E-Book, Deutsch, Band 16, 448 Seiten
Reihe: Baccara Gold
Browning / Sala / Bevarly Baccara Gold Band 16
1. Auflage 2020
ISBN: 978-3-7337-2688-1
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
E-Book, Deutsch, Band 16, 448 Seiten
Reihe: Baccara Gold
ISBN: 978-3-7337-2688-1
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
LIEBE AUF DEN ZWEITEN BLICK? von SHARON SALA
Diesmal hat es den notorischen Herzensbrecher selbst erwischt. Tyler ist ganz verrückt nach Amber, die mit Netzstrümpfen, High Heels und hautengem Kleid seine Fantasie anheizt. Doch schon nach ein paar heißen Küssen gibt sie ihm den Laufpass. Was hat er bloß falsch gemacht?
SO BLOND - SO SEXY von DIXIE BROWNING
Blonde Locken, scharfe Kurven, hautenge Jeans: Priss ist supersexy - und in arger Not. Sie braucht dringend eine Unterkunft. Die bietet Jake ihr nur allzu gern - nicht ohne Hintergedanken. Sein Pech, dass er Priss in ihrem aufreizenden Outfit völlig falsch einschätzt ...
WIE VERFÜHRE ICH DIESEN MANN? von ELIZABETH BEVARLY
Scharfe Jungs in heißen Posen zeigt die Website, die Miriam - natürlich aus Versehen - angeklickt hat, als Rory Monahan ihr Büro betritt. Den Bildschirm kann sie verbergen. Ihre Lust jedoch nicht: Zu gerne würde sie den attraktiven Professor verführen. Aber wie?
Dixie Browning, Tochter eines bekannten Baseballspielers und Enkelin eines Kapitäns zur See, ist eine gefeierte Malerin, eine mit Auszeichnungen bedachte Schriftstellerin und Mitbesitzerin einer Kunstgalerie in North Carolina. Bis jetzt hat die vielbeschäftigte Autorin 80 Romances geschrieben - und dabei wird es nicht bleiben - sowie einige historische Liebesromane zusammen mit ihrer Schwester Mary Williams, wobei sie als Pseudonym Bronwyn Williams benutzen. Ihre Gemälde hängen in öffentlichen Museen und privaten Sammlungen, und man findet ihren Namen sogar im Who's Who in American Art. Sie war Mitbegründerin der North Carolina Watercolor Society, deren Präsidentin sie auch einige Zeit lang war. Über ihre Acrylfarbentechnik wurde von der Philadelphia Academy of Fine Arts ein Video gedreht. Dixie Brownings Karriere als Autorin begann, als sie für eine Zeitung regelmäßig Kunstkolumnen verfasste. Das Schreiben machte ihr Freude, also versuchte sie sich an Liebesromanen, die auf Anhieb gefielen. Seitdem bietet sie regelmäßig auf Autoren-Kongressen Workshops zum Thema Schreiben von Romances an. Ihre schönste Belohnung dabei ist es, so viele erfolgreiche Autorinnen zu treffen.
Neben Auszeichnungen für ihre Gemälde hat Dixie Browning auf viel Anerkennung als Autorin erhalten. Die Wurzeln ihrer eigenen Familie reichen bis ins 17. Jahrhundert auf die Insel Hatteras Island vor der Küste Nord Carolinas zurück. Schon das allein bietet ihr und ihrer Schwester endlosen Nachschub an Ideen für sowohl zeitgenössische als auch historische Romances. Dixie Browning ist seit über 40 Jahren verheiratet und hat einen Sohn, eine Tochter und zwei Enkelkinder. Vor kurzem ist sie auf ihre Heimatinsel zurückgezogen, nachdem sie viele Jahre auf dem Festland wohnte. Im Moment versucht sie zu malen, zu schreiben, Kisten auszupacken, einzuräumen und Zeit zu finden, die vielen neuen Bücher zu lesen, die sie wider besseren Wissens einfach kaufen musste. Ihre vielfältigen Hobbys sind Gitarre spielen, töpfern. Schmuck herstellen, Steine sammeln, segeln, angeln, nähen u.v.m. Wie sie selbst sagt: 'Egal was, ich habe es wahrscheinlich irgendwann probiert." Momentan ist ihre Zeit ausgefüllt mit Lesen, Schreiben und dem Versuch, den hohen, windverwehten Sandberg auf der Insel gärtnerisch zu gestalten.
