Indikationen, Therapie, Prävention
E-Book, Deutsch, 228 Seiten
ISBN: 978-3-8426-8335-8
Verlag: Schlütersche
Format: PDF
Kopierschutz: Wasserzeichen (»Systemvoraussetzungen)
Fachgebiete
Weitere Infos & Material
1;Front Cover;1
2;Copyright
;5
3;Table of Contents
;6
4;Body
;9
4.1;Autoren;9
4.2;Vorworte
;10
4.3;1 Einführung in die Lymphologie unddie Manuelle Lymphdrainage;14
4.4;2 Allgemeine anatomische Grundlagen;21
4.5;3 Physiologie und Pathophysiologie desLymphdrainagesystems;77
4.6;4 Lymphdrainagegriffe;88
4.7;5 Aufbau der Behandlung und Griffe-Katalog;91
4.8;6 Kompression und Hautpflege;102
4.9;7 Bewegungstherapie;110
4.10;8 Umfangsmessung, Volumenbestimmungund Dokumentation;111
4.11;9 Krankheitslehre;117
4.12;10 Vergleich der Lymphödemformen bei Mensch,Pferd und Kleintier;158
4.13;11 MLD: Ausbildung und Prüfung;181
4.14;12 Was der Pferdebesitzer über Lymphgefäßeund deren Erkrankungen wissen sollte;184
4.15;13 Literatur;210
4.16;Abbildungsnachweis;216
4.17;Anhang;218
4.18;Stichvortverzeichnis;223
5;Back Cover
;229
8 Umfangsmessung, Volumenbestimmung und Dokumentation (S. 98-99)
C. Fedele
8.1 Metrische Umfangsmessung (Extremitäten)
Bei Umfangsvermehrungen an den Extremitäten des Pferdes sind begleitend zur MLD/KPE Messungen unbedingt erforderlich. Hierbei wird an mehreren Stellen der Umfang der Gliedmaße horizontal mithilfe eines Maßbandes gemessen. So besteht die Möglichkeit, Umfangszu- oder abnahmen objektiv zu beurteilen sowie den Behandlungsverlauf bzw. die Ödemabnahmen sicher zu dokumentieren.
Von Vorteil ist im Vergleich zu anderen Messmethoden (mittels Ultraschall oder Perometer, siehe unten) die relativ einfache Durchführbarkeit in der Praxis. Jedoch stellt sich die Frage nach ausreichender Genauigkeit und Reproduzierbarkeit, welche von Rötting (1999) untersucht wurde. Nach diesen Studien ist die Reproduzierbarkeit gegeben. Geringe Ungenauigkeiten beim Messen im Millimeterbereich können auch bei größtmöglicher Sorgfalt nicht vermieden werden. Im Hinblick auf die Anwendbarkeit der Methode in der alltäglichen Praxis des Therapeuten können diese toleriert werden. Unter dem Aspekt des wissenschaftlichen Arbeitens kann dann auch auf andere Methoden zur Umfangsmessung zurückgegriffen werden (siehe Kapitel 8.3, 8.4).
Grobe Anhaltspunkte gewinnt man bereits bei der Messung von ein oder zwei Umfängen, etwas anspruchsvoller ist die Messung an mehreren Stellen. Während in wissenschaftlichen Untersuchungen (Rötting, 1999) die Extremität standardisiert komplett mit bis zu acht verschiedenen Messstellen vermessen wurde, ist in der humanmedizinischen Praxis die Messung an mindestens zwei Stellen pro Extremität gebräuchlich (nach Földi: 4). Die Auswahl der Messpunkte sowie deren Anzahl hängen daher vom individuellen Fall sowie dem Zweck der Messungen ab.
Als Minimum ist sicherlich die von Herpertz (2003) empfohlene Messung an den zwei Stellen mit der jeweils größten Umfangszunahme anzusehen. Weitere Messstellen erhöhen die Aussagekraft und sind daher empfehlenswert (nach Földi sollten beim Menschen vier Messungen am Arm und sechs Messungen am Bein vorgenommen werden). Grundsätzlich gibt es keine Einschränkungen bezüglich der Lokalisation der Messstellen an den Gliedmaßen. Seitenunterschiede, z.B. durch Vorerkrankungen, sind zu beachten.
Um den Therapieerfolg der komplexen physikalischen Entstauungstherapie (KPE) zu kontrollieren, ist es gebräuchlich, jeweils vor der Manuellen Lymphdrainage (MLD) zu messen. Den Anfang macht dabei eine initiale Messung vor der ersten Behandlung. Die weiteren Messungen können sowohl vor jeder MLD als auch in größeren Zeitabständen oder bei offensichtlichen Veränderungen (Földi) durchgeführt werden. Auch sollte die Uhrzeit dokumentiert werden.
Aus der Humanmedizin sind verschiedene Methoden zur Umfangsmessung mit dem Maßband bekannt (Herpertz, 2003). Grundsätzlich handelt es sich um zwei variable Werte, die erfasst werden müssen. Dies ist zum einen der Umfang an der jeweiligen Messstelle, zum anderen die Lokalisation der Messstelle. Letztere kann in Orientierung zu einem Fixpunkt ermittelt werden.
Beim Pferd kann die Bestimmung von Messpunkten im Abstand zum Boden verwendet werden. Als Werkzeug kommen dabei ein undehnbares Maßband zur Messung der Umfänge sowie ein handelsüblicher Zollstock zum Messen der Abstände der einzelnen Messpunkte vom Boden zum Einsatz.