Braune / Adler / Urnauer | Schmerztherapie | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 250 Seiten

Braune / Adler / Urnauer Schmerztherapie

Ein Leitfaden für Pflegende in Praxis und Weiterbildung
1. Auflage 2013
ISBN: 978-3-17-024041-4
Verlag: Kohlhammer
Format: PDF
Kopierschutz: 1 - PDF Watermark

Ein Leitfaden für Pflegende in Praxis und Weiterbildung

E-Book, Deutsch, 250 Seiten

ISBN: 978-3-17-024041-4
Verlag: Kohlhammer
Format: PDF
Kopierschutz: 1 - PDF Watermark



Da das Engagement und die Notwendigkeit einer adäquaten Schmerztherapie zunehmend in den Fokus der Pflegenden, aber auch der Betroffenen rücken, ist das Werk eine auf die Berufspraxis bezogene Basis für ein besseres Verständnis der Schmerzmechanismen. Es wird somit zu einer Verbesserung der Schmerztherapie beitragen. Insbesondere Pflegekräfte benötigen hier eine weitreichende Kompetenz in Bezug auf Schmerzmessung, (Neben-)Wirkung und Dosierung von Schmerzmitteln, Anwendung nichtmedikamentöser Verfahren/Maßnahmen zur Schmerzlinderung, Schmerzprävention und Beratung zur Schmerztherapie. All diese Erfordernisse sind Thema des Buches.

