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Carey Star Trek - Deep Space Nine: Die Katakombe

Roman

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ISBN: 978-3-641-11662-0
Verlag: Heyne
Format: EPUB
Kopierschutz: Wasserzeichen (»Systemvoraussetzungen)



In einer Katakombe auf der Station werden cardassianische Mumien entdeckt
Chief O'Brien und Sicherheitschef Odo öffnen in einem bislang unerforschten Teil der Station eine cardassianische Katakombe mit zwölf anscheinend mumifizierten Leichen. Die toten Cardassianer stammen allerdings aus einer Zeit vor der Erbauung der Station. Benjamin Sisko befürchtet, dass die Cardassianer die Öffnung des Grabes zum Anlass nehmen, die Station anzugreifen, und befiehlt absolutes Stillschweigen. Doch es gibt jemanden an Bord der Deep Space Nine, der weiß, was es mit den geheimnisvollen Toten auf sich hat. Und diese Person beschließt zu handeln - selbst wenn das das Ende der Station und ihrer Besatzung bedeutet.
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Kapitel 1
  »Chief, passen Sie auf!« Zu spät. Aus dem Schatten fuhr eine mattschwarze Keule nieder und krachte gegen einen menschlichen Schädel mit lockigem, hellbraunem Haar. Miles O'Brien schüttelte benommen den Kopf und verfluchte sich selbst, weil er nicht schneller auf die Warnung reagiert hatte. »Zum Teufel … Verdammt!« Er schaute blinzelnd zum schweren Türsturz hinauf. Das Ding hatte sich nicht wirklich bewegt, aber es hatte ganz danach ausgesehen. Der ganze Tunnel machte Jagd auf sie beide. Seine blutenden Hände, die zerrissene Uniform und jetzt auch die Beule auf seiner Stirn konnten ein Liedchen davon singen. Er drückte eine schmerzende Hand gegen seinen Schädel und lehnte sich erschöpft an die gekrümmte Wand des Zugangstunnels. »Ich hätte mich nie von Ihnen hierzu überreden lassen dürfen, Odo. Das habe ich jetzt davon. Schauen Sie mich nur an! Ich bin völlig hinüber!« Der Sicherheitsoffizier kam zwischen den harten Schatten und den Lichtspeeren der Illuminatoren hervor, die sie wie eine Spur aus Brotkrumen hinter sich zurückgelassen hatten. »Werden Sie wieder auf die Beine kommen?« O'Brien versuchte zu nicken, zuckte jedoch zusammen, als er dabei einen heftigen Schmerz verspürte. Er betastete seinen Schädel. »Mein Kopf schwillt an wie ein Luftballon. In solchen Augenblicken möchte ich am liebsten den Laden hinschmeißen!« Odo drehte sich mit einem Brummen herum, stützte sich mit dem Knie auf einem abgebrochenen Metallstück ab und berührte den Türsturz, der O'Brien aus heiterem Himmel einen Schlag versetzt hatte. »Hmm … die mattschwarze Farbschicht wird an einigen Stellen scheinbar völlig willkürlich von schwarzem Glanzlack unterbrochen. Auf diese Weise bleibt das Ding unsichtbar, bis es gegen jemanden ausschlägt.« »Rufen Sie das Cardassianische Zentralkommando an und sagen Sie den Kerlen, dass es immer noch funktioniert!« Dieser Tunnel wirkte eher wie der Schacht eines Kohlebergwerks und nicht wie der Zugangskorridor in einem der Andockmasten, die wie Spinnenbeine in den Weltraum hinausragten. Die Tricorder hatten keine brauchbaren Daten über die zerstörten Bereiche und Irrwege geliefert, so dass sich ihr anfänglicher Routinecheck zu einer ausgedehnten Erkundung entwickelt hatte. Die breiteste Stelle, die sie bislang passiert hatten, lag etwas über hundert Meter zurück und war knapp anderthalb Meter breit und zwei Meter hoch gewesen. Odo hatte an vielen Stellen nicht aufrecht gehen können. Natürlich