E-Book, Deutsch, Band 3/3, 466 Seiten
Reihe: Sunflower
Busch Sunflower
1. Auflage 2023
ISBN: 978-3-7583-7635-1
Verlag: BoD - Books on Demand
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
The Story Of A Cupcake
E-Book, Deutsch, Band 3/3, 466 Seiten
Reihe: Sunflower
ISBN: 978-3-7583-7635-1
Verlag: BoD - Books on Demand
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Abschlussband der Sunflower Trilogie: Es ist vorbei. Ezra geht es gut und William kann endlich wieder aufatmen. Zumindest, bis sich herausstellt, dass das Café ausgebrannt ist. Sie müssen feststellen, nur weil Ezra aus dem Krankenhaus entlassen wurde, sind die Herausforderungen nicht alle gemeistert. Ezra verliert seinen Job und kann kurze Zeit später seine Miete nicht mehr zahlen. Als wäre das nicht genug, merkt William nach und nach, dass der Brand nicht nur körperliche Folgen hinterlassen hat. William versucht alles, um seinem Freund zu helfen, doch Ezra weiß nicht einmal selbst, was er in dieser Zeit braucht. Oder wen.
Anfang 2022 trat die junge Autorin mit ihrem Debut-Roman Sunflower -The Story Of A Hedgehog in die Öffentlichkeit. Sunflower -The Story Of A Cupcake ist nun (nach dem zweiten Teil Sunflower - The Story Of A Lily) der dritte und abschließende Band dieser Reihe. Alle drei Romane der Reihe sind bereits auf der Plattform Wattpad erschienen, auf der Lea Busch bereits seit 2014 ihre Geschichten veröffentlicht. Weitere Rohversionen ihrer Geschichten sind dort zu finden und werden voraussichtlich ebenfalls in Zukunft als Romane erscheinen. Neben ihrer Tätigkeit als Autorin studiert sie außerdem Kommunikations- und Multimediamanagement.
Autoren/Hrsg.
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1. Kapitel
„Willkommen zuhause.“ Ezra sieht sich skeptisch um. Ich gehe an Mabel mit seiner Tasche vorbei und packe sie ins Schlafzimmer. In der Wohnküche riecht es nach frischem Essen und ich für meinen Teil würde mich am liebsten sofort an den Tisch setzen, aber ich muss gleich los zur Arbeit. Ich bin nur hier, weil Ezra heute aus dem Krankenhaus entlassen worden ist und ich ihn gefahren habe. Mabel hat in der Zwischenzeit gekocht und ein bisschen geputzt. Meine Krücken bin ich gestern losgeworden, aber mit dem Spielen werde ich auch weiterhin noch etwas warten müssen. Ezra steht immer noch mitten im Raum. „Setz dich ruhig schon einmal“, meint Mabel und stellt den Herd aus. Er nickt und kommt in diesem Moment offenbar wieder in der Realität an. „Ich muss los, Cupcake. Telefonieren wir nachher?“, frage ich ihn und schaue auf mein Handy. Ja, die nächste Tube sollte ich bekommen, wenn ich jetzt schnell losfahre, um das Auto noch eben Damon zurückzubringen. Er hat es mir netterweise für heute geliehen. Er wäre auch selbst gefahren, aber er hatte keine Zeit. Und wir waren uns beiden einig, dass wir Ezra nicht in der Tube fahren lassen wollen, solange er nicht wieder richtig auf den Beinen ist. „Danke, dass du mich abgeholt hast“, meint er, lächelt kurz und kommt zu mir. „Nicht dafür“, winke ich schnell ab und bin versucht meine Hände über seine Arme streifen zu lassen. Im letzten Moment, stoppe ich mich aber selbst, nehme nur eine Hand von ihm und küsse ihn vorsichtig. Nur weil er aus dem Krankenhaus entlassen worden ist, bedeutet das noch nicht, dass die Verletzungen schon komplett abgeheilt sind und nicht mehr weh tun. Ich verabschiede mich noch von Mabel und verlasse dann die kleine