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Weitere Infos & Material


1;Deckblatt;1
2;Titelseite;4
3;Impressum;5
4;Inhalt;6
5;I Grundlagen ;12
5.1;1 Anatomie, Physiologie/Pathophysiologie des Schmerzes;14
5.1.1;1.1 Schmerzdefinition;14
5.1.2;1.2 Unterschiede akuter und chronischer Schmerz ;14
5.1.3;1.3 Physiologische Grundlagen ;17
5.1.4;1.4 Pathophysiologie von Schmerzen ;21
5.1.5;1.5 Schmerzchronifizierung ;24
5.2;2 Psychologische Aspekte des Schmerzes;28
5.2.1;2.1 Schmerzverarbeitung ;28
5.2.2;2.2 Schmerzchronifizierung ;29
5.2.3;2.3 Schmerzdiagnostik ;31
5.2.4;2.4 Psychotherapeutische Verfahren in der Schmerztherapie;33
5.3;3 Schmerzmessung und Schmerzdokumentation;37
5.3.1;3.1 Schmerzmessung und -dokumentation bei Kindern;37
5.3.2;3.2 Schmerzmessung und -dokumentation bei Erwachsenen;38
5.3.3;3.3 Schmerzeinschätzung bei kognitiv und/oder kommunikativ beeinträchtigten Menschen;42
5.3.4;3.4 Schmerzeinschätzungen bei bewusstseinsbeeinträchtigten und/oder maschinell beatmeten Menschen und schweren kognitiv beeinträchtigten Menschen;42
5.3.5;3.5 Schmerzeinschätzung bei Menschen mit schweren Behinderungen;43
5.3.6;3.6 Schmerzeinschätzungen bei älteren Menschen;43
6;II Schmerztherapieverfahren ;46
6.1;4 Medikamentöse Schmerztherapie;48
6.1.1;4.1 Einführung in die medikamentöse Schmerztherapie;48
6.1.2;4.2 Wirkmechanismen der Analgetikawirkungen ;50
6.1.3;4.3 Nichtopioidanalgetika ;51
6.1.4;4.4 Opioide ;53
6.1.5;4.5 Koanalgetika;59
6.1.6;4.6 Clonidin ;63
6.1.7;4.7 NMDA-Rezeptorantagonisten ;63
6.1.8;4.8 Topische Anwendungen;64
6.1.9;4.9 Adjuvantien ;65
6.1.10;4.10 Patienten Fallvorstellung – Anwendung eines Therapieschemas;66
6.2;5 Nichtmedikamentöse Therapieverfahren;68
6.2.1;5.1 Akupunktur ;68
6.2.2;5.2 Transkutane elektrische Nervenstimulation (TENS);69
6.3;6 Naturheilkunde;75
6.3.1;6.1 Was ist Naturheilkunde? ;75
6.3.2;6.2 Naturheilkunde in der Schmerztherapie;75
6.4;7 Physiotherapie bei akuten und chronischen Schmerzen;93
6.4.1;7.1 Diagnostik ;93
6.4.2;7.2 Physiotherapie ;94
6.4.3;7.3 Hydrotherapie;100
6.4.4;7.4 Massagetherapie ;101
6.4.5;7.5 Thermotherapie;103
6.4.6;7.6 Elektrotherapie ;104
6.4.7;7.7 Ausgewählte Erkrankungen des Bewegungsapparates und Beispiele für physikalisch-medizinische Behandlungen;109
6.5;8 Postoperative Schmerztherapie;113
6.5.1;8.1 Warum postoperative Schmerztherapie? ;113
6.5.2;8.2 Organisation eines Akutschmerzdienstes (ASD);114
6.5.3;8.3 Postoperatives Schmerztherapie-Procedere ;117
6.5.4;8.4 Therapieverfahren im Akutschmerzdienst;121
6.5.5;8.5 Patienten Fallvorstellung – Thema Schmerzlokalisation;130
6.6;9 Invasive Schmerztherapie;132
6.6.1;9.1 Lokalanästhetika ;132
6.6.2;9.2 Aufklärungsgespräch ;137
6.6.3;9.3 Infiltrationstherapie;141
6.6.4;9.4 Regionalblockaden ;141
7;III Spezielle Schmerztherapieverfahren;156
7.1;10 Multimodale Schmerztherapie;158
7.1.1;10.1 Patienten-Fallvorstellung – Multimodale Schmerztherapie;159
7.2;11 Tumorschmerz, Palliativmedizin;162
7.2.1;11.1 Epidemiologie und Bedeutung in Deutschland ;162
7.2.2;11.2 Ätiologie von Tumorschmerzen;163
7.2.3;11.3 Schmerzarten – Schmerzdifferenzierung;164
7.2.4;11.4 Prinzipien der Tumorschmerztherapie;165
7.2.5;11.5 Invasive Maßnahmen bei Tumorschmerzen;172
7.2.6;11.6 Zusammenfassung Tumorschmerz ;173
7.2.7;11.7 Palliativmedizin;173
7.3;12 Schmerztherapie bei Kindern;176
7.3.1;12.1 Messung von Schmerz bei Kindern ;177
7.3.2;12.2 Schmerztherapie ;181
7.3.3;12.3 Regionalanästhesie bei Kindern;183
7.3.4;12.4 Chronischer Schmerz ;184
7.4;13 Schmerzbehandlung, Schmerzmessung, Verhaltensbeobachtung beim alten und demenziell erkrankten Menschen;185
7.4.1;13.1 Multimorbidität im Alter ;187
7.4.2;13.2 Besonderheiten in der Schmerzanamnese ;190
7.4.3;13.3 Schmerzmessung ;192
8;IV Krankheitsbilder in der Schmerztherapie ;198
8.1;14 Somatoforme Schmerzstörung;200
8.1.1;14.1 Ätiologie und Pathologie ;201
8.1.2;14.2 Erfolgreiche Behandlungsstrategien;201
8.1.3;14.3 Fallbeispiel einer somatoformen Schmerzpatientin ;203
8.2;15 Kopf- und Gesichtsschmerz;206
8.2.1;15.1 Epidemiologie und Bedeutung in Deutschland ;206
8.2.2;15.2 Klassifizierung von Kopfschmerzen gemäß International Headache Society;207
8.2.3;15.3 Kopfschmerzanamnese – Die magischen 8 Fragen;208
8.2.4;15.4 Kopfschmerz – Allgemeine Untersuchung – Die magischen 8 Untersuchungsbefunde ;208
8.2.5;15.5 Gruppe 1: primärer Kopfschmerz;209
8.2.6;15.6 Gruppe 2: sekundärer, pathologischer Kopfschmerz;213
8.2.7;15.7 Gruppe 3: kraniale Neuralgien, zentraler und primärer Gesichtsschmerz und andere Kopfschmerzen;214
8.2.8;15.8 Patienten Fallvorstellung – Kopf- und Gesichtsschmerz;216
8.3;16 Rückenschmerz/Kreuzschmerz;218
8.3.1;16.1 Ursachen ;218
8.3.2;16.2 Symptome ;219
8.3.3;16.3 Diagnostik ;219
8.3.4;16.4 Therapie ;220
8.3.5;16.5 Patienten Fallvorstellung – Rückenschmerz;222
8.4;17 Stumpf- und Phantomschmerz;224
8.4.1;17.1 Beschreibung;224
8.4.2;17.2 Ursachen ;224
8.4.3;17.3 Symptome und Verlauf ;225
8.4.4;17.4 Prophylaxe;226
8.4.5;17.5 Therapie ;227
8.4.6;17.6 Fazit ;228
8.4.7;17.7 Patienten Fallvorstellung – Phantomschmerz;228
8.5;18 Zosterneuralgie;230
8.5.1;18.1 Herpes zoster;230
8.5.2;18.2 Postzosterische Neuralgie;232
8.6;19 Komplexes regionales Schmerzsyndrom (CRPS);233
8.6.1;19.1 Beschreibung;233
8.6.2;19.2 Ursachen ;233
8.6.3;19.3 Symptome ;234
8.6.4;19.4 Diagnostik ;236
8.6.5;19.5 Therapie ;236
8.6.6;19.6 Verlauf und Prognose ;238
8.6.7;19.7 Fazit ;239
8.6.8;19.8 Fallvorstellung CRPS ;239
9;Schlusswort;240
10;Glossar ;241
11;Literatur ;242
12;Autorenverzeichnis;246
13;Stichwortverzeichnis;248


