Bürgin / Resch / Schulte-Markwort | OPD-KJ - Operationalisierte Psychodynamische Diagnostik im Kindes- und Jugendalter | E-Book | www.sack.de
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E-Book, Deutsch, 194 Seiten

Bürgin / Resch / Schulte-Markwort OPD-KJ - Operationalisierte Psychodynamische Diagnostik im Kindes- und Jugendalter

Grundlagen und Manual
2. aktualisierte und ergänzte Auflage 2007
ISBN: 978-3-456-94340-4
Verlag: Hogrefe AG
Format: PDF
Kopierschutz: Adobe DRM (»Systemvoraussetzungen)

Grundlagen und Manual

E-Book, Deutsch, 194 Seiten

ISBN: 978-3-456-94340-4
Verlag: Hogrefe AG
Format: PDF
Kopierschutz: Adobe DRM (»Systemvoraussetzungen)



Die Operationalisierung psychodynamischer Konzepte zur Verringerung von deren Vieldeutigkeit war ein erfolgreiches Anliegen der OPD. Seit einiger Zeit hat sich nach dem Vorbild der Erwachsenen-OPD eine eigene Arbeitsgruppe zur Operationalisierung entsprechender Konzepte für das Kindes- und Jugendalter zusammengefunden. Schnell wurde deutlich, dass die psychische Entwicklung von Kindern und Jugendlichen einer eigenen Herangehensweise bezüglich psychodynamischer Diagnostik bedarf. Das Ergebnis ist das vorliegende OPD-KJ-Manual, das sich als fakultative, modular aufgebaute psychodynamische Diagnostik in Ergänzung des 'Multiaxialen Klassifikationsschemas' (MAS) versteht. Ziel ist es, auch Konzepte der Tiefenpsychologie und Psychoanalyse imKindes- und Jugendalter so zu operationalisieren, dass ihre Verwendung besser überprüfbar wird und ihre Reliabilität steigt. Unter Beteiligung vieler deutschsprachiger Universitätskliniken für Kinder- und Jugendpsychiatrie, niedergelassener Kinder- und Jugendpsychiater sowie analytischer Kinder- und Jugendpsychotherapeuten ist es gelungen, ein Instrument zu erstellen, das die Diskussion anregen und einen breiten Konsens herstellen sollte. Die Erhebungsbogen zum Manual können unentgeltlich über das Internet unter www.verlag-hanshuber.com/opdkj abgerufen werden.

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Zielgruppe


Kinder- und Jugendpsychiater, Psychotherapeuten, Kinder- und Jugendlichentherapeuten, Psychologen

Weitere Infos & Material


1;Inhaltsverzeichnis;6
2;Vorworte;10
3;Der Arbeitskreis OPD-KJ;16
4;Einleitung;18
5;Die Achsen im Überblick;22
5.1;Beziehung der OPD-KJ zum multiaxialen Klassifikationssystem (MAS);29
5.2;Zielsetzung der OPD-KJ;30
5.3;Methode;30
5.4;Entwicklungskonzepte, Altersstufen und Entwicklungskontexte;32
5.5;Befunderhebung;43
6;Achse «Beziehung»;46
6.1;Theoretischer Hintergrund;46
6.1.1;Beziehungsdiagnostik;46
6.1.2;Repräsentanzen und Interaktionen;48
6.1.3;Dyaden und Triaden;48
6.1.4;Circumplexmodelle interpersonellen Verhaltens;50
6.1.5;Circumplexmodell der OPD-KJ;51
6.2;Operationalisierung;52
6.3;Spezifische Hinweise zur Befunderhebung;71
6.4;Aspekte der empirischen Überprüfung;72
7;Achse «Konflikt»;76
7.1;Theoretischer Hintergrund;76
7.2;Operationalisierung;78
7.3;Spezifische Hinweise zur Befunderhebung;112
7.4;Aspekte der empirischen Überprüfung;113
8;Achse «Struktur»;116
8.1;Theoretischer Hintergrund;116
8.2;Operationalisierung;119
8.3;Klinische Ankerbeispiele;121
8.4;Spezifische Hinweise zur Befunderhebung;130
9;Achse «Behandlungsvoraussetzungen»;132
9.1;Operationalisierung;134
9.2;Spezifische Psychotherapiemotivation;165
10;Abschlusskapitel;174
11;Literatur;176
12;Anhang;182
12.1;Anleitung;187
12.2;Befunddokumentation der OPD-KJ-Achse «Konflikt»;188
12.3;Bogen zur Befunderhebung Achse «Struktur»;189
12.4;Auswertung Achse «Struktur»;190
12.5;Bogen zur Befunderhebung Achse «Behandlungsvoraussetzungen»;191
13;Nachwort;192
14;Mehr eBooks bei www.ciando.com;0


