Bradford | Bodyguard - Im Fadenkreuz | E-Book | www.sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, Band 4, 480 Seiten

Reihe: Die Bodyguard-Reihe

Bradford Bodyguard - Im Fadenkreuz


1. Auflage 2016
ISBN: 978-3-641-18721-7
Verlag: cbt
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

E-Book, Deutsch, Band 4, 480 Seiten

Reihe: Die Bodyguard-Reihe

ISBN: 978-3-641-18721-7
Verlag: cbt
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Connors beste Freundin und ihr gefährlichster Einsatz

Ash, ein weltweit begehrter Teenie- Star, will gerade zu seiner großen USA-Tournee aufbrechen. Da erhält er einen Drohbrief. Der geheimnisvolle Absender droht Ash mit dem Tod, wenn er die Tournee wirklich antritt. Aber Ashs Manager denkt nicht im Traum daran, vor irgendeinem verrückten Stalker die Waffen zu strecken. Lieber engagiert er die Bodyguard-Organisation. So erhält Connor Reeves' Teamkollegin Charley den Auftrag, Ash zu schützen. Doch als unerwartet ihr Inkognito auffliegt, geht es plötzlich um Leben und Tod …

Erfolgsgarant Chris Bradford liefert mit "Bodyguard" kugelsichere Action kombiniert mit explosiven Showdowns.

Chris Bradford praktiziert als Autor, was er selbst »Method Writing« nennt: Für seine Arbeit an der »Bodyguard«-Serie belegte er einen Kurs als Personenschützer und ließ sich als professioneller Bodyguard ausbilden. Seine Bücher wurden in über 25 Sprachen übersetzt und erhielten mehr als 35 Jugendbuchpreise und -nominierungen. Chris Bradford lebt mit seinen beiden Söhnen in England.

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KAPITEL 1

Vier Jahre danach

Charley blickte zu der dünnen Horizontlinie hinaus, die das Meer vom Himmel trennte. In der heißen Sonne wartete sie auf das charakteristische Kräuseln, das allmählich zu einer perfekten Welle anschwellen würde – zu einer Welle, auf der man surfen konnte. Doch während der Ozean sanft gegen ihr Surfboard plätscherte, lief Charley ein unbehaglicher Schauder über den Rücken.

Instinktiv blickte sie sich um, sah aber nur die Köpfe ein paar anderer Surfer, die im Wasser auf und ab schaukelten und auf eine wenigstens halbwegs ordentliche Welle warteten. Charley schüttelte das düstere Gefühl ab und konzentrierte sich wieder auf den Horizont. Diesen herrlichen Tag wollte sie sich nicht von alten Erinnerungen verderben lassen.

Sie surfte, um zu vergessen.

Hier draußen auf dem Meer verschwand der Rest der Welt. Hier gab es nur noch sie, ihr Board und die Wellen.

Das leichte Kräuseln in der Ferne hatte sich zu einem vielversprechenden Swell entwickelt. Charley spritzte sich Salzwasser ins Gesicht und fuhr mit den Händen durch ihr sonnengebleichtes Haar – beides half ihr, sich zu konzentrieren. Doch dann hörte sie einen Namen, den sie für alle Zeiten hinter sich gelassen hatte. Jedenfalls hatte sie das geglaubt – bis zu diesem Augenblick.

»Hey, Charlotte!«, rief eine Stimme. »Charlotte Hunter?«

Charley drehte sich um. Ein junger, sonnengebräunter Surfer paddelte auf sie zu und ging längsseits. Niemand hatte sie Charlotte gerufen, seit sie von North Tustin nach San Clemente an der Küste gezogen war.

»Du bist es wirklich!«, verkündete er triumphierend und setzte sich rittlings auf sein Board. Ein wirrer sandfarbener Haarschopf fiel ihm halb über die Augen, darunter war ein offenes, freundliches Lächeln zu sehen. Es wurde nicht erwidert. Der Junge mochte zwei Jahre älter sein als Charley und trug ein enges schwarzes Neopren-Shorty, das seinen eindrucksvollen Körperbau betonte.

So gut er auch aussehen mochte: Sie kannte ihn nicht und antwortete deshalb kühl: »Sorry, aber du verwechselst mich mit jemandem.«

Der junge Surfer schaute sie aufmerksam an. »Nein, tu nicht so, du bist es. Ich hab dich im vorletzten Sommer bei der Quiksilver Surf Championship gesehen. Du warst absolut phänomenal! Hast völlig verdient gewonnen. Um solche Top Turns zu fahren, muss man echt was draufhaben. Und dein finaler Kickflip war einfach genial!«

Charley, von seinem Lob für den Augenblick aus der Fassung gebracht, murmelte nur etwas, das sich wie »Danke« anhörte, und wandte ihre Aufmerksamkeit wieder der herannahenden Welle zu.

