E-Book, Deutsch, 170 Seiten
Berger Wieder sind die Juden an allem schuld!
1. Auflage 2019
ISBN: 978-3-7481-7260-4
Verlag: BoD - Books on Demand
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Schlagabtausch im Internet über Juden und Israel
E-Book, Deutsch, 170 Seiten
ISBN: 978-3-7481-7260-4
Verlag: BoD - Books on Demand
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Geschützt durch die Anonymität des Internets vertraten die meisten Teilnehmer des Disputs, an dem auch ich mich beteiligte, erschreckend undemokratische Positionen, so als wären die über sechzig Jahre seit dem Kriegsende spurlos an ihnen vorbeigegangen. Wie in alten Zeiten hielten sie sich für Vertreter der "arischen Rasse", mit dem Auftrag die Welt vom verderblichen Einfluss des Judentums zu reinigen. Ihre extrem antisemitischen Positionen blieben aber nicht unwidersprochen, wobei die Verteidiger der Juden und Israels ihre Haltung meist mit christlichen Werten begründeten. Die Antisemiten bewegten sich in dem heute "modernen" Trend , statt die diskreditierten alten Begriffe zu verwenden, Israel und "die Zionisten" aus einer vermeintlich humanistischen Position der Verteidigung der Palästinenser und ihrer Rechte zu kritisieren, wobei aber an Israel und an die Juden systematisch wesentlich höhere moralische Maßstäbe angelegt werden, als an die ganze restliche Menschheit. Der Vorwurf des Antisemitismus wurde von den "Israel-Kritikern" empört mit der Floskel zurückgewiesen "man wird wohl noch Israel kritisieren dürfen", als sei Kritik an Israel ein Tabu. Die von den "Israel-Kritikern" bemühten Verschwörungstheorien, ihr Schwadronieren über den weltweiten jüdischen Einfluss, verrieten jedoch ihre in klassischen antisemitischen Stereotypen verwurzelte Haltung. In der Diskussion ist deutlich geworden, dass es illusorisch ist, überzeugte Antisemiten mit historischen Fakten und logischen Argumenten von ihrer Haltung abzubringen. Zum anderen verrät aber die vorliegende Diskussionsrunde, dass in der älteren Generation die nationale Solidarität der von den Alliierten im Krieg geschlagenen Deutschen noch heute die ideologischen Gräben zu Antisemiten überbrücken kann, wenn es darum geht, sich der Kritiken seitens der Juden zu erwehren. Die an keine Regeln der "politischen Korrektheit" gebundene, unzensierte Diskussion hat der Verfasser mit seinen Argumenten und teils wenig bekannten historischen Fakten und Quellen, besonders zur Geschichte des jüdisch-arabischen Konflikts, angereichert.
Gabriel Berger entstammt einer polnisch-jüdischen Familie. Er wurde 1944 in Südfrankreich im Exil seiner Eltern geboren. Seine Kindheit verbrachte er in Polen. Seit 1957 lebte er mit den Eltern in der DDR. Nach dem Physikstudium arbeitete er im kernphysikalischen Bereich. Unter dem Eindruck des 1968 in der Tschechoslowakei eingeleiteten demokratischen Reformkurses, sowie dessen Zerschlagung durch die Truppen der Ostblock-Staaten nahm er eine oppositionelle Haltung zum diktatorischen "realen Sozialismus" in der DDR ein. Nach einjähriger politischer Haftstrafe wegen "Staatsverleumdung" konnte er 1977 in die Bundesrepublik Deutsch¬land ausreisen. Dort war er zunächst im kerntechnischen, dann im IT-Bereich tätig und studierte Philosophie. Nebenbei veröffentlichte er Beiträge in Zeitungen und Zeitschriften. Er ist Autor mehrerer Bücher, vorwiegend mit jüdischer Thematik und über das Leben in der ehemaligen DDR.
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Waren die Juden am Zweiten Weltkrieg schuld?
