E-Book, Deutsch, Band 40, 250 Seiten
Böhm Die Chroniken der Seelenwächter - Band 40: Luft
1. Auflage 2023
ISBN: 978-3-910712-72-0
Verlag: Arkani Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
E-Book, Deutsch, Band 40, 250 Seiten
Reihe: Die Chroniken der Seelenwächter
ISBN: 978-3-910712-72-0
Verlag: Arkani Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Auf in den letzten Kampf. Die Seelenwächter müssen noch mal alles aufbringen, um sich Lilija und auch Jaydee entgegenzustellen, der mehr und mehr zu dem allmächtigen Wesen wird, in das Lilija ihn verwandeln wollte. Aber wird sie auch die Kontrolle über ihn behalten?
Traue mir zu, dass ich stärker bin als das, was in deinem Inneren wütet ... Nie zuvor musste Jess sich derart beweisen. Was sie erwartet, trägt sie weit über ihre eigenen Grenzen hinaus. Verluste. Kämpfe. Tod. Das letzte Abenteuer der Seelenwächter hat begonnen.
Dies ist der 40. Roman aus der Reihe 'Die Chroniken der Seelenwächter'. Das Finale.
Empfohlene Lesereihenfolge:
Bände 1-12 (Staffel 1)
Die Archive der Seelenwächter 1 (Spin-Off)
Bände 13-24 (Staffel 2)
Die Archive der Seelenwächter 2 (Spin-Off)
Bände 25-36 (Staffel 3)
Bände 37-40 (Staffel 4)
Das schwarze Element (die neue Reihe im Seelenwächteruniversum)
Bände 1-7
Nicole Böhm wurde 1974 in Germersheim geboren. Sie reiste mit 20 Jahren nach Phoenix, Arizona, um Zeichen- und Schauspielunterricht am Glendale Community College zu nehmen. Es folgte eine Ausbildung an der American Musical and Dramatic Academy in New York, bei der sie ihre Schauspielkenntnisse vertiefte. Das Gelernte setzt sie heute ein, um ihre Charaktere zu entwickeln. Sie lebte insgesamt drei Jahre in Amerika und bereiste diverse Städte in den USA und Kanada, die nun als Schauplätze ihrer Geschichte dienen.
Autoren/Hrsg.
Weitere Infos & Material
... die Luft beherrscht die Erde. Ein Kreislauf. Für ewig. 1. Kapitel
Der Schicksalsberg. Da vorne irgendwo war er. Akil kämpfte noch ein wenig mit den Nachwirkungen der letzten Welle, die Jaydee vor Kurzem losgeschickt hatte, aber der Druck flaute schon wieder ab. Er konnte frei atmen. Er hoffte, dass zu Hause alles in Ordnung war, denn Zac sollte nun hoffentlich die Feder, den Dolch und das Amulett aus Dänemark gestohlen haben. Wenn alles nach Plan lief – was es ja leider selten tat –, käme Akil nachher zurück, würde den Ring mitbringen und alle Gegenstände vereinen, sodass Jess mit ihrer eigenen Magie alles zusammenfügen konnte. Klang doch eigentlich ganz einfach. Er schnaubte nur und ritt im Schritt weiter auf die Hügelkette zu, die sich vor ihm erhob. Irgendwo da hinten lag auch das lang verschüttete Seelenwächteranwesen, von dem er Jess erzählt hatte. Das war Akils erstes Ziel, um nach dem Ring zu suchen. Er ritt noch bis zum Fuß des Berges und wollte gerade absteigen, als ihn ein Funkspruch erreichte. Das Amulett vibrierte auf Akils Haut. Er hielt an, sprang vom Pferd und klaubte etwas Sand zusammen, um die Verbindung anzunehmen. Es war Kjell. »Hey, alles klar daheim?«, fragte Akil. »Wie man es nimmt. Von Zac hab ich noch nichts gehört, aber diese letzte Welle, die Jaydee losgelassen hat, hat Schaden verursacht.« »Wie meinst du das?« »Es hat einige Seelenwächter ins Koma befördert.« »Bitte was?! Wen?« »Naél, Christin, Haley, Skyler, Josefa, Maggie und noch einige andere.« »Aber …« Akil zog die Augenbrauen zusammen und versuchte, das zu sortieren. »Wir haben versucht, sie zu heilen, doch es ist nichts zu machen. Ihre Körpertemperatur ist stark gefallen, als würden sie in einer Stasis liegen. Die Lebenszeichen sind normal, wir erkennen keine Fremdeinwirkung, keine Verletzungen, nichts.« »Bei Ahriman.