konnte Odo sich jederzeit kleiner machen, wenn er wollte. Die bisher engste Stelle war gerade fünfzig Zentimeter weit gewesen. Für Odo hatte sie kein Problem dargestellt, doch O'Brien hatte den Bauch einziehen müssen, um mit dem Oberkörper hindurchzukommen. Trotzdem hatte er sich dabei mehrere Abschürfungen zugezogen. Einige Kanten und Vorsprünge waren messerscharf gewesen – was natürlich kein Zufall war. Dieser Korridor war ein Labyrinth, in dem sich jeder auf vielfältige Weise verletzen sollte, der sich darin nicht auskannte. Ein falscher Tritt konnte zu einem Sturz führen, und dabei konnte man leicht eine Hand oder ein Bein verlieren. »Eine unentschuldbare Nachlässigkeit«, brummte Odo verärgert, während er auf den kleinen Bildschirm seines Tricorders blickte. Sein glattes Gesicht konnte eine größere Palette von Gefühlen ausdrücken, als er vermutlich selbst ahnte. »Als Starfleet die Station übernahm, habe ich dringend dazu geraten, die Andockmasten gründlich zu inspizieren. Aber niemand hat auf mich gehört.« »Wir hatten nicht genügend Zeit«, rechtfertigte sich O'Brien. »Es ist eine recht große Station. Außerdem hätten Sie sich jederzeit allein hier umsehen können, Kollege, statt abzuwarten, bis Captain Sisko auf diese Idee kommt. Sie können niemandem einen Vorwurf machen. Dieser Andockmast war außer Betrieb, seit wir hier sind. Also bestand kein zwingender Grund, sich darin umzusehen. Ich meine, auch Sie können doch nicht in jede dunkle Nische und jeden Seitengang schauen!« »Wenn ich mich umschaue, pflege ich meine Arbeit gründlich zu tun!« O'Brien legte eine Hand auf eine Spinnwebe, die so dick wie Baumwolle war, und starrte in die Schatten. Odo schien sich hier völlig zu Hause zu fühlen. Er blickte auf seinen Tricorder, und das schwache, normalerweise unsichtbare Licht des Bildschirms fiel auf die faltenlose Maske seines Gesichts. Irgendwie wirkte er hier in der Dunkelheit und im Staub besonders geheimnisvoll, ein Widerhall von Legenden, die aus ferner Vergangenheit an O'Briens Ohr drangen und sogar für seinen technisch geschulten Verstand nur schwer zu ignorieren waren. »Also hat sich seit dem Abzug der Cardassianer niemand mehr so weit in diesen Bereich vorgewagt?«, fragte O'Brien. Odo blickte auf. Seine Augen sahen wie Daumenabdrücke in weichem Ton aus, und seine scharfe Stimme klang plötzlich bedeutungsschwanger. »Niemand.« »Na gut«, seufzte O'Brien und zwang sich zum Weitergehen. »Wenn wir schon einmal hier sind, können wir auch weitermachen.« »Einverstanden. Möchten Sie, dass ich die Führung übernehme?« »Nein, es geht schon. Passen Sie auf, wo Sie hintreten … da ist wieder eins von diesen schwarzen Dingern … Willkommen in der Hölle! Soll ich Sie zu einem Zimmer, einem Kerker oder einem Sarg führen?« »Wie bitte?« »Ach nichts. Kommen Sie!« Diese Umgebung schien ihr eigenes Leben zu besitzen. Nicht nur der Tunnel, sondern ganz Deep Space Nine. Selbst wenn man die Station evakuieren würde, könnte man noch ihren Pulsschlag hören. Das hatte er gespürt, seit er sich ihr zum ersten Mal mit einem Flitzer genähert hatte, seit er zum ersten Mal gesehen hatte, wie sich dieses Riesenrad im Weltraum drehte, wie es in mattem Violett schimmerte und vom kalten Licht der bajoranischen Sonne wie von Reif überzogen wurde, von einer Patina, die nicht auf ein hohes Alter, sondern auf die hohe Beanspruchung zurückzuführen war. Dieser gigantische Kreisel war eine Herberge der Unverbesserlichen, ein