Brunner | Islam | E-Book | www.sack.de
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E-Book, Deutsch, 668 Seiten

Brunner Islam

Einheit und Vielfalt einer Weltreligion
1. Auflage 2016
ISBN: 978-3-17-030498-7
Verlag: Kohlhammer
Format: PDF
Kopierschutz: 1 - PDF Watermark

Einheit und Vielfalt einer Weltreligion

E-Book, Deutsch, 668 Seiten

ISBN: 978-3-17-030498-7
Verlag: Kohlhammer
Format: PDF
Kopierschutz: 1 - PDF Watermark



In this book, experts give an introduction to all important Islamic topics: The Beginnings, Muhammad, Hadit, Koran, Systematics: Theology, Philosophie, Ethics and Education, Law, Piety: Rite, Sufism, Religious order, Folk Religion, Shia, Culture: Historiography, Literature, Art and Architecture, Science; Challenges of modernity: Politics and Human Rights, Economics and Globalization, Women, Refomism and Islamism, Dialogue with non-Muslims. The strength of this introduction, which is to be used as a reference book, is the close connection between past and present: All topics are focused on systematically and historically as in their presence significance. This connection allows a deeper understanding of current debates for students and for non-professional interested people.

PD Dr. Rainer Brunner is director de recherche at the Centre national de la recherche scientifique, Paris
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Autoren/Hrsg.


