Brückner | So werden Sie Ihr ganz persönlicher Krisenmanager | E-Book | www.sack.de
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E-Book, Deutsch, 240 Seiten

Brückner So werden Sie Ihr ganz persönlicher Krisenmanager

Lernen Sie mit jeder Krisensituation fertigzuwerden: Inflation, explodierende Energiekosten, Blackouts, Arbeitslosigkeit, Altersarmut
1. Auflage 2023
ISBN: 978-3-98609-320-4
Verlag: FinanzBuch Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

Lernen Sie mit jeder Krisensituation fertigzuwerden: Inflation, explodierende Energiekosten, Blackouts, Arbeitslosigkeit, Altersarmut

E-Book, Deutsch, 240 Seiten

ISBN: 978-3-98609-320-4
Verlag: FinanzBuch Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Wir leben in turbulenten Zeiten, Krisennachrichten erreichen uns seit zwei Jahren fast täglich - sei es die Corona-Pandemie, der Krieg in der Ukraine oder die steigende Inflation und die Energiepreise. Da wünscht man sich ein leicht verständliches Handbuch, das genau erklärt, was jetzt zu tun ist. Michael Brückner hat genau so ein Buch geschrieben und gibt zu den zahlreichen gesellschaftlichen und individuellen Krisen konkrete Tipps und Hinweise, die jeder leicht umsetzen kann. Zu den behandelten Themen gehören: ·Energie sparen und Kosten senken im Haushalt ·Erspartes sicher vor Inflation und Wirtschaftskrisen anlegen ·Schuldenfallen und Altersarmut entgehen ·Welchen Versicherungsschutz braucht man wirklich? ·Wie bereitet man sich sinnvoll auf Katastrophen und Ausnahmezustände vor? Ein unverzichtbares Handbuch sowohl in der aktuellen Krise als auch für die zahlreichen Alltagskrisen, die jeden von uns kalt erwischen können - sorgen Sie vor!

Michael Brückner arbeitet als freier Wirtschaftsjournalist und Autor. Vor seiner Selbstständigkeit war er 10 Jahre Redakteur einer großen Tageszeitung und danach Chefredakteur des Wirtschaftsmagazins »Europa« sowie eines Immobilien-Fachmagazins. Er hat mehrere erfolgreiche Bücher zu den Themen Finanzen, Sachwerte und Immobilien in Deutschland, Österreich und der Schweiz veröffentlicht.
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Autoren/Hrsg.


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Kapitel 2


Bares ist Wahres


Was für Cash und gegen ein Bargeldverbot spricht


Seit 2019 geben die europäischen Notenbanken keine 500-Euro-Geldscheine mehr aus. Das Ende der lila Banknote war einer von vielen Schritten in Richtung Bargeldabschaffung, die in der Europäischen Union seit vielen Jahren angestrebt wird – stets unterstützt und begleitet von den großen Medien. Über das Aus des 500-Euroscheins freute sich ein Experte in der Wirtschaftswoche: »Für Geldwäscher, Betrüger und Steuerhinterzieher ist der lila Schein erste Wahl, wenn es um unsaubere Geschäfte geht. Klar, so lassen sich große Summen Bargeld auf kleinem Raum im Geldkoffer verstauen, illegal über die Grenze transportieren oder dem Autohändler offerieren.«19

Das ist eines der zentralen Argumente für die Einschränkung respektive die Abschaffung des Bargelds oder besser, der am häufigsten vorgebachte Vorwand, zumal Kriminelle oder Terroristen im Zeitalter der Kryptowährungen und des Darknets nicht mehr auf Bargeld angewiesen sind. Trotzdem werden stets Terroristen, Drogen- und Menschenhändler bemüht, wenn es darum geht, den nächsten Schritt in Richtung bargeldlose Gesellschaft zu setzen. Ebenfalls gerne vorgebachte Argumente sind die Kosten, die das Bargeld verursacht: Produktion, Transport, Aufbewahrung, Austausch, Sicherheitssysteme et cetera.

