Becker | Standortbilanz - Impulsgeber der Wirtschaftsförderung | E-Book | www.sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 147 Seiten

Becker Standortbilanz - Impulsgeber der Wirtschaftsförderung

Ressourcen, Potenziale und Cluster
1. Auflage 2016
ISBN: 978-3-7412-7720-7
Verlag: BoD E-Short
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

Ressourcen, Potenziale und Cluster

E-Book, Deutsch, 147 Seiten

ISBN: 978-3-7412-7720-7
Verlag: BoD E-Short
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Es ist schon nicht leicht, über einen Standort vernünftige Daten zu sammeln. Noch schwerer aber ist es, diese Daten den entscheidungsrelevanten Standortakteuren in einem versteh- und nachvollziehbaren Sichtwinkel zu präsentieren. Die Daten und Informationen zu einem Standort haben mehr Transparenz und den Respekt verdient, zu dem ihnen erst mit Hilfe eines ausgebauten Instrumentariums verholfen wird. Alles in allem kommt es darauf an, dass sowohl externe (Investoren, ansiedlungsinteressierte Firmen, Existenzgründer u.a.) als auch interne (Wirtschaftsförderung, politische Entscheidungsträger u.a.) Personengruppen eine elementare Vorstellung von der Größenordnung, Erfolgsrelevanz, Entwicklungsfähigkeit, Priorität, Wirkungsstärke/ Wirkungsdauer von Standortfaktoren bekommen. Die Standortökonomie weicher Faktoren kann dabei helfen, zunächst allgemein und nebulös erscheinende Aussagen/Angaben zu einem Standort konkret zu hinterfragen und in vertrautere Proportionen (Relationen zu verständlichen Sachverhalten, Wahrscheinlichkeiten ihres Eintretens) zu übersetzen. Nachweisbar sind mathematische/statistische Grundkenntnisse weder in der Bevölkerung noch in Fachkreisen ausgeprägt vorhanden. Mit Hilfe einer entsprechend zu entwickelnden Standortbilanz können hierzu aber sowohl benebelnde Statistiken als auch die Vielzahl sogenannter qualitativer Standortfaktoren -wo dies möglich ist- in natürliche Häufigkeiten und Größen übersetzt werden.

Diplomkaufmann Jörg Becker, Managementerfahrungen u.a.: IKT-Wirtschaft, Internationale Consultingfirmen, Wissensintensive Unternehmen, Softwaremarketing. Managementinformation, Projektmanagement, Führungsseminare. SpG: Personalbilanz, Wissensmanagement, Startup-Betriebswirtschaft, Erfolgsplanung, Standortbilanz, Wirtschaftsförderung, Clustermanagement, Regionalmarketing. Verfasser: Reihe Standortbilanz-Lesebogen sowie Personalbilanz-Lesebogen.
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Autoren/Hrsg.


Weitere Infos & Material


Raumdifferenzierende Faktoren - Wissen-Spillover und Kompetenznetzwerke


Je besser eine Stadt oder Region im Kampf um Unternehmensstandorte dasteht, desto besser sind die Zukunftsaussichten für diese Stadt oder Region. Der Konkurrenzkampf um Standorte zukunftsträchtiger (in wissensintensiven Industrien sind überdurchschnittlich viele hochqualifizierte Arbeitskräfte beschäftigt) Unternehmen findet nicht nur zwischen deutschen Städten, sondern auch auf internationaler Ebene statt. Studien zeigen, dass speziell junge (innovativ agierende) Industrien die Entwicklung einer Region positiv beeinflussen können. Hinsichtlich raumdifferenzierender Faktoren spielt vor allem die Zahl qualifizierter Arbeitsplätze eine Rolle. Die durchschnittliche Qualifikation dieser Arbeitsplätze ist regional uneinheitlich und führt deshalb zu regionalen Unterschieden. Insbesondere Möglichkeiten für einen intensiven Austausch von Wissen (sowohl innerhalb der Region als auch zwischen Agglomerationen und benachbarten Standorten) spielen eine Rolle für die Bildung von innovativen Milieus (ein Indikator ist beispielsweise die Zahl Patente aus technologieorientierten Branchen je eine Mio. Einwohner).