Weitere Infos & Material


1;Deckblatt;1
2;Titelseite;4
3;Vorbemerkung;10
4;Geographie des islamischen Raumes;12
4.1;1 Konzepte und Ausmaß des islamischen Raumes;12
4.1.1;1.1 Zur Definition und Bezeichnung;12
4.1.2;1.2 Theoretische Konzepte zum Verständnis des islamischen Raumes;14
4.1.3;1.3 Der islamische Raum: muslimisch dominierte Staaten und Bevölkerung;17
4.2;2 Die sozioökonomischen Dimensionen des islamischen Raumes;19
4.2.1;2.1 Die Landschaften des altweltlichen Trockengürtels;19
4.2.2;2.2 Konventioneller Regenfeldbau und angepasste Bewässerungslandwirtschaft;21
4.2.3;2.3 Nomadismus, Weidewirtschaft und Tierhaltung;22
4.2.4;2.4 Altstädte, Stadtentwicklung und Metropolen;22
4.2.5;2.5 Wasser, oder die Politik der Staudämme und Tiefbrunnen;25
4.2.6;2.6 Erdöl und Erdgas, die problematischen Bodenschätze des islamischen Raumes;27
4.2.7;2.7 Migration, Diaspora und Global Communities;31
4.2.8;2.8 Internationaler Tourismus und Binnentourismus;32
4.2.9;2.9 Die gesellschaftliche und soziale Entwicklung im islamischen Raum;32
4.3;3 Die soziopolitische Dynamik im islamischen Raum;34
4.3.1;3.1 Innerislamische Bewegungen und panislamische Bestrebungen;34
4.3.2;3.2 Die Arabische Liga und arabische Kultur;35
4.3.3;3.3 Die türkische Welt oder die Turkstaaten;36
4.3.4;3.4 Die »Iran-Connection« – oder die Islamischen Republiken Iran, Afghanistan und Pakistan?;37
4.3.5;3.5 Majlis Bahasa oder die Sprachengemeinschaft Brunei-Indonesien-Malaysia;38
4.3.6;3.6 Geographie der Gewalt im islamischen Raum;38
4.4;4 Islamisierung und Expansion sowie Homogenisierung und Fraktionierung des islamischen Raumes im 21. Jahrhundert;41
4.5;Lesehinweise;41
4.6;Bibliographie;41
5;Anmerkungen zur Geschichte der Islamwissenschaft;45
5.1;1 Einleitung;45
5.2;2 Zum Forschungsstand;46
5.3;3 Wissenschaftskrise und Veränderung des Erkenntnisinteresses an der Wende zum 20. Jahrhundert;47
5.3.1;3.1 Der Überdruss an der Philologie und die Suche nach Weltanschauung und Synthese;47
5.3.2;3.2 Die Neuentdeckung des Islams in kulturgeschichtlicher Perspektive;48
5.4;4 Politische und gesellschaftliche Erwartungen zwischen Imperialismus und Dekolonisierung;49
5.4.1;4.1 Angewandte Wissenschaft und der zeitgenössische Islam;49
5.4.2;4.2 Islamkunde und Epochen der Dekolonisierung;50
5.5;5 Die Geschichte der Islamwissenschaft als Geschichte neuer akademischer Netzwerke;52
5.6;6 Die Islamwissenschaft und die Grenzen ihrer Institutionalisierung;53
5.7;7 Schlussbetrachtung;54
5.8;Lesehinweise;55
5.9;Bibliographie;56
6;Geschichte des Vorderen Orients im Überblick;58
6.1;1 Der Tod des Propheten und die Bürgerkriege;58
6.2;2 Die vormodernen muslimischen Agrargesellschaften 700–1800;60
6.2.1;2.1 Weltreichsidee und Lokalherrschaft;60
6.2.2;2.2 Herrschaftslegitimation;60
6.2.3;2.3 Die militärischen Machtmittel mittelalterlicher islamischer Herrschaft;64
6.2.4;2.4 Die finanziellen Grundlagen mittelalterlicher islamischer Herrschaft;66
6.2.5;2.5 Herrschaft und Gemeinschaft;67
6.3;3 Die Moderne;71
6.3.1;3.1 Das 19. Jahrhundert;71
6.3.2;3.2 Die Epoche des Nationalismus (1914–67);77
6.3.3;3.2 Nach 1967: Klientelismus und Islamismus;79
6.4;Lesehinweise;83
6.5;Bibliographie;84
7;Muh?mmad;87
7.1;1 Muh?mmad der Prophet oder der heilsgeschichtliche Muh?mmad;88
7.2;2 Die Entwicklung der Prophetenbiographie;97
7.3;3 Weitere Quellen zum Leben Muh?mmads;100
7.3.1;3.1 Außerislamische Quellen;100
7.3.2;3.2 Muh?mmad im Koran;101
7.4;4 Der historische Muh?mmad;103
7.5;5 Muh?mmadbilder nach Ibn Ish?a‘q;106
7.6;Lesehinweise;108
7.7;Bibliographie;108
8;Der Hadith;111
8.1;1 Form und Entstehung;111
8.2;2 Überlieferung;113
8.3;3 Bewahrung;118
8.4;4 Authentizität;123
8.5;5 Ausblick;128
8.6;Lesehinweise;129
8.7;Bibliographie;129
9;Der Koran;133
9.1;1 Datierung und Entstehungskontext;134
9.2;2 Grundlegende inhaltliche und formale Merkmale des Korans;138
9.3;3 Innerkoranische Chronologie;140
9.4;4 Das eschatologische Kerygma der frühen Koransuren und sein syrisch-christlicher Hintergrund;143
9.5;5 Formen und Themen späterer Korantexte;149
9.6;6 Die vormoderne islamische Koranexegese;154
9.7;7 Islamische Koraninterpretation im 19. und 20. Jahrhundert;159
