Canavan | Die Magie der tausend Welten - Die Schöpferin | E-Book | www.sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 704 Seiten

Reihe: Penhaligon Verlag

Canavan Die Magie der tausend Welten - Die Schöpferin

Roman
1. Auflage 2020
ISBN: 978-3-641-22308-3
Verlag: Penhaligon
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

Roman

E-Book, Deutsch, 704 Seiten

Reihe: Penhaligon Verlag

ISBN: 978-3-641-22308-3
Verlag: Penhaligon
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Der Abschluss der großen Fantasy-Saga von SPIEGEL-Bestsellerautorin Trudi Canavan!

Die tausend Welten stehen vor dem Abgrund, ihre Magie schwindet. Sowohl die Magierin Rielle als auch der Magier Tyen haben sich der Macht verweigert, mit der sie sich gegen den Verfall hätten wehren können. Dennoch fühlen beide sich verantwortlich, auch wenn nicht einmal ihre vereinte Macht ausreicht, die Menschen zu retten. Da tritt eine dritte Partei aus dem Dunkel und bietet eine Lösung. Rielle und Tyen müssen sich entscheiden – denn nur gemeinsam können sie das Gesetz der tausend Jahre beenden …

Die Magie der tausend Welten bei Penhaligon:
1. Die Begabte
2. Der Wanderer
3. Die Mächtige
4. Die Schöpferin

Trudi Canavan wurde 1969 im australischen Melbourne geboren. Sie arbeitete als Grafikerin und Designerin für verschiedene Verlage und begann nebenbei zu schreiben. 1999 gewann sie den Aurealis Award für die beste Fantasy-Kurzgeschichte. Ihr Erstlingswerk, der Auftakt zur Trilogie »Die Gilde der Schwarzen Magier«, erschien 2001 in Australien und wurde weltweit ein riesiger Erfolg. Seither stürmt sie mit jedem neuen Roman die internationalen Bestsellerlisten.
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2 Rielle


Das ist alles, was ich Euch beibringen kann«, erklärte Rielle Annad spät am nächsten Tag. »Denkt an meine Warnungen und trefft alle Vorsichtsmaßnahmen. Doch mein wichtigster Rat ist, Euch jemanden zu suchen, der Erfahrung im Reisen zwischen den Welten hat, damit er Euch weiter anleiten und Euch die Zeichen und Hinweise zeigen kann, die andeuten, dass Ihr im Begriff steht, eine unbewohnbare oder tote Welt zu betreten.«

Annad legte eine Hand aufs Herz, ein Zeichen der Dankbarkeit. »Vielen Dank, Rielle. Ich werde vorsichtig sein. Ich stehe in Eurer Schuld. Wenn ich die Bibliothek finde, werde ich Euch über die Wiederhersteller eine Nachricht schicken.«

Sie lächelte. »Und wenn ich sie finde, werde ich Euch aufsuchen und hinbringen. Aber ich bezweifle, dass ich in absehbarer Zeit danach suchen kann. Es gibt noch so viele Welten, die wiederhergestellt werden müssen.«

Annad nickte. »So oft es mir möglich ist, werde ich in den Tempel gehen, um nachzusehen, ob Ihr eine Nachricht für mich hinterlassen habt.«

»Lebt wohl, Annad.« Rielle trat einen Schritt zurück, atmete tief ein, stieß die Luft wieder aus, sog dann noch einmal Atem in die Lunge und hielt ihn dort fest. Nachdem sie sich aus der Welt abgestoßen hatte, flog sie nach oben, und als sie das Dach des Turms, auf dem sie ursprünglich in Annads Stadt angekommen war, entdeckt hatte, flog sie rasch darauf zu. Dort angelangt, stieß sie sich unverzüglich aus der Welt ab und folgte ihrem eigenen Pfad zurück zum Ankunftsort mit seinem blutverschmierten Altar und dann direkt in das Weiß des Dazwischen.

Langsam tauchte der Ankunftsort, von dem aus sie nach Infae aufgebrochen war, wieder auf. Sie achtete darauf, in dessen Mitte anzukommen, ein Stückchen über dem Boden, wo die Pflanzen, die sie dort niedergetreten hatte, sich wieder aufgestellt hatten. Nach einer kurzen Pause, die sie zum Luftholen nutzte, stieß sie sich in die nächste Welt ab.

Sie hätte nicht gedacht, dass sie die Fähigkeit zum Musterwandel vermissen würde, aber sie fehlte ihr jedes Mal, wenn sie zwischen den Welten reiste. Mit dessen Hilfe hätte sie so lange sie wollte zwischen den Welten bleiben können, ohne zu ersticken.