Weitere Infos & Material
1. KAPITEL
Die Gasse zwischen der Fourth Street und dem Beauregard Boulevard war nicht gerade der beste Ort in Tulip, Georgia, für eine Autopanne.
Tyler Savage lag unter seinem Wagen und fluchte über sein Pech und das schwache Licht. Und weil er sich so darauf konzentrierte, das Leck zu finden, aus dem das Öl tropfte, registrierte er die schnellen Schritte erst, als es fast zu spät war.
Er drehte sich auf die Seite und stellte fest, dass es sich um eine Frau handelte, die die Gasse entlanglief. Aus seiner Position konnte er sie nicht vollständig sehen, aber er bemerkte ihre außerordentlich langen Beine, die in einer grauen Jogginghose steckten, ihre schlanke Figur und ihre Brüste, die bei jedem Schritt verlockend wippten.
Tyler stieß einen anerkennenden Pfiff aus und grinste, als die Frau daraufhin stehen blieb. Doch bevor er unter dem Auto hervorkommen und sich vorstellen konnte, landete ein dicker Öltropfen auf seiner Nase und lief ihm in die Augen.
„Mist!“
Er griff nach einem Lappen und wischte sich Augen und Hände ab, während er unter dem Wagen herausrutschte, doch es war zu spät. Die Frau war verschwunden. Tyler fluchte leise und trat frustriert gegen einen Hinterreifen. Dann trottete er zu Raymond Earl Showalters Haus einige Straßen weiter. Raymond Earl führte die einzige Autowerkstatt in Tulip.
Tyler überlegte, wer die Frau gewesen sein mochte. Sie ähnelte keiner, die er kannte. Falls er sich eben nicht nur etwas eingebildet hatte, war eine neue Frau in der Stadt.
Während Tyler bei Raymond Earl Hilfe suchte, saß Amelia Beauchamp zusammengekauert auf dem Vordersitz von Raelene Stringers altem Wagen und hoffte, dass die Begegnung von vorhin keine Folgen haben würde.
Sie war kurz davor gewesen, aufzufliegen – zum ersten Mal, seit sie ihr Doppelleben führte. Doch am beängstigendsten war die Tatsache, dass es ausgerechnet Tyler Savage war, der sie beinah erwischt hätte.
Amelias Herz schlug immer noch heftig, als sie sich aufrichtete, um ihre Frisur zu richten und Make-up aufzulegen. Bei dieser Tätigkeit, die ihr inzwischen vertraut war, entspannte sie sich langsam.
Tyler Savage war der begehrteste Junggeselle von Tulip und ein großer Herzensbrecher. Dennoch hatte sie schon immer eine Schwäche für ihn gehabt. Dummerweise war sie ganz und gar nicht sein Typ. Amelia seufzte, als sie sich im Spiegel betrachtete. Nein, sie war gewiss nicht Tylers Typ, aber Amber schon. Wenn sie sich nur trauen würde, immer so wie Amber zu sein …
Mitternacht war lange vorüber, als Amelia sich ins Haus ihrer Tanten zurück schlich. Sie verschloss die Tür und seufzte vor Erleichterung.
Eine weitere Nacht voller Heimlichtuerei lag hinter ihr, und ihr blieben nur noch wenige Stunden Schlaf, bis sie wieder aufstehen musste. Als sie die Treppe hinaufging, achtete sie darauf, nicht auf die Stufe treten, die immer knarrte.