9.8;Lesehinweise;163
9.9;Bibliographie;163
10;Rationale Theologie;168
10.1;1 Koranische Grundlagen;168
10.2;2 Theologische Debatten im siebten und achten Jahrhundert;169
10.3;3 Islamische Theologie im achten und neunten Jahrhundert und die vorscholastische Phase der Mu?azila;171
10.4;4 Die scholastische Phase der Mu?azila;175
10.5;5 Entstehung und Etablierung der Aš?‘ar?a;178
10.6;6 Die M?ur??a;182
10.7;7 Theologisches Denken in der Schia;185
10.8;8 Theologie unter veränderten Voraussetzungen: Die Öffnung zur Philosophie und Mystik;187
10.9;Bibliographie;189
11;Philosophie;192
11.1;1 Einige Gedanken zur Begrifflichkeit;192
11.2;2 Die beiden wichtigen griechisch-arabischen Übersetzungsbewegungen: al-Kind?und der Neuplatonismus sowie Philosophie und (Natur)wissenschaften in den Übersetzungen H?nain b. Ish?a‘qs;194
11.3;3 al-F???und die Logiker von Bagdad;195
11.4;4 Ibn S??;197
11.5;5 al-Andalus im zwölften Jahrhundert;200
11.6;6 Philosophie im Kontext anderer Wissenschaften in der islamischen Kultur;201
11.7;7 Philosophie im safawidischen Iran und die Schia;204
11.8;8 Das Osmanische Reich;206
11.9;9 Der Blick der Moderne;207
11.10;Lesehinweise;208
11.11;Bibliographie;208
12;Bildung und Ethik im Islam;211
12.1;1 Das alte Arabien: von religiöser »Unwissenheit« zum Islam;211
12.2;2 Koran und Hadith: göttliche Lehre und prophetische Weisheit;212
12.3;3 Das »Goldene Zeitalter«: die islamische Zivilisation als Wissensgesellschaft;215
12.3.1;3.1 Bibliotheken, Akademien, Schulen;216
12.3.2;3.2 Elementare Bildung;216
12.3.3;3.3 Höhere Bildung;217
12.3.4;3.4 Wissen und Identität: Bildung und Ethik im Verständnis religiöser Minderheiten;219
12.3.5;3.5 Humanistischer Anspruch von Bildung und Ethik im Islam: der Begriff des adab;220
12.3.6;3.6 Leuchttürme des Wissens: individuelle Gelehrsamkeit und kollektive Bildung;221
12.4;4 Pädagogik in klassischer und nachklassischer Zeit: Intellekt und Inspiration;223
12.5;5 Die Zeit der Erwachens: Aufklärung, Druckerpresse und Reform;226
12.6;6 Bildung und Politik in der Moderne: die Rolle der ?lam??‘;228
12.7;7 Das 20. und 21. Jahrhundert: Neu-Interpretation von Tradition im Kontext der Globalisierung;230
12.8;8 Migration und Integration: islamische Bildung und Erziehung in Deutschland;231
12.9;Lesehinweise;232
12.10;Bibliographie;233
13;Recht I: vormodern;238
13.1;1 Historischer Überblick;239
13.2;2 Morphologie des fiqh-Normensystems;242
13.3;3 Normenbegründung im systematischen Rechtsdenken;243
13.4;4 Regelungsbereiche des Juristenrechts;246
13.5;5 Rechtsanwendung;249
13.6;6 Islamische Rechtsnormen: ein Rechtssystem?;251
13.7;7 Vieldeutigkeit und Rechtssicherheit: gültige und praktizierte Rechtsregeln;252
13.8;Lesehinweise;255
13.9;Bibliographie;256
14;Recht II: Moderne (seit 19. Jh.);259
14.1;1 Einführung;259
14.2;2 Gründe und Methoden für Reformen des islamischen Rechts;260
14.3;3 Wesentliche Bereiche von Reformen;263
14.4;4 Gegenwärtige Entwicklungslinien;268
14.5;5 Islamisches Recht außerhalb islamisch geprägter Rechtsordnungen;272
14.5.1;Internationales Privatrecht;272
14.5.2;Dispositives Sachrecht;273
14.5.3;Weiterreichende Ansätze;274
14.6;Lesehinweise;275
14.7;Bibliographie;276
15;Frömmigkeitsvorstellungen im Islam;279
15.1;1 Vorbemerkung;279
15.2;2 Frömmigkeitsvorstellungen im ersten Jahrhundert des Islams;280
15.3;3 Die Frömmigkeitsbewegungen des zweiten islamischen Jahrhunderts;283
15.4;4 Die Fortentwicklung von Frömmigkeitsvorstellungen in der Sufik;286
15.5;5 Die Entwicklung des Frömmigkeitsbegriffs in den Rechtsschulen und in der Theologie;289
15.6;6 Islamische Frömmigkeitsvorstellungen in der Moderne;290
15.7;Lesehinweise;292
15.8;Bibliographie;293
16;Sufismus und Volksreligion;295
16.1;1 Einleitung;295
16.2;2 Was ist Sufismus?;296
16.3;3 Was ist Volksreligion?;298
16.4;4 Orden und Meister: Ein kurzer Überblick;300
16.5;5 Glaubensvorstellungen und Praktiken;301
16.6;6 Sufismus und Volksfrömmigkeit in der Moderne;305
16.7;Lesehinweise;307
16.8;Bibliographie;308
17;Die Schia;311
17.1;1 Parteien und Gemeinschaft;313
17.2;2 Zugänge zur Heilsgeschichte;316
