Bohnet | Das Strandcafé an der Riviera | E-Book | sack.de
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E-Book, Deutsch, 400 Seiten

Bohnet Das Strandcafé an der Riviera

Roman
1. Auflage 2018
ISBN: 978-3-95576-807-2
Verlag: MIRA Taschenbuch
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

Roman

E-Book, Deutsch, 400 Seiten

ISBN: 978-3-95576-807-2
Verlag: MIRA Taschenbuch
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Die junge Engländerin Rosie macht das Beste aus einer gescheiterten Beziehung. Sie startet in ein neues Leben und eröffnet ein Café in Südfrankreich. Doch als der gefeierte Sternekoch Sebastian mit seinem Lokal nebenan einzieht, droht ihr großer Traum zu platzen. Aber so schnell gibt Rosie nicht klein bei. Auf keinen Fall wird sie sich von Sebastians verführerisch duftenden Croissants beeindrucken lassen, geschweige denn von seinem verschmitzten Lächeln. Oder etwa doch?



Die gebürtige Engländerin Jennifer Bohnet lebt seit einigen Jahren auf dem Land in der Bretagne, gemeinsam mit ihrem Mann und unzähligen Tieren. Ihre neue Heimat Frankreich hat sie zu ihrem Roman »Das Strandcafé an der Riviera« inspiriert.

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1. Kapitel

»Bonne chance.« Der Notar zählte den Stapel Euroscheine durch, den Rosie ihm gegeben hatte, bevor er ihr über den Tisch hinweg einen Schlüsselbund zuschob. »Das Café Fleur gehört jetzt Ihnen.«

Fünf Minuten später ließ Rosie die Schlüssel in den Händen klappern, während sie glücklich an den alten Deichanlagen am Mittelmeer entlangging. Vor ihr lagen der Strand und das Café Fleur. Es war der erste Tag ihres neuen Lebens, und das fühlte sich fantastisch an. Es schien zwar eine Ewigkeit gedauert zu haben, aber jetzt wurde zumindest einer der beiden großen Träume ihres Lebens wahr.

Schon seit einigen Jahren träumte sie davon, erfolgreich ein eigenes Café zu führen. Ihr anderer Traum, mit dreißig verheiratet zu sein und eine Familie zu haben, war daran gescheitert, dass sie anscheinend keine langfristige Beziehung zu einem Mann aufbauen konnte.

Als sie nach einem rotweingetränkten dreißigsten Geburtstag schlimm verkatert aufgewacht war, hatte sie gedanklich den Schlussstrich gezogen. Das Leben zog an ihr vorbei, und wenn sie es schon nicht schaffte, ihren Mister Right zu treffen und zu heiraten, dann würde sie zumindest versuchen, ihr eigenes Café zu bekommen.

Traumziel Nummer eins hatte seitdem darin bestanden, genug Geld anzusparen, um ihr eigenes Strandcafé in Südfrankreich zu eröffnen.

Jetzt, kurz vor ihrem fünfunddreißigsten Geburtstag, war die Erfüllung dieses Traums zum Greifen nah.

Sie blickte über die Bucht zu den Booten, die auf die Hafeneinfahrt zusteuerten. Ihr Lächeln erstarb beim Anblick der Yacht, die unter englischer Flagge allen anderen vorausfuhr. »A Sure Thing« hieß die Yacht, auf der sie die letzten Jahre als Küchenchefin gearbeitet und jeden Cent für ihre finanzielle Unabhängigkeit gespart hatte. Und genau diese Yacht kehrte gerade in den Hafen zurück.

Ob der Skipper Antoine ihr mittlerweile verziehen hatte, dass sie ihn im Stich gelassen hatte? Als sie ihm von ihren Plänen erzählt hatte, war er alles andere als glücklich darüber gewesen.

»Sacre bleu, Rosie! Charlie wird außer sich sein, wenn er herausfindet, dass du gegangen bist! Wahrscheinlich bringt er William dazu, mich zu feuern, weil ich dich habe gehen lassen. Bitte, Rosie, nur noch einen Sommer, mir zuliebe. Okay?«

»Nein, auf keinen Fall.« Rosie hatte mit den Schultern gezuckt. »Außerdem weiß er bereits, dass ich gehe. Aber Antoine: Du darfst Charlie auf keinen Fall verraten, wo mein Restaurant liegt. Verstanden?«

Resigniert hatte Antoine genickt und ihr Glück gewünscht. Ein Mann wie er wusste, wann weiterer Widerstand zwecklos war.