Eine Stadt mit einem modernen Image und Arbeitsplätzen in zukunftsorientierten Branchen stärkt gleichzeitig seine Stärken als Wohnstandort. Bei der Bindung hochqualifizierte Arbeitskräfte an den Standort geht es u.a. um Vereinbarkeit von Beruf und Familie (Kinderbetreuung u.a.), Pflegeinfrastruktur, Bildungslandschaft (Schule, Ausbildung, Weiterbildung, lebenslanges Lernen, Kooperationen zwischen Schule und Wirtschaft), Integration von Bürgern/innen mit Migrationshintergrund, Kultur- und Freizeiteinrichtungen(-angebote) für alle Altersgruppen, Gesundheitsinfrastruktur und Wellnessangebote, Wohnungssituation, Anbindung an Verkehrsmöglichkeiten. Durch Übertragungseffekte (Wissens-Spillover) können auch andere Branchen von einem Innovations-Pool des Standortes profitieren. Dabei fließt generiertes Wissen in Innovationen anderer Unternehmen ein (die nicht in derselben Branche tätig sein müssen). Rahmenbedingungen zur Stärkung der lokalen Wirtschaft bzw. zur Anwerbung von Unternehmen sind u.a.: gute Infrastruktur, überschaubarer bürokratischer Rahmen (z.B. Genehmigungsverfahren; Zuverlässigkeit, Berechenbarkeit und Schnelligkeit kommunalpolitischer Entscheidungen), Ansprechpartner für die Belange der Wirtschaft, unternehmensfreundliches Umfeld, Messen und Kongresse, Kompetenznetzwerke.

Gerade (junge) Technologien weisen eine hohe Wissenschaftsbindung auf und sind auf einen engen Austausch mit universitären Forschung angewiesen. Die räumliche Nähe zu Forschungseinrichtungen ist wichtig für die Intensität solcher Beziehungen. Der Austausch von komplexem Wissen wird durch persönliche Kontakte erleichtert. Ein zentraler Standortfaktor ist auch das Flächenpotenzial. Neben den Kosten (und der Verfügbarkeit) für die notwendigen Flächen spielt auch die Beschaffenheit der Grundstücke eine Rolle Erreichbarkeit, vorgeschriebene Nutzungen u.a.). Bei der Gestaltung der Infrastruktur geht es um Siedlungsentwicklung: Wohnungsbestand, Wohnungsbedarf, Wohnungswünsche, Service-, Betreuungs-, Bildungsangebote in Wohnnähe, Vereinbarkeit zwischen Wohngebieten und Gewerbegebieten, Anpassungsfähigkeit der Siedlungs- und Wohnsituation. Verkehrswege: Anbindung an Autobahnen, Bahn, Flughafen, ÖPNV. IT/Kommunikation: Vernetzung, Ausstattung der Netze, e-Government. Räumlich konzentrierte Innovationsnetzwerke: durch die Bildung von Netzwerken lassen sich Kooperationsbeziehungen mit Partnern organisieren, durch den damit verbundenen Wissensaustausch lassen sich Technik- und Marktunsicherheiten reduzieren. Solche Netzwerke haben eine starke räumliche Komponente und ermöglichen aufgrund von Lokalisationsvorteilen zusätzliche Synergieeffekte.

Startup-Wirtschaftsförderung Innovationen, Netzwerke, Cluster: Netzwerke und Kooperationen sind häufig die einzige Alternative, um im Unternehmen erfolgreich eingeleitete Entwicklungen zu sichern. Oberstes Gebot ist: Steigerung (Erhalt) der Wettbewerbsfähigkeit durch neue Produkte und Prozesse. Den Typ Innovator, der seine Erfindungen allein im stillen Kämmerlein entwickelt und dann auf einen Markterfolg hofft, gibt es kaum noch (nicht mehr). Ideen und Innovationen entstehen vielmehr in Partnerschaft, im Netzwerk, in der Teamarbeit. Zu den wichtigsten Quellen für Innovationen zählen Mitarbeiter, Partner, Kunden, wissenschaftliche Einrichtungen. Open Innovation ergibt sich durch den Zwang zu mehr Offenheit, Transparenz, Kommunikation. Der Austausch von Informationen, Wissen und Erfahrungen ist schon allein deshalb angesagt, weil Innovationen immer komplexer werden, Innovationszyklen immer kürzer werden. Vor dem Hintergrund ständiger Prozessinnovationen, ist es sinnvoll (lebensnotwendig) sich mit anderen auszutauschen (schon deshalb, um das Rad nicht zweimal erfinden zu müssen). Der Wissenstransfer muss rund um die Umsetzung von Management- und Optimierungskonzepten erfolgen. Durch Austausch von Erfahrungen und den Feedback hierauf können die eigenen Innovationsaktivitäten immer wieder neu reflektiert werden, neue Impulse und Anregungen kommen immer mehr auch von außen herein.

