E-Book, Deutsch, 130 Seiten
Reihe: Digital Edition
Child Komm, ich zeig dir die Liebe
1. Auflage 2018
ISBN: 978-3-7337-5936-0
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
E-Book, Deutsch, 130 Seiten
Reihe: Digital Edition
ISBN: 978-3-7337-5936-0
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Liebe und Leidenschaft sind für Brian Haley die schönste Nebensache der Welt. Denn als Marine Sergeant mit Leib und Seele hat er lieber in jedem Hafen eine Braut als eine Ehefrau daheim - bis er Kathy begegnet. Ebenso hübsch wie kratzbürstig, nährt sie seinen Jagdinstinkt - und zwar umso heftiger, je öfter sie ihn abblitzen lässt. Natürlich sucht der charmante Macho auch diesmal eher Vergnügen als die Frau fürs Leben - doch zum ersten Mal erfüllt ihn der Gedanke, nicht ans Ziel zu kommen, mit Eifersucht. Nicht ahnend, dass auch Kathy sich längst nach ihm verzehrt, wartet Brian auf seine Chance ...
Da Maureen Child Zeit ihres Lebens in Südkalifornien gelebt hat, fällt es ihr schwer zu glauben, dass es tatsächlich Herbst und Winter gibt. Seit dem Erscheinen ihres ersten Buches hat sie 40 weitere Liebesromane veröffentlicht und findet das Schreiben jeder neuen Romance genauso aufregend wie beim ersten Mal. Ihre liebste Beschäftigung neben dem Schreiben ist das Reisen; bevorzugt mit ihrem Mann und ihren Eltern. Eine lange Autofahrt mit drei Personen, die verschiedene Karten lesen und dem armen Fahrer, Maureens gestresstem Ehemann, die unterschiedlichen Richtungen zurufen, ist unvergleichlich! Aber natürlich bietet das Reisen auch gute Recherchemöglichkeiten für weitere Romances. Wenn Maureen zu Hause ist, kümmert sie sich um den Haushalt, in dem es sehr lebhaft zugeht; es gilt, sich um zwei fast erwachsene Kinder, deren Freunde und einen völlig verwirrten Golden Retriever namens Abbey zu kümmern. Abbey hat Angst vor dem Wind; sie weiß, dass es da draußen ist, kann es aber nicht sehen und weigert sich, das Haus zu verlassen, wenn es stürmisch ist. Also bleibt Maureen nicht anderes übrig, als Abbey an windigen Tagen draußen die Pfote zu halten...
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1. KAPITEL
„Nun spring schon an!“
Ein letztes Mal drehte Kathy Tate den Zündschlüssel herum und lauschte dem stotternden Motorengeräusch. Dann gab sie es auf und schlug mit der flachen Hand auf das Lenkrad. „So ein Mist!“, fluchte sie. „Der Wagen kommt doch gerade erst aus der Werkstatt!“ Eine Generalüberholung für schlappe sechshundert Dollar, die ich mir genauso gut hätte sparen können, dachte sie niedergeschlagen.
Sie betrachtete die Vorstadtallee. Wie soll ich jetzt nur in die Stadt kommen, um die Arbeit loszuwerden, mit der ich mir die ganze Nacht um die Ohren geschlagen habe? fragte sie sich entmutigt.
„U. S. Marines sind immer da, wo man sie braucht, Ma’am.“ Eine tiefe Stimme riss sie aus ihren Gedanken. Langsam drehte Kathy den Kopf zur Seite und sah aus dem Fenster.
Oh nein! Das nannte man vom Regen in die Traufe kommen!
Unwillkürlich schlug ihr Herz schneller, als sie in die strahlend blauen Augen ihres Nachbarn, Sergeant Brian Haley, blickte. Als sie vor fünf Minuten ihre Wohnung verlassen hatte, hatte sie ihn und seinen Freund auf dem Platz vor den Garagen Basketball spielen sehen. Es war ihr gelungen, mit einem kurz angebundenen Gruß an ihnen vorbeizukommen. Doch nun gab es kein Entkommen mehr.
Ihr „Retter“ beugte sich auf Augenhöhe zu ihr herunter. Er hatte scharf geschnittene Gesichtszüge und trug sein Haar sehr kurz. Seine nackten muskulösen Arme waren wirklich beeindruckend. Kathy war aber auch nicht entgangen, dass er sich seiner Ausstrahlung auf Frauen nur zu bewusst war.
Er schien sich darauf zwar nichts einzubilden, doch er erwartete offensichtlich, dass jedes weibliche Wesen bereit war dahinzuschmelzen, wenn er sein charmantes Lächeln aufsetzte. Ihre Zurückhaltung hatte anscheinend seinen Ehrgeiz geweckt. Denn es kam ihr inzwischen schon so vor, als würde er sie bereits erwarten, wann immer sie ihre Wohnung verließ.
„Brauchen Sie Hilfe, Ma’am?“ Die Frage kam von Brians Freund. Nach seinem kurzen Haarschnitt zu schließen, gehörte auch er zu den Marines. Das war allerdings nichts Besonderes. Denn in der Nähe von Bayside befand sich die Kaserne Camp Pendleton. Und so traf man hier auf Schritt und Tritt Soldaten.
„Nein danke“, antwortete Kathy. Sie brauchte keine Hilfe. Sie wollte einfach nur, dass ihr Wagen endlich wieder ansprang.
„Kathy, das ist übrigens First Sergeant Jack Harris“, stellte Brian seinen Freund vor. „Jack, das ist Kathy Tate, meine neue Nachbarin.“
„Hallo.“ Jack lächelte sie freundlich an. Als Kathy sah, dass er einen Ehering trug, erfüllte sie das mit einem Gefühl der Erleichterung.
„Nett, Sie kennenzulernen“, erwiderte sie seinen Gruß.
„Ich habe dir doch gesagt, dass sie Hilfe braucht, Jack.“ Kopfschüttelnd musterte Brian ihren alten Wagen, einen Käfer. „Oder was meinst du?“
„Sieht ganz danach aus.“
Kathy blickte Brian fassungslos an. Er lächelte schon wieder so verdächtig, zeigte jedoch gleichzeitig einen Unschuldsblick. Sie sollte ihn, Brian, wohl für harmlos halten. „Ich finde es wirklich sehr nett von euch, dass ihr mir helfen wollt. Aber es ist alles in bester Ordnung. Der Wagen braucht nur eine kleine Verschnaufpause.“
„Eine kleine Verschnaufpause?“, wiederholte Brian lachend. „Es sieht doch ganz danach aus, als würde sich der alte Kasten für immer zur Ruhe setzen.“
Diese Bemerkung machte Kathy wütend, denn sie duldete es nicht, wenn sich jemand außer ihr über den Zustand ihres alten Käfers ausließ. „Sergeant Haley …“
„Gunnery Sergeant“, verbesserte er sie.
„Wie auch immer“, erwiderte sie und warf ihm einen eisigen Blick zu. „Ich habe jedenfalls nicht um Hilfe gerufen. Warum geht ihr nicht wieder zurück zu eurem Spiel?“
Offensichtlich schien ihn das nicht zu beeindrucken. Er grinste sie nur hintergründig an und wandte sich an seinen Freund. „Nicht wahr, Jack, ein Marine schreckt vor nichts zurück!“
„Du sagst es, Mann“, erwiderte Jack.
Brian begann mit tiefer Stimme ein Soldatenlied zu singen. Jack stimmte in das Lied ein.
„Also, dann tschüss, Jungs“, unterbrach Kathy den Gesang. Aber ihr Wink mit dem Zaunpfahl war zwecklos. Die beiden waren schon dabei, die Motorhaube zu öffnen. Sie stieg fluchend aus dem Wagen.
Beim Anblick ihrer angespannten Armmuskeln und ihres breiten, muskulösen Rückens, während sie sich über den Motor beugten, begriff Kathy auf einmal, warum in der Werbung immer öfter mit Männern in knappen Sportunterhemden geworben wurde – weil sie wirklich Sex-Appeal hatten.
„Was meinst du, woran es liegen könnte?“, fragte Jack seinen Freund.
„Diese süße Maschine hier scheint schon etwas eingerostet zu sein“, erwiderte Brian und warf Kathy einen zweideutigen Blick zu. „Aber es soll niemand behaupten, dass ein Marine sie nicht wieder auf Touren bringen kann.“
„Wer’s glaubt, wird selig“, murmelte Kathy und hatte den Eindruck, als würde Jack über ihre Bemerkung leise lachen.
Brian beugte sich wieder über den Motor und beschäftigte sich mit den ölverschmierten Kabeln. Plötzlich richtete er sich auf und hätte Kathy dabei fast umgestoßen. Doch instinktiv griff er nach ihrer Hand, um sie festzuhalten. Bei seiner Berührung spürte Kathy auf einmal einen heißen Schauer über ihren Rücken laufen.
Brian ließ sie augenblicklich wieder los, als hätte er gerade etwas Ähnliches empfunden und wäre darüber ein bisschen erschrocken. Kathy nahm sich sofort vor, in Zukunft nicht mehr darauf zu achten, wenn ihr Körper derart auf diesen Mann reagierte.
„Also gut“, sagte Brian. „Du setzt dich jetzt wieder hinters Steuer, Kathy, und wenn ich dir ein Zeichen gebe, versuchst du, den Wagen zu starten.“
„In Ordnung“, erwiderte sie, denn sie wusste, dass es zwecklos wäre, einem Mann zu widersprechen, der sich vorgenommen hatte, ein Auto zu reparieren. Außerdem kam es ihr im Moment ganz gelegen, wenn sie nicht mehr unmittelbar neben ihm stehen musste, sondern in ihrem sicheren Wagen sitzen konnte.
Sie trat auf die Kupplung, steckte den Schlüssel ins Zündschloss und wartete auf ein Zeichen von Brian. Plötzlich hörte sie, dass er seltsame, fremd klingende Laute von sich gab. Was er sagte, klang wie ein tiefes Knurren, und obwohl sie es nicht verstand, ahnte sie, was es bedeutete.
„Okay, versuch es jetzt!“, rief er auf einmal und wieder ganz verständlich.
Als sie den Schlüssel herumdrehte, flüsterte sie ein Stoßgebet. Sekunden später sprang der Wagen an.
Die beiden Männer schlenderten zum Fahrerfenster, und Kathy sah zu ihnen auf.
„Hervorragend“, bemerkte Jack.
„Der Einsatz hat sich doch gelohnt“, fügte Brian hinzu.
Sie hatte zwar nicht um seine Hilfe gebeten, weil sie nicht in der Schuld von „Sergeant Smile“ stehen wollte, aber Kathy musste doch zugeben, dass sie dankbar war. Sie blinzelte in die Sonne, als sie versuchte, Brian in die Augen zu sehen. „Vielen Dank.“
„Gern geschehen“, erwiderte Brian.
Da hörte sie sich auf einmal die Frage stellen, die sie beschäftigte. „Hast du eben deutsch gesprochen?“
Schon wieder lächelte er dieses hintergründige Herzensbrecher-Lächeln, und sie musste aufpassen, um sich davon nicht beeindrucken zu lassen.
„Ich war vor ein paar Jahren in Deutschland stationiert. Da habe ich genug Flüche gelernt, um einem deutschen Auto ein wenig Heimatgefühle zu vermitteln und ihm wieder auf die Sprünge zu helfen.“
„Warum wundert mich das eigentlich nicht?“, murmelte sie, mehr zu sich selbst als zu ihm.
„Lady …“ Brian beugte sich zu ihr herunter, „wenn du mich näher kennenlernen würdest, wärst du überrascht, was noch so alles in mir steckt.“
Sie lächelte ihn gespielt verzückt an. „Ich liebe keine Überraschungen, Sergeant.“
„Gunnery Sergeant.“
„Wie auch immer.“ Ohne ein weiteres Wort fuhr Kathy plötzlich los und ließ den erstaunten Brian Haley zurück, der gerade noch rechtzeitig zur Seite springen konnte.
Während Brian dem davonknatternden Wagen hinterhersah, schüttelte er langsam den Kopf. „Ich glaube, diese Frau ist irgendwie hinter mir her.“
„Ach ja?“, erwiderte Jack und schlug seinem Freund kräftig auf die Schulter. „Ich finde, es sieht eher so aus, als würde unser guter Haley gerade versuchen, eine Eroberung zu machen.“
Brian warf ihm einen vielsagenden Blick zu und grinste. „Mein lieber Jack, ich habe noch nicht einmal einen Schlachtplan.“
„Oh doch, mein Lieber, ich konnte genau beobachten, dass das Manöver bereits begonnen hat. Und der erste Angriff war eindeutig ein Fehlschlag.“ Jack lachte und lief zurück zur Garage, um ihr unterbrochenes Basketballspiel wieder aufzunehmen.
Brian blickte immer noch die Allee hinunter, obwohl Kathys Wagen schon längst nicht mehr zu sehen war. Wenn das der erste Versuch gewesen sein sollte, blieben ihm noch zwei, denn so leicht würde er nicht aufgeben.
„Hallo Nachbarin.“
Ertappt. Kathy blieb wie erstarrt stehen, als sie eine gewisse Stimme hinter sich vernahm. Dabei hatte sie so gehofft, ihm heute nicht mehr über den Weg zu laufen. Aber dieser Mann schien einen siebten Sinn dafür zu haben, wenn sich eine Frau in seiner Nähe befand. Sie atmete tief durch, bevor sie sich zu ihm umdrehte.
Und sie konnte nichts dagegen tun, dass ihr Herz wie wild zu schlagen begann und ein heißer Schauer durch...