Bittelmeyer | Patente und Finanzierung am Kapitalmarkt | E-Book | sack.de
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E-Book, Deutsch, 449 Seiten, eBook

Reihe: Geld - Banken - Börsen

Bittelmeyer Patente und Finanzierung am Kapitalmarkt

Eine theoretische und empirische Analyse

E-Book, Deutsch, 449 Seiten, eBook

Reihe: Geld - Banken - Börsen

ISBN: 978-3-8350-5482-0
Verlag: Deutscher Universitätsverlag
Format: PDF
Kopierschutz: Wasserzeichen (»Systemvoraussetzungen)



Claudia Bittelmeyer analysiert die aktuellen Entwicklungen auf dem Markt zur Patentfinanzierung und untersucht für den deutschen Kapitalmarkt die Wertre-levanz von Patenten in verschiedenen empirischen Studien. Aufbauend auf diesen empirischen Ergebnissen zeigt die Autorin auf, welche Alternativen bestehen, um mit patentbasierten Finanzinnovationen die Finanzierungsmög-lichkeiten innovativer Unternehmen zu verbessern.

Dr. Claudia Bittelmeyer war wissenschaftliche Mitarbeiterin von Prof. Dr. Wolfgang Bessler an der Professur für Finanzierung und Banken der Universi-tät Gießen. Sie ist als Projektmanagerin bei der KfW-Bankengruppe in der Innovations- und Beteiligungsfinanzierung tätig.
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Zielgruppe