Basar, Ramschladen, Jahrmarkt, Treffpunkt, Krankenhaus, Asyl oder Versteck für die Mengen, die hier ein und aus gingen. Und hier konnten sich jeder Spezies die Nackenhaare sträuben, sofern sie welche besaß. Nur das Schicksal jeder einzelnen Person würde entscheiden, ob das kalte, silbrige Gebilde in dieser trockenen Weltraumsteppe sich als sichere Zuflucht oder als Kerker erwies, während die Station auf keine Hoffnung Rücksicht nahm, sondern sich nur im kalten Raum drehte und flüsterte: Kein Versprechen, keine Garantie … Für Miles O'Brien war diese widerspenstige, missmutige Station, auf der er Dienst tat, eine Baracke in der Wildnis am Ende des zivilisierten Weltalls, und sie sah immer noch viel zu cardassianisch aus, um sich darin wohl fühlen zu können. Er musste husten, was ihn aus seinen trüben Gedanken riss. »Chief?«, erkundigte sich Odo hinter ihm. »Alles in Ordnung … die Luft ist etwas stickig.« Odo hielt sich an einer Metallstange fest, die an der Decke entlangführte, als er über einen Müllhaufen am Boden hinwegsprang und schnaufend etwas Luft einsog. »Nur wenn man sie atmet.« O'Brien blieb stehen. »Es scheint, als wären wir in eine Sackgasse geraten.« »Sind Sie sicher?« »Weder nach links noch nach rechts geht es weiter … und ich stehe genau vor einer Wand. Kalt ist sie auch noch. Vielleicht können wir bei Licht mehr sehen.« Aus einem Beutel an seinem Gürtel, der durch den langen Gewaltmarsch bereits leicht ramponiert war, zog Odo einen neuen Illuminator und schaltete ihn ein. Fahlweißes Licht vertrieb die Dunkelheit in die letzten unzugänglichen Winkel und zeigte eine verstaubte Wand, die aus mehreren verbeulten Metallplatten bestand. Sie waren auf recht nachlässige Weise miteinander verschweißt und vernietet worden. »Das wird dem Captain nicht gefallen«, murmelte O'Brien. »Überhaupt nicht.« Odo schob sich an ihm vorbei, um eine Hand auf die provisorische Wand zu legen. »Warum nicht?« »Schauen Sie sich nur die Schweißnähte an! Man könnte hier problemlos innerhalb von fünf Minuten mit einem Büchsenöffner durchbrechen. Sie kennen doch den Captain … bei jeder kleinen Unregelmäßigkeit regt er sich auf, als hätte man die Familie seines besten Freundes umgebracht.« Odo verzog die schmalen Lippen und neigte den Kopf. »Das war keine sehr nette Bemerkung.« »Ich hab's nicht böse gemeint. Wir hatten jetzt eine Weile Frieden in der Station. Und ich möchte nicht derjenige sein, der ihm jetzt neuen Ärger macht. Ich wünsche mir, ich müsste ihm hiervon nichts erzählen.« »Ich werde es ihm sagen«, bot Odo sich an. »Ich bin für die Sicherheit verantwortlich. Es ist meine Aufgabe, ihm Ärger zu machen.« »Und Sie sind sicher, dass es keinen Plan von diesem rostigen Labyrinth gibt?« »Absolut. Dieser Andockmast und der andere genau gegenüber sind die ältesten Teile der Station. Deep Space Nine ist zwar erst etwa einundzwanzig Jahre alt, aber für den Bau hat man bereits existierende Stationen ausgeschlachtet. Somit können wir unmöglich sagen, wie alt dieser Teil ist.« »Die Station ist also Flickwerk«, brummte O'Brien. »Hier lernt man jeden Tag etwas Neues dazu!« »Ja, so ist es.« Odo reckte seinen langen Hals, um in alle Ecken zu blicken. »Hinter dieser Stelle befindet sich ein Sensor.« »Da draußen ist kein leerer Weltraum?« »Nein. Zwischen uns und dem Weltraum liegt eine sechs Komma vier Meter lange Kammer.« »Ist sie mit Luft gefüllt? Vielleicht gibt es ein Leck in der Außenhülle.« Odo...


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