Bargeldgegner führen zudem ins Feld, dass elektronische Zahlungen schneller, effizienter und weniger fehleranfälliger seien. Im Zuge der Corona-Pandemie haben viele Händler ihren Kunden aus »hygienischen Gründen« empfohlen, auf Cash zu verzichten. Die Schilder hängen in den Geschäften und Filialen einiger Handelsketten bis heute, obwohl es nahezu ausgeschlossen ist, sich über Münzen und Geldscheine mit dem Corona-Virus anzustecken. Im Laufe der Pandemie ging der Bargeldverkehr durch die Verunsicherung der Kunden deutlich zurück, so sehr, dass sogar Banken und Betreiber in Deutschland immer mehr Geldautomaten abbauen.20

Um den Bürgern die Bargeldabschaffung schmackhaft zu machen, werden sogar der Feminismus und die soziale Gerechtigkeit aufgefahren. Die »Better Than Cash Alliance«, der unter anderem die Bill & Melinda Gates Foundation, die Clinton Global Initiative, die Europäische Bank für Wiederaufbau und Entwicklung, die UNO und der Finanzdienstleister Visa angehören, wirbt für die Abschaffung des Bargelds mit diesen Argumenten: »Shifting these payments from cash to digital has the potential to improve the lives of people on low income, particularly women.« 21 Bargeldlose Zahlungen verbessern also das Leben von Menschen mit niedrigen Einkommen, vor allem jenes von Frauen.

Es gibt also tausend »gute« Gründe beziehungsweise Vorwände, den Menschen das Bargeld abzunehmen. In den meisten EU-Ländern gelten bereits mehr oder weniger hohe Obergrenzen bei Bargeldzahlungen: 3.000 Euro in Belgien, 2.000 in Italien, 1.000 in Frankreich und nur noch 500 Euro in Griechenland. Vor allem in den skandinavischen Ländern wird kaum noch mit Cash bezahlt. In Norwegen wird Bargeld nur noch bei 3 bis 4 Prozent aller Transaktionen verwendet. Zum Vergleich: In den USA sind es 40 Prozent.

In Schweden ist der Anteil der Menschen, die mit Scheinen und Münzen zahlen, in den vergangenen zehn Jahren von 39 auf 9 Prozent gesunken. Damit ist das Land, in dem die Bandenkriminalität in den vergangenen Jahren dramatische Ausmaße angenommen hat,22 ein guter Beweis dafür, dass eine weitgehend bargeldlose Gesellschaft, entgegen der einschlägigen Propaganda von EU und EZB, keine ist, in der die Kriminalität automatisch zurückgeht.

In der Europäischen Union wird bereits über eine einheitliche Bargeldobergrenze bei finanziellen Transaktionen von 10.000 Euro diskutiert – eine Summe, mit der man gerade noch einen fahrtüchtigen Gebrauchtwagen erstehen kann. Diese Maßnahme erfolge, schreibt das Zentrum für Europäischen Verbraucherschutz, im »Rahmen des Kampfes gegen Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung«.23

Ist diese EU-weite Obergrenze beschlossen, sind die nächsten Schritte vorprogrammiert. Das Limit wird schrittweise gesenkt, bis Scheine und Münzen nur noch für Kleinstbeträge, etwa den Kauf eines Snacks am Bahnhofskiosk verwendet werden dürfen. Mitunter sogar nicht einmal für das. Vor einigen Jahren war ich über das Wochenende in Stockholm, um über die schwedischen Reichstagswahlen zu berichten. Am Tag darauf flog ich zurück nach Frankfurt. Da ich noch etwas Zeit bis zum Boarding hatte, gönnte ich mir am Flughafen Arlanda einen Espresso. Der kostete umgerechnet etwa 3,80 Euro. Der Kassierer weigerte sich jedoch, Bargeld anzunehmen: »No cash, Sir, no cash!« So musste ich meinen Espresso mit der Kreditkarte bezahlen.

Zugegeben, so extrem wird der »War on Cash« nicht überall geführt. Cash wird vermutlich nicht komplett verboten werden, aber so weit zurückgedrängt, dass es im Geschäftsleben bedeutungslos wird. Parallel dazu plant die EZB die Einführung des »digitalen Euro«. Er ist keine Kryptowährung, sondern digitales Zentralbankgeld und wird von der EZB und der EU als Alternative zum Bargeld angepriesen. Doch die Absicht hinter der Einführung des digitalen Euro ist eindeutig: Er soll mittelfristig das Bargeld komplett ersetzen, sieht man von Bagatellbeträgen ab.

