Becker | Wiederkehr | E-Book | www.sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 139 Seiten

Becker Wiederkehr


1. Auflage 2020
ISBN: 978-3-7504-7055-2
Verlag: BoD - Books on Demand
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

E-Book, Deutsch, 139 Seiten

ISBN: 978-3-7504-7055-2
Verlag: BoD - Books on Demand
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Synergien durch künstlerischen Austausch: In Hessen gibt es viele Orte, die in der Zeit der Romantik und für die Romantik von Bedeutung waren. Wenn auch die Region Rhein-Main nicht direkt die Wiege der Romantik war, war sie doch so etwas wie ihr Labor. Impulse durch Maler, Dichter, Musiker und Gartenarchitekten wirken bis heute. Und es gelingt keiner Schulform, vom ökonomischen Status losgelöste Bildungserfolge zu erzielen. Ökonomischer Status und Schulabschluss hängen eng zusammen, Akteure sind für Bildungsgerechtigkeit entscheidend. Nicht die in einer Bildungseinrichtung verbrachte Zeit, sondern die Qualität der Beziehung zwischen Lehrenden und Lernenden entscheidet maßgeblich über Bildungserfolge. Computer, Internet oder Tablets revolutionieren das Lernen. Wichtig ist die Fähigkeit, solche Techniken in geeigneter Weise zu nutzen. Hierfür sind manchmal schon die Guten zu wenig: die Besten werden gebraucht. Was hat den größten Einfluss: Erfahrung oder Expertise? Erfahrung ist zwar wichtig für Expertise: aber Jahre von Erfahrung machen allein noch nicht zum Experten. Während Nichtexperten auf der Stufe von Reproduktion von Wissen stehen bleiben, beweisen Experten mit der Bewältigung immer neue herausfordernder Probleme ihre Qualität.

Diplomkaufmann Jörg Becker, Friedrichsdorf, hat Führungspositionen in der amerikanischen IT-Wirtschaft, bei internationalen Consultingfirmen und im Marketingmanagement bekleidet und ist Inhaber eines Denkstudio für strategisches Wissensmanagement zur Analyse mittelstandorientierter Businessoptionen auf Basis von Personal- und Standortbilanzen. Das Neue folgt aus dem Prozess des Entstehens, der seinerseits neues Denken anstößt. Das Publikationskonzept für eine selbst entwickelte Tool-Box: Storytelling, d.h. Sach- und Fachthemen möglichst in erzählerischer Weise und auf (Tages-) Aktualität bezugnehmend aufbereiten. Mit akademischer Abkapselung haben viele Ökonomen es bisher versäumt, im Wettbewerb um die besseren Geschichten mitzubieten. Die in den Publikationen von Jörg Becker unter immer wieder anderen und neuen Blickwinkeln dargestellten Konzepte beruhen auf zwei Grundpfeilern: 1. personenbezogener Kompetenzanalyse und 2. raumbezogener Standortanalyse. Als verbindende Elemente dieser beiden Grundpfeiler werden a) Wissensmanagement des Intellektuellen Kapitals und b) bilanzgestützte Decision Support Tools analysiert. Fiktive Realitäten können dabei manchmal leichter zu handfesten Realitäten führen.

Becker Wiederkehr jetzt bestellen!

Autoren/Hrsg.


