E-Book, Deutsch, Band 62, 384 Seiten
Reihe: Julia Saison
Child / Lewis / Kendrick Julia Saison Band 62
1. Auflage 2021
ISBN: 978-3-7515-0170-5
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Sinnliche Sommerfantasien
E-Book, Deutsch, Band 62, 384 Seiten
Reihe: Julia Saison
ISBN: 978-3-7515-0170-5
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
LIEBESSOMMER MIT EINEM FÜRSTEN von SHARON KENDRICK
In London lernt Melissa den attraktiven Fürsten Cristiano von Zaffirinthos kennen. Mit feurigen Küssen umwirbt er sie heiß. Aber meint er es ernst? Oder sucht der begehrteste Junggeselle Europas nur eine sinnliche Sommerromanze?
WIE SOMMERREGEN IN DER WÜSTE von JENNIFER LEWIS
Ein Garten mitten in der Wüste? Landschaftsarchitektin Celia ist hingerissen. Doch der Auftrag kommt von Scheich Salim Al Mansur. Obwohl er ihr einst das Herz brach, weckt er noch immer ihre Leidenschaft. Dennoch: Niemals darf er ihr größtes Geheimnis erfahren!
SOMMER DER SEHNSUCHT von MAUREEN CHILD
Jesse King!Sofort erkennt Bella ihren neuen Vermieter. Und die Erinnerungen an die gemeinsame magische Nacht lassen ihr verletztes Herz schneller schlagen. Eigentlich dürfte sie sich nicht mehr nach jenem Sommer sehnen. Doch der Geschäftsmann ist einfach unverschämt sexy ...
Da Maureen Child Zeit ihres Lebens in Südkalifornien gelebt hat, fällt es ihr schwer zu glauben, dass es tatsächlich Herbst und Winter gibt. Seit dem Erscheinen ihres ersten Buches hat sie 40 weitere Liebesromane veröffentlicht und findet das Schreiben jeder neuen Romance genauso aufregend wie beim ersten Mal. Ihre liebste Beschäftigung neben dem Schreiben ist das Reisen; bevorzugt mit ihrem Mann und ihren Eltern. Eine lange Autofahrt mit drei Personen, die verschiedene Karten lesen und dem armen Fahrer, Maureens gestresstem Ehemann, die unterschiedlichen Richtungen zurufen, ist unvergleichlich! Aber natürlich bietet das Reisen auch gute Recherchemöglichkeiten für weitere Romances. Wenn Maureen zu Hause ist, kümmert sie sich um den Haushalt, in dem es sehr lebhaft zugeht; es gilt, sich um zwei fast erwachsene Kinder, deren Freunde und einen völlig verwirrten Golden Retriever namens Abbey zu kümmern. Abbey hat Angst vor dem Wind; sie weiß, dass es da draußen ist, kann es aber nicht sehen und weigert sich, das Haus zu verlassen, wenn es stürmisch ist. Also bleibt Maureen nicht anderes übrig, als Abbey an windigen Tagen draußen die Pfote zu halten...
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1. KAPITEL
Goldenes Licht strahlte von der hohen Decke herab, doch Melissa nahm es kaum wahr. Selbst ein Palast verblasste zur Bedeutungslosigkeit im Vergleich mit dem Wissen, dass der Augenblick gekommen war.
Endlich.
Manchmal schien es, als wäre ihr ganzes Leben auf diesen einen Moment ausgerichtet gewesen. Jenem Moment, in dem sie den kleinen Plastikstreifen in den zitternden Fingern gehalten und auf den blauen Punkt gestarrt hatte, der ihre Schwangerschaft bestätigte.
In diesem Augenblick hatte sich die Welt, wie Melissa sie kannte, komplett verändert.
„Hast du mich überhaupt gehört, Melissa?“ Stephens Stimme holte sie jäh aus ihren Gedanken zurück. „Ich sagte, der Fürst wird dich gleich empfangen.“
„Ja, natürlich habe ich gehört.“ Mit klopfendem Herzen warf sie einen kurzen Blick in einen der großen Spiegel, die im Vorzimmer zum Audienzraum des Palastes von Zaffirinthos hingen. Sie war nicht eitel, für Eitelkeit war in ihrem Leben kein Platz, selbst dann nicht, wenn ihr Aussehen die Rechtfertigung dafür geliefert hätte. Nein, mit ihrem Äußeren würde sie niemanden zu Begeisterungsstürmen hinreißen. Aber eine Audienz beim Fürsten …
Dem Fürsten, der Vater ihres Sohnes war.