Research

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1;Geleitwort;6
2;Vorwort;8
3;Inhaltsübersicht;10
4;Inhaltsverzeichnis;12
5;Abbildungsverzeichnis;18
6;Tabellenverzeichnis;22
7;Abkürzungsverzeichnis;26
8;Einführung;30
8.1;Kapitel I: Problemstellung;30
8.2;Kapitel II: Fallbeispiel Astra Zeneca gegen Schwarz Pharma;36
8.3;Kapitel III: Gang der Arbeit;42
9;Teil 1: Werthaltigkeit von Patenten und Innovationen;46
9.1;Kapitel I: Bedeutung von Patenten auf Unternehmensebene;46
9.1.1;A. F&E, Inventionen, Innovationen und Patente;47
9.1.2;B. F&E und Patente als Innovationsindikatoren;52
9.1.2.1;I. Der Unternehmenswert und die Wissensproduktionsfunktion;52
9.1.2.2;II. Vor- und Nachteile von F&E und Patenten als Innovationsindikatoren;56
9.1.2.3;III. Patente als Wissens- und Innovationsindikatoren;60
9.2;Kapitel II: Grundlagen zu gewerblichen Schutzrechten;63
9.2.1;A. Erklärungsansätze für ein staatliches Schutzrecht;64
9.2.1.1;I. Argumente für und wider gewerbliche Schutzrechte;64
9.2.1.2;II. Theorien zur Begründung staatlicher Schutzrechte;68
9.2.2;B. Ablauf des Patenterteilungsverfahrens;69
9.2.2.1;I. Ablauf des nationalen Patenterteilungsverfahrens;69
9.2.2.2;II. Möglichkeiten der internationalen Patentanmeldung;73
9.2.3;C. Patentneigung und weitere Mechanismen zur Innovationsverwertung;76
9.2.3.1;I. Einflussfaktoren auf die Patentneigung von Unternehmen;76
9.2.3.1.1;1. Land;77
9.2.3.1.2;2. Branche;80
9.2.3.1.3;3. Unternehmenseigenschaften und Unternehmenszusammenschlüsse;82
9.2.3.1.4;4. Eigenschaften der Produkte und Innovationen;86
9.2.3.2;II. Bedeutung alternativer Verwertungsmöglichkeiten;87
9.2.3.3;III. Gewinnung und Verwertung von Erfindungen;90
9.2.4;D. Entwicklung der Patentanmeldungen im Zeitablauf;93
9.3;Kapitel III: Bewertungsmodelle für Patente;97
9.3.1;A. Informationen aus den Jahresabschlüssen;98
9.3.1.1;I. Aktivierung immaterieller Vermögenswerte;98
9.3.1.1.1;1. HGB;99
9.3.1.1.2;2. IFRS und DRS;100
9.3.1.1.3;3. US-GAAP;102
9.3.1.2;II. Konsequenzen aus der Rechnungslegung;103
9.3.1.2.1;1. Einfluss auf die Unternehmensbewertung;103
9.3.1.2.2;2. Anpassungsvorschläge;106
9.3.1.3;III. Zusammenfassung;108
9.3.2;B. Marktorientierte Bewertung von Patenten;108
9.3.2.1;I. Ganzheitliche Bewertungsansätze;109
9.3.2.2;II. Ansätze zur Bewertung einzelner Projekte und Patente;110
9.3.2.2.1;1. Kostenansatz und Marktansatz;112
9.3.2.2.2;2. Einkommensansatz und Discounted-Cashflow-Methode;114
9.3.2.2.3;3. Entscheidungsbaummodelle;115
9.3.2.2.4;4. Realoptionsansatz;118
9.3.2.2.5;5. Befragungen und weitere Ansätze;122
9.3.2.3;III. Eignung verschiedener Bewertungsmodelle;124
9.3.3;C. Determinanten und ihre Indikatoren;125
9.3.3.1;I. Neuheit und Maß der erfinderischen Tätigkeit;128
9.3.3.2;II. Die Patentlänge und die Patentbreite;130
9.3.3.3;III. Sonstige Wertdeterminanten;134
9.3.3.4;IV. Zitierungen als Indikatoren für die allgemeine Patentqualität;135
9.3.3.5;V. Zusammengesetzte Indikatoren;139
9.3.4;D. Auswahl eines Indikatorensets;146
10;Teil 2: Eigene empirische Untersuchung;152
10.1;Kapitel I: Methodik und Literaturüberblick;153
10.1.1;A. Methodik ;154
10.1.1.1;I. Der Einfluss von Innovationen auf die Produktivität;154
10.1.1.2;II. Bewertung von Innovationen durch den Kapitalmarkt;156
10.1.1.2.1;Markt-zu-Buchwertverhältnis;156
10.1.1.2.2;1. Edwards-Bell-Ohlson-Modell (EBO-Modell);159
10.1.1.2.3;2. Asset-Pricing-Modelle;160
10.1.1.2.4;3. Ereignisstudien und Portfoliovergleiche;163
10.1.2;B. Literaturüberblick;166
10.1.2.1;I. Bewertungsrelevanz unterschiedlicher Innovationsindikatoren;166
10.1.2.2;II. Einflussfaktoren auf die Wertrelevanz von Innovationsindikatoren;174
10.1.2.3;III. Einfluss von Innovationen auf junge Unternehmen;178
10.1.2.4;IV. Überlebenswahrscheinlichkeit und der Wert des Fremdkapitals;180
10.1.3;C. Zusammenfassung;184
