Bodenstab Dramen der Verlorenheit: Mutter-Tochter-Beziehungen in der Shoah

Zur Rezeption und zur narrativen Gestalt traumatischer Erfahrungen in Videozeugnissen
1. Auflage 2015
ISBN: 978-3-647-45132-9
Verlag: Vandenhoeck & Ruprecht
Format: PDF
Kopierschutz: 0 - No protection

Zur Rezeption und zur narrativen Gestalt traumatischer Erfahrungen in Videozeugnissen

E-Book, Deutsch, Band Band 019, 274 Seiten

Reihe: Schriften des Sigmund-Freud-Instituts. Reihe 2: Psychoanalyse im interdisziplinären Dialog

ISBN: 978-3-647-45132-9
Verlag: Vandenhoeck & Ruprecht
Format: PDF
Kopierschutz: 0 - No protection



In diesem Buch geht es um Mutter-Tochter-Beziehungen während der Shoah und die horrenden Verlusterfahrungen, die diese Frauen überlebt haben. Es zeigt sich die Gestalt, in der sie das Verlorene in ihrem Gedächtnis präsent halten und in ihren erzählenden Erinnerungen auftauchen lassen. So gerät neben der realen Beziehung und ihrer Zerstörung durch Mord an Kindern und Müttern das komplexe Geflecht emotionaler Bindungen in den Blick, die an der Gestalt der Mutter als innerem Objekt anknüpfen. Die Wichtigkeit dieser seelischen Dynamiken und psychischen Strukturen für den Überlebenskampf zeigt sich besonders im Umgang mit traumatischen Erfahrungen. Unter dem Eindruck brutaler Verfolgung können diese verinnerlichten seelischen Strukturen allerdings auch ihren Rückhalt in der äußeren Realität verlieren, so dass die systematische Vernichtung von Bezogenheit zum wesentlichen Aspekt der Shoah wird.