Ideen müssen generiert, gesammelt, bewertet, ausgewählt und umgesetzt werden. Was trivial klingt, ist in der Praxis meist eine große Herausforderung. Innovationsunterstützende Dienst- und Beratungsleistungen im EU-Beihilferahmen. Betriebsführungsberatung: Beratung zur Geschäftsfeldstrategie, Entwicklung eines Geschäftsplanes für das neue Produkt oder Verfahren, Entwicklung einer Innovationsstrategie, Beratungsleistungen zu Marketing und Vertrieb sowie zum Aufbau eines entsprechenden Systems, Entwicklung eines projektbegleitenden Realisierungskonzeptes für die Markteinführung, Managementunterstützung bei der Markteinführung, Beratung zur projektbezogenen Finanzdienstleistungen. Technologietransferdienste: Informationen über Forschungsergebnisse an Hochschulen und anderen Forschungseinrichtungen im In- und Ausland, Technologie- und Innovationsberatung, Unterstützung bei der Internationalisierung der Projektergebnisse, Unterstützung für die Vorstellung neuer Produkte im Rahmen von Vorträgen, Präsentationen, Messen, Fachpresse, Workshops, Konferenzen u.a. Beratung im Zusammenhang mit dem Erwerb und dem Schutz von und dem Handel mit Lizenzvereinbarungen: Patentarbeit, Anmeldung, Aufrechterhaltungskosten, Beratung zum Erwerb und/oder Erteilung von Schutzrechten und Lizenzvereinbarungen, Recherchen in Datenbanken, Patenzämtern, Fachbibliotheken. Büroflächen: Kosten für Flächen, die für Produktpräsentationen angemietet werden, Auf- und Abbau von Präsentationsflächen. Marktforschung: Marktanalysen und Markterschließungsarbeiten. FuE-Kooperationsprojekte: es geht um neue Produkte, Verfahren oder technische Dienstleistungen, die mit ihren Funktionen, Parametern und Merkmalen die bisherigen Produkte, Verfahren oder technischen Dienstleistungen deutlichen übertreffen und sich am internationalen Stand der Technik orientieren. Das technologische Leistungsniveau und die Innovationskompetenz sollen durch den Einstieg in ein neue Technologiefeld oder eine neue Kombination von modernen Technologien erhöht werden.

Ein Erfahrungsaustausch im Netzwerk lebt immer vom Geben und Nehmen und somit vom Lernen auf Gegenseitigkeit. Innovation ist ein  fortlaufender Prozess, bei dem sich die Lernkurve immer wieder neu entwickelt. Der Weg hin zu einem am Markt erfolgreichen Produkt ist mühsam, die Entscheidungen sind komplex und Fehlinvestitionen sind auch nicht auszuschließen (Innovationsprojekte sind von Natur aus mit einem höheren Risiko des Scheiterns verbunden). Startups (auch solche innerhalb größerer Unternehmenseinheiten selbständig agierende) sind hinsichtlich ihrer organisatorischen Rahmenbedingungen flexibler als Etablierte.

Strategischer Potential-Check des Standortes - Ausloten von Standortsperspektiven: es ist bereits ein schwieriges Unterfangen, einen Standort mit allen Facetten und Dimensionen seiner Standortfaktoren möglichst wirklichkeitsnah abbilden zu wollen. Zu komplex sind manche der Standortfaktoren, zu wenig transparent sind manche dynamische Wirkungsbeziehungen untereinander und zu vieles spielt sich unter der Oberfläche oder hinter den Fassaden des Standortes ab. Wenn schon die Bewertung dieses Jetzt und Heute nicht so einfach ist wie es manchmal scheint, um wie vieles schwieriger dürfte daher eine genaue Analyse des Morgen und Übermorgen sein. Im Gegensatz zu überprüfbaren Fakten der Gegenwart hat man es bei Potentialen des Standortes mit erst in der Zukunft liegenden Sachverhalten zu tun. Das heißt mit dem, was vielleicht möglich wäre oder sein könnte. Da Standortentscheidungen, von wem auch immer zu treffen, einen langfristigen Charakter haben, führt trotzdem kein Weg an der Beschäftigung mit den in die Zukunft gerichteten Fragen der Potentiale, Möglichkeiten und deren Ausschöpfung vorbei. Neben einer detaillierten und fundierten Analyse des Ist-Zustandes könnte das Fundament hierfür tragfähiger gemacht werden, wenn das Verstehen darüber, wie alles mit allem zusammenhängt, möglichst umfangreich ist und auf einer allgemein verständlichen Kommunikationsplattform für alle Interessengruppen zugänglich gemacht wird. Vernetzungen und Potentiale von Standortfaktoren werden damit zu unverzichtbaren Bestandteilen von Standort-Leitbild und -Strategie.

Es geht um: Positionierung im Gesamtzusammenhang, Vision und Leitbild. Ausgangslage: Standortfaktoren, Ausgangslage: Qualitätsprofile, strategische Grundüberlegungen, Wirkungsstärken zwischen Standortfaktoren, Wirkungsdauer zwischen...



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