Blatz / Kraus / Haghani | Gestärkt aus der Krise | E-Book | sack.de
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E-Book, Deutsch, 177 Seiten, eBook

Blatz / Kraus / Haghani Gestärkt aus der Krise

Unternehmensfinanzierung in und nach der Restrukturierung

E-Book, Deutsch, 177 Seiten, eBook

ISBN: 978-3-540-29417-7
Verlag: Springer
Format: PDF
Kopierschutz: Wasserzeichen (»Systemvoraussetzungen)



Die Zahl von Unternehmenskrisen hat in den letzten Jahren stark zugenommen. Betroffene Firmen müssen restrukturiert werden. Es ist heute unstrittig, dass neben der Verbesserung des operativen Geschäfts und der strategischen Neuausrichtung auch die Neuordnung der Unternehmensfinanzierung elementarer Bestandteil einer Restrukturierung ist. Notwendig ist hierfür die Beherrschung des Corporate-Finance-Instrumentariums. Dieses Buch zeigt die sich daraus ergebenden Herausforderungen und Lösungen. Dabei steht die Steigerung des Unternehmenswerts im Vordergrund. Anhand mehrerer anonymisierter Fallstudien wird detailliert aufgezeigt, wie sich die finanzielle Restrukturierung in der Praxis umsetzen lässt und damit die Weichen für einen erfolgreichen Expansionskurs gestellt werden. Das Buch richtet sich vor allem an Praktiker, die sich einen fundierten Überblick über neue Entwicklungen im Bereich Rekapitalisierung von Unternehmen verschaffen wollen.
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Zielgruppe


Professional/practitioner

Weitere Infos & Material


Erfolgsfaktoren der Restrukturierung in Deutschland - neue Herausforderungen an die Unternehmensfinanzierung: Innovative Konzepte zur Krisenbewältigung - eine aktuelle Bestandsaufnahme.- Unternehmenssanierung in Deutschland - die wirtschaftliche Lage bleibt angespannt, doch Restrukturierungen bieten klare Chancen.- Rekapitalisierung - neue Wege der Unternehmensfinanzierung.- Aus der Krise zur Wertsteigerung: Wie Unternehmen in der Restrukturierung hohe Renditen erreichen können.- Finanzielle Restrukturierung mittelständischer Unternehmen.- Veränderte Anforderungen an die Due Diligence. Ergebnisse aktueller Studien von Roland Berger Strategy Consultants: Deutsch-europäischer Restrukturierungs-Survey 2004/05 - Ergebnisse und Handlungsempfehlungen.- Distressed Debt in Deutschland aus Sicht der Banken. Die finanzielle Restrukturierung in der Praxis - Fallbeispiele: Finanzielle Restrukturierung eines Pharmaunternehmens.- Sanierung und Kapitalmarkt - Wachstumsfinanzierung sichert die Restrukturierung ab.- Restrukturierung und Rekapitalisierung des HD Co.-Konzens.- Rückkehr auf den Wachstumspfad - die Restrukturierung und Rekapitalisierung der Wind AG.- Einsatz von Desinvestitionen bei der Restrukturierung.


Aus der Krise zur Wertsteigerung: Wie Unternehmen in der Restrukturierung hohe Renditen erreichen können (S. 37-38)

Karsten Lafrenz

1 Krisenunternehmen müssen hohe Renditeerwartungen erfüllen

Unternehmen in Deutschland agieren in einem schwierigen wirtschaftlichen Umfeld. Als Beispiel dafür seien nur einige Indikatoren genannt, die die Debatte über den Standort Deutschland wesentlich beeinflussen: Deutschland weist eine strukturell hohe Arbeitslosigkeit auf, die im Zusammenwirken mit der rückläufigen Bevölkerungsentwicklung zu einer enormen Belastung der Sozialsysteme und damit zu hohen Staatsausgaben führt. Zu deren Finanzierung ist der Staat zum einen auf hohe Einnahmen angewiesen, woraus enorme Steuerbelastungen der Bürger und Unternehmen resultieren, zum anderen gehen die beträchtlichen Sozialausgaben der öffentlichen Hand zu Lasten der Investitionen. Vor diesem Hintergrund hat das Wirtschaftswachstum 2004 nur rund 1,5% betragen, und auch die Prognosen für 2005 versprechen keine Verbesserung.