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1;Cover;1
2;Title Page;4
3;Copyright;5
4;Table of Contents;6
5;Body;10
6;Vorwort;10
7;Vorbemerkung;14
7.1;Zur Herkunft und Auswahl der verwendeten Videointerviews;15
7.2;Zum Aufbau der Arbeit;21
7.3;Danksagung;22
8;1 Einleitung: Notstände der Zeugenschaft;24
8.1;1.1 Relativierung der Ich-Instanz;24
8.2;1.2 Traumanarrative als Dialog: Auffächerung der Zeugenschaft;31
8.3;1.3 Durchbrüche zur Zeugenschaft;36
8.4;1.4 Das »extreme Wissen« der Überlebenden –
Exkurs über Soazig Aarons Erzählung
»Klaras Nein«;42
8.5;1.5 Paradoxe Fürsorge – Thematische Annäherung über einen literarischen Text;50
8.6;1.6 Interpretation der Videozeugnisse als »endlose Unterhaltung«;54
9;2 Schlüsselszenen: Die Vernichtung von Bezogenheit;62
9.1;2.1 Einleitende Bemerkungen;62
9.1.1;2.1.1 Über die Ausschnitthaftigkeit meiner Betrachtungen;62
9.1.2;2.1.2 »Der Tod ist ein Meister aus Deutschland«;64
9.2;2.2 Bessie K. wurde ihr Baby bei einer Selektion weggenommen;67
9.2.1;2.1.1 Zwischen Widerstand und Widerspruch – Trauma und Selbsterhalt in Bessie K.s Zeugnis;67
9.2.2;2.2.2 Die Trennung von Bessie K. und ihrem Kind
in der Gegenübertragung;72
9.2.3;2.2.3 Die Ruine einer Dyade, deren Positionen
ein Trauma ausgelöscht hat;75
9.2.4;2.2.4 Konstruktion des historischen Zusammenhangs von Bessie K.s Erfahrung;78
9.3;2.3 Celia K. beobachtete, wie eine Mutter ihr Kind ertränkte;80
9.3.1;2.3.1 Traumanarrativ und Gegenübertragung – Einleitende Bemerkungen zum Zeugnis
von Celia K.;80
9.3.2;2.3.2 Zeugnis einer Kindstötung;89
9.4;2.4 Celia K. und Anita S. wurden von ihren Müttern weggeschickt;103
9.4.1;2.4.1 Paradoxe Mütterlichkeit in der Erfahrung Celia K.s;103
9.4.2;2.4.2 Interpretierender Verstoß 5: Das Verlangen nach der Mutter;108
9.4.3;2.4.3 Paradoxe Mütterlichkeit in der Erfahrung von Anita S.;111
9.4.4;2.4.4 Ambivalente Mütterlichkeit: Celia K. als Tochter und Mutter;115
9.5;2.5 Zusammenfassung und Ausblick;120
9.5.1;2.5.1 Zerstörung und Kontinuität der Mutter-Tochter-Beziehung in der Shoah;120
9.5.2;2.5.2 Zur emotionalen Realität der Mutter-Tochter-Beziehung;122
9.5.3;2.5.3 Das Werkzeug der Interpretin;126
9.6;2.6 Nachtrag: Das Zeugnis von Slawa F., Celia K.s jüngste S;127
10;3 Eine Mutter-Tochter-Beziehung überlebt die Shoah;133
10.1;3.1 Einleitende Bemerkungen;133
10.1.1;3.1.1 Andere Ausgangsvoraussetzungen;133
10.1.2;3.1.2 Das gemeinsame Zeugnis von Rosalie W. und Jolly Z.;135
10.1.3;3.1.3 Bruchorientierte Lektüren – Zur Auswahl der interpretierten Vignetten;139
10.1.4;3.1.4 Verdeckte Affekte;141
10.1.5;3.1.5 Zu Jollys Einzelinterviews T-220 und T-972;145
10.2;3.2 Bruchstelle 1: Ankunft an der Rampe von Auschwitz;149
10.2.1;3.2.1 Die unterschiedlichen Erzählperspektiven
von Mutter und Tochter;149
10.2.2;3.2.2 Die Verschränkung von Trauma und Empathie in der Mutter-Tochter-Dyade;156
10.2.3;3.2.3 Die Mutter in der Mutter (Rosalies gutes Objekt);163
10.2.4;3.2.4 Im toten Winkel – Die Grenzen der Mutter-Tochter-Beziehung;166
10.2.5;3.2.5 Strukturverlust und Strukturbildung;168
10.3;3.3 Bruchstelle 2: Tötung eines Neugeborenen im Frauenaußenlager Eidelstedt;170
10.3.1;3.3.1 »Here you go, little Moses, down the river«;170
10.3.2;3.3.2 Zur historischen und symbolischen Bedeutung der Mordszene;175
10.3.3;3.3.3 Die Bruchstelle als Narbengewebe: Trauma und Verdrängung;180
10.3.4;3.3.4 Zur Bedeutung des Kommandanten (Ein Konstruktionsversuch);186
10.3.5;3.3.5 Abschließende Betrachtung;194
10.4;3.4 Zwischenstück: Die Angst, in Stücke zu gehen;195
10.5;3.5 Bruchstelle 3: Chanukka im Frauenaußenlager Eidelstedt;199
10.5.1;3.5.1 Jolly Z.s »beautiful, beautiful memory« als notwendig;200
10.5.2;3.5.2 Rosalies Erinnerung an Jollys Lied;206
10.5.3;3.5.3 »Ma, humbug. We don’t go home« – Jollys Lied als Selbstgespräch und Abdichtung gegen ihre Todesangst;210
10.5.4;3.5.4 Die fürsorgliche Mutter als Deckerinnerung
der Tochter;214
10.5.5;3.5.5 Rosalies Lied. Oder: Die Milch der Melodie;218
10.6;3.6 Versöhnlicher Abschluss: Ein Napf Suppe in Bergen-Belsen;222
10.6.1;3.6.1 Die zirkuläre Dynamik einer Versorgungseinheit;224
10.6.2;3.6.2 Tot oder lebendig? Psychische Äquivalenz
und die Realität des Gegenübers;229
10.6.3;3.6.3 Die Suppen-Geschichte in Jollys beiden Einzelinterviews;233
10.6.4;3.6.4 Jolly zwischen Abhängigkeit
und Verselbstständigung;238
10.7;3.7 Zusammenfassung;242
11;4 Schlussbetrachtung;249
11.1;4.1 Zur Bedeutung der Mutter-Tochter-Beziehung
im Überlebenskampf;249
11.2;4.2 Die veränderte Muttergestalt;256
11.3;4.3 Dyade und »Dreiheit«;259
12;5 Literatur- und Quellenverzeichnis;267


Bodenstab, Johanna
Johanna Bodenstab (1961–2015) studierte Germanistik und Theaterwissenschaften an der Freien Universität Berlin. Seit 1997 lebte sie als Autorin und Übersetzerin überwiegend in den USA. Sie war Absolventin des 'Psychoanalysis for Scholars' Studienprogramms am Institut der Western New England Psychoanalytic Society in New Haven (Connecticut).



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