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Böhm | Emmi & Einschwein 5. Ein Fall für Sherlock Horn! | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, Band 5, 208 Seiten

Reihe: Emmi & Einschwein

Böhm Emmi & Einschwein 5. Ein Fall für Sherlock Horn!


1. Auflage 2020
ISBN: 978-3-96052-169-3
Verlag: Verlag Friedrich Oetinger GmbH
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

E-Book, Deutsch, Band 5, 208 Seiten

Reihe: Emmi & Einschwein

ISBN: 978-3-96052-169-3
Verlag: Verlag Friedrich Oetinger GmbH
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Detektiv mit Herz und Horn: Ein klarer Fall für Emmi und Einschwein! In Wichtelstadt treibt ein Dieb sein Unwesen. Er klaut die teuren Straßenlaternen, dank derer die fliegenden Fabelwesen nachts etwas sehen können. Papas Drache hat sogar einen Unfall in der plötzlichen Dunkelheit. Mama Brix soll den Fall lösen, schließlich ist sie Polizistin. Allerdings futtert Einschwein den einzigen Beweis auf: Ein Küchlein! Emmi ist stinksauer. Aber vielleicht können die beiden Mama doch noch helfen, den Dieb zu finden.

Anna Böhm ist 1975 in Berlin geboren. Sie hat am Theater gearbeitet, Drehbuch studiert und zahlreiche Hörspiele und Kinderbücher geschrieben, unter anderem die 'Emmi & Einschwein'-Reihe bei Oetinger.
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Ein freies Kapitel


Emmi und Einschwein saßen auf dem Rücken von Papas großem Drachen und ließen sich durch die Lüfte tragen. Warmer Frühlingswind wehte ihnen um Nase und Rüssel. Die Sonne machte sich gerade daran unterzugehen und tauchte Wichtelstadt in rosa Abendlicht. Weiter hinten zogen Schäfchenwolken vorbei, und die wurden auch ganz rosa von diesem abendlichen Leuchten.

Einschwein lehnte sich an Emmis Bauch. »Das ist die feinste Wonne«, sagte das Schwein zufrieden. »So sieht sie aus, die Freiheit.«

Emmi legte die Arme um ihr Fabelwesen. »Die Freiheit von Leuten, die Ferien haben«, sagte sie.

Immerhin begannen morgen die Frühlingsferien. Zwei ganze Wochen! Nun waren sie auf dem Weg in die Pizzeria von Luigi, um für die ganze Familie Pizza zu holen. Das war am ersten Ferienabend nämlich genau das Richtige.

»Jetzt seid ihr so frei wie Schäfchenwolken«, stimmte Drache Henk zu.

Einschwein schnaufte durch seinen Rüssel. »Wir sind sogar so frei wie die Schäfchenwolken und die Sonne zusammen. Emmilein ist nämlich meine Sonne.«

»Und du bist meine kleine Schäfchenwolke«, sagte Emmi und pikte Einschwein in den Bauch, und da kicherten sie beide.

Der große blaue Drache drehte seinen Kopf zu ihnen herum. »Bin ich auch deine kleine Schäfchenwolke?«

Emmi tätschelte die warme Haut des großen Drachen. »Von einem Schäfchen kann bei dir keine Rede sein.«

Der Drache grummelte vor sich hin, weil er eben doch eine Schäfchenwolke sein wollte.

»Dafür bist du immer frei. Weil du fliegen kannst«, sagte Emmi.

»Fliegen ist das Beste. Über den Wolken ist die Freiheit grenzenlos«, sagte der blaue Drache. »Ich weiß gar nicht, wie ihr das aushaltet, ihr Nichtflieger und Rumlaufer. Dann wollen wir sie mal genießen, unsere Freiheit! Alle Mann festhalten!«

Blaue Drachlinger sind hervorragende Flieger, und so legte Henk ein paar Saltos hin und dann natürlich noch einige Doppelhexer, weil er sich diese Drehungen selbst ausgedacht hatte. Dabei zischte er nur knapp an einem Wiesendrachen vorbei. Emmi kreischte, aber beide Drachen lachten. Wiesendrachen sind sehr freundlich, und sie sind die häufigste Drachenart in Wichtelstadt.

Mittlerweile war die Sonne untergegangen, und der Himmel wurde dunkel.

Und genau da war es so weit! Unter ihnen leuchteten die ersten Fluglichter auf. Falls ihr irgendwann mal in Wichtelstadt seid, und ihr habt die Möglichkeit, auf einem Fabelwesen zu fliegen, dann solltet ihr diesen Moment auswählen. Es ist nämlich der herrlichste Moment des Tages.