17.3;3 Krise und Rationalisierung;321
17.4;4 Klerikalisierung und Politisierung;326
17.5;5 Ritual und Mobilisierungspotenzial;332
17.6;Lesehinweise;335
17.7;Bibliographie;335
18;Historiographie;339
18.1;1 Chronistische und biographische Geschichtsschreibung;341
18.2;2 Arabische, persische und osmanische Geschichtsschreibung;343
18.3;3 Moderne Periode;345
18.4;4 Geschichtsschreibung und Legitimation;347
18.5;Lesehinweise;348
18.6;Bibliographie;348
19;Arabische Literatur;350
19.1;Einleitung;350
19.2;1 Medialität und Medienwandel;352
19.2.1;Mündlichkeit und Schriftlichkeit;352
19.2.2;Eine Buchkultur vor dem Buchdruck;353
19.2.3;Buchdruck und Presse;354
19.2.4;Literatur im Internet – Internet in der Literatur;355
19.3;2 Sprache und Sprachen;356
19.3.1;Arabisch als kosmopolitischer Code;356
19.3.2;Volkssprache und Dialekt;358
19.3.3;Potenzial und Grenzen des Dialekts in der Literatur;359
19.3.4;Arabische Literatur, polyglott;359
19.4;3 Gesellschaftliche Funktionen;361
19.4.1;Adressaten und Anliegen;361
19.4.2;Soziale Aufstiegsmöglichkeit und verbindendes Netz;362
19.4.3;Außenseiter und Nonkonformisten;363
19.4.4;Ein neues Literaturverständnis;364
19.4.5;Literarisches Engagement;365
19.4.6;Desillusionierung, Gewalt- und Ideologiekritik;365
19.5;4 Ästhetische Dimensionen;366
19.5.1;Dichtung: Höchste Eleganz oder Einfachheit;366
19.5.2;Prosa: Karge Prägnanz oder Weitschweifigkeit;367
19.5.3;Sammlung, Enzyklopädie und Kommentar;369
19.5.4;Neue Inhalte, neue Formen;370
19.5.5;Neue Sensibilität und Postmoderne;372
19.6;5 Tradition und Innovation;373
19.6.1;Anleihe, Verfremdung, Innovation;373
19.6.2;Literatur als Netz von Bezügen;374
19.6.3;Tradition und Innovation im Zeichen des (Post-)Kolonialismus;375
19.7;Lesehinweise;377
19.8;Bibliographie;377
20;Kunst;380
20.1;1 Islamische Kunst;380
20.1.1;1.1 Das »Bilderverbot« und die Kunst;381
20.1.2;1.2 Die Kalligraphie;382
20.1.3;1.3 »Arabesken« und geometrische Motive;384
20.1.4;1.4 Die darstellende Kunst;386
20.2;2 Moderne Kunst;388
20.2.1;2.1 Die Übernahme westlicher Kunst;388
20.2.2;2.2 Moderne Kunst und lokale Kunsttraditionen;390
20.2.3;2.3 Die Globalisierung der internationalen Kunstszene und die »moderne islamische Kunst«;392
20.3;Lesehinweise;394
20.4;Bibliographie;394
21;Architektur im islamischen Orient;397
21.1;1 Ursprünge und Anfänge;398
21.2;2 Architektur und Städtebau;402
21.3;3 Bauaufgaben und Bautypen;404
21.4;4 Architekten und Bauherren;407
21.5;5 Architektur-Ikonographie;409
21.6;6 Auseinandersetzung mit Europa, moderne und globalisierte Architektur;410
21.7;Lesehinweise;411
21.8;Bibliographie;411
22;Die Naturwissenschaften im Islam;414
22.1;1 Die Einteilung der Wissenschaften in den Enzyklopädien;416
22.2;2 Der praktische Nutzen der Naturwissenschaften;418
22.3;3 Die religiöse Dienstleistung der Astronomie;419
22.4;4 Naturwissenschaften und Gesellschaft;423
22.5;Die Wahrnehmung der islamischen Naturwissenschaften;426
22.6;Lesehinweise;427
22.7;Bibliographie;428
23;Politik, Demokratie, Menschenrechte;430
23.1;1 Ein Blick in die Geschichte;432
23.2;2 Zwischen »unveränderlicher göttlicher Scharia« und »flexiblen Prinzipien«;434
23.3;3 Politische Visionen durch Rekonstruktionen des Frühislams;437
23.4;4 Rechtsstaatlichkeit und Demokratie;438
23.5;5 ›slamische‹versus ›niversale‹Menschenrechte?;442
23.6;6 Körperstrafen, Religionsfreiheit und Gleichberechtigung der Geschlechter;443
23.7;7 Fazit;448
23.8;Lesehinweise;449
23.9;Bibliographie;449
24;Wirtschaft und Islam;453
24.1;1 Einleitung;453
24.2;2 Das klassische Zeitalter des Islams;453
24.3;3 Theorien zum relativen wirtschaftlichen Zurückbleiben des islamischen Raums;455
24.4;4 Westliche Dominanz im 19. und 20. Jahrhundert und die Entstehung der Islamischen Ökonomik;456
24.5;5 Islamische Wirtschaft und Politik;458
24.6;6 Islamisches Finanzwesen;459
24.7;7 Islamische Lebensstile und Wirtschaft;461
24.8;Lesehinweise;462
24.9;Bibliographie;462
25;Geschlechterverhältnisse in muslimischen Gesellschaften;464
25.1;1 Die nahostbezogene Frauen- und Geschlechterforschung;467
25.2;2 Islamisches Ehe- und Familienrecht;471
25.3;3 Frauenrechte und Feminismus;476
