Berling | Notärztin Andrea Bergen 1527 | E-Book | www.sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, Band 1527, 64 Seiten

Reihe: Notärztin Andrea Bergen

Berling Notärztin Andrea Bergen 1527

Wenn das Herz den Takt verliert
1. Auflage 2025
ISBN: 978-3-7517-7748-3
Verlag: Bastei Lübbe
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection

Wenn das Herz den Takt verliert

E-Book, Deutsch, Band 1527, 64 Seiten

Reihe: Notärztin Andrea Bergen

ISBN: 978-3-7517-7748-3
Verlag: Bastei Lübbe
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection



Aus den Aufzeichnungen der Notärztin: Diese Woche war eine emotionale Achterbahnfahrt. Max Wiebe, ein junger Mann, brach unerwartet mit schweren Herzrhythmusstörungen zusammen. Die Diagnose: eine lebensbedrohliche Lebererkrankung, verursacht durch eine Erbkrankheit. Doch die Situation wird durch eine weitere schockierende Wahrheit komplizierter: Max ist adoptiert, und gerade jetzt könnte nur seine leibliche Familie ihn retten. Was mich besonders berührt, ist die außergewöhnliche Nähe zwischen Max und seiner Schwester Vivien. Ihre Sorge geht weit über das hinaus, was ich sonst erlebe - als wäre da etwas, das unausgesprochen bleibt. Trotz allem bleibt sie an seiner Seite, auch wenn diese Last beide zu erdrücken droht. Ich hoffe, dass das Schicksal ihnen einen Weg zeigt - manchmal geschehen Wunder, wenn man sie am dringendsten braucht ...

Berling Notärztin Andrea Bergen 1527 jetzt bestellen!

Autoren/Hrsg.