Wie eine von Roland Berger Strategy Consultants erstellte Studie ergeben hat, zeigen 42% der befragten Unternehmen unter diesen ökonomischen Rahmenbedingungen Krisensymptome, die ein Gegensteuern des Managements erforderlich machen. Für eine erfolgreiche Restrukturierung ist in den meisten Fällen die Zuführung neuen Kapitals erforderlich, da die bisherige Eigenkapitalreserve in der Regel aufgezehrt ist bzw. die Liquidität nicht ausreicht, um Maßnahmen zur Krisenbekämpfung durchzuführen. So zeigt eine weitere Untersuchung, dass 65% der Unternehmen, die den Turnaround geschafft haben, neues Kapital zugeführt wurde. Angesichts der Tatsache, dass diese Unternehmen in einer umfassenden Restrukturierung steckten, stellt sich eine entscheidende Frage: Wie kann dieses Kapital beschafft werden?

Bei den in Deutschland üblichen Finanzierungsmöglichkeiten erfolgte eine Finanzierung in einer Krisensituation in der Vergangenheit nahezu ausschließlich durch die Hausbanken der betroffenen Unternehmen. Es ist aber festzustellen, dass das Kreditvolumen an Unternehmen seit 2001 um 6,5% zurückgegangen ist. Man kann davon ausgehen, dass Krisenunternehmen von diesem Trend überproportional betroffen sind. Die Bereitschaft der „klassischen" Geschäftbanken zur Finanzierung von Krisenunternehmen lässt insbesondere wegen der risikobezogenen Eigenkapitalhinterlegung im Rahmen der Vorschläge von Basel II und des Ertragsdrucks der Banken immer mehr nach. In der Konsequenz sind die Unternehmen gezwungen, alternative Finanzierungsformen und -quellen zu suchen.

Eine Möglichkeit dazu bieten die Private-Equity- und Hedge-Fonds-Gesellschaften, die stark in den deutschen Markt drängen und sich sowohl am Eigenkapital als auch am Fremdkapital von Unternehmen beteiligen. Als prominente Beispiele seien hier auf der Eigenkapitalseite die Investments von KKR in Auto-Teile Unger oder der Texas Pacific Group bei Friedrich Grohe genannt, auf der Fremdkapitalseite sind die Investments von Goldman Sachs bei Ihr Platz oder von LoneStar bei dem Problemkreditportfolio der Dresdner Bank anzuführen. Auch im Fall der Restrukturierung des angeschlagenen KarstadtQuelle-Konzerns, die 2004/2005 Schlagzeilen machte, sind angelsächsische Private-Equity- und Hedge-Fonds-Gesellschaften aktiv.

Auf Grund der Risikoposition des Investments in Krisenunternehmen erwarten Investoren, die in derart angespannten Situationen neu in das Unternehmen investieren, aber eine Rendite, die die betroffenen Unternehmen nur in Ausnahmefällen als Erträge bzw. Zinsen erwirtschaften können. Unternehmenskredite, die in Krisensituation deutlich niedriger als mit der Rating-Klasse BB einzustufen sind, liegen aktuell deutlich über einem Zinssatz von 8%, die Renditeerwartungen von Private-Equity-Gesellschaften bewegen sich meist oberhalb einer Basis von 15 bis 20% (siehe Abbildung 1). Unternehmen sind daher in diesem Umfeld verstärkt darauf angewiesen, dass Rendite für die Investoren auch in Form einer Wertsteigerung des Unternehmens generiert wird.


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