrtzeiten von zwei Stunden je Strecke zur Folge. Das Unternehmen beschloss, Home-Office zunächst nur für IT-Mitarbeitende mit langer Anfahrt anzubieten. Es wurde sichergestellt, dass eine gewisse Anzahl Mitarbeitender für Hardware-Ausfälle vor Ort ist. Alle anderen IT-Mitarbeitenden konnten von zu Hause arbeiten. Der Neidfaktor von Kollegen aus anderen Bereichen war enorm und löste Diskussionen aus, diese Arbeitsform auch anderen Beschäftigten zu ermöglichen. Auch hier geraten Arbeitgeber mehr und mehr unter Druck, Home-Office weiteren Teilen der Belegschaft zugänglich zu machen. Doch der Umgang mit der Technik ist vor allem für ältere Mitarbeitende oft ein Problem.

2.2 Freud und Leid für Home-Office-Nutzende


Die Möglichkeit, mobil oder vom Home-Office aus zu arbeiten, schafft im gewissen Rahmen Zeitsouveränität. Mit der Möglichkeit, die Arbeitszeit den persönlichen Bedürfnissen und den familiären Anforderungen anzupassen, erleben sich Mitarbeitende selbstbestimmt, frei. Es findet ein Wertewandel hin zu Individualisierung und Autonomie statt Pflicht statt.

Diese neue Freiheit, bisher nur Selbstständigen oder Unternehmern vorbehalten, kann kreativer, produktiver und glücklicher machen. Eine höhere Flexibilität im Tagesablauf und beim Verteilen der Arbeitszeit ist über den Tag möglich. Arzt- oder Friseurtermine können außerhalb von „Stoßzeiten“ vereinbart werden.

Die eigene Arbeit kann damit autonom von Ort und Zeit gestaltet werden. Zeitautonomie ist der neue Luxus, nach dem sich viele Menschen sehnen. Sie haben mehr Freizeit, das Pendeln entfällt und Familie und Beruf lassen sich leichter vereinbaren. Telearbeit spart private Lebenszeit. Die An- und Abfahrtszeiten zwischen Arbeitsplatz und dem Zuhause fallen weg. Dadurch wächst die privat verfügbare...


Beck, Rositta
Rositta Beck spezialisiert sich mit ihrem Beratungs- und Weiterbildungsunternehmen auf Effizienz in der Büro- und Arbeitsorganisation. Seit 1999 zählen neben der Vor-Ort-Beratung auch Seminare, Arbeitsplatz-Coachings, Webinare und Vorträge zum Angebot, gewürzt mit einer Prise Humor.www.denkvorgang.com und www.arbeitsplatz-coaching.de

Rositta Beck spezialisiert sich mit ihrem Beratungs- und Weiterbildungsunternehmen auf Effizienz in der Büro- und Arbeitsorganisation. Seit 1999 zählen neben der Vor-Ort-Beratung auch Seminare, Arbeitsplatz-Coachings, Webinare, Onlineprogramme und Vorträge zum Angebot, gewürzt mit einer Prise Humor. www.denkvorgang.com



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