25.4;Lesehinweise;478
25.5;Bibliographie;479
26;Islam und Nichtmuslime;482
26.1;1 Muh?mmad, der Koran und die Nichtmuslime;483
26.2;2 Islamische Eroberungen und Konversion;487
26.3;3 Nichtmuslime im islamischen Recht und der islamischen Theologie;489
26.4;4 Aspekte der historischen Interaktion von Muslimen und Nichtmuslimen;492
26.5;5 Zwischen d?mma und Staatsbürgerschaft: Entwicklungen seit dem 19. Jahrhundert;496
26.6;Lesehinweise;499
26.7;Bibliographie;500
27;Reformismus, Islamismus und Salafismus in der arabischen Welt;502
27.1;1 Die Wahh??a;504
27.2;2 Der islamische Modernismus (Salaf?a);507
27.2.1;2.1 Der Panislamist: G?m? ad-D? al-Af?a‘n?(1838/39–97);508
27.2.2;2.2 Der Großmufti: Muh?mmad ?bduh (1849–1905);509
27.2.3;2.3 Der Proto-Islamist: Muh?mmad Raši‘d Rid?a‘ (1865–1935);510
27.3;3 Der Islamismus der Muslimbruderschaft;512
27.4;4 Salafismus;515
27.5;5 Dschihadismus;519
27.5.1;5.1 Die Nationalisten;520
27.5.2;5.2 Die klassischen Internationalisten;521
27.5.3;5.3 Die antiwestlichen Internationalisten;522
27.6;6 Fazit: Die Islamisten und der Arabische Frühling;522
27.7;Lesehinweise;525
27.8;Bibliographie;525
28;Islam und abendländische Kultur;528
28.1;Begegnungen, Auseinandersetzungen, Einflüsse;528
28.2;1 Rezeption durch Revision: Koran;528
28.3;2 Rezeption in der Refutation: kal?;530
28.4;3 Rezeption als Reintegration: Mystik;534
28.5;4 Rezeption als Rekonstruktion: Debatte;538
28.6;5 Rezeption zwecks Referenzposition: Vorlesung;542
28.7;6 Rezeption trotz Reaffirmation: Exilliteratur;543
28.8;7 Rezeption in der Rehabilitation: Postmoderne;545
28.9;Epilog: Rezeption und Reziprozität;547
28.10;Lesehinweise;549
28.11;Bibliographie;549
29;Islam in Europa und Amerika;551
29.1;1 Einleitung;551
29.2;2 Migration von Muslimen nach Europa und Nordamerika;551
29.3;3 Muslime in den staatlichen Kontexten Europas und Nordamerikas;555
29.3.1;3.1 Laizität;556
29.3.2;3.2 »Religion für alle«;557
29.3.3;3.3 Offizielle staatliche Anerkennung;561
29.3.4;3.4 Vollständiges Ignorieren;564
29.3.5;3.5 Der Religiöse Markt;565
29.4;4 Entsteht im Westen ein »eigenständiger« Islam?;566
29.5;Zusammenfassung;571
29.6;Lesehinweise;571
29.7;Bibliographie;572
29.7.1;a) Gedruckte Quellen;572
29.7.2;b) Online-Resourcen;573
30;Muslimische Gesellschaften in Afrika;575
30.1;1 Einleitung;575
30.2;2 Das subsaharische Westafrika;575
30.3;3 Das Niltal;579
30.4;4 Äthiopien;581
30.5;5 Die ostafrikanische Küste;583
30.6;6 Die Muslime in der Moderne;584
30.7;Lesehinweise;588
30.8;Bibliographie;588
31;Südasien;590
31.1;1 Die Eroberung des Sind und die Konstituierung von ›l-Hind‹;590
31.2;2 Konfrontation: Normative Hegemonialansprüche;592
31.3;3 Integration: Spiritualität als Kompromiss;594
31.4;4 Konfessionalisierungen;596
31.5;5 Im Auge des Sturms: Muslime in Südasien unter nichtmuslimischer Herrschaft;599
31.5.1;5.1 Das Dilemma, Stufe 1: Der Aufstand von 1857 und der Beginn direkter Kolonialherrschaft;600
31.5.2;5.2 Das Dilemma, Stufe 2: Die Teilung der Kronkolonie im Jahre 1947;601
31.6;6 Die Islamische Republik Pakistan zwischen Anspruch und Realität;603
31.7;Lesehinweise;606
31.8;Bibliographie;606
32;Südostasien;609
32.1;1 Islam in Indonesien – Zahlen und Relationen, Klassifizierungsansätze;609
32.2;2 Die Ankunft des Islams in Indonesien und die Entwicklung bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs;613
32.3;3 Die Ausrufung der Republik Indonesien und die Piagam Jakarta;615
32.4;4 Die Zeit von Soekarno und Soeharto;617
32.5;5 Entwicklungen nach dem Sturz des Soeharto-Regimes;619
32.6;6 Indonesische Massenorganisationen und Gruppierungen;620
32.6.1;6.1 Darul Islam;620
32.6.2;6.2 Front Pembela Islam (FPI);621
32.6.3;6.3 Jaringan Islam Liberal (JIL);621
32.6.4;6.4 Jemaah Islamiah (JI);622
32.6.5;6.5 Laskar Jihad;622
32.6.6;6.6 Majelis Ulama Indonesia (MUI);623
32.6.7;6.7 Muhammadiyah;623
32.6.8;6.8 Nahdlatul Ulama (NU);624
32.7;7 Fazit – Ausblick Indonesien;625
32.8;8 Islam in Malaysia;625
32.9;Lesehinweise;627
32.10;Bibliographie;628
33;Index;630
34;Umschrift und Aussprache arabischer und persischer Namen und Wörter;658
35;Autorinnen und Autoren;660