Das schöne Gesicht, das Amelia aus dem Spiegel ihrer Frisierkommode anstarrte, hätte ihre Tanten schockiert. Amelia beugte sich vor und nahm die Rubinohrringe ab. Dann bürstete sie ihr dichtes kastanienbraunes Haar und flocht es zu einem Zopf. Schließlich entfernte sie das Make-up. Die verräterischen Abschminktücher spülte sie die Toilette hinunter. In diesem Haus durfte nichts an Amber erinnern. Hier lebte Amelia.
Als sie den Jogginganzug auszog und hinten in ihren Schrank stopfte, hörte sie draußen eine Eule rufen – die einzige Zeugin ihres Doppellebens. Amelia zog ihr Nachthemd an und genoss den vertrauten Stoff auf ihrer Haut, der sich so sehr von dem roten Satin unterschied, den sie als Amber bei der Arbeit trug.
Sobald ihr Kopf das Kissen berührte, fielen ihr die Augen zu. Sie seufzte noch und schlief tief und fest, bis sie Tante Wilheminas Stimme am Morgen hörte.
„Amelia! Zeit zum Aufstehen! Du kommst zu spät zur Arbeit.“
Amelia stöhnte und rollte sich aus dem Bett. Es war ihre eigene Schuld, dass sie sich so schlecht fühlte, doch wenn ihr Plan funktionierte, war es das wert.
Als sie damals zu ihren Tanten Wilhemina und Rosemary Beauchamp gekommen war, war sie ein dünnes, zu groß geratenes neunjähriges Mädchen gewesen. Die beiden Tanten waren ihre einzigen lebenden Verwandten, nachdem ihre Eltern bei einem Erdbeben in Mexiko ums Leben gekommen waren, wo sie als Missionare gearbeitet hatten.
Amelia war daran gewöhnt gewesen, viel herumzureisen und ständig neue Sitten kennenzulernen. Deshalb war es ein Schock für sie, bei ihren altjüngferlichen Tanten zu leben – genauso wie Amelias Ankunft ein Schock für ihre Tanten war. Aber die Beauchamps waren eine zuverlässige Familie. Was notwendig war, wurde getan. Amelia hatte sonst niemanden mehr, also war klar, dass sie blieb. Und so hatten die Tanten begonnen, ihre Nichte zumindest äußerlich in eine jüngere Version ihrer selbst zu verwandeln.
Trotzdem gelang es Amelia, sich ihr offenes Wesen zu bewahren. Während ihrer Zeit auf dem College in Savannah genoss sie sogar eine gewisse Unabhängigkeit. In dieser Zeit führte sie ein relativ normales gesellschaftliches Leben und hatte sogar einen ernsthaften Verehrer, der ihr erhalten blieb, bis sie ihm ihre Tanten vorstellte.
Amelia nahm an, dass er in die Zukunft geblickt und dort nicht bloß eine Ehefrau, sondern auch zwei ältliche Verwandte gesehen hatte, um die er sich würde kümmern müssen. Daraufhin hatte er die Flucht ergriffen.
Nach dieser Enttäuschung war Amelia nach Tulip zurückgekehrt und hatte sich im Laufe der Zeit unbewusst mehr und mehr ihren Tanten angeglichen. Sie hatte angefangen, sich wie sie zu kleiden und benahm sich auch wie sie. Sogar ihre Zukunft hatte sie von ihnen planen lassen.
Die Zeit hatte ihr gebrochenes Herz geheilt. Das Einzige, was sich nicht wiederherstellen ließ, war ihre Jungfräulichkeit. Doch darüber war sie froh. Sie hätte es gehasst, nicht nur eine alte Jungfer zu werden, sondern auch tatsächlich Jungfrau zu sein.
Irgendwann war ihr klar geworden, wie ihr Leben vermutlich aussehen würde in zwanzig, dreißig, sogar in vierzig Jahren. Sie konnte sich sehen, in diesem Haus, in derselben Stadt, mit der immer gleichen unauffälligen Kleidung – und immer allein. Sie liebte ihre Tanten sehr, aber sie hatte keineswegs die Absicht, wie sie zu enden. Sie wollte Abenteuer erleben und Aufregung. Sie wollte aus Tulip wegkönnen, wann immer sie Lust dazu hatte.