Offenbar kapierte er nicht, was sie ihm damit klarmachen wollte. »Und wo hast du dich die ganze Zeit versteckt?«, fragte er hartnäckig. »Nach dem Sieg bist du praktisch vom Radarschirm verschwunden.«

Ohne den Blick von der Welle abzuwenden, gab sie zurück: »Kurz danach kamen meine Eltern bei einem Flugzeugabsturz ums Leben.« Es kostete sie Mühe, die Trauer aus ihrer Stimme fernzuhalten.

Der Surfer öffnete den Mund und schloss ihn wieder. Eine peinliche Pause entstand, nur das Plätschern der Wellen an den Boards und am Ufer war zu hören.

Noch immer brauchte Charley ihre gesamte Willenskraft, um die Verzweiflung niederzukämpfen, die sie plötzlich wieder zu überwältigen drohte. Als sei es nicht schon genug gewesen, dass ihre beste Freundin vor ihren Augen entführt und nie mehr gefunden worden war, war keine zwei Jahre später auch noch das Flugzeug ihrer Eltern von Terroristen entführt worden. Ihre Eltern waren damals ums Leben gekommen. Zwei Tragödien, an denen Charley beinahe zerbrochen wäre.

Charley starrte die Welle an, drängte sie förmlich mit ihrer Willenskraft, sich schneller heranzuwälzen. Sie musste in ihren Pocket kommen, in den Bereich der Welle, der bereits gebrochen sein würde. Nur wenn sie sich einer Herausforderung stellte, die sie bis an die Grenze ihres Könnens brachte, würde es ihr gelingen, jeden Gedanken an ihre Eltern und an Kerry von der schieren Gewalt des Ozeans buchstäblich wegspülen zu lassen.

»Sei mir nicht böse, aber ich surfe am liebsten allein«, sagte sie, während sie ihr Board auf die herannahende Welle ausrichtete.

»Klar, verstehe ich«, sagte der junge Surfer betont gleichgültig. »Aber wenn du mal ein bisschen abhängen willst – wir haben heute Abend eine Strandparty. Äh, übrigens, ich heiße Bud …« Aufgeregtes Hupen von der Küstenstraße unterbrach ihn. »Was ist denn jetzt los? Drehen die durch oder wie?«, fragte er verblüfft.

Charley blickte sich um – und beide bemerkten gleichzeitig eine riesige Rückenflosse, die elegant durch die Wellen schnitt.

Vom Ufer war ein Schrei zu hören: »HAI!« Das Wort jagte jedem Surfer im Wasser einen Schock durch den Körper.

»Komm, wir hauen ab!«, rief Bud und begann, wie wild zum Ufer zu paddeln – wie jeder andere vernünftige Surfer.

Bis auf Charley. Sie blieb, wo sie war. Hai oder kein Hai, sie war entschlossen, auf ihre Welle zu warten. Denn die Woge hatte sich zu einer wahren Schönheit aufgetürmt – mächtig, riesig, glasig, die perfekte A-Frame. In ihrem bisherigen Leben hatte sie eins gelernt: dass das Schicksal die Karten längst ausgeteilt hatte. Was passieren würde, würde sie nicht mehr ändern können. Diese Tatsache nahm ihr zwar nicht die Angst vor dem Hai, aber sie half ihr, die Gefahr realistisch einzuschätzen.

Sie behielt die unheilvolle Rückenflosse genau im Auge, bis sie plötzlich im Wasser verschwand. Wenigstens kannte sie jetzt die Ursache für ihre innere Unruhe.

Der Swell rollte hinter ihr heran, Charley begann zu paddeln. Sie spürte, wie sich der Ozean anhob, fühlte die ungeheure Energie der Welle, die sich unter ihr aufbaute. Schon verspürte sie die Erregung, die durch ihre Adern pulsierte, als das Board schnell an Fahrt gewann – und gerade, als sie aufspringen wollte, brach der Hai durch die Wasseroberfläche. Ein großer Weißer Hai, ungefähr vier Meter lang.