Studentenwohnung. Es ist halb zehn, als ich endlich meine Schuhe in die Ecke kicken kann und mich auf mein Sofa fallen lasse. Zwei verpasste Anrufe: Cupcake. Ach verdammt. Ich drücke den grünen Hörer neben seinem Namen und warte… Aber er hebt nicht ab. Wer kann es ihm verübeln? Richtig gut geht es ihm immer noch nicht und bestimmt hatte er schon wieder seine Uni-Unterlagen vor der Nase. Er hat sofort damit angefangen, nachdem die Polizei alles geklärt hatte. Nicht nur ich meinte, dass er erst einmal wieder auf die Beine kommen soll, aber er war da anderer Meinung. Er hat immer wieder betont, dass wenn er jetzt nicht anfängt, den Stoff nachzuholen, es nur immer mehr wird, was er nicht versteht und dass er dann am Ende des Semesters da sitzt und nicht weiß, wo er anfangen soll. Davon abbringen konnte ihn auch Mabel nicht. Kein Wunder, dass er jetzt schon im Bett sein wird und schläft. Ich schiebe mir eine Tiefkühlpizza in den Ofen und nehme mir eine kalte Cola. Auf Bier habe ich gerade keine Lust. Seitdem Lennox und ich nicht mehr gemeinsam zur Uni fahren, habe ich gelernt, mich morgens vernünftig zu organisieren. Er fährt meistens etwas früher als ich, weil er noch bei Alex im Büro oder Hörsaal vorbeischaut. Soll mir recht sein. Mabel ist noch nicht da. Sie kommt erst kurz vor knapp in den Hörsaal gelaufen und lässt sich neben mich fallen. „Alles okay?“, frage ich sie skeptisch. „Nur müde“, meint sie und seufzt. „Ezra hatte einen Albtraum. Ich war die halbe Nacht wach“. Ach, scheiße... „Schläft er denn wenigstens jetzt?“ Sie verdreht die Augen. „Was denkst du wohl.“ „Also ist er in der Uni“, meine ich und schüttle den Kopf. Er sollte sich erholen und sich nicht morgens in die Uni schleppen. Nachdem er gestern über den Parkplatz zum Auto gelaufen ist, war er schon aus der Puste und erschöpft. Seine Lunge hat mehr abbekommen, als er wahrhaben möchte. Und da macht es eine Fahrt in der stickigen und vollen Tube nicht besser; auch nicht, dass er sich durch den Tag zwingt. Ich nehme mein Handy heraus und schreibe ihm, ob wir uns gleich wie immer in der Mensa treffen. Er ist nicht online, aber wen wundert es. Der Professor in diesem Hörsaal steht schon vorne und hat mit dem heutigen Thema angefangen, aber ich höre nicht richtig zu. Meine Gedanken kreisen, wie so oft, um Ezra. Da Mabel jedoch angefangen hat, mitzuschreiben und sich zu konzentrieren, frage ich da nicht weiter nach. Es hätte wohl keinen Unterschied gemacht, wenn ich vorhin gar nicht erst den Hörsaal betreten hätte. Ich habe nicht mitbekommen, worum es eigentlich ging und werde es wohl auf den Stapel „Muss ich bald doch nachholen“ packen. Der wird gefühlt immer größer, statt kleiner. Ich bin mittags der Erste, der an unserem Tisch sitzt. Der Teller mit Spagetti Bolognese steht neben mir und ich versuche zu verstehen, was das Thema der heutigen Vorlesung war. Ich hätte wirklich mal zuhören sollen. „Hi“, höre ich dann jemanden sagen und blicke kurz auf. Es ist Lennox. Ich murre nur und richte meine Aufmerksamkeit wieder auf den Bildschirm meines Laptops. „Dann nicht“, murmelt er leise und setzt sich mir schräg gegenüber. Trotzdem schaffe ich es nicht, die Unterlagen weiter durchzugehen, denn nur einen Augenblick nach ihm kommen Nevan und Andy zu uns. Sie setzen sich und fangen direkt an, über irgendein Fußballspiel zu quatschen. Das war’s also mit meiner Konzentration. Gerade, als ich meinen Laptop zugeklappt habe, sehe ich Ezra auf uns zukommen. Er trägt einen großen schwarzen Hoodie und eine schlichte dunkle Jeans. „Hey“, sagt er und lächelt kurz, ehe er sich neben mich setzt. Ich sehe zu ihm, küsse ihn zur Begrüßung und lege dann eine Hand auf seinen Oberschenkel. Scharf zieht er die Luft ein und sofort nehme ich meine Hand wieder weg. „Oh scheiße, tut mir leid!