Unbeeindruckt von Dr. Sängers Argumenten entfaltete Randulf Olafson, dessen Äußerungen aus der Ideenwelt des Nationalsozialismus in Norwegen nicht unter Strafe stehen, weiter seine antisemitische Argumentation, die sich wie ein Zitat aus dem „Völkischen Beobachter“58 liest: 26.05.2008 Randulf Olafson. Sehr geehrter Herr Sänger, Es ist zugleich interessant und kennzeichnend, dass Sie die vielen Friedensangebote, die Deutschland an England machte und jene, die andere Mächte (etwa Belgien, Vatikan, Italien, Holland) machten, und die samt und sonders von England abgelehnt wurden, mit den Worten hinweg "erklären", dass Sie sagen, DIE JUDEN hätten die Friedensangebote nicht ernst genommen. Damit lassen Sie erkennen, dass Sie schon wissen, welche Kräfte hinter dem Kriegsausbruch standen, und welche Mächte schon 1932 erklärt hatten, Deutschland müsse wieder einen Krieg bekommen und 1933 Deutschland den Krieg erklärten. Das waren nach dem Urteil von Neville Chamberlain "die Juden und die Amerikaner". Und von wem Roosevelt und die US-Spitze schon damals gelenkt war, das brauche ich wohl nicht einmal Ihnen zu erläutern! Churchill, einmal gefragt, wie man denn diesen Krieg einmal nennen werde, sagte: "Den "unnötigen Krieg"! Denn niemals wäre ein Krieg leichter zu vermeiden, leichter zu beenden gewesen als dieser." Freundliche Grüße Randulf Olafson Darauf antwortete der scharfe Gegner des Antisemitismus Rolf Peters wie folgt: 26.05.2008 Rolf Peters Betreff: Antizionismus, Antijudaismus! Lieber Herr Olafson, Ich komme erst jetzt dazu auf ihre bunt durcheinander gewürfelten Vorwürfe einzugehen. Einerseits sind sie so naiv, aber andrerseits gibt es doch eine Reihe von Leuten die genauso wirr denken wie Sie, dass ich mir die Mühe machte auf Ihre Vorwürfe teilweise einzugehen. Zur Frage Antisemiten hat Herr Sänger schon kurz geantwortet und das unter dem Begriff Antizionismus nichts anderes als eine Variante des sogenannten Antisemitismus steckt, ist ja ziemlich offensichtlich. Auf Ihr Argument dass eine unüberschaubare Menge von Leuten so denken, es mithin "Mainstream" wäre, möchte ich zu bedenken geben, das es damit nichtautomatisch richtig wird, weil viele denselben Fehler machen. Ja, es gibt durchaus einiges zu kritisieren im Staat Israel, aber das was sie aufführen muss man etwas genauer betrachten. Mit freundlichen Grüßen Rolf Peters Mainstream waren seinerzeit in Deutschland auch die nationalsozialistischen Ideen und vor dem 2. Weltkrieg durfte man in fast allen europäischen Ländern mit Stolz verkünden, dass man ein Antisemit sei. Während sich Rolf Peters auf die antisemitischen Hasstiraden Randulf Olafsons argumentativ einließ, waren diese für den bislang sehr toleranten und nachsichtigen Dr. Jürgen Sänger des Guten zu viel: 26.05.2008 Betreff: Staat Israel Dr. Jürgen Sänger Sehr geehrter Herr Olafson., Ihr Stil ist sehr ähnlich dem NS-Stil, den ich noch aus meiner Hitlerjungen-Zeit kenne: Fehlende Argumente werden durch eine stramme Haltung ersetzt. „Die Juden sind unser Unglück“ stand auf jeder Ausgabe des „Stürmer“ in dicken Lettern. Dieser Satz ist in den Köpfen einbetoniert und macht immun gegen jeden Dialog. Mit freundlichen Grüßen Dr. Jürgen Sänger Offensichtlich war Dr. Jürgen Sänger mit seiner geduldigen Überzeugungsarbeit am Ende. Er hatte es anscheinend eingesehen, dass es Menschen gibt, die gegen Argumente und beweisbare Tatsachen resistent sind. Sie leben in einer hermetisch abgeschlossenen Scheinwelt, in der sich die alte, von ihnen als idyllisch wahrgenommene oder von Eltern als solche übermittelte Nazizeit konserviert hat. Für sie gibt es nicht die „Gnade der späten Geburt“. Das nationalsozialistische Weltbild, das ihnen als Hitlerjungen und in nazistisch geprägten Familien eingeimpft wurde, begleitet sie bis ins Grab. Eine deutsche Frau verteidigt ihre Landsleute