Weitere Infos & Material


Wenn das Herz den Takt verliert Diese Woche war eine emotionale Achterbahnfahrt. Max Wiebe, ein junger Mann, brach unerwartet mit schweren Herzrhythmusstörungen zusammen. Die Diagnose: eine lebensbedrohliche Lebererkrankung, verursacht durch eine Erbkrankheit. Doch die Situation wird durch eine weitere schockierende Wahrheit komplizierter: Max ist adoptiert, und gerade jetzt könnte nur seine leibliche Familie ihn retten. Was mich besonders berührt, ist die außergewöhnliche Nähe zwischen Max und seiner Schwester Vivien. Ihre Sorge geht weit über das hinaus, was ich sonst erlebe – als wäre da etwas, das unausgesprochen bleibt. Trotz allem bleibt sie an seiner Seite, auch wenn diese Last beide zu erdrücken droht. Ich hoffe, dass das Schicksal ihnen einen Weg zeigt – manchmal geschehen Wunder, wenn man sie am dringendsten braucht ... »Was ist denn heute los mit dir? So nervös kenne ich dich ja gar nicht?!« Besorgt warf die aufstrebende Architektin Vivien Wiebe einen Blick auf ihren Bruder. Hektisch schob Max Pläne und Zeichnungen in ihrem gemeinsamen Büro auf dem Tisch hin und her. Beruhigend legte sie eine Hand auf seine. »He, mach mal langsam, wir sind doch fast fertig. Wir werden einen sensationellen Entwurf für den Wettbewerb einreichen.« Max warf einen sehnsuchtsvollen Blick auf Viviens Hand, die auf seiner ruhte, räusperte sich, zog seine Hand zögernd zurück und lockerte seine Krawatte. »Ich weiß, wir sind gut! Aber wenn du heute Morgen nicht zu spät gekommen wärst, wären wir schon einen großen Schritt weiter. Hat Sven dich wieder sein Frühstück machen lassen, oder was war diesmal los?«, fragte er. Vivien ließ sich laut stöhnend auf einen der Bürostühle fallen. »Nein, damit ist jetzt ein für alle Mal Schluss. Ich habe diese Beziehung, sofern man das überhaupt so nennen kann, heute Morgen beendet.« Überrascht, aber auch erfreut sah Max seine Schwester an. »Na endlich. Dieser Schnösel von Immobilienmakler hat dich überhaupt nicht zu schätzen gewusst. Du verdienst wirklich etwas Besseres!« Max hatte die Beziehung seiner Schwester mit dem arroganten Immobilienmakler Sven Kranisch von Anfang an skeptisch beäugt und daraus auch nie einen Hehl gemacht. Dass Sven Viviens beruflichen Erfolg ständig klein redete und ihre Bedürfnisse und Wünsche ignorierte, hatte Max richtig wütend gemacht. Wenn er ehrlich zu sich war, musste er sich eingestehen, dass er Viviens Freunde bisher alle nicht leiden konnte und immer ein Haar in der Suppe gefunden hatte. Es versetzte ihm jedes Mal einen Stich im Herzen, wenn er Vivien mit einem ihrer Freunde sah. Nicht, dass er ihr nicht alles Glück der Welt wünschte, aber er spürte immer eine gewisse Eifersucht in diesen Momenten. Und dieser Sven war ihm ein besonderer Dorn im Auge gewesen. Je enger die Beziehung der beiden geworden war, desto weniger hatte er es ertragen können, seine Schwester an dessen Seite zu sehen. Über den Trennungsschmerz würde sie hoffentlich schnell hinwegkommen, und ihre Streitigkeiten, die sie wegen Sven immer wieder gehabt hatten, würden sich nun endlich in Luft auflösen. Max wischte sich mit dem Handrücken kalten Schweiz von der Stirn und setzte sich ebenfalls. Die Mittagssonne flutete das helle, moderne Büro, das die beiden Architekten nach ihren eigenen Vorstellungen – unter Berücksichtigung der modernsten Baustoffe und Ansprüche an einen inspirierenden Arbeitsplatz – eingerichtet hatten. Max atmete schwer und nahm sich ein Glas Wasser. Er trank einen großen Schluck und erinnerte sich an die aufregende Zeit zurück, in der er zusammen mit Viven das gemeinsame Büro eigerichtet und eröffnet hatte. Das war jetzt schon drei Jahre her. Sie waren glücklich, aufgeregt und voller Tatendrang. Max dachte an den schicksalhaften Abend vor der feierlichen Einweihung ihres Büros. Sie haben noch ein paar Bilder an den Wänden aufhängen wollen. Dabei haben sie Pizza gegessen, Wein getrunken und sich ausgemalt, wie ihre Arbeit die Welt verändern würde. Sie waren aufgeregt, albern und ausgelassen. Als Vivien beim Einschlagen eines Nagels in die Wand von der Leiter fiel, hat Max sie aufgefangen und vor einem schmerzhaften Sturz bewahrt. Sie lagen beide lachend am Boden, Vivien sicher in seinen Armen. Ihre Wangen berührten sich zärtlich, und dann küssten sie sich. Erst ganz vorsichtig, dann voller Leidenschaft. Es fühlte sich verboten und zugleich so richtig und überwältigend an. Immer wieder muss er insgeheim an diesen magischen Moment denken. Er war so erregt von ihr, so in ihren Bann gezogen, wie er es sonst noch bei keiner Frau je erlebt hatte. Was stimmte nicht mit ihm? Sie war seine Schwester? Sein Herzklopfen stieg seit diesem Kuss ins Unermessliche, jedes Mal, wenn er sie sah. Aber es verursachte auch Scham, Wut, ein schlechtes