Wohl zum hundertsten Male richtete sie sich das lange dichte Haar und hoffte, dass sie besser aussah, als sie sich fühlte. Denn sie wollte den bestmöglichen Eindruck machen. Cristiano sollte sehen, dass sie etwas wert war – dass sie es wert war, die Mutter seines Kindes zu sein.
Mit feuchten Handflächen strich sie sich das neu erstandene Leinenkleid glatt. „Wie sehe ich aus?“, fragte sie Stephen nervös.
Er warf ihr einen kurzen Blick zu, bevor er sich wieder auf das Clipboard in seinen Händen konzentrierte. „Gut. Dir ist schon klar, dass er nicht einmal bemerken wird, was du anhast, oder? Das tun Aristokraten nie. Wir sind angeheuert worden, gehören somit zur Dienerschaft – sozusagen zum Inventar. Und damit haben wir ungefähr den gleichen Status wie die Tapete an der Wand.“
„Tapete, also“, wiederholte sie tonlos.
„Richtig, Tapete. Wir gehören zum Hintergrund, zur Umgebung. Von dir will er nur knappe Informationen für den heutigen Ball. Den genauen Ablauf habe ich ihm schon unterbreitet, aber da du die Blumenarrangements und das Orchester organisiert hast, will er mit dir persönlich sprechen. Aus Höflichkeit, um dir zu danken. Also, denk dran – halte es kurz und bündig, und rede nur, wenn du gefragt wirst.“
„Das ist mir klar.“ Sie hielt inne. „Ich bin dem Fürsten schon einmal begegnet.“
Stephen sah mit gerunzelter Stirn auf. „Wann?“
Warum hatte sie das jetzt gesagt? Etwa, um den Weg für die Verwirklichung des Traumes zu ebnen, den sie schon so lange träumte? Nämlich, dass Cristiano ohne Zögern Ben als seinen Sohn und Erben anerkennen würde. Damit sie endlich stolz den Namen von Bens Vater preisgeben konnte, anstatt bei der Frage verlegen an der Lippe zu kauen und zu antworten, dass sie lieber nicht darüber sprechen würde.
Das Problem war nur, ein solches Traumszenario war eben nicht mehr als das – ein Traum. Der Fürst würde alles andere als begeistert sein, wenn sie die Bombe platzen ließ, vor allem, da die Frau seines jüngeren Bruders gerade erst einen Sohn zur Welt gebracht hatte. Die internationale Presse hatte die Geburt des Erben auf den Thron des märchenhaft schönen Fürstentums im Mittelmeer gefeiert. Nur wusste Melissa, dass es so nicht stimmte. Denn Ben war der wahre Thronerbe.
Sie räusperte sich. „Damals bei der Ausstellung von Zaffirinthos’ Schätzen in London. Cristiano kam zu der Feier am Abend. Erinnerst du dich nicht?“
„Sicher erinnere ich mich. Du hast damals mitgeholfen, Kanapees anzubieten. Aber Mel, mal ehrlich … ich bezweifle, dass du mehr zu ihm gesagt hast als: ‚Noch ein Hors d’œuvre, Hoheit?‘ Meinst du, daran erinnert er sich noch?“
Melissa lächelte nur nervös. Natürlich war es ihrem Chef nicht aufgefallen. Zwischen der Assistentin des Eventplaners und dem illustren Ehrengast hatte es weder Augenkontakt noch sonstige Anzeichen gegeben, die bei irgendjemandem Vermutungen heraufbeschworen hätten.
Doch wie würde Stephen wohl reagieren, wüsste er, was der Fürst am nächsten Abend zu ihr gesagt hatte, als sie sich kalt und ausgebrannt gefühlt und sich nach menschlicher Wärme und Trost gesehnt hatte? Sinngemäß etwas in der Richtung, welches Verbrechen es sei, dass sie Unterwäsche trug … und dann hatte der Fürst begonnen, ihr die Unterwäsche auszuziehen, begleitet von heißen, leidenschaftlichen Küssen, die jeden möglichen Widerstand sinnlos erscheinen ließen.
Offensichtlich ahnte Stephen nicht einmal, dass sie eine Liebesnacht mit dem Regenten des reichen Inselfürstentums erlebt hatte. Dass Fürst Cristiano Bens Vater war. Aber, um genau zu sein, ihre Tante in England, die sich im Moment um Ben kümmerte, wusste es ebenso wenig. Niemand wusste es, nicht einmal Cristiano selbst. Ein schmerzliches Geheimnis, das sie bisher für sich behalten hatte. Aber schon bald würde sie endlich von dieser Last befreit sein.
„Und man ist natürlich noch immer um die Gesundheit des Fürsten besorgt“, sagte Stephen jetzt.