In Wichtelstadt gibt es normale Straßenlaternen, wie es sie bei uns auch gibt. Diese Laternen leuchten in der Nacht für die Menschen und für alle Fabelwesen, die nicht fliegen können. Aber was braucht man in Wichtelstadt noch? Na klar! Licht für die fliegenden Fabelwesen. Damit Drachen und Vögel, Feen und Elfen und all die anderen geflügelten Wesen nachts nicht zusammenstoßen.

Diese Fluglichter waren so groß wie Fußbälle. Am Tage lagen sie oben auf den Straßenlaternen, in Körben, die extra für die Fluglichter angebracht worden waren. Sobald die Sonne unterging, flackerten sie auf und leuchteten hell und bunt in allen Farben. Dann schwebten sie nach oben in die Lüfte.

Staunend sahen Emmi und Einschwein zu, wie sich der Himmel von Wichtelstadt mit den Fluglichtern füllte. Langsam und anmutig schwebten sie hoch und blieben über den Dächern von allein hängen, als ob ein unsichtbares Band sie festhielte. Eigentlich sah es aus wie ein leuchtender Stadtplan. Dank der Fluglichter und ihrer verschiedenen Farben wusste jedes fliegende Fabelwesen, wo die Straßen waren.

Henk musste im Dunkeln zwar etwas langsamer fliegen, aber es war ein ordentlicher Spaß, zwischen den Fluglichtern herumzuschwirren.

Als Einschwein die Pizzeria erblickte, knurrte sein Magen so laut, dass Emmi lachen musste. Henk setzte zur Landung an. Gerade da flog eine kleine Blütenfee an ihnen vorbei, einen Strauß mit Maiglöckchen in der Hand. Sie guckte nicht rechts oder links und schon gar nicht nach oben, sondern flog munter vor sich hin, aber dank der Fluglichter konnte Henk die kleine Fee sehen. Er bremste scharf ab und flog nach rechts, um sie nicht zu erschrecken. Die Fee flog weiter und merkte nicht mal, dass sie nur knapp einem Zusammenprall entgangen war.

Henk erhob den Zeigefinger seiner Pranke. »Wenn Drachen unter sich sind, können sie einen ziemlich wilden Flugstil haben. Sind aber andere fliegende Fabelwesen in der Nähe, hat der Drache manierlich und rücksichtsvoll zu fliegen«, erklärte er.

Emmi lächelte und streichelte seinen Hals, denn diesen Satz sagte der Drache ziemlich oft.

»Vor allem auf Feen muss man ordentlich aufpassen. Die träumen nämlich immer«, sagte Henk.

Familie Brix kam gern in die Pizzeria, denn Luigi machte die beste Pizza der Stadt. Aber der Drache musste draußen warten, denn es war sehr fein bei Luigi, und Henk riss schon mal aus Versehen ein Tischtuch zu Boden. Oder auch einen ganzen Tisch.

Luigi und sein Fabelwesen, der Benimm-Storch Lollo, trugen schwarze Fliegen um die Hälse. Emmi hatte ein wenig Angst vor Lollo. Benimm-Störche sind etwas größer als normale Störche und haben ebenfalls schwarz-weißes Gefieder. Sie sind sehr hilfsbereit, und Lollo trug oft Pizza zu den Tischen oder suchte ein verschwundenes Portemonnaie. Allerdings achten Benimm-Störche auch auf gutes Benehmen und erwarten, dass sich alle so ordentlich verhalten wie sie selbst.

Emmi bestellte sieben Pizzen, drei davon für Henk, und dann setzten sie sich an einen Tisch und warteten. Also, Emmi wartete Tisch. Einschwein entdeckte dem Tisch einen kleinen Kobold. Sofort begannen Schwein und Kobold ein heiteres Fangenspiel. Dabei kitzelte Einschwein eine Dame am Bein, die daraufhin erschrocken aufsprang – und ihre Spaghetti zu Boden riss.

»Einschwein, nein!«, rief Emmi entsetzt.

Benimm-Storch Lollo wirkte ein bisschen verärgert, und er entschuldigte sich bei der Dame. Einschwein wollte sich auch entschuldigen und zauberte neue Spaghetti. Mit seinem Horn konnte es nämlich Essen zaubern und diese Fähigkeit nannte sich Kulinarische Magie. Das Schwein gab sich ordentlich Mühe, aber Emmi sah gleich, dass Lollo nicht zufrieden war. »Hier wird nur gegessen, was aus unserer Küche kommt«, sagte der Storch, und sein Schnabel klapperte streng. Er zeigte auf ein Schild an der Wand.

Lollo holte Putzzeug, um die Reste der Nudeln vom Boden wegzuräumen. Aber schon war Einschwein dabei, die Spaghetti vom Boden aufzuschlabbern, denn wie es sich für ein Schwein gehörte, liebte es Essensreste.

Nun kam auch Luigi aus der Küche angelaufen. Er und sein Storch riefen gleichzeitig: »Nein!«, und zeigten auf ein weiteres Schild an der Wand.