10.2;Kapitel II: Einfluss von Patenten auf etablierte Unternehmen;185
10.2.1;A. Daten und deskriptive Statistik;185
10.2.2;B. Patentaktivität und Performance etablierter Unternehmen;191
10.2.3;C. Verschiedene Innovationsindikatoren und Unternehmensperformance;196
10.3;Kapitel III: Einfluss von Patenten auf junge Unternehmen;202
10.3.1;A. Daten und deskriptive Statistik;203
10.3.1.1;I. Überblick über die Unternehmen des Neuen Marktes;203
10.3.1.2;II. Patentdaten;206
10.3.1.3;III. Patentierungsverhalten der Unternehmen des Neuen Marktes;210
10.3.2;B. Bewertung von Patenten durch den Kapitalmarkt;221
10.3.2.1;I. Kurzfristige Bewertung – Underpricing;223
10.3.2.2;II. Ergebnisse zur langfristigen Performance;229
10.3.2.2.1;1. Buy-and-hold-Rendite;229
10.3.2.2.2;2. Buy-and-Hold abnormal Rendite (BHAR);233
10.3.2.2.3;3. Einfluss der Marktphase des Börsengangs auf die BHAR;237
10.3.2.2.4;4. Fama-French-Modell;244
10.3.2.2.5;5. Querschnittsregressionen;246
10.3.2.2.6;6. Zusammenfassung der Ergebnisse;272
10.4;Kapitel IV: Patente und Überlebenswahrscheinlichkeit;273
10.4.1;A. Vergleich der Patentaktivitäten der existenten und insolventen IPOs;273
10.4.2;B. Überlebenswahrscheinlichkeit der IPOs und ihre Patentanmeldungen;280
10.4.2.1;I. Verweildauer der IPOs am neuen Markt;280
10.4.2.2;II. Überlebensfunktionen nach Kaplan-Meier, Methodik und Ergebnisse;281
10.4.2.2.1;1. Allgemeine Methodik zu Sterbewahrscheinlichkeiten;281
10.4.2.2.2;2. Überlebensfunktionen nach Patenteinträgen und Alter bei IPO;283
10.4.2.2.3;3. Einflusse des Zeitpunktes der Patentanmeldung;287
10.4.2.3;III. Robustheit Check der Ergebnisse mit der Cox-Regression;292
10.4.2.3.1;1. Methodik der Cox-Regression und Aufbau der Modelle;292
10.4.2.3.2;2. Ergebnisse;294
10.4.2.4;IV. Zusammenfassung und Interpretation der Ergebnisse;299
10.5;Kapitel V: Bedeutung von Patenten bei Unternehmensübernahmen;301
10.5.1;A. Grundlagen ;303
10.5.1.1;I. Ableitung der Hypothesen;303
10.5.1.2;II. Deskriptive Statistik;306
10.5.1.3;III. Methodik und Ergebnisse zu den allgemeinen Hypothesen;308
10.5.2;B. Patentstrategie und Zitierungsüberlappung;313
10.5.2.1;I. Daten und Methodik;313
10.5.2.2;II. Ergebnisse;318
10.5.3;C. Patentstrategie und die Konzentration in den IPC-Klassen;325
10.5.3.1;I. Daten und Methodik;325
10.5.3.2;II. Ergebnisse;329
10.5.4;D. Zusammenfassung der Ergebnisse;335
11;Teil 3: Finanzierung innovativer Unternehmen;338
11.1;Kapitel I: Probleme bei der Finanzierung;338
11.1.1;A. Immaterielles Vermögen und Informationsasymmetrien;339
11.1.1.1;I. Auswirkungen auf die Finanzierungsquelle;339
11.1.1.2;II. Möglichkeiten der Vertragsgestaltung;343
11.1.2;B. Risiko-Rendite von Innovationen und ihre Eignung als Sicherheit;344
11.2;Kapitel II: Ausgesuchte Finanzierungsmöglichkeiten;348
11.2.1;A. Finanzierung mit Wagniskapital;348
11.2.2;B. Finanzierung einzelner Projekte mit Eigenkapital;355
11.3;Kapitel III: Grundlagen zu Finanzinnovationen;357
11.3.1;A. Finanzinnovationen und die Effizienz von Kapitalmärkten;357
11.3.1.1;I. Definitionen und Bedeutung;358
11.3.1.2;II. Ursachen und Aufgaben;359
11.3.1.3;III. Privater und sozialer Nutzen;363
11.3.1.4;IV. Entwicklung von Finanzinnovationen;364
11.3.2;B. Finanzierungstheoretische Bedeutung von Asset-Backed-Securities (ABS);367
11.3.2.1;I. Grundlagen und Entwicklung der Finanzierung mit ABS;367
11.3.2.2;II. Risiko und Rating von Asset-Backed-Securities;374
11.3.2.3;III. Finanzierungstheoretische Bedeutung der Tranchenbildung;379
11.4;Kapitel IV: Aktuelle Entwicklungen in der Patentfinanzierung;386
11.4.1;A. Verbriefung von Intellectual Property Rights;386
11.4.2;B. IP-Fonds;389
11.4.3;C. IP-Auktionen;391
11.4.4;D. Zusammenfassung und Ausblick;394
12;Schlussbetrachtung und Fazit;398
13;Anhang;402
14;Literaturverzeichnis;410
15;Sonstige Online-Quellen;455