Die Achsen im Überblick (S. 21-22)

Achse «Beziehung»

In der psychodynamischen Diagnostik gehen wir davon aus, dass die psychische Struktur des Patienten und die aktuell wirksamen innerpsychischen Konflikte in der Beziehung zum Diagnostiker/Therapeuten sichtbar werden. In der psychotherapeutischen Behandlung konstellieren sich die inneren psychischen Gegebenheiten des Patienten, unter denen er leidet, als aktuelle Beziehungskonstellationen, zu denen sich bestimmte Gegenübertragungspositionen des Therapeuten einstellen. Nun ist diese Dynamik zwischen Übertragung und Gegenübertragung etwas, was sich vom Erstkontakt an in der psychoanalytischen Situation entwickelt. Deshalb finden wir bereits im diagnostischen Prozess, der im Kern von der Beziehungsaufnahme des Patienten mit dem Diagnostiker geprägt ist, erste typische Beziehungskonstellationen, die zu erfassen Ziel der psychodynamischen Diagnostik sind. Das im Rahmen des diagnostischen Prozesses sich entwickelnde Beziehungsgeschehen operationalisiert und möglichst reliabel zu erfassen, ist deshalb anspruchsvoll, weil der Untersucher ja selbst Teil des Beziehungsgeschehens ist und somit die Beschreibung nur schwer von der Subjektivität des Untersuchers getrennt werden kann. Eine Operationalisierung dieser wichtigen diagnostischen Ebene verlangt vom Untersucher, dass er das, was er beim Patienten als Beziehungsangebot und -verhalten beobachtet, sowie seine eigene innere Reaktion darauf so beschreibt, dass es für andere nachvollziehbar ist. So kann im Laufe des diagnostischen Prozesses überprüft werden, inwiefern das sich konstellierende Beziehungsgeschehen Ausdruck der in der Innenwelt des Patienten vorhandenen Gegebenheiten und somit diagnostisch verwertbar ist.

Im Gegensatz zum Erwachsenen berichten Kinder und oft auch Jugendliche weniger über sich selbst und ihre Beziehungsprobleme, sondern neigen vielmehr dazu, diese Beziehungsprobleme handelnd in die Beziehung zum Untersucher einzubringen. Dieses Handeln ist entweder unmittelbar in der Beziehung sichtbar oder es zeigt sich im Spiel. Bei der Einschätzung der Beziehung anhand der OPD-KJ verlassen wir uns weniger auf die von unseren Patienten berichteten typischen Beziehungsepisoden, sondern mehr auf die unmittelbare Beziehungs gestaltung im Kontakt mit uns. Aus der teilnehmenden Beobachtung heraus wird anhand der Operationalisierung die Beziehung kodiert. Wir beschränken uns nicht nur auf das dysfunktionale Verhalten, sondern kodieren auch – im Sinne von Ressourcen – positives Beziehungsverhalten.

Bei der Gestaltung der Beziehungsachse haben wir uns von dem Modell leiten lassen, dass Beziehungen und die damit verbundenen Affekte immer «zusammen gesetzte» Verhaltens- und Gefühlsweisen darstellen. Diese komplexen Gefühle können mit dem Kreismodell des SASB (Benjamin, 1974) beschrieben werden. In diesem Modell werden Beziehungskonstellationen auf zwei senkrecht aufeinander stehenden Achsen beschrieben. Wenn ambivalente Beziehungsgefühle nicht integriert werden können und sich im Laufe eines Interviews beispielsweise in unvereinbare Gegensätze aufspalten (das Kind, das zuerst angepasst ist und dann den Therapeuten attackiert), so kann das Mischungsverhältnis dargestellt werden, das den vorhandenen ambivalenten Anteilen der Erziehungsgestaltung entspricht. Eine adäquate Beziehungsdiagnostik für das Kindes- und Jugendalter setzt voraus, dass die unterschiedlichen Beziehungsebenen des Kindes Berücksichtigung finden. So hat der Untersucher die Möglichkeit, zwischen den Ebenen Kind- Untersucher, Kind-Vater, Kind-Mutter usw. bis hin zu Triaden die Beziehungen anhand der Operationalisierungen zu kodieren. Für das praktische Vorgehen schlagen wir ein schrittweises Vorgehen vor, je nachdem, welche Beziehungsebene dem Untersucher am wichtigsten erscheint. In der Regel wird man von der Beurteilungsebene Kind-Untersucher ausgehen.



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