Anmerkungen zur Geschichte der Islamwissenschaft


Sabine Mangold-Will

1  Einleitung


1933 machte sich die Empörung, aber auch der leise Triumph August Fischers, des Leipziger Ordinarius für orientalische Philologie, Luft:

»Seit etwas drei Dezennien gibt es, abgezweigt vom großen Baume der morgenländischen Studien, eine neue orientalistische Sonderdisziplin, die sich ›Islamkunde‹, ›Islamwissenschaft‹, ›Islamistik‹ o. ä. nennt. Besonders in Deutschland ist viel von ihr die Rede, ja hier ist sie, bestrahlt von der Gunst eines mächtigen Staatssekretärs und nachmaligen Ministers, C. H. Becker’s, zur ausgesprochenen Modewissenschaft geworden. (…). Moden wollen sich ausleben; ihre Bekämpfung steigert oft nur ihre Ausdehnung und ihre Hartnäckigkeit. Es wäre aber auch ganz unbillig, wenn man die Islamwissenschaft als eine Modeverirrung bekämpfen wollte. Das ist sie beileibe nicht, sie ist vielmehr an sich eine durchaus existenzberechtigte und gesunde wissenschaftliche Disziplin. (…) Ich behaupte also, daß es schon immer Islamkundler gegeben hat.«1

Neue Disziplinen, so lautet eine Binsenweisheit der Wissenschaftsgeschichte, haben es immer schwer; aber so vehement wie Fischer hat nur selten ein »eingefleisch(er)ter«2 orientalistischer Philologe seine Aversionen gegen jene Disziplin formuliert, deren Geschichte es hier zu umreißen gilt. Dabei erinnert Fischers Bezeichnung als »Modewissenschaft« – auch wenn er sie nicht so verstand – daran, dass jede Wissenschaft zu jeder Zeit den ihr je eigenen sozialen, kulturellen, politischen und psychologischen Bedingungen ausgesetzt ist und darauf reagiert. Für die vorliegende Skizze einer Geschichte der europäischen Islamkunde bedeutet dies, sich fernzuhalten von einer Metaerzählung, die essenzialistisch (und gar moralisierend) mit einem einzigen Erklärungsmuster für die Entwicklung der Islamkunde seit dem späten 19. Jahrhundert auskommt, die ihre Geschichte auf den Orientalismus-Vorwurf reduziert und Islamwissenschaftlern kollektiv und durchgehend unverändert das Motiv einer Abwertung, ja Kolonialisierung, der islamischen Welt unterstellt, bis endlich muslimische Forscher, vor allem aber »fortschrittliche« Islamwissenschaftler seit den späten 60er und 70er Jahren mit dieser Tradition brachen.3

2  Zum Forschungsstand


Ein Handbuchbeitrag ist nicht der Ort, umfassend den Stand der Forschung zu referieren, zumal, wenn es sich darum handelt, ein Desiderat zu benennen: Denn eine eigene, auf »Forschungsarbeit im Detail«4 beruhende Studie zur Islamkunde, zumal zur Islamkunde als gesamteuropäischer (und nordamerikanischer) Erscheinung, die zudem das gesamte 20. Jahrhundert im Blick hat, fehlt.5 Allenfalls für die Geschichte der deutschen Islamwissenschaft, die immer wieder mit der Geschichte der Islamwissenschaft gleichgesetzt wird, lässt sich von einer dichteren Forschungsliteratur sprechen6. Ausgerechnet die Zwischenkriegszeit, mithin also die Ära der von Fischer behaupteten Blütezeit der Islamkunde, sowie die Jahre des Nationalsozialismus wurden bisher aber kaum beachtet.7 Die fehlenden transnationalen Vergleichsstudien machen es zudem schwierig, genau zu benennen, inwiefern es sich bei der deutschen Islamkunde um eine spezifisch nationale Erscheinung handelte, die in ihrer besonderen thematischen und methodischen Ausprägung einem speziellen deutschen Bedürfnis nach Orientierung in der Moderne an der Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert entsprach.

Auch die vorliegende Skizze wird angesichts dieser Forschungssituation wieder die deutsche Islamkunde in den Mittelpunkt stellen und schwerpunktmäßig auf die Etablierungsphase der Disziplin eingehen. Im Detail bereitet das einleitende Zitat Fischers darauf vor, dass ein Blick auf die Entwicklung der Islamkunde sich nicht allein um die Kennzeichnung des »artlich und grundsätzlich«8 Neuen der Islamkunde zu bemühen hat, sondern daneben auch die neuen Personenkonstellationen mit ihren Erfahrungen und Denkstilen wie die gesellschaftlichen und politischen Rahmenbedingungen berücksichtigen muss. Denn erst im Zusammengehen von Erkenntnisinteresse, akademischen Netzwerken, Glaubwürdigkeitsstrategien, öffentlichen Erwartungen und methodischer und institutioneller Prägung kann sich »Neues« in der Wissenschaft als wirkmächtig erweisen.

3  Wissenschaftskrise und Veränderung des Erkenntnisinteresses an der Wende zum 20. Jahrhundert


3.1  Der Überdruss an der Philologie und die Suche nach Weltanschauung und Synthese


Poya/Reinkowski haben daran erinnert, dass ein gewisses »Unbehagen« oder besser eine gewisse Unsicherheit darüber, was eigentlich das »Neue« der Islamkunde ausmacht, »von Anbeginn dazugehört«9. Folgt man August Fischer, stellte die Islamkunde ohnehin nichts Neues dar, denn mit Elementen des Islams wie dem Koran, religiösen Texten oder dem Leben Mu?ammads beschäftigten sich Orientalisten seit langem. Ebenso schien das Beharren der frühen Islamwissenschaftler, ohne Philologie nicht auskommen zu können, all jenen recht zu geben, die – was wissenschaftshistorisch bereits als Antwort aller Philologen auf das Erscheinen konkurrierender kulturwissenschaftlicher Wissenschaften zu lesen ist – die Losung ausgaben: »Philologie ist Kulturwissenschaft«10.