Andere Gelegenheiten, bei denen sie den Musterwandel vermisst hatte, waren die, wenn sie sich einen gewöhnlichen Husten einfing oder sich an einem scharfen Gegenstand schnitt. Bisher hatte sie keine größeren Verletzungen davongetragen oder Krankheiten bekommen, da sie Magie einsetzen konnte, um sich gegen die meisten Gefahren zu schützen. Aber sehr oft hatte sie bedauert, andere Menschen nicht heilen zu können.

Das Wissen, dass sie nicht länger alterslos war, machte ihr nicht besonders zu schaffen. Sie würde altern und sterben, aber das taten schließlich die meisten Menschen. Wenn sie erst die Folgen des Alters spürte, würde sie den Verlust wahrscheinlich stärker empfinden, doch vorläufig hatte es keinen Sinn, darüber nachzugrübeln. Vor allem, da sie jederzeit ihre Schöpfergaben opfern und wieder alterslos werden konnte.

Aber jetzt noch nicht. Ihre Fähigkeiten als Schöpferin waren einzigartig, und wie sie Annad erklärt hatte, mussten noch viele Welten wiederhergestellt werden. Sie hatte es immer Baluka überlassen zu entscheiden, was als Nächstes geschah, da er der Anführer der Wiederhersteller war. Infae war die erste Welt, die wiederherzustellen sie von sich aus beschlossen hatte.

Dies gab ihr das Gefühl, etwas abschließen zu können, wonach sie sich lange gesehnt hatte. Nicht nur wegen der Art und Weise, in der sie die Welt vor fünf Zyklen verlassen hatte, sondern auch wegen des Grundes, sie überhaupt dazu in der Lage gewesen war.

Bei ihrem ersten Besuch von Infae war sie alterslos gewesen und hatte ihre natürlichen Fähigkeiten als Schöpferin verloren, als sie den Musterwandel erlernt hatte. Während sie in Infae festgesessen hatte, hatte sie den letzten Rest der Magie, den sie besaß, nicht nur benutzt, um sich ihrer Fähigkeit des Musterwandels zu entledigen und ihre Gabe als Schöpferin wiederherzustellen – vielmehr hatte sie die Gabe auch weit über ihre ehemalige Stärke hinaus vergrößert, bis sie rasch und mühelos ganze Welten wiederherstellen konnte. Also fühlte sie sich Infae seltsam verpflichtet, denn ohne ihre Zeit dort wäre sie nicht in der Lage gewesen, andere Welten wiederherzustellen. Dieser Welt schuldete sie die gleiche Unterstützung.

Eines Tages würde es keine Welten mehr geben, die ihrer Hilfe bedurften, und sie würde ihre Gabe als Schöpferin gegen die zum Musterwandel eintauschen und wieder alterslos werden. Die Welten, die in den Schlachten der vergangenen zehn Jahre ihrer Magie beraubt worden waren, würden wiederhergestellt sein: angefangen bei denen, die in dem Chaos gelitten hatten, nachdem der Raen, der Herrscher aller Welten, gestorben war, bis hin zu denen, auf die sich die Auseinandersetzung zwischen Dahli und den Wiederherstellern ausgewirkt hatte. Letztere waren ganz in der Nähe des Ortes, an dem dieser Konflikt stattgefunden hatte. Andere tote Welten jedoch – die ihrer Magie beraubt worden waren, weil Zauberer, die nun nicht mehr durch die Gesetze des Raen davon abgehalten wurden, versucht hatten, den Musterwandel zu erlernen – waren über das ganze bekannte Universum verteilt.

Flüchtlinge aus diesen Welten hatten im Laufe der Zyklen ihren Weg zu Baluka gefunden, um ihn um Hilfe zu bitten, ihre Heimatwelt wiederherzustellen. Einige hatten fünf Zyklen auf diese Hilfe warten müssen. Der Gedanke daran ließ in ihr ein Gefühl von Dringlichkeit aufkommen. Ihr Besuch von Infae war eine spontane Regung gewesen – sie hatte eine Welt in der Nähe wiedererkannt, und ihr war klar geworden, dass sie die seltene Gelegenheit hatte hinzufliegen. Sie bereute es nicht, diese Chance ergriffen zu haben – oder Zeit auf die Unterrichtung Annads verwendet zu haben –, aber es bedeutete, dass sie erst spät bei Baluka und zu ihrer nächsten Wiederherstellung erscheinen würde. Die Bemühungen der Wiederhersteller, den Frieden zu bewahren, hingen häufig vom richtigen Zeitpunkt ab, und dass Balukas wichtigstes Instrument dafür mehrere Tage verschwand, konnte alles Mögliche durcheinanderbringen. Doch wenn sie geschickt reiste, konnte sie ihre Abwesenheit auf einen Tag beschränken.