« Was sollte das denn jetzt schon wieder? »Die Seelenwächter haben nichts miteinander gemein. Die Elemente sind alle unterschiedlich, genau wie die Familien, aus denen sie stammen. Ich weiß nicht, warum es manche erwischt hat und andere nicht. Mir geht es zum Beispiel sehr gut. Auch Raphael, Ikarius, Nomi – sie sind alle wohlauf.« »Bei mir ist auch alles klar.« Haley und Christin hatten vorher schon über Übelkeit und Kopfschmerzen geklagt, auch Skyler hatte nach der vorletzten Welle von Jaydee zu schaffen gehabt. Akil fuhr sich durchs Gesicht und atmete frustriert ein und aus. »Was soll der Scheiß jetzt?« »Gute Frage. Ich wollte dir nur Bescheid geben. Ich höre mich jetzt mal wegen Zac und den anderen um, ob da alles klar ist.« »Danke. Wie kommt denn der Pfeifzauber voran?« »Mein letzter Stand war, dass er Fortschritte macht. Joanne hat sogar zwei Sender zusammengebaut oder ist noch dabei und passt gerade die Frequenzen an. Auch das werde ich checken.« »Tu das. Halt mich auf dem Laufenden. Ich bin jetzt am Schicksalsberg und suche nach dem Ring.« »Willst du wirklich niemanden bei dir haben?« »Nein, geht erst mal. Danke.« Akil hatte lange darüber nachgedacht, aber sich letztlich dazu entschieden, erst mal alleine herzukommen. Es gab noch so viele andere wichtige Dinge zu erledigen. »Bis dann«, sagte Kjell und kappte die Verbindung. Auch Akil richtete sich auf und schaute sich um. Er blickte hinauf zum Himmel und schüttelte den Kopf. »Was machst du nur mit uns, Jaydee?« Natürlich erhielt er keine Antwort, aber sein Handgelenk kribbelte leicht, als wollte es ihm mal wieder sagen, dass es ihm beistand. Akil strich über die Stelle, dann checkte er ein letztes Mal seine Waffen: die beiden Stäbe auf dem Rücken, zwei kleine Messer am Gürtel. Er tätschelte Flosi zum Abschied und lief auf die Bergkette zu. Das Wetter war angenehm mild, die Sonne hatte den Zenit längst überschritten. Akil ging weiter auf den Felsen zu und bemerkte, wie alte Erinnerungen in ihm hochkamen. Vielleicht lag es daran, weil er wusste, dass Moira hier irgendwo hauste; die dritte der Schwestern, die Akils Leben mehr als einmal beeinflusst hatten. Vor über zweitausend Jahren hatte alles angefangen. Da war er auch, wie jetzt, durch eine Wüste gelaufen. Nicht die gleiche natürlich, aber es fühlte sich ähnlich an. Er war mit seinen Freunden Mihra und Azam unterwegs gewesen, auf der Suche nach einer Lösung gegen einen Fluch, der seinen besten Freund das Leben kosten sollte, falls Akil sich etwas wünschte. Die Münzen. Der Dämon Agash. Wie lange war das alles her? Akil hatte unlängst Jess und Jaydee davon erzählt und sie als erste Menschen überhaupt in seine Vergangenheit eingeweiht. Akil hatte zuvor nie jemandem von dieser Zeit berichtet, es immer tief in seiner Seele gehalten, nun kochte das aus irgendeinem Grund wieder in ihm hoch. Er schaute hinüber zu dem Berg, in dem Moira vielleicht hauste. Akil wusste nicht genau, wo das Spinnenwesen sich aufhielt. Er dachte auch an die Geschichte, die Mihra ihm damals erzählt hatte. Von Ananka, der Heilerin, Tyche, der Quelle, und Moira, der Spinne. Drei Schwestern, die sich selbst verflucht hatten, weil sie um den Thron ihres Vaters gekämpft und sich, getrieben von Eifersucht, gegenseitig das Leben zur Hölle gemacht hatten. Moira war das Opfer gewesen, sie hatte alle Macht des Königs geerbt. Ananka war daraufhin so bitter geworden, dass sie alles daransetzte, das geradezubiegen. Akil hatte viel gelitten durch sie, auch Tyche hatte sein Leben auf den Kopf gestellt. Nachdem sie ihm mit dem Fluch geholfen hatte, war Akil auf einmal allein gewesen. Mihra war gestorben, Azam hatte sich nicht mehr an ihn erinnert. Diese Wochen waren die schlimmsten für Akil gewesen. Alleingelassen, hungrig, verstoßen, verletzt. Er wäre gestorben, hätte