Dagegen erhoben die Orientalisten auf »neuen Bahnen«11 jedoch vehement Einspruch. Auch sie leugneten nicht, der Philologie als Methode weiterhin zu bedürfen. Wer aber die Herausbildung der Islamkunde als eigenständige Disziplin begreifen will, muss sich ihren antiphilologischen Impetus vor Augen halten: Islamkunde in der Gründung war Protest gegen die Philologie, oder wie Martin Hartmann 1902 paradigmatisch formulierte: »Es gibt allenthalben noch viel zu thun, wovon sich die philologischen Kleinkrämer nicht träumen lassen.«12 Es ging dabei nicht um eine Kritik an der erkenntnistheoretischen Gültigkeit der philologischen Methode, sondern um deren zunehmend als beschränkt wahrgenommene Erklärungsreichweite. Anstelle des »grammatische(n) Kleinkram(s)«13, der Sprachanalysen und Texteditionen wie überhaupt der Verabsolutierung von Sprache und auch der nicht allein in Deutschland ausgeprägten Beschäftigung mit Sprachfamilien (Semitistik, Indogermanistik), sollte ein Verständnis der ganzen vom Islam geprägten morgenländischen Welt, also eine »Islam-Kunde« treten, von der Ignaz Goldziher schon 1905 behaupten konnte, dass wir durch sie vom Islam nicht nur »mehr wissen, daß unsere Kenntnisse von demselben reichhaltiger sind, (…), sondern wir wissen es anders als unsere Vorgänger, d. h. wir betrachten es unter anderen Gesichtspunkten und studieren es nach anderen Methoden.«14 Dass auch die der Philologie verpflichteten Orientalisten, wie Fischer, für sich beanspruchen konnten, »Islam-Kundler« habe es immer gegeben, erklärt sich aus dem damit zugleich verbundenen Rückbezug auf virulent bleibende Entwürfe der Frühorientalisten (z.?B. Hammer-Purgstalls und Rückerts), die beeinflusst durch die Sprachkombinationen an der Wiener Maria-Theresia-Akademie und der Pariser École speciale des langues orientales vivantes bereits die Trias aus Arabisch-Persisch-Türkisch, als den drei wichtigsten Literatursprachen des Islams, im Blick hatten.15

Die erkenntnisleitende Abkehr von der Philologie jedenfalls erwuchs aus dem um die Jahrhundertwende immer drängender werdenden Bedürfnis nach einer Neubetrachtung der Welt, dem Bedürfnis nach Welt-Anschauung und Welt-Orientierung im Zeitalter der ersten Globalisierung, das mit einer elementaren Krisenerfahrung der europäischen Welt, mit Kulturpessimismus wie Kritik an Positivismus und Historismus, einherging. Die Philologien – so ein über die Orientalische Philologie hinausreichender Eindruck – hatten mit ihrem »Überwuchern des Spezialistentums«16 und ihrer fehlenden Erklärungsmacht für die Veränderungen der eigenen Gesellschaft wie den durchaus resistenten Überlebenswillen der außereuropäischen Welt ihren Anteil an dieser Krise. So stellte die Kritik an der Philologie keine isolierte Erscheinung innerhalb der Orientalistik dar, sondern war Teil einer umfassenden Kritik am deutschen Geistesleben im allgemeinen und der akademischen Wissenschaft im besonderen, die – so der Vorwurf der Zeit – in ihrer methodischen Einseitigkeit und Überspezialisierung, den Blick für die »Zusammenfassung, die Synthese, das System«17 und damit für »das Leben« verloren habe.18 Die Islamwissenschaft in ihrer Entstehung war demnach also eine Antwort auf eine europäische Kultur in der Krise.

3.2  Die Neuentdeckung des Islams in kulturgeschichtlicher Perspektive


Was waren nun genau die »anderen Gesichtspunkte« und »anderen Methoden«, von denen Goldziher sprach? Mit Reinhard Schulze lässt sich formulieren, dass die Islamwissenschaft begründet wurde, »als die großen Sozial- und Kulturtheorien Mode waren«, und die Islamwissenschaftler »hofften wohl darauf, die alten orientalischen Wissenschaften auf Augenhöhe mit den damaligen dominanten Kulturtheorien zu bringen.«19 Ja, das auch; vor allem aber mussten sie den Islam in diese Debatten einbringen, wollten sie nicht zusehen, wie ihr Forschungsgegenstand und damit ihr gesellschaftlicher Erklärungsanspruch von Nicht-Orientalisten – erinnert sei nur an Max Webers Überlegungen zum Islam – vereinnahmt wurden.

Für die Islamkundler ergaben sich daraus zwei Konsequenzen: Zum einen begannen sie, die Methoden der sich parallel zur Islamkunde...


PD Dr. Rainer Brunner is director de recherche at the Centre national de la recherche scientifique, Paris



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