“ Meine Augen werden groß und entschuldigend sehe ich ihn an. Wie konnte ich nur vergessen, dass er immer noch Schmerzen hat? „Schon gut“, sagt er etwas zu schnell und sieht auf sein Essen. „Alles okay?“, fragt Lennox und mustert ihn besorgt. „Alles gut, Lex“, betont er und fängt an zu essen. „Hilft das Schmerzmittel denn?“, fragt mein Nachbar anschließend und Ezra nickt. „Ja, natürlich, aber eben nicht immer komplett.“ Ein beklemmendes Gefühl macht sich in mir breit. Ich hätte darauf achten sollen. Lennox wirft mir einen wissenden Blick zu, was es nicht gerade besser macht. „Was ist los?“, fragt Nevan verwundert. Die schlechte und angespannte Stimmung hier am Tisch ist praktisch nicht nicht zu bemerken. „William hat vergessen, dass es Ezra immer noch wehtut, wenn man ihn auf den Wunden berührt“, meint Lennox trocken und ich verdrehe die Augen. „Ich habe instinktiv meine Hand auf das Bein meines Freundes gelegt“, erkläre ich und Nevan sieht irritiert zwischen uns hin und her. Dann sieht er zu Ezra. „Tut es noch arg weh?“ Ezra schüttelt stumm den Kopf und ich seufze. Er sieht müde aus, sehr sogar. Er hat tiefe Schatten unter den Augen und seine Locken hängen glanzlos herunter. Er muss ins Bett, er sollte nicht hier in der Uni sitzen und sich irgendwelche Paragrafen in den Kopf prügeln. „Wann gehst du nach Hause?“, frage ich ihn leise und perplex sieht er mich an. „Wieso sollte ich nach Hause gehen?“ „Cupcake, du bist immer noch nicht wieder gesund.“ „Ach was, das passt schon. Ich studiere doch kein Sport“, meint er, aber wirklich lustig finde ich es nicht. „Außerdem sind bald die Klausuren. Ich muss noch ein bisschen was nachholen.“ „Ja, aber dir geht es nicht gut.“ „Hör doch auf, es ihm einzureden“, mischt Lennox sich da ein. „Danke“, meint Ezra nur, aber ich werfe ihm einen mahnenden Blick zu. „Ist das dein Ernst?“ „William, Ezra weiß, was er tut, er rennt zweimal die Woche zum Arzt, um alles kontrollieren zu lassen und er hat schon recht. Es bringt auch nichts, zuhause auf dem Sofa zu sitzen und den lieben langen Tag gar nichts zu tun. Das geht für dich vielleicht, aber es gibt auch Menschen, die können das einfach nicht.“ „Bitte?“ Entgeistert sehe ich ihn an. „Hörst du dir eigentlich ab und an mal selbst zu?“ „Will… ich schaffe das schon“, sagt Ezra ruhig und nimmt meine Hand. „Und wenn ich merke, dass es zu viel wird, werde ich alles ein bisschen drosseln, okay?“ „Mhm… gut“, gebe ich mich geschlagen, da ich genau weiß, dass alles andere die Situation nicht besser machen würde. Nicht nur, dass ich dann Streit mit Ezra hätte, Lennox würde mir nur weiter widersprechen. Wieso ist er eigentlich hier und nicht bei Alex? Wäre doch nicht das erste Mal, dass er mittags lieber zu ihm ins Büro geht. Genervt stehe ich einige Minuten später auf und bringe meinen Teller und mein Besteck weg. Als ich wieder komme, packt Ezra gerade seine Sachen zusammen. „Ich muss zu meiner nächsten Vorlesung.“ „Aber die ist doch erst in zwanzig Minuten“, sage ich irritiert. Er erwidert jedoch nur, „Ja, aber ich wollte noch mit meinem...