Rosie seufzte. Hoffentlich begriff Charlie, dass sie an einer Beziehung nicht interessiert war, sosehr er sich auch wünschte, die Collegeaffäre von damals neu aufleben zu lassen. Im Moment hatte Rosie genug damit zu tun, das Café Fleur für die Eröffnung vorzubereiten. Da blieb ihr einfach keine Zeit, sich auch noch mit Charlie herumzuschlagen.

Hoffentlich lief die Yacht nur zum Betanken und Auffüllen der Nahrungsvorräte in den Hafen ein und blieb nicht lange. Vielleicht planten sie, nach Korsika weiterzufahren, eine von Charlies Lieblingsinseln. Ja, Korsika wäre gut. Fahr nach Korsika, flehte Rosie in Gedanken.

Je länger sie Charlie verheimlichen konnte, wo ihr Restaurant sich befand, desto besser. Bestimmt würde er ihr eine Szene machen, wenn er begriff, was sie hier tat, und darauf konnte sie gern verzichten. Seine Meinung war ihr mittlerweile zwar egal, aber auf keinen Fall sollte er bei der Eröffnungsparty nächste Woche auftauchen. Er stand definitiv nicht auf der Gästeliste.

Auf dem Parkplatz hinter dem Restaurant wartete ihre beste Freundin Tansy auf sie. Tansy war auf der »A Sure Thing« Stewardess. Ab heute war sie nicht nur Rosies stellvertretende Küchenchefin, sondern auch Kellnerin und leitende Tellerwäscherin in einer Person.

»Und? Hast du den Sprung gewagt und unterschrieben?«

»Ja. Zum Beweis habe ich diese Schlüssel hier.« Rosie musste sich recken, um das Sicherheitsgatter hochzuschieben. Erst dann konnte sie den ersten Schlüssel in ein Schloss ganz oben an der Tür stecken und umdrehen. Mit einem weiteren, altmodischen Schlüssel musste sie ein Schloss auf halber Höhe öffnen, und schließlich musste sie sich hinhocken, um mit einem kleinen goldfarbenen Schlüssel ein Schloss dicht über dem Boden aufzuschließen. Erst dann ließ sich der Türknauf drehen, und sie konnte die Tür öffnen.

»Scheint so, als hätte der Vorbesitzer einen Sicherheitstick gehabt«, stellte sie fest. »Zumindest hoffe ich, dass nicht mehr dahintersteckt.«

Im Inneren des Cafés waren staubige Tische und Stühle ordentlich aufgereiht, an der hinteren Wand lehnten einige Sonnenschirme, und die Gardinen vor den zugesperrten Fenstern waren ausgebleicht. Der riesige Kühlschrank in der Küche wirkte so alt, als würde er schon seit den Fünfzigern dort stehen. Im Vergleich zu diesem Monstrum wirkten die übrigen Küchenutensilien winzig.

Rosie betrachtete die veraltete Einrichtung. Hoffentlich funktionierte hier alles noch. Viel neues Equipment konnte sie sich jetzt auf keinen Fall leisten. Nachdem sie den Notar bezahlt hatte, war ihr Konto geplündert. So schnell wie möglich musste sie das Café eröffnen, damit Geld auf ihr neues Geschäftskonto kam. Sonst geriet sie in finanzielle Schwierigkeiten, noch bevor die Saison überhaupt richtig begann.

»Okay, lass uns die Fensterläden öffnen und loslegen«, beschloss sie.

»Was ist hinter dieser Tür?« Tansy zeigte auf die Tür neben dem Tresen.

»Da führt eine Treppe nach oben zu einem Lagerraum«, antwortete Rosie. »Ehrlich gesagt habe ich mich dort kaum umgesehen. Mich haben vor allem die unteren Räume interessiert. Komm jetzt, lass uns schrubben.« Sie reichte Tansy ein Paar pinkfarbene Gummihandschuhe und zog sich selbst welche an.