4 Medikamentöse Schmerztherapie
Stefanie Adler 4.1 Einführung in die medikamentöse Schmerztherapie
Medikamente stellen eine wichtige Säule der Schmerztherapie dar. Analgetika werden in der Schmerztherapie zur Symptomkontrolle (Symptom = Schmerz) eingesetzt. Nur im Falle der NSAR zum Einsatz bei entzündlichen rheumatologischen Erkrankungen besteht eine kausale Therapiemöglichkeit. Die Auswahl der Medikamente erfolgt mechanismenorientiert, d. h. nach der Pathogenese der Schmerzen. So werden neben den eigentlichen Analgetika auch bestimmte andere Substanzgruppen (z. B. Antidepressiva, Antikonvulsiva) eingesetzt, die im speziellen Fall analgetisch wirksam sind. Vor dem Einsatz dieser Medikamente ist eine ausführliche Schmerzanamnese zur Erfassung der Schmerzart, des Chronifizierungsgrades, der Vorbehandlungen und -erkrankungen wesentlich. Bei einer chronifizierten Schmerzerkrankung sollte die medikamentöse Therapie in multimodale Therapiekonzepte eingebettet sein. Es gibt eine Subgruppe von Patienten mit chronischer Schmerzerkrankung, die nicht von der Gabe analgetisch wirksamer Medikamente profitiert oder bei der intolerable Nebenwirkungen zum Absetzen dieser Schmerzmedikamente zwingen. Daher ist es notwendig, in regelmäßigen Abständen die Wirkung und Nebenwirkungen der eingesetzten Medikamente zu kontrollieren und ggf. Medikamentenentzüge durchzuführen. Die Prophylaxe und Therapie medikamentenbedingter Nebenwirkungen gehört ebenso in den Aufgabenbereich dessen, der Schmerzmedikamente einsetzt. Es besteht ein entscheidender Unterschied zur Therapie akuter Schmerzen: Beim akuten Schmerz ist es notwendig, rechtzeitig eine adäquate Schmerztherapie durchzuführen. Zum einen besteht die Pflicht zur Hilfestellung, zum anderen ist starker Akutschmerz ein Prädiktor für die Chronifizierung von Schmerzen (? Tab. 4.1). Tab. 4.1: Therapie akuter und chronischer Schmerz Akutschmerztherapie Therapie chronischer Schmerzen bedarfsabhängige Titration langwirksame Substanzen kurzwirksame Substanzen mit raschem Wirkeintritt Retardpräparate mit verzögerter Freisetzung gut steuerbar gleichmäßige Blutspiegel geringe Metabolisierungsrate vorrangig i. v. Gabe vorrangig orale/transdermale Gabe Wichtige allgemeingültige Regeln der Analgetikatherapie werden von C. Maier und D. Kindler (S. 338–391) wie folgt zusammengefasst: Es sollen nur wirksame Analgetika in adäquater Dosierung verschrieben werden.
Bei unzureichender Wirksamkeit ggf. höher dosieren oder Wechsel auf höher potentes Analgetikum.
Ein nicht wirksames Analgetikum ist abzusetzen.
Die analgetische Effektivität ist anhand von Patientenangaben zu kontrollieren.
Bei dauerhaften Schmerzen sind Substanzen mit langer Wirkdauer oder retardierter Freisetzung vorzuziehen.
Für jedes Analgetikum ist die geringste noch ausreichende Dosis anzustreben.
Bei gleicher analgetischer Wirkung ist die Substanz (oder Substanzkombination) mit dem geringsten Risiko und der besseren Verträglichkeit vorzuziehen.
Auch Nebenwirkungen sind regelmäßig zu dokumentieren und zu therapieren.
Die Indikation für eine Fortführung der Therapie ist dauerhaft zu überprüfen.
Tab. 4.2: In der Schmerztherapie eingesetzte Substanzgruppen Analgetika Koanalgetika Nichtopioide Antidepressiva Opioide Antiepileptika Relaxantien Sonstige Adjuvantien Kortikosteroide Antiemetika Kalzitonin Laxantien Bisphosphonate Neuroleptika Serotoninergika 4.2 Wirkmechanismen der Analgetikawirkungen
(? Tab. 4.3 und ? Abb. 4.1) Tab. 4.3: Wirkmechanismen der Analgetikawirkungen Schmerzart Beteiligte Struktur Wirkung der Medikamente Medikamente nozizeptiv Enzyme COX 1/2 Verhinderung der Bildung von Schmerzmediatoren (Prostaglandinsynthesehemmung) Aktivierung der endogenen Schmerzhemmung NSAR Coxibe Metamizol Paracetamol Opioide neuropathisch Kanäle Ca-Kanal Na-Kanal Änderung von Aktionspotenzialen Antikonvulsiva NA-Transporter Blockade der Wiederaufnahme von Neurotransmittern Antidepressiva Rezeptoren Opioidrezeptoren Aktivierung der endogenen Schmerzhemmung Opioide dysfunktional Rezeptoren NA-Transporter Blockade der Wiederaufnahme von Neurotransmittern Antidepressiva Abb. 4.1: Unterbrechung der Schmerzleitung 4.3 Nichtopioidanalgetika
Wirkweise: Hemmung der Zyclooxygenase, darüber Hemmung der Prostaglandinsynthese und
Verringerung der Entzündungsmediatoren peripher und spinal,
zentrale Wirkung für Metamizol und Paracetamol beschrieben.
Charakteristika: im Verhältnis zu Opioiden niedrigere Potenz,
Indikation bei schwachen bis mittleren Schmerzen,
bei Überschreiten der Maximaldosierung keine Wirkverbesserung, jedoch Zunahme der Nebenwirkungen,
weder analgetische Wirkung noch Wirksamkeit verändern sich bei Langzeitanwendung,
wenn möglich keine Dauerbehandlung mit lang wirksamen Substanzen,
Einzeldosis so niedrig wie möglich, aber so hoch wie nötig,
keine Kombination von NSAR/Coxiben untereinander,
keine intramuskuläre Gabe von NSAR,
bei Patienten im höheren Lebensalter (> 65/70 Jahre) bevorzugt NSAR/Coxibe mit kurzer HWZ – geringere Kumulation, regelmäßige Überwachung von GI-Trakt, Nierenfunktion und Herz-Kreislauf.
Wirkspektrum der Nichtopioidanalgetika: (? Tab. 4.4) Tab. 4.4: Wirkspektrum der Nichtopioidanalgetika analgetisch antiphlogistisch antipyretisch spasmolytisch ASS +++ + +++ 0 Ibuprofen ...