Einführung.- Werthaltigkeit von Patenten und Innovationen.- Eigene empirische Untersuchung.- Finanzierung innovativer Unternehmen.- Schlussbetrachtung und Fazit.


Einführung (S. 1)

Kapitel I: Problemstellung

Der Anteil der Investitionen in immaterielles Vermögen an den Gesamtinvestitionen ist in den letzten Jahren kontinuierlich gestiegen. Dies lässt vermuten, dass immaterielles Vermögen einen erheblichen Einfluss auf den Erfolg und den Wert eines Unternehmens hat. Konträr zu dieser Situation spielt immaterielles Vermögen bei der Unternehmensfinanzierung nur eine untergeordnete Rolle. Dies liegt insbesondere an den Schwierigkeiten bei seiner Bewertung. Die Bewertungsproblematik wird durch die folgenden drei Eigenschaften des immateriellen Vermögens begründet:

- Hohe Spezifität,

- hohe Unsicherheit und schiefe Risiko-Renditeverteilung,

- hohe Informationsasymmetrien.

Diese Probleme sind für verschiedene Formen des immateriellen Vermögens unterschiedlich stark ausgeprägt. Eine Möglichkeit, verschiedene Formen immateriellen Vermögens (Intellectual Capital) zu charakterisieren, ist seine Einteilung in Strukturkapital (Structural Capital), Humankapital (Human Capital) und Beziehungskapital (Relational Capital). Das Humankapital kann dabei als das nicht kodifizierte Wissen „in den Köpfen" der Mitarbeiter beschrieben werden, das Strukturkapital ist das Wissen, das in dem Unternehmen bleibt „wenn die Mitarbeiter abends nach Hause gehen", beispielsweise Datenbanken, Rezepturen und Schutzrechte (Intellectual Property Rights).

Unter Beziehungskapital lässt sich der Wert der Beziehungen mit dem Umfeld des Unternehmens bezeichnen wie beispielsweise Beziehungen zu den Kunden und Lieferanten. Die Umwandlung von Humankapital in Strukturkapital kann für den Erfolg einer Innovation entscheidend sein.

So geht Teece (1986) davon aus, dass durch die Kodifizierung die Erfolgswahrscheinlichkeit einer Innovation steigt. Sherry und Teece (2004) argumentieren, dass der Wert einer Erfindung steigt, wenn der Eigentümer die Erfindung durch ein staatliches Schutzrecht schützt und so Strukturkapital entsteht. Durch den Schutz wird es möglich, entweder Wettbewerber von der Nutzung der Erfindung auszuschließen oder von dem Wettbewerber Lizenzgebühren für die Nutzung der Erfindung zu verlangen.

Abbildung 1 stellt die Aufteilung des Intellectual Capital dar. Schutzrechte (Intellectual Property Rights) werden ursprünglich zwar von dem Humankapital generiert, sie sind jedoch dem Strukturkapital zuzuordnen. Der Vorteil des Strukturkapitals gegenüber dem reinen Humankapital liegt darin, dass es in dem Unternehmen verbleibt, selbst wenn ein Mitarbeiter zu einem konkurrierenden Unternehmen wechseln würde. Speziell für Patentanmeldungen zeigen Kim und Marschke (2005) modelltheoretisch, dass eine hohe Mitarbeiterfluktuation ein Unternehmen veranlasst, vermehrt Patente anzumelden, um sich vor dem Ideenabfluss zu schützen.

Soll immaterielles Vermögen für die Finanzierung genutzt werden, ist eine denkbare Möglichkeit, es als Sicherheit bei der Kreditfinanzierung zu nutzen. Für die Formen Humankapital und Beziehungskapital ist diese Lösung jedoch kaum vorstellbar, da neben objektiven Bewertungsverfahren verbriefte Besitzansprüche fehlen. Human- und Beziehungskapital sind jedoch unverzichtbare, wenn auch kaum veröffentlichte Werttreiber in einem Unternehmen. Eine strukturierte Kommunikation über das Humankapital und das Beziehungskapital könnte deshalb dazu beitragen, Informationsasymmetrien zwischen Unternehmen und externen Kapitalgebern zu reduzieren.

Dies könnte auch die Fremdkapitalfinanzierung von Unternehmen mit einem hohen Anteil immateriellen Vermögens am Unternehmenswert verbessern. Dabei hinaus ist es vorstellbar, dass Banken bei ihrer Kreditentscheidung bestimmte Kennzahlen, die immaterielle Vermögensgegenstände, beispielsweise das Humankapital, qualifizieren, im Rating berücksichtigen könnten. Die Berücksichtigung des immateriellen Vermögens in bankinternen Ratings ist besonders interessant, da nach Basel II das Rating eine zentrale Rolle bei der Kreditvergabeentscheidung einnimmt.Basel II verlangt von den Banken, dass jedes Unternehmen ein Rating erhält, nach dessen Höhe sich die Unterlegung eines vergebenen Kredites mit Eigenkapital richtet.


Dr. Claudia Bittelmeyer war wissenschaftliche Mitarbeiterin von Prof. Dr. Wolfgang Bessler an der Professur für Finanzierung und Banken der Universi-tät Gießen. Sie ist als Projektmanagerin bei der KfW-Bankengruppe in der Innovations- und Beteiligungsfinanzierung tätig.


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