Nun meldete sich Dagmar Bartel, die den Disput bis jetzt offensichtlich aufmerksam verfolgt hatte, zu Wort und richtete an Dr. Jürgen Sänger und seine Mail-Runde ihre mit Randulf Olafson übereinstimmende Meinung. Es ist erstaunlich, wie sich bei ihr der nationalsozialistische BDM59-Stil bis in die Gegenwart konserviert hat: 27.05.2008 Dagmar Bartel Sehr geehrter Herr Sänger, geht es jetzt wieder von vorne los? Ihre nimmer endende Mantra von den unschuldigen Juden und dem unverdienten Hass, der auf sie zukommt! Haben Sie denn kein anderes Thema? Wann gehen Sie endlich mal auf die Dinge ein, die andere sagen, wie Herr Olafson und die jeder, der die Wahrheit liebt weiß, dass sie wahr sind: die unvergleichlichen Lügen und Gräueltaten die von Juden in hohen und nicht so hohen Positionen ausgehen. Die Juden haben England, die "City of London" in 1689 erobert und haben die Welt mit Kriegen und Mord übersät. Rühren die DEUTSCHEN Schicksale Sie denn gar nicht? Nein? Sie haben abgeschaltet? Nur jüdische Schicksale interessieren Sie? Ganz gleich was mit meinen deutschen Landsleuten geschehen ist? Sie glauben alle Propaganda gegen mein deutsches Volk? Sefton Delmer60 ist Ihr ehrenhafter Prophet der unrüttelbaren Wahrheit? „Das war ja zu erwarten“, meinen Sie, "mit einem Mann wie Hitler! Das geschieht den Deutschen recht!" Diese Einstellung kommt immer wieder durch, Herr Sänger. Ich kann mir nicht vorstellen, dass Sie wirklich ein Deutscher sind. Wann legen Sie endlich Ihre Maske ab und sagen uns klar für wen Sie arbeiten! Mit Grüßen von Dagmar Bartel Über so selbstverständliche Dinge, wie „die unvergleichlichen Lügen und Gräueltaten die von Juden in hohen und nicht so hohen Positionen ausgehen“ braucht man nach Dagmar Bartel ebenso wenig zu diskutieren, wie darüber, dass am Morgen die Sonne aufgeht. Auch die von ihr genannten und für sie selbstverständlichen „historischen Tatsachen“ sind vermeintlich über jeden Zweifel erhaben. Wenn ich sie richtig verstanden habe, war Oliver Cromwell ein Jude. Und die Französische Revolution, wie selbstverständlich auch die russische, waren Werke von Juden. Jeder politische Umsturz in der Geschichte war den Juden anzulasten. Neben den Juden auch die Freimaurer und Illuminaten als Hintermänner der Umstürze dingfest zu machen, ist allerdings heute aus der Mode geraten. Der unermüdliche, immer um Sachlichkeit und Seriosität bemühte Dr. Jürgen Sänger hielt Dagmar Bartel noch nicht ganz für verloren und antwortete ihr: 27.05.2008 Dr. Jürgen Sänger Sehr geehrte Frau Bartel, es geht mir darum, dass Pauschalurteile immer falsch und deshalb abzulehnen sind. Es gibt leider viel Fehlverhalten von Verantwortungsträgern. Es müssen aber die konkreten Einzelfälle untersucht werden. Wahrscheinlich hat es keinen Sinn, auf Ihre absurden Äußerungen einzugehen. Die Katastrophe von 1945 war die Folge des Antisemitismus und der wahnsinnigen Politik Hitlers. Mit freundlichen Grüßen Jürgen Sänger War Auschwitz nur ein Arbeitslager?
Nun schaltete sich ein Diskutant in den Disput ein, der seine Identität nicht offen preisgeben wollte und deshalb nicht mit dem Namen, sondern lediglich mit einem Buchstaben unterschrieb: 27.05.2008 T. Berlin Hallo Streithähne Mein polnischer Geschäftskollege erzählte mir anlässlich der Besichtigung der Gaskammer ( 4x5 m, mit nach innen gehenden Türen), dass hier niemals ein Mensch vergast worden ist. Die Leichenbeseitigung (Krankheit, Überarbeitung, Hungertod) sind in der Umgebung erfolgt, in ausgehobenen Gruben, es hat dann hier auch Einäscherungen gegeben, weil man auf diese Weise Grundwasserverunreinigungen verhinderte. Auschwitz war also ein einziges großes industrielles Arbeitslager (IG-Farben). Thies Christophersen61 hatte hier ein landwirtschaftliches Projekt zur Ernte-Ertragssteigerung geleitet, er hat hier bis zum Schluss gewirkt und er sagte: Ich habe immer wieder meine ausgesuchten Arbeitskräfte bekommen. Thies Christophersen musste sich wegen seiner veröffentlichten Chroniken in Dänemark verstecken. Sein Sohn, mein örtlicher Zeitgenosse ist inzwischen auch leider von uns gegangen worden (Flugzeugabsturz) Thies Christophersen sollte rehabilitiert werden, seine Enkeltöchter und Schwiegertochter sollte entschädigt werden. Ich werde das demnächst auf die Tagesordnung im Neuschwabenland-Treffen setzen... T. Berlin Jetzt war die Runde um einen weiteren Auschwitzleugner vergrößert. Der braune Geist entwich ungehemmt aus der Flasche. Liest man die Reaktion von Dr. Jürgen Sänger, ist man von seiner Sprach- und Hilflosigkeit erschüttert. 28.05.2008 Dr. Jürgen Sänger Sehr geehrter Herr T., eine wichtige Maxime ist für mich das Wort von Adolf von Harnack: "Wissenschaft ist Erkenntnis des Wirklichen zu zweckvollem Handeln". Auf jeden Fall ist es wichtig, die Wahrheit herauszufinden. Die Wahrheitsfindung darf niemals durch politische Gewalt, von welcher Seite auch immer, verhindert werden. Mit freundlichen Grüßen Dr. Jürgen Sänger Dr. Jürgen Sänger war also bereit, mit einem Auschwitzleugner über die Wahrheit zu diskutieren, als sei es überhaupt möglich ihn vom Gegenteil zu überzeugen. Der Auschwitzleugner T. fand aber in...