Der Ankunftsort in der nächsten Welt war ein Podest auf einem Marktplatz einer Stadt. Bewacht wurde er von Straßenkindern, die hofften, sich einen Edelstein oder ein Stückchen kostbares Metall als Gegenleistung für Informationen über ihre Welt oder Beschreibungen von Reisenden, die an diesem Tag hindurchgekommen waren, zu verdienen. Dies war ein gewöhnlicher Ankunftsplatz in einer lebendigen Stadt – weit und offen, sodass große Gruppen oder mehrere Gruppen gleichzeitig bequem die Welt betreten konnten.

In der nächsten Welt befand sich der Ankunftsort auf einer Waldlichtung. Auch Orte ohne einen Hinweis auf menschliche Bewohner in der Nähe waren an der Tagesordnung. Häufig waren sie mit einem städtischen Ankunftsort verbunden. Die Chancen standen schlecht, dass ein Pfad, der direkt aus einer Stadt hinausführte, einen zu einer perfekt passenden menschlichen Siedlung in der nächsten Welt brachte. Manchmal erhoben sich dort, wo so ein Pfad mündete, Städte, die gänzlich auf das Reisen zwischen Welten angewiesen waren, um zu existieren. Doch waren sie immer anfällig dafür, aufgegeben und dem Verfall preisgegeben zu werden.

Der folgende Ankunftsort war wieder einmal eine Ruine. Ruinen traf man überhaupt am häufigsten an. Zivilisationen entwickelten sich und gingen unter, aber die Pfade, die sie miteinander verknüpften, blieben in Benutzung, bequeme, sichere Verbindungen zwischen den Welten.

Tempel waren weit weniger verbreitete Orte für Ankunftsplätze, und als Nächstes passierte sie einen davon. Es war keine Überraschung, dass das Erscheinen und Verschwinden von Personen unterschiedlichen und manchmal seltsamen Aussehens Ankunftsorten eine geheimnisvolle, mystische Aura verlieh. Menschen, die an so einem nicht von ihnen selbst erzeugten Ankunftsort lebten, sahen ihre Besucher vielleicht als Gottheiten an; allerdings konnte man davon ausgehen, dass sie, was die Gepflogenheiten von Zauberern anging, nicht lange unwissend bleiben würden. Doch auch wenn die Wahrheit bescheidener war, ließ sich die Gewohnheit, übernatürlichen Begebenheiten Göttlichkeit zuzuschreiben, schwer ausrotten.

Rielle hatte gelernt, die Möglichkeit in Betracht zu ziehen, dass die Engel ihrer Welt Zauberer gewesen waren. Wahrscheinlich hatten sie vor langer Zeit die religiösen Regeln, mit denen sie aufgewachsen war, festgelegt in der Hoffnung, dass ihre Welt sich von den großen Kriegen erholen würde, die sie ihrer Magie beraubt hatten. Aber obwohl sie das als wahrscheinliche Wahrheit akzeptierte, verspürte sie trotzdem eine abergläubische Furcht, wenn sie darüber nachdachte, und sie fragte sich dann immer, ob sie von zornigen Engeln niedergestreckt werden würde, falls sie jemals in ihre Heimat zurückkehrte.

Vielleicht lag darin der wahre Grund, warum es ihr nicht behagte, für eine Göttin gehalten zu werden.

Rielle schob diesen Gedanken beiseite und reiste weiter, bis ihre Konzentration vor Erschöpfung nachließ. Mittlerweile verspürte sie großen Hunger, den sie immer erst wahrnahm, wenn sie in einer Welt ankam. Sie legte in einer Welt, die sich auf die Versorgung reisender Zauberer spezialisiert hatte, eine Pause ein, um sich etwas zu essen und ein Quartier zu suchen, da sie mitten in der...


Canavan, Trudi
Trudi Canavan wurde 1969 im australischen Melbourne geboren. Sie arbeitete als Grafikerin und Designerin für verschiedene Verlage und begann nebenbei zu schreiben. 1999 gewann sie den Aurealis Award für die beste Fantasy-Kurzgeschichte. Ihr Erstlingswerk, der Auftakt zur Trilogie »Die Gilde der Schwarzen Magier«, erschien 2001 in Australien und wurde weltweit ein riesiger Erfolg. Seither stürmt sie mit jedem neuen Roman die internationalen Bestsellerlisten.

Link, Michaela
Michaela Link lebt mit ihrem Mann und engstem Mitarbeiter auf einem aufgelassenen Bauernhof in Norddeutschland. Sie hat zahlreiche Romane aller Art aus dem Englischen ins Deutsche übersetzt und auch selbst einige phantastische und historische Romane geschrieben.



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