Melissa verspannte sich. „Er ist doch nicht etwa krank?“
„Krank? Nein, er ist der durchtrainierteste Mann, den ich je gesehen habe. Ein Wunder, wenn man bedenkt, dass er letztes Jahr noch mit dem Tod gerungen hat.“
Trotz des lauen Maiabends erschauerte Melissa. Nur zu gut erinnerte sie sich an die Zeit, da sie stundendenlang vor dem Fernsehgerät gesessen und auf Neuigkeiten in den Nachrichten gewartet hatte.
Der Fürst kämpft um sein Leben war die grausige Schlagzeile gewesen, die ihr klargemacht hatte, dass sie etwas unternehmen musste. Nach Cristianos Genesung konnte sie den Kopf nicht länger in den Sand stecken. Sie musste ihm von dem Baby erzählen. Bisher hatte sie keinen Erfolg gehabt, ihn zu kontaktieren – Leute wie sie kamen nun mal schwer in die Nähe von Landesregenten –, aber diese Gelegenheit musste sie wahrnehmen. Ben war mehr als nur der wunderschöne kleine Junge, den sie mehr als ihr Leben liebte. Er war ein Fürstensohn, ein Thronerbe. Und hatten nicht Vater und Sohn beide das Recht, voneinander zu erfahren?
„Er ist vom Pferd gestürzt, nicht wahr?“ Es war das Einzige, was sie über den Unfall wusste. Vielleicht konnte Stephen ihr ja mehr erzählen?
„Ja. Der tollkühne Narr. Ist direkt auf den Kopf gefallen, hat wochenlang im Koma gelegen.“
„Aber jetzt geht es ihm wieder gut?“
„Scheinbar. Einer aus der Dienerschaft war jedoch indiskret genug, um mir gegenüber anzudeuten, dass er seit seinem Unfall eine Kälte im Umgang mit anderen Menschen an den Tag legt, vor der jedem graust.“
Das war nicht das, was Melissa sich zu hören gewünscht hatte. Sie wollte hören, dass der Fürst der netteste, freundlichste Mensch auf der Welt war. Dass er ihr, nachdem sie ihm ihre weltbewegenden Neuigkeiten mitgeteilt hatte, lächelnd versicherte, dass sie sich keine Sorgen zu machen brauche, weil er sich von nun an um alles kümmern würde.
„Kälte?“
„Eiseskälte“, bekräftigte Stephen lachend. „Also, wie ich gesagt habe – kurz und bündig.“
„Ich werd’s versuchen.“ Mit seltsam stockenden Schritten folgte sie dem Diener, der aufgetaucht war, um sie in das Arbeitszimmer des Fürsten zu führen.
Erst gestern war Melissa im Palast angekommen – eingeflogen mit einem Privatjet, um Stephen bei der Ausrichtung des Balls zu helfen, den der Fürst nachträglich für die Hochzeit seines jüngeren Bruders Xaviero und dessen Frau Catherine sowie zur Geburt ihres Sohnes gab. Sicherlich eine ganz andere Art zu reisen, als sie es sonst von den überfüllten Bussen und Bahnen her gewohnt war.
Stephen Woods, ihr Chef, schien dieser Tage das Monopol auf das Organisieren von Anlässen in höchsten Gesellschaftskreisen zu besitzen, vor allem beim Adel. Dabei war Melissa eher durch Zufall in diese Anstellung hineingestolpert. Sie hatte als Zeitkraft in einer seiner Filialen gearbeitet, nachdem sie nach dem Tod ihrer Mutter das Studium hatte abbrechen müssen.
Der extrovertierte Eventplaner erkannte ihr Talent sofort und machte sie zu seiner Assistentin. Immer wieder versicherte er ihr, wie unschätzbar wertvoll ihre Arbeit für ihn war. Daher stimmte er auch bedenkenlos zu, dass sie ihre Arbeitszeiten selbst bestimmte, damit sie sich um Ben kümmern konnte – und dafür war sie ihm unendlich dankbar.
Ben … Melissa befand sich so sehr in Gedanken verwoben über die Zukunft ihres kleinen Jungen, dass sie ihre prachtvolle Umgebung gar nicht wahrnahm, bis eine tiefe Stimme hinter der reich verzierten Flügeltür, an die der Diener geklopft hatte, kurz angebunden hervordrang.
„Sí?“
Schon wurden die Türen aufgestoßen. Melissas Hände zitterten leicht, als sie über die Schwelle trat – und nicht nur ihre Hände. Sie fragte sich ernsthaft, ob ihre Beine sie tragen würden …
Und dann sah sie ihn. Hinter seinem Schreibtisch sitzend, eine Aktenmappe vor sich, über die er den Kopf gebeugