E-Book, Deutsch, 144 Seiten
Reihe: Digital Edition
Carrington Von Sex stand nichts im Vertrag
1. Auflage 2020
ISBN: 978-3-7515-0401-0
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
E-Book, Deutsch, 144 Seiten
Reihe: Digital Edition
ISBN: 978-3-7515-0401-0
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Kendall weiß, dass Troy sie begehrt! Sie kann es in seinen Augen sehen. Warum kämpft er dagegen an? Nur weil er Berufliches nicht mit Privatem vermischen will? Zum Glück weiß Kendall auch, wie sie ihn trotzdem dahin bringt, wo sie ihn haben will - in ihrem Schlafzimmer ...
Lori und Tony Karayianni haben unter dem Namen Tori Carrington mehr als 35 Liebesromane veröffentlicht, und schreiben seit über 21 Jahren gemeinsam. Diese Tatsache verrät schon einiges über die beiden! Auch wenn sie sich mittlerweile gar nicht mehr vorstellen können, jemals ohne einander gewesen zu sein, gab es auch ein Leben davor: Tony wurde in Smila, einem kleinen Bergdorf in Griechenland, geboren und wuchs in Athen während des politischen und kulturellen Umsturzes auf. Er wurde Drummer in einer Pop Band und immigrierte 1976 in die USA. Lori, geboren und aufgewachsen in Ohio, arbeitete in der Computerindustrie und reduzierte später ihre Arbeitszeit, um gemeinsam mit Tony an ersten Werken zu schreiben. Das war 1984, und ihre ersten gemeinsamen Versuche als Autorenduo waren richtig vielversprechend! Sie begannen mit Liebesgeschichten, später kamen auch humorvolle Mystery Geschichten dazu, die aus den Buchregalen mittlerweile nicht mehr wegzudenken sind. Ihre erwachsenen Söhne sind ihr ganzer Stolz. Zusammen mit ihrer Katzen leben sie in Toledo, Ohio, von wo aus sie oft in Tonys Heimat reisen, um das griechische Flair in sich aufzunehmen und mediterrane Luft zu atmen.
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2. KAPITEL
Die Frau brachte ihn völlig aus dem Konzept. Und Troy hatte nicht die leiseste Ahnung, ob das gut war oder nicht.
Doch, er wusste es. Es war nicht gut. Ganz und gar nicht.
Gerade jetzt brauchte er seine volle Konzentration, damit dieser Vertrag zustande kam. Gedanken an Kendall Banks lange Beine zu verschwenden, war da nicht unbedingt hilfreich.
Im Gegenteil, sie inspirierten ihn zu Gedanken an ganz andere Dinge, die jedoch nichts mit seinem Job zu tun hatten.
„Möchten Sie eine Käseplatte zum Abendessen?“
„Was?“ Troy wurde sich erst jetzt wieder der Tatsache bewusst, dass er in der Küche der riesigen Villa der Metaxas stand. Thekla Kalomiris, die Haushälterin, die sich zusammen mit ihrem Mann Frixos um Haus und Grundstück kümmerte, redete mit ihm.
Er starrte auf die Bierflasche in seiner Hand und konnte sich kaum daran erinnern, wann er die aus dem Kühlschrank genommen hatte.
„Eine Käseplatte“, wiederholte die aus Zypern stammende Frau, die längst die amerikanische Staatsbürgerschaft besaß. „Hätten Sie heute gern eine zum Abendessen?“
Er sah sie fragend an.
„Es gibt Lammbraten.“
„Ah, nein. Nein, ich glaube, das ist nicht nötig, Miss Thekla. Danke.“ Er ging ins angrenzende Esszimmer und trat an die Terrassentür. Die Terrasse bot einen der spektakulärsten Ausblicke im ganzen Staat Washington.
„Das war ein langer Tag“, bemerkte Ari, der sich neben ihn stellte.
„Auch nicht länger als andere.“
„Na komm schon, selbst du musst nach dem Meeting kaputt sein.“
Ari drehte sich zu dem großen Tisch um, an dem locker achtzehn Personen sitzen konnten, der jedoch nur für sechs gedeckt war.
„Ehrlich gesagt, ich bin erleichtert.“
„Schwachsinn.“
Das kam von einem weiteren Teilnehmer des Meetings, Caleb Payne. Der hatte nicht nur lange für Philippidis gearbeitet, sondern war mit Troys und Aris jüngerer Cousine Bryna zusammen, was seine Anwesenheit beim Abendessen der Familie erklärte.
Caleb goss einen Fingerbreit Whiskey in ein geschliffenes Kristallglas und trank einen großen Schluck. „Dieser Despot führt irgendetwas im Schilde. Ich weiß es.“
„Nun, wenn jemand sich genau mit Philippidis’ Vorgehensweise auskennt, dann bist du das, Caleb.“ Er prostete ihm mit seiner Bierflasche zu. „Deshalb bin ich auch froh, dass du auf unserer Seite bist. Falls dir etwas aufgefallen sein sollte, dann raus damit.“
„Oh, da könnt ihr ganz beruhigt sein“, meinte Bryna, die Caleb das Glas aus der Hand nahm und es austrank. „Er wird euch schon genug erzählen. In letzter Zeit kennt er nämlich kein anderes Thema mehr. Er redet ununterbrochen davon, sogar im Bett.“
„Hey, so genau wollte ich das gar nicht wissen“, sagte Ari und hob die Hand.
„Ich auch nicht“, pflichtete Troy ihm bei.
Bryna grinste zufrieden, nachdem sie ihren täglichen kleinen Hieb gelandet hatte. Die Metaxas-Brüder waren erschrocken, wie schnell ihre kleine Cousine erwachsen wurde. Sie war stets mehr wie eine Schwester gewesen, da sie nach dem Tod ihrer Eltern, als sie zwölf war, bei ihnen aufgewachsen war.
„Was möchtet ihr nicht so genau wissen?“, erkundigte sich ihr Vater, der Älteste der Metaxas.
Die vier sahen sich an und prusteten los.
„Nicht so wichtig, Dad“, meinte Ari und zog ihm den Stuhl am Kopf des Tisches zurecht. „Es ging bloß um einen neuen Begriff, der schon wieder aus der Mode sein wird, bevor du ihn dir richtig gemerkt hast.“
Percy Metaxas verzog das Gesicht und setzte sich. „Verdammte Kids. Ständig müsst ihr das Rad neu erfinden.“
„Nicht neu erfinden“, entgegnete Bryna und setzte sich zu seiner Linken. „Wir ölen es nur manchmal.“ Sie drückte kurz seine Hand. „Ich nehme an, du hattest auch so deine Ausdrücke und Begriffe, als du in unserem Alter warst.“
Percy grinste. „Jedenfalls kann ich sie nicht in vornehmer Gesellschaft wiederholen.“
Troy betrachtete seine halb leere Flasche und stellte sie auf den Tresen. „Seit wann betrachtest du uns als vornehme Gesellschaft?“
Percy nahm die Anwesenden am Tisch genauer in Augenschein. „Fehlt da nicht jemand?“ Sein Blick fiel auf Ari. „Wo ist Elena?“
Troy versuchte seine finstere Miene zu verbergen, als er sich rechts neben seinen Vater setzte. Würde jemals eine Zeit kommen, in der ihr Name ihn nicht mehr sofort an das erinnerte, was vor sechs Monaten geschehen war? Er konnte nur hoffen, dass der neue Vertrag mit Philippidis dafür sorgen würde. Denn weder dem Griechen noch Ari war damit gedient, alten Groll zu hegen.
„Sie, äh, wird in einer Minute hier sein“, sagte Ari, der sich zwei Plätze entfernt neben Troy setzte, damit der Platz dazwischen für seine Verlobte frei blieb.
Wie aufs Stichwort rauschte die Frau herein. „Ari ist viel zu höflich, um zu verraten, dass ich meinen Schnaps nicht mehr bei mir behalten kann.“ Elena strich über ihren gewölbten Bauch. „Manchmal glaube ich, sie lehnt sich am liebsten gegen meine Blase.“
„Er“, verbesserte Ari sie. „Was meinst du damit, du kannst deinen Schnaps nicht bei dir behalten?“
„Das meint sie nicht wörtlich, Cousin“, meldete Bryna sich zu Wort und verdrehte die Augen. „Elena hat keinen Tropfen Alkohol mehr getrunken, seit sie schwanger ist. Sie liebt das Baby sogar noch mehr als sie dich liebt.“
Ari machte ein besorgtes Gesicht, während er Elena einen Stuhl bereithielt.
Elena lachte. „Das ist unmöglich. Ich kann unsere Tochter vielleicht genauso sehr lieben, wie dich, aber nicht mehr.“
„Sohn“, verbesserte Ari sie erneut und wirkte erleichtert.
„Warum lasst ihr zwei nicht einfach das Geschlecht feststellen, dann ist das Thema vom Tisch?“, schlug Percy vor. „Allmählich geht mir das nämlich auf die Nerven.“ Sein Lächeln milderte seine Worte ab. „Außerdem möchte ich auch wissen, welches Geschlecht mein Enkelkind hat.“
„Tut mir leid, Dad. Da wirst du genau wie der Rest von uns warten müssen“, sagte Ari.
Troy verfolgte das Gespräch schweigend. Zur Lammkeule gab es Kartoffeln. Bryna half Miss Thekla beim Servieren des Essens. Die Köchin schlug wie jedes Mal die Einladung aus, sich doch zu ihnen zu setzen. Alle wussten, dass sie ihre Mahlzeiten lieber mit ihrem Mann in ihrer Wohnung hinter der Küche einnahm.
Die Unterhaltung bei Tisch verlief ungezwungen. Bryna berührte hin und wieder Calebs Arm, während Ari mit dem Baby in Elenas Bauch sprach. Der älteste Metaxas schien das Abendessen zu genießen, wie er es seit dem Tod von Troys Mutter nicht mehr getan hatte. Je mehr Leute am Tisch saßen, umso glücklicher schien er zu sein. Und das machte Troy auf eine Weise froh, wie kein noch so erfolgreicher Geschäftsabschluss es je vermocht hätte.
Eine ganze Weile waren er und Ari in Sorge gewesen, dass sie nicht nur ein Elternteil verloren hatten, sondern beide. Denn Percy versank in tiefer Traurigkeit, aus der ihm scheinbar niemand mehr heraushelfen konnte. Sein Interesse am Familienunternehmen erlosch, und er sprach kaum noch mit seinen Söhnen, höchstens beim Abendessen, an dem er damals nur unregelmäßig teilnahm. Troy machte sich ernsthaft Sorgen um seinen Vater, dessen größter Wunsch es zu sein schien, seiner Frau ins Jenseits zu folgen.
Dann, kurz bevor Ari und Troy nach Griechenland reisten, wurde bei Percy Prostatakrebs diagnostiziert … und er entschloss sich, ihn nicht behandeln zu lassen.
Troy wusste, dass das durchaus eine Option war, wenn der Krebs nur langsam wuchs und daher höchstwahrscheinlich nicht der Grund für das Ende seines Lebens sein würde. Trotzdem hatte die Diagnose Percys Söhnen und seiner Nichte Angst gemacht.
Doch dann nahm die schwangere Elena den Heiratsantrag von Ari an und verbrachte immer mehr Zeit im Haus der Metaxas. Und Bryna bestand darauf, dass sie Caleb akzeptierten, noch bevor er vom Feind zu ihnen übergelaufen war.
Mit einem Mal schien Percys Lebensfreude zurückzukehren.
„Du hättest ihn sehen sollen“, sagte Ari gerade, was Troy klarmachte, dass er die Unterhaltung anscheinend vollkommen ausgeblendet hatte. „Dem hing die Zunge fast bis zum Boden.“
Troy hoffte, dass sein Bruder nicht über ihn sprach.
„Und dann vergaß er vollkommen, wo er war“, ergänzte Bryna und legte Caleb die Hand auf die Schulter, bevor er etwas sagen konnte. „Ari musste ihn daran erinnern, dass er ein Meeting zu leiten hatte.“
Troy verschluckte sich fast am Essen.
Percy kicherte. „Unser Troy? Unmöglich. Niemand kann ihn derartig aus dem Konzept bringen. Schon gar keine Frau.“
„Oh, das ist nicht irgendeine Frau, Mr Metaxas. Die ist …“ Caleb verstummte abrupt, da Bryna ihm den Ellbogen in die Rippen gestoßen hatte. Er grinste, legte den Arm um sie und drückte sie sanft an sich.
„Diese Frau scheint wie geschaffen für Troy zu sein“, meinte Ari. „Außerdem ist sie genauso zäh wie er.“
Zäh? Dieses Adjektiv hätte Troy vielleicht nicht gewählt, um Kendall Banks zu charakterisieren. Er erinnerte sich daran, wie ihre Fingerknöchel seine Bauchmuskeln gestreift hatten, und musste lächeln. Zielstrebig passte schon eher.
Erstaunt stellte er fest, dass alle ihn anstarrten.
„Was ist denn?“, fragte er mit belegter...