Während Tansy sich über die Küche hermachte, kümmerte Rosie sich um den Gästebereich. Sie schob die Riegel an der Eingangstür zurück, trat auf die Terrasse hinaus und öffnete die blauen Fensterläden, von denen die Farbe abblätterte.

Einen Moment lang stellte sie sich das Café mit Kundschaft vor. Mit ihren Gästen. Dass auch hier draußen auf der Terrasse Speisen serviert wurden, war ihr sehr wichtig. Die Menschen liebten es, im Freien zu essen. »Pieds en mer«, so nannten es die Franzosen. Mit den Füßen im Meer.

Das trifft es perfekt, dachte Rosie und blickte sich um. An den Oleanderbüschen zeigten sich bereits Knospen, und dahinter sah sie Segelyachten auf dem Meer. Die Wellen glitzerten. Am Strand sammelten eine Frau und ein junges Mädchen Muscheln.

Die Loggia, die über die gesamte Breite des Restaurants reichte, wurde von baumdicken Weinranken gesäumt, und den Zugang der Terrasse zum Strand rahmten zwei große, duftende Eukalyptusbäume ein.

Rosie seufzte. Dies war wirklich ein fantastischer Ort, um sich ihren Traum zu erfüllen. Es musste einfach ein Erfolg werden. Nicht nur, weil es ihre letzte Chance war, sich selbst etwas aufzubauen. Die nicht zu vernachlässigende Tatsache lautete: Wenn dieses Café scheiterte, war sie bankrott.

Sie atmete tief durch. Scheitern kam nicht infrage.

Das Strandhotel nebenan bekam auch gerade seinen Frühjahrsputz. Zahllose Handwerker mit Leitern, Farbe und neuen Geräten schwärmten um das Hotel herum. Voller Neid sah Rosie, wie drei Männer gerade einen großen Gasherd durch einen schmalen Seiteneingang in das Gebäude bugsierten. Für einen Gasherd dieser Marke würde sie vieles geben. Zu schade, dass ihre Finanzen das im Moment nicht zuließen.

Was könnte sie aus dem Café machen, wenn ihr ein unbegrenztes Budget zur Verfügung stehen würde? Neue Tische und Stühle. Drinnen würde sie diese bequemen Pariser Bistrostühle aufstellen und draußen Teakmöbel. Die Küche würde sie komplett modernisieren. Sie würde neues Geschirr und Besteck anschaffen, hübsche Tischdecken kaufen, und statt der Seidenblumen, die sie jetzt nutzen musste, würde ein Florist jeden Tag frische Blumengestecke bringen. An die Wände würde sie Originale hängen.

Aber selbst mit ihrem beschränkten Budget brauchte sie auf Originalbilder nicht zu verzichten. Ein Bekannter von Tansy wollte ein paar Landschaftsbilder mit Motiven der Umgebung aufhängen, um sie vielleicht zu verkaufen. Mit etwas Glück würden alle paar Wochen neue Bilder im Café hängen.

Auf einem der Felsen am Wasser saß ein Mann und hob grüßend die Hand.

Rosie konnte nur hoffen, dass dieser Platz so dicht vor dem Café nicht sein Stammplatz war. Mit seinen nackten Füßen, dem zerzausten, sonnengebleichten Haar, den abgeschnittenen Jeans und dem pinkfarbenen T-Shirt, auf dem noch ganz blass der Aufdruck »Mustique« zu lesen war, passte er nicht in das Bild, das Rosie sich von den Gästen ihres Cafés machte. Außerdem befürchtete sie, dass der Mann sich dort mit ebenso zerlumpten Kumpeln traf, die ihr die Kundschaft vergraulten.

Aus Höflichkeit hob sie kurz die Hand, vermied dabei jedoch jeden Blickkontakt. Hoffentlich begriff er, dass sie nicht mit ihm reden wollte.

Leider begriff er das nicht.

»Hi, ich bin Sebastian. Die meisten nennen mich Seb.« Er kam auf Rosie zu und streckte die Hand aus.

An seinem Handgelenk hingen lederne Freundschaftsbänder.

Zögernd schüttelte Rosie ihm die Hand. Sie wollte nicht unhöflich erscheinen, aber auf keinen Fall sollte er sich ermutigt fühlen, sich länger als nötig hier aufzuhalten. »Ich bin Rosie.«

»Macht das Café bald...



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