Im ersten Schock wäre Charley beinahe vom Brett gestürzt. Schlagartig wurde ihr klar, dass sie sich durch ihre Surfbegeisterung in Lebensgefahr gebracht hatte; sie hatte ihren Überlebensinstinkt buchstäblich ausgeschaltet. Aber der Hai interessierte sich gar nicht für sie, sein Ziel war ein junger Surfer auf einem Longboard, der schon viel näher an der Küste war. Charley verfolgte in atemlosem Entsetzen, wie der große Raubfisch auf seine Beute zujagte, wie er die gewaltige Schnauze mit den messerscharfen Zahnreihen weit öffnete und den Jungen mitsamt dem Board mit sich in die Tiefe riss.

Charley hatte inzwischen ihr Gleichgewicht wiedergefunden. Sie schätzte ihr Timing und den Drop und fuhr die Welle hinunter. Die Welle hatte einen sauberen Break und ließ einen sicheren Ritt bis zum Strand erwarten …

Doch plötzlich tauchte der Kopf des Jungen wieder auf und Charley traf blitzartig eine andere Entscheidung. Er schrie um Hilfe, aber der Weiße Hai hielt ihn immer noch gepackt, nur das Board verhinderte, dass er den Jungen in Stücke riss.

Charley korrigierte die Richtung und carvte auf den schreienden Jungen zu. Eher instinktiv als rational nahm sie an, dass sie eine minimale Chance hatte, ihn zu retten, wenn sie den Abwärtsschwung auf der Welle nutzte, um mit möglichst großer Wucht gegen den Schädel des Hais zu krachen.

Einen Sekundenbruchteil vor dem Zusammenprall wurde ihr klar, wie verrückt ihr Stunt war – und schon krachte die Spitze ihres Boards mit solcher Wucht gegen den Hai, dass sie in hohem Bogen vom Board geschleudert wurde. Sie stürzte kopfüber ins Meer. Im selben Moment brach die Welle hart, riss alles mit sich, was ihr im Weg war. Charley wurde wie eine Stoffpuppe umhergewirbelt, Wasser drang ihr in die Ohren, für einen kurzen Augenblick war sie überzeugt, dass sie nie mehr an die Oberfläche kommen würde. Doch dann wälzte sich die mächtige Welle über sie hinweg und ihr Kopf tauchte aus dem schäumenden Meer auf.

Gierig schnappte sie nach Luft, blickte sich nach dem Jungen um. Wie durch ein Wunder hatte ihr wahnsinniger Plan funktioniert – der Weiße Hai hatte seinen todbringenden Biss wieder gelockert, der Junge trieb ein paar Meter weiter im Wasser, Blut strömte aus mehreren Wunden.

Charley zog an der Sicherungsleine ihres Boards, holte es heran und paddelte, so schnell sie nur konnte, zu ihm hinüber. Das Blut im Wasser ließ den Weißen Hai noch gieriger werden, lockte ihn bereits wieder näher, nicht weit entfernt kreiste er, jede Sekunde würde er wieder angreifen.

»Nimm meine Hand!«, brüllte sie.

Der Junge hob schwach die Hand aus dem Wasser, Charley zog ihn mit aller Kraft heran, im selben Augenblick schoss der gereizte Hai aus dem Wasser. Er verpasste den Jungen um Haaresbreite, stattdessen schlug sein mächtiges Gebiss in das Longboard, das noch immer durch die Sicherungsleine mit dem Jungen verbunden war. Die Hand des Jungen wurde Charley fast entrissen; hastig zog sie das kleine Tauchermesser aus dem Holster an ihrem Fußgelenk und schnitt die Sicherungsleine durch.

Der Junge verlor viel Blut, das durch das Wasser wirbelte und den Weißen Hai buchstäblich ausrasten ließ. Innerhalb von Sekunden zerfetzte der Hai das Longboard, dann richtete er die kalten, schwarzen Killeraugen auf Charley. Mühsam kämpfte sie die aufsteigende Panik nieder, packte den schlaff im Wasser treibenden Jungen und zog ihn auf das Board.

»Festhalten!«, schrie sie ihm zu und blickte sich nach der nächsten Welle um, die heranrollte.

Sie paddelte hart und...


Dürr, Karlheinz
Dr. Karlheinz Dürr studierte Politikwissenschaft und Anglistik in Konstanz und Tübingen. Er übersetzt Kinder- und Jugendliteratur, Politthriller und politische Sachbücher aus dem Englischen.

Bradford, Chris
Chris Bradford praktiziert als Autor, was er selbst »Method Writing« nennt: Für seine Arbeit an der »Bodyguard«-Serie belegte er einen Kurs als Personenschützer und ließ sich als professioneller Bodyguard ausbilden. Seine Bücher wurden in über 25 Sprachen übersetzt und erhielten mehr als 35 Jugendbuchpreise und -nominierungen. Chris Bradford lebt mit seinen beiden Söhnen in England.



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