Deshalb brauchte sie ein neues Auto, doch das ließ sich vom Gehalt einer Bibliothekarin nicht finanzieren. Für die Beauchamp-Schwestern war der alte blaue Chrysler ausreichend, aber mit einem dreißig Jahre alten Wagen konnte Amelia nicht das Land bereisen.
Amelia war klar, dass ihre Tante erneut rufen würde, wenn sie sich nicht beeilte, also ging sie ins Bad. In Windeseile war sie angezogen, wobei sie ignorierte, dass das beigefarbene Hemdblusenkleid nicht gerade die günstigste Wahl für sie war.
Das Gesicht der letzten Nacht, das ihr eine geheime Freude bereitet hatte, das, mit dem sie gewagt hatte, anders zu sein und zu lachen, hatte sich zusammen mit ihrer Frisur gewandelt. Nun wirkte sie brav und sittsam.
Sie steckte ihr Haar auf, verzichtete völlig auf Make-up und benutzte nur etwas Feuchtigkeitscreme und einen Hauch pinkfarbenen Lippenstift. Zum Schluss setzte sie ihre Hornbrille auf, dann ging sie die Treppe hinunter. Es war Zeit für Miss Amelia, ihren Tag in der Stadtbibliothek zu beginnen.
„Setz dich, Mädchen.“ Wilhemina stellte ihr einen Teller mit frisch gebackenen Brötchen hin.
Amelia schob ihn beiseite. „Danke, Tante Witty, aber ich habe keinen Hunger.“
Wilhemina Beauchamp hob eine Augenbraue. Das genügte. Während Amelia zu essen begann, lächelte sie ihre Tante Rosemary an, die gerade ihre zweite Tasse Kaffee trank und aus dem Fenster starrte.
„Morgen, Tante Rosie“, sagte Amelia mit vollem Mund.
Rosemary blinzelte, als sie so in ihren Tagträumen gestört wurde, dann lächelte sie.
„Man spricht nicht mit vollem Mund“, bemerkte Wilhemina.
„Sei still, Willy!“ Rosemary tätschelte Amelia den Arm und schob ihr das Glas mit der selbst gemachten Pfirsichmarmelade hin. „Lass das Mädchen ausnahmsweise mal in Ruhe essen.“
„Ich sage dir schon seit achtzig Jahren immer wieder, dass ich nicht Willy heiße.“
Rosemary schob die Unterlippe vor. „Aber Amelia nennt dich …“
„Ich weiß. Als sie klein war, war mein Name für sie zu schwer auszusprechen, sodass ich ihr erlaubt habe, ihn abzukürzen. Und außerdem ist es deine Schuld. Sie dachte immer, du würdest mich Witty nennen, nicht Willy. Jetzt ist es zu spät, das noch zu ändern. Alte Gewohnheiten lassen sich nur schwer ablegen.“
Amelia hatte genug, sowohl von den Brötchen als auch vom Streit. „Wir sehen uns heute Abend.“
Während sie zur Bibliothek fuhr, spürte sie einen Anflug von Aufregung. Sie unternahm die ersten Schritte, um ihr Leben zu verändern. Ihre Arbeit als Kellnerin in einem Nachtclub war allerdings eher ein Sprung als ein Schritt. Das Schwierigste daran war für sie, an drei Abenden in der Woche dieses knappe rote Outfit zu tragen, das nur noch wenig der Fantasie überließ. Aber das Geld, das sie auf diese Weise verdienen konnte, war Anreiz genug, um ihre Hemmungen zu überwinden.
Sie summte vor sich hin, während sie die Hauptstraße ansteuerte. Dann parkte sie zwischen zwei Magnolienbäumen, die die Stelle markierten, an der Cuspus Albert Marquiside im Bürgerkrieg eine Horde Yankees aufgehalten hatte.
Vor etwa achtzig Jahren hatten...