Gewissen. Von Tag zu Tag zerriss es ihm mehr das Herz. Hätte sie damals der Nachwächter bei seinem Rundgang durch den Bürokomplex nicht überrascht ... Max wüsste nicht, was noch passiert wäre. Er liebte seine Schwester, war sich jetzt aber nicht mehr sicher, auf welche Weise. Diese Gefühle lösten Schmetterlinge und Unwohlsein zugleich in ihm aus. Mit keinem Wort hatte er oder Viven diesen Vorfall jemals wieder erwähnt. In den darauffolgenden Tagen und Wochen waren sie sich beschämt und verwirrt so gut es ging aus dem Weg gegangen. Mit der Zeit war dann die Normalität zurückgekehrt, inzwischen taten sie so, als sei nichts passiert. Aber dennoch war Max sich sicher, dass Vivien seit diesem Abend immer wieder seine Nähe suchte oder ihn liebevoll ansah, wenn sie sich unbeobachtet fühlte. Umso mehr ertrug er es nicht, wenn Vivien in einer Beziehung war. Und schon gar nicht, wenn er beobachten musste, dass sie schlecht behandelt wurde, wie eben von diesem schnöseligen Sven. Er nahm noch einen großen Schluck Wasser und versuchte mit ihm auch seine Erinnerungen herunterzuspülen. »Sei froh, dass du den Typen los bist!« »Ja, ja, ich weiß, du hattest mal wieder recht, das habe ich jetzt auch verstanden. Weh tut es trotzdem. Ich war so blind.« Vivien beobachtete ihren Bruder, der plötzlich aschfahl und keuchend aufstand und nervös im Raum auf und ab ging. »Was hast du? Wieder dieses Herzrasen? Mensch, Max, seit Wochen sage ich dir, du musst das untersuchen lassen!« Max wusste nicht, was mit ihm los war. War es der Gedanke an seine Zuneigung für Vivien, der ihn so krank machte? Oder ließ die Freude darüber, dass sie abends nicht mehr in den Armen eines anderen lag, sein Herz so stolpern? Oder war es die Aufregung über die bevorstehende Präsentation? Er bekam Panik. Sein Herz! Irgendetwas stimmte nicht. Er klammerte sich an die Lehne eines Bürostuhls und atmete schwer. »Ich weiß, sobald der Wettbewerb vorbei ist, mache ich das auch. Geht bestimmt gleich wieder«, sagte er mit gepresster Stimme. Max und Vivien hatten sich mit ihrem Architektenbüro in den letzten Jahren einen guten Namen in der Branche gemacht und schon mehrere kleine Preise für ihre Projekte gewonnen. Nun nahmen sie zum ersten Mal an einem internationalen Wettbewerb teil und hofften auf ihren großen Durchbruch. »Nee, Max, jetzt ist Schluss, kein Preis der Welt ist es wert, seine Gesundheit zu riskieren. Nimm das nicht so auf die leichte Schulter. Du siehst wirklich nicht gut aus in den letzten Wochen. Ist dir nicht aufgefallen, dass deine Haut eine ganz merkwürdige Farbe bekommen hat? Du hast abgenommen, und dann immer dieses Herzrasen. Da stimmt doch was nicht.« Vivien griff nach ihrem Handy, aber es fiel ihr fast aus den Händen, so aufgeregt war sie. Max ging es schlecht, und das schon eine ganze Weile. Sie machte sich Vorwürfe: Warum hatte sie ihn nicht vorher gezwungen, zu einem Arzt zu gehen? Seit dem Kuss damals, versuchte sie ihre Gefühle für ihn zu unterdrücken, und die Sorgen um ihn hätten sie vielleicht zu sehr verraten. Daher hatte sie sich bis jetzt zurückgehalten. Aber auch als Schwester durfte sie sich doch Sorgen machen, oder etwa nicht? »Ich rufe jetzt Dr. Schneider an und mache dir einen Termin.« »Ach Quatsch Vivi, lass das! Ich bin fünfunddreißig, was soll mir denn schon passieren?« Max ging auf Vivien zu und wollte ihr das Telefon aus der Hand nehmen. Dann gaben seine Knie plötzlich nach, und er stürzte besinnungslos auf den Boden. Vivien sprang erschrocken auf, kniete sich neben ihren Bruder und schüttelte ihn. O mein Gott, dachte sie. War es jetzt zu spät? In Panik und unter Tränen wählte sie den Notruf und brachte Max unter Anleitung des Notrufdisponenten in eine stabile Seitenlage. Was hatte sie nur getan? Warum hatte sie so lange gewartet und nicht auf die ersten Anzeichen gehört? *** »Ach Lore, das ist ja ein schöner Zufall, hast du auch Zeit zum Mittagessen?« Freudig erblickte die Notärztin Dr. Andrea Bergen ihre Freundin und Kollegin Dr. Lore Keller, als sie das Personalrestaurant des Elisabeth-Krankenhauses betrat. »Ich sag's dir, mein Magen hängt schon bis zu den Kniekehlen. Was gibt's...



Ihre Fragen, Wünsche oder Anmerkungen
Vorname*
Nachname*
Ihre E-Mail-Adresse*
Kundennr.
Ihre Nachricht*
Lediglich mit * gekennzeichnete Felder sind Pflichtfelder.
Wenn Sie die im Kontaktformular eingegebenen Daten durch Klick auf den nachfolgenden Button übersenden, erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Ihr Angaben für die Beantwortung Ihrer Anfrage verwenden. Selbstverständlich werden Ihre Daten vertraulich behandelt und nicht an Dritte weitergegeben. Sie können der Verwendung Ihrer Daten jederzeit widersprechen. Das Datenhandling bei Sack Fachmedien erklären wir Ihnen in unserer Datenschutzerklärung.