Safraz ihn nicht gefunden und Callie ihn nicht geheilt. Akil fasste sich ans Herz und ließ bewusst diese Erinnerungen nach oben kommen, denn diese Zeit hatte ihn tief geprägt. Der Dämon Agash war ein Teil von ihm gewesen. Akil trug ein Stück Dunkelheit in sich, mit dem er sogar den Parsumi diesen letzten Funken Magie gegeben hatte, die sie brauchten, um zwischen den Welten zu reisen. Zweitausend Jahre. So viel Zeit. So viel Leben. Sie kamen und sie gingen und sie wurden ein Teil von Akils Leben. Er hatte viele wundervolle Zeiten erlebt und viele schreckliche. Er hatte Seelenwächter in sein Leben gelassen und sie verabschiedet. Akil dachte selten an die zurück, die vor Will und Anna da gewesen waren. Nicht weil er sie nicht schätzte oder ehren wollte, sondern weil sie weg waren und er nicht in der Vergangenheit lebte. Sie hatten ihren Frieden gefunden – hoffte er zumindest. Es war ein Teil des Kreislaufs, dass Seelen kamen und gingen. Seine jetzige Familie brauchte seine Kraft und seine Liebe, und die verteilte er von Herzen gerne. Der Felsen verengte sich vor ihm, ließ aber einen kleinen Weg frei, durch den Akil laufen konnte. Die Luft wurde merklich kühler, ein Gefühl der Bedrohung lag in ihr. Akil spürte die Magie und die Macht, die dort im Berg hausten. Er spürte Moira. Akil konnte sie nach wie vor nicht einschätzen oder wissen, auf welcher Seite sie stand. Emma hatte die Theorie aufgestellt, dass sie ihnen helfen wollte, weil so viele am Ende hilfreiche Zufälle zusammengekommen waren, aber darauf wollte Akil sich nicht verlassen. Bei den Schwestern musste man mit allem rechnen. Er folgte dem Weg weiter und strebte in Richtung des Anwesens. Akil blickte sich zu allen Seiten um und hielt die Sinne gespannt, er hatte das Gefühl, beobachtet zu werden. Er spähte nach oben auf die Felsen, die sehr gut für einen Hinterhalt geeignet waren, legte eine Hand auf ein Messer und ging weiter. Seine Brust wurde enger, aber er hielt an seinem Plan fest und folgte weiter dem Weg, der ihn jetzt nach oben führte. Akil kletterte ein Stück, bis er auf dem Hügel stand. Von dort aus konnte er sich einen besseren Überblick verschaffen. Wobei nicht viel zu sehen war. Vor ihm lag der See, daneben eine freie Fläche aus Sand, Kies und ein paar verdorrten Büschen. Keine Menschenseele. Dennoch wurde Akil das Gefühl nicht los, dass er nicht mehr alleine war. Er machte sich auf der anderen Seite an den Abstieg und horchte, ob er schon etwas von dem Seelenwächteranwesen fühlen konnte. Der Boden vibrierte sanft unter seinen Füßen, je näher er sich darauf zubewegte. Nach außen hin mochten keine Spuren mehr sichtbar sein, aber die Erde vergaß nie. Überall, wo einst ein Anwesen gestanden hatte, blieb eine Signatur übrig. Eine Energie, die rein und alt war und die Akil durch Mark und Bein fuhr. Besonders wenn die Anwesen vor so langer Zeit vernichtet worden waren, staute sich viel an; als würde es unterirdisch weiterbrodeln, weil es die Kraft der vier Elemente festhalten musste. Er kam näher zum See, der einige Kilometer breit und lang war. Wenn er ihn umrunden wollte, bräuchte er sicherlich einen halben Tag. Die alte Kraft des Anwesens trat nun stärker hervor, Akil versuchte sich vorzustellen, wie es vor einigen Tausend Jahren hier ausgesehen hatte. Der Berg wäre der gleiche gewesen, die Luft vermutlich reiner, die Landschaft möglicherweise grüner. Akil hatte zwar viele Epochen gesehen, aber manchmal kam es ihm wie ein einziger Brei aus Erinnerungen vor, die er nicht mehr genau auseinanderhalten konnte. All die Jahre, die an ihm vorübergezogen waren; all die vielen Seelen, die er kennen- und lieben gelernt hatte. Er schloss die Augen und legte eine Hand auf sein Herz. Obwohl er keine Zeit...