E-Book, Deutsch, 314 Seiten, Format (B × H): 148 mm x 225 mm
Reihe: Kultur und soziale Praxis
Bose Klinisch rein
1. Auflage 2017
ISBN: 978-3-8394-3811-4
Verlag: transcript
Format: PDF
Kopierschutz: 1 - PDF Watermark
Zum Verhältnis von Sauberkeit, Macht und Arbeit im Krankenhaus
E-Book, Deutsch, 314 Seiten, Format (B × H): 148 mm x 225 mm
Reihe: Kultur und soziale Praxis
ISBN: 978-3-8394-3811-4
Verlag: transcript
Format: PDF
Kopierschutz: 1 - PDF Watermark
. mit Käthe von Bose
1. Warum ein Buch zu diesem Thema?
Saubermachen ist eine Tätigkeit, die wir alle aus dem Alltag kennen. Doch ist den meisten von uns nicht bewusst, wie sehr diese Praxis soziale Gefüge prägt. An Reinigen und Sauberkeit heften sich nach wie vor eine ganze Reihe von Zuschreibungen – in Bezug auf Geschlecht, aber auch auf Klasse und ›race‹. Mein Buch geht diesem Thema erstmals am Beispiel des Krankenhauses nach: dem wohl prototypischen Ort für Hygiene, an dem fast alle auf die eine oder andere Art damit zu tun haben.
2. Welche neuen Perspektiven eröffnet Ihr Buch?
Dass es in Krankenhäusern sauber sein sollte, ist so klar wie banal. Mein geschlechterkritischer ethnografischer Ansatz wirft einen anderen Blick auf das Thema: Was passiert in sozialer Hinsicht, wenn es im Krankenhaus um Reinheit geht? Ich zeige, dass Sauberkeit häufig Gegenstand der Aushandlung von Status und Hierarchie ist – zum Beispiel, wenn Vorgesetzte ermahnt werden, sauberer zu arbeiten, oder wenn Reinigungskräfte Debatten über Hygienemängel nutzen, um die Relevanz ihrer Arbeit sichtbar zu machen.
3. Welche Bedeutung kommt dem Thema in den aktuellen Forschungsdebatten zu?
Das Buch schließt an viele aktuelle Debatten an und zeigt vor allem neue Verbindungen auf. So lassen sich mediale Diskussionen über ›Krankenhausinfektionen‹ kaum von dem historisch umkämpften Wissen über Hygiene und den sozialen Grenzziehungen trennen, die sich an die Differenz sauber/schmutzig heften. Und: Gute Care-Arbeit ist nicht nur von den Arbeitsbedingungen abhängig, sondern auch von der sozialen Bewertung von Tätigkeiten sowie der Frage, was in unserer Gesellschaft überhaupt als Arbeit gilt.
4. Mit wem würden Sie Ihr Buch am liebsten diskutieren?
Zum einen natürlich mit Kolleg_innen aus den Gender Studies und aus qualitativ und ethnografisch forschenden Fachkontexten. Ganz besonders gerne aber auch mit Akteur_innen in Medizin, Pflege und Reinigung.
5. Ihr Buch in einem Satz:
Bei Reinigungsarbeiten geraten Differenzsetzungen, Hierarchien und Handlungsmacht in Bewegung.