»Was machst du denn?«, fragte der Benimm-Storch. »In einem Restaurant isst man nicht vom Boden. Niemals.«

Einschwein wollte wissen, warum man das wohl nicht tat.

»Das macht man eben nicht. Nur Ferkel essen vom Boden«, sagte Lollo mit seiner knarzigen Storchen-Stimme.

Oh, oh, das hätte er lieber nicht sagen sollen! Erschrocken sah Emmi zu ihrem Fabelschwein. Wenn man Schweinewörter benutzte, um schlechte Dinge zu sagen, ging Einschwein das mächtig gegen den Strich. Es gab viele schlechte Schweinewörter: . Und Einschwein wurde richtig aufgebracht, wenn jemand sie benutzte.

»Wenn ich ein Ferkel bin, dann bist du ein … ein klappriger Klapperstorch!«

»Was?«, fragte Lollo und verzog sein Gesicht. »Hör mal, du ungezogenes Ferkel!«

»Du piepspupsiger Piepmatz!«, sagte Einschwein.

Nun reichte es Lollo. Er zeigte auf ein weiteres Schild.

Mit seinem Schnabel packte er Einschwein am Schlafittchen und trug es vor die Tür. »Wer sich nicht benehmen kann, wartet draußen«, sagte er.

»Lass Einschwein los!«, rief Emmi.

»Lollo, lass mich runter!«, rief Einschwein. »Du flatterhaftes Federvieh!«

Luigi lief hinter Lollo her und sagte, dass sein Storch ganz recht hätte.

Als sich die Tür öffnete und Einschwein rausgetragen wurde und Emmi hinterherrannte, sah Henk erschrocken auf. Er hatte ein Nickerchen gehalten, und nun runzelte er seine große Drachenstirn. »Was ist denn hier los?«, fragte er.

»Das Schwein weiß sich nicht zu benehmen«, sagte Lollo.

»Und die Pizza?«, fragte Henk erschrocken.

»Gibt es heute für euch nicht. Bedank dich bei dem kleinen Ferkel hier«, sagte Lollo, noch immer ärgerlich.

Dann gingen die beiden zurück in ihr Restaurant.

Also, das war ja ein schöner Ferienanfang! Emmi ärgerte sich über Luigi und Lollo, weil sie so streng gewesen waren. Aber sie ärgerte sich auch über ihr Fabelwesen. »Kannst du dich nie an Regeln halten?«, schimpfte sie und schob das Schwein auf den Drachenrücken.

»Ich versuche es ja, Emmilein«, sagte Einschwein.

Auf dem Rückweg, ungefähr über dem Fabel-Park, merkte Emmi, dass es sehr dunkel war am Abendhimmel. Irgendwie dunkel. Sie blickte sich um.

»Irgendwas ist heute komisch«, brummte nun auch der große Drache. Er wurde langsamer. »Ist so dunkel.«

»Finde ich auch«, stimmte Emmi zu.

»Vielleicht kommt euch das nur so vor, weil ihr Hunger habt«, schlug Einschwein vor.

»Nee«, sagte Henk. »Ich hab immer Hunger. Aber es ist nicht immer so dunkel.«

Wusch! Etwas sauste direkt an Emmis Nasenspitze vorbei. Einschwein zuckte so erschrocken nach hinten, dass es mit seinem Horn an ihre Nase stieß. Sie hörte einen Aufprall, der so klang, als wäre ein Vogel gegen eine Tür geknallt. Vor ihr auf dem Drachenrücken entdeckte sie eine kleine grüne Fee. Sie fluchte und schimpfte...


Böhm, Anna
Anna Böhm ist 1975 in Berlin geboren. Sie hat am Theater gearbeitet, Drehbuch studiert und zahlreiche Hörspiele und Kinderbücher geschrieben, unter anderem die „Emmi & Einschwein“-Reihe bei Oetinger.

Anna Böhm ist in Berlin geboren, wo sie noch immer mit ihrer Familie lebt. Sie war am Theater tätig, studierte Drehbuch und arbeitet seither als Autorin. Für Deutschlandradio Kultur hat sie zahlreiche Hörspiele und Kindergeschichten geschrieben. Als Fabelwesen hätte sie gern einen Drachen, der ihr beim Schreiben hilft und gleichzeitig einen tollen Fußwärmer abgibt.

Susanne Göhlich, geboren 1972 in Jena, begann neben ihrem Studium der Kunstgeschichte in Leipzig zu zeichnen. Dabei ist sie dann auch geblieben. Sie arbeitet für verschiedene Kinder - und Schulbuchverlage, gestaltet Plakate und illustriert für Magazine. Susanne Göhlich lebt mit ihrer Familie in Leipzig.



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