Weitere Infos & Material


II
1   Briefmarken als Zeugen der Zeitgeschichte   Briefmarkensammler nach dem Krieg fingen oft mit in Schreibgeschäften als Kiloware angebotenen Briefmarken an. Oder suchten nach Marken, um leere Taschen in Schaubek-Briefmarkenalben zu füllen. Oder betrieben schon in der Schule einen regelrechten Tauschhandel. Und träumten von einer blauen Mauritius, der wohl bekanntesten Briefmarke der Welt. Ein Sammlerleben bedeutet, irgendwann einmal die Begeisterung für ein bestimmtes Sammelgebiet zu entdecken und dann den Objekten der Begierde leidenschaftlich hinterher zu jagen. Um es mit dieser Begeisterung vielleicht auch manchmal (etwas) zu übertreiben und irgendwie damit klarzukommen, dass die Sammlung wohl nie vollendet werden (kann) wird.   Um sich trotzdem zu bemühen, was man einmal begonnen hat, (in ferner Zukunft) zu einem guten Ende zu führen. Dabei änderten sich im Laufe der Jahre auch die Moden des Briefmarkensammelns. Heute muss man Menschen, die noch Geld für Briefmarken ausgeben, mit der Lupe suchen: „das Hobby hat einen dramatischen Niedergang erfahren, Die Unterhaltungselektronik hat bei Kindern und Jugendlichen allen hergebrachten Hobbys Konkurrenz bereitet. Das bekamen Briefmarken genauso zu spüren wie die Münzen oder die elektrische Eisenbahn. Zudem ist ein Motiv des Sammelns exotischer Marken aus der Angangszeit der Philatelie – der kostengünstige Ersatz für eine Fernreise in all diese Länder – durch die allgemeine Mobilität der Gesellschaft in den Hintergrund gerückt. Kinder sehen kaum noch, dass bei ihren Eltern Briefe mit Briefmarken ankommen. Wie sollten sie da auf die Idee kommen, so etwas zu sammeln? Philatelistische Massenware hat deshalb einen dramatischen (vermutlich dauerhaften) Preisverfall erlebt. Doch wenn (anders als früher) das Fernweh als Sammlermotiv zwar überholt ist, könnte vielleicht ein zunehmendes Interesse an Geschichte ein neues Interesse auch an alten Briefmarken wecken. Denn was heute als elektronische Nachricht in Sekundenbruchteilen zu jedem Punkt der Erde gelangt, hat seinen gemeinsamen Ursprung in damaligen Briefen.   Ibiza-Licht und Goethe-Sicht   Ibiza – eingetaucht in das warme Licht der untergehenden Oktobersonne. Die atemberaubende Landschaft, eingetaucht wie in einen golddurchwirkten Schleier. Obwohl diese Schönheit kaum noch steigerungsfähig schien, allumfassend umrahmt von einem Himmel im herbstklaren Blau. Am Horizont die Grenze zum hellgrün schimmernden Meer im Dunst verschwimmend. Heimkehrende oder vorbeiziehende (wer weiß das schon) Segler in dieses üppige Farbenmeer mit weißen Tupfern gesprenkelt. Nach einem heißen Sommer, die von vielen Düften des Mittelmeeres würzige Luft klar und seidig, in Vorfreude auf eine milde Nacht. Eine Welt, auch nach vielen Jahren jener träumerischen Hippiezeiten, immer noch von geradezu magnetischer Anziehungskraft für Maler, Schriftsteller oder für solche, die sich dafür halten. Ein Nährboden für viel Kreatives. Im Traum: Ich schlief ! in bunten Falten schrill mich rief in meinen Träumen. Und Farbenvögel, die ich nie geseh´n schaukelten in blauen Bäumen.   Kristall der Unruh diese Nacht schreibt mit ihren Monden schaukeln auf mich zu und führt mich sacht hin fern von Stern zu Stern.   Traumflüsternde Halme ermattete Seelen raunen am Ufer des Schlafs die Schilfe und zwischen Wolkenzug und Wogenspiel raunt der Wipfel Meeresgrün.   Im Strandcafe räkelte sich der Manager im Ruhestand genüsslich in seinem Korbsessel, die Augen halb geschlossen, alle diese Eindrücke wohlig auf sich einwirkend lassen, geradezu gierig nach immer mehr davon. Der Strohhalm im mit klimpernden Eiswürfeln gekühlten Mixgetränk vermochte trotz seiner ihm manchmal innewohnenden Trink- und Gurgelgeräusche dieses vollkommene Bild aus Eindrücken und Gefühlen nicht im geringsten stören. Der Manager, einst immer atemlos in der Hektik des Alltags fragte sich in einem plötzlichen Gedankenanflug: „wie wichtig sind Pausen? warum soll es gut sein, ständig unter Strom zu stehen? warum haben wir immer zu viel zu tun?“   In seiner gedankenverlorenen Vorstellungswelt vermerkt ein an seinem Tisch ihm gegenüber platznehmender, virtueller (in gewisser Weise ihn coachender) Gesprächspartner: „blickt man auf die weitaus längeren (und anstrengenderen) Arbeitszeiten früher Generationen zurück, erkennt man schnell, dass Zeitmangel eigentlich eher relativ ist (vor fünfzig Jahren waren im Jahr zwei Wochen Urlaub normal, heute sind es im Durchschnitt bereits ganze fünf Wochen). Nach dem zweiten Weltkrieg schufteten Arbeiter in der Woche um die sechzig Stunden und Führungskräfte hatten eher eine 40-Stunden-Woche. Heute ist es umgekehrt: die Elite ackert zwar nicht am Fließband, sondern in mit Mahagoni vertäfelten Führungsetagen.