Warum das Bargeldverbot von Kreisen aus der Politik und Finanzwelt vorangetrieben wird, liegt auf der Hand: Es geht darum, das Monopol zur Herausgabe des Euro-Schwundgeldes zu verteidigen und unbeschränkten Zugriff auf private Geldvermögen zu erlangen. Die durch das Bargeld noch offenen Fluchtwege sollen geschlossen werden. Es geht um die Kontrolle, Überwachung und Steuerung der Bürger.

Agustín Carstens, Chef der Bank of International Settlements (BIS), das ist die halbgeheime Zentralbank der Zentralbanken, hat es auf den Punkt gebracht: »Central banks will have absolute control on the rules and regulations that will determine the use [des digitalen Zentralbankgeldes] and we will have the technology to enforce that.«24

Es geht also um die »totale« Kontrolle. Jede Transaktion hinterlässt in einer bargeldlosen Gesellschaft elektronische Spuren. Außerdem setzt jeder digitale Zahlungsvorgang stets den Willen der Machthaber voraus, diesen auch zuzulassen. Ohne Bargeldumlauf ist es ein Leichtes, die soziale Existenz von missliebigen Menschen zu zerstören. Ein paar Mausklicks reichen und der Betreffende kann sich weder etwas zu essen noch eine Fahrkarte kaufen.

Die Einführung des digitalen Euro soll das Ende des Bargeldzeitalters einläuten. Cash wird dann einen ähnlichen Stellenwert haben wie Pferdekutschen im modernen Verkehrswesen oder Telefonzellen im Smartphone-Zeitalter. Es gibt sie nur noch als Kuriosum und Freizeitattraktion. Ohne auf Details einzugehen, bedeutet der digitale Euro: Jeder wird gezwungen sein, ein Konto bei der EZB zu halten. Alle monetär relevanten Daten und die volle Kontrolle über die Geldvermögen sind somit in der Hand der EZB respektive der EU. »Unser vorrangiges Ziel besteht darin, Preisstabilität zu gewährleisten, also den Wert des Euro zu wahren«25, schreibt die EZB auf ihrer Webpräsenz. Von ihrer Kernaufgabe hat sie sich aber längst verabschiedet. Sie ist in erster Linie zum Handlanger der EU-Spitze geworden. Statt die Inflation zu bekämpfen, was ihre vordringlichste Aufgabe wäre, hat sie die Finanzierung der europäischen Schuldenstaaten übernommen und Geld gedruckt, sprich: in den elektronischen Systemen erzeugt. Ich weiß nun nicht, ob Sie meine Meinung teilen; falls nicht, sehen Sie es mir bitte nach, dass ich sie dennoch dezidiert vertrete.

Mit einem Bargeldverbot und dem digitalen Euro kann die EZB unter anderem problemlos und per Knopfdruck Negativzinsen in jeder beliebigen Höhe – ganz »unbürokratisch« – durchsetzen, ohne die Möglichkeit für die Bürger, sich dieser Form der Enteignung zu entziehen. Die Menschen sind dem Staat völlig ausgeliefert. Mit dem digitalen Euro könne, so der einflussreiche französische Ökonom Philippe Martin, »Helikoptergeld«, also frische Euros schnell und leicht an die Bürger verteilt werden. Diese Gelder müssen die Bürger dann möglichst schnell in Umlauf bringen, ansonsten, so Martin, »verfällt es, beispielsweise nach einem Jahr.«26

In einer bargeldlosen Gesellschaft wird der Bürger zum gläsernen und steuerbaren Menschen. Jede Bewegung, sein Konsum- und Freizeitverhalten, seine Vorlieben, seine politischen Ansichten, seine Sozialkontakte, selbst intimste Handlungen können erfasst, überwacht und zentral gespeichert werden. In einer bargeldlosen Gesellschaft gibt es keine Privatsphäre mehr. Das geben selbst offizielle Vertreter der EU zwischen ihren vorgeschobenen Argumenten mehr oder weniger offen zu. Peter Kerstens von der EU-Kommission sagte bei einer Presseveranstaltung über den digitalen Euro: »Mit anonymen...


Michael Brückner arbeitet als freier Wirtschaftsjournalist und Autor. Vor seiner Selbstständigkeit war er 10 Jahre Redakteur einer großen Tageszeitung und danach Chefredakteur des Wirtschaftsmagazins »Europa« sowie eines Immobilien-Fachmagazins. Er hat mehrere erfolgreiche Bücher zu den Themen Finanzen, Sachwerte und Immobilien in Deutschland, Österreich und der Schweiz veröffentlicht.



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