Güven Braune, Krankenpfleger für Anästhesie und Intensivmedizin mit der Zusatzbezeichnung Algesiologische Fachassistenz; Dr. med. Stefanie Adler, OÄ Schmerztherapie in der Klinik für Anästhesiologie und operative Intensivmedizin; Dr. med. Thomas Fritzsche, OA Schmerztherapie in der Klinik für Anästhesiologie und operative Intensivmedizin; Doris Grünewald, Fachschwester für Anästhesiologie und Intensivtherapie, Zusatzbezeichnung Algesiologische Fachassistenz; Dr. med. Anja Heymann, OÄ in der Klinik für Anästhesiologie und operative Intensivmedizin; Eva Hoffmann, OÄ in der Klinik für Anästhesiologie und operative Intensivmedizin; Dr. med. Ulrike Knipprath, OÄ in der Klinik für Anästhesiologie und operative Intensivmedizin; Eveline Löseke, Gesundheits- und Krankenpflegerin für Anästhesie und Intensivmedizin; Dr. med. Uta Stege, Fachärztin für Physikalische und Rehabilitative Medizin; Dipl.-Psych., Dipl. Soz.päd. Hilde A. Urnauer, Psychologische Psychotherapeutin, Schmerzpsychotherapeutin. Die Autoren haben langjährige Erfahrungen in der Schmerztherapie und sind als Referenten tätig. Insbesondere für die pflegerische Fachweiterbildung zur Algesiologischen Fachassistenz.



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