“   Der Manager auf sein mittlerweile geleertes Glas deutend zum Kellner: „bitte noch einmal das Gleiche“. Und dann an seinen imaginären Tischpartner gewandt: „der Zeitmangel wird, so glaube ich jedenfalls, vor einem Hintergrund beklagt, nach dem einem reibungslosen Arbeiten dank technischer Fortschritte und Digitalisierung kaum etwas entgegen steht. Auch benötigte Informationen stehen meist bereits in Sekundenschnelle zur Verfügung. Der Wahlspruch „Zeit ist Geld“ hat nur das Problem, dass der Wunsch nach Geld fast grenzenlos scheint, der Zeit aber demgegenüber natürliche Grenzen gesetzt sind.“ Und seine innere Stimme ergänzt nahtlos: „wenn Geld das Maß aller Dinge ist, braucht es auch nicht zu verwundern, dass Anwälte, Berater u.a. großer Kanzleien oder Consultingfirmen durchaus auch Stundensätze von sechshundert Euro (und mehr) abrechnen dürfen.“   Zwischen beiden an diesem Tisch im Strandcafe, der realen und virtuellen Person, ein bald fast philosophisch anmutendes Gespräch. Das gedankliche Gegenüber des Managers fährt fort: „eine wichtige Ursache für die Verdichtung von Zeit liegt nicht zuletzt darin, dass viele Tätigkeiten gleichzeitig immer komplexer geworden sind (Aktendeckel kann man schließen, Strategiefragen nicht). Viele Tätigkeiten sind zwar interessanter geworden, benötigen aber ein Mehr an Zeit.“ Der Manager erwidert: „genau, so sehe ich das auch. Geschäftsmodelle scheinen längst nicht mehr so stabil und langfristig wie einst angelegt zu sein, sondern müssen sich in immer kürzeren Zeitintervallen geradezu neu erfinden. Das mag zwar spannend sein, erzeugt aber erheblichen Veränderungsdruck“. Das Schlusswort seines Gegenübers zu dieser Betrachtung dann: „nur wer Arbeit hat, kann sich wünschen, weniger zu arbeiten. D.h. der Wunsch nach mehr Zeit ist gleichzeitig auch ein Zeichen von Wohlstand (Freizeit muss man sich leisten können)“.   Dem Manager schien dieses gedankliche Zwiegespräch die beste Grundlage dafür zu sein, einen solchen wunderbaren Tag bei einer guten Flasche Wein zusammen mit seiner Frau ausklingen zu lassen. Die Dunkelheit kommt, nachdem die Sonne unterging, überraschend schnell. Der süße, schwere Duft von Blumen, die ihm in Deutschland unbekannt sind, verstärkt sich noch. Grillen zirpen, und über allem liegt ein Hauch von Vollkommenheit.  
2   Eine erzählbare Welt ist eine verstehbare und damit gestaltbare und veränderbare Welt   Wenn wir aufhören richtige Bücher (die länger als 280 Zeichen sind) zu lesen und wenn die Autoren aufhören zu schreiben, dann „würde uns für unsere Selbstverständigung, für unsere Suche danach, wer wir sind und wer wir sein wollen, etwas ganz Entscheidendes fehlen.“ Ohne intensive Lektüre, d.h. ohne sich in andere Welten oder Sachverhalte versetzen zu können, mit anderen Ohren zu hören oder mit anderen Stimmen zu sprechen wären wir wohl dümmer. Es wäre auch eine Welt ohne Vergangenheit. Die zwar vergangen aber doch so nah ist: man muss nur etwa sechs Generationen zurückgehen und schon wäre man bei Leuten, die Napoleon zu Pferde sahen.   Man sollte sich klarmachen, dass vieles noch nicht lange her ist und wie sehr wir von ‚Geschichten geprägt sind und werden, die nur in unserem kurzen Gedächtnis weit in einer kaum noch bewussten Vergangenheit liegen. In Wirklichkeit aber noch immer bestimmen, wie wir sind und warum wir wie denken und handeln. Es macht also durchaus Sinn Geschichten von heute oder von gestern zu erzählen. Dies verfolgt keine vordergründigen didaktischen Interessen sondern stellt lediglich etwas dar, indem erzählt wird. Das Erzählen selbst hat allerdings nicht nur eine philosophische sondern ganz praktische Konsequenz: wenn nämlich die Welt und die Geschichte erzählbar sind, wenn Welt und Geschichte in Geschichten dargestellt werden können, die ein Leser nachvollziehen kann, dann werden dadurch Welt und Geschichte verstehbar. D.h. eine erzählbare Welt wird damit zu einer verstehbaren Welt. Und eine verstehbare Welt ist gleichzeitig auch eine gestaltbare und damit veränderbare Welt. Das Erzählen speichert die Erinnerungen an alles Verlorene und Vergessene der Geschichte.   Viele Sachverhalte bleiben erst durch das Erzählen präsent. Notwendig hierfür ist vertieftes Lesen. Bildschirme und Internet haben jedoch mehr und mehr eine Verflachung des Lesens bewirkt, Informationen und Wissen werden immer oberflächlicher und flüchtiger vermittelt. Wie man manchmal nach einer halben Buchseite merkt, dass man gerade nicht gelesen hat, sondern mit den Augen nur Zeile für Zeile durchgegangen ist, ohne dass etwas im eigenen Kopf angekommen wäre....



Ihre Fragen, Wünsche oder Anmerkungen
Vorname*
Nachname*
Ihre E-Mail-Adresse*
Kundennr.
Ihre Nachricht*
Lediglich mit * gekennzeichnete Felder sind Pflichtfelder.
Wenn Sie die im Kontaktformular eingegebenen Daten durch Klick auf den nachfolgenden Button übersenden, erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Ihr Angaben für die Beantwortung Ihrer Anfrage verwenden. Selbstverständlich werden Ihre Daten vertraulich behandelt und nicht an Dritte weitergegeben. Sie können der Verwendung Ihrer Daten jederzeit widersprechen. Das Datenhandling bei Sack Fachmedien erklären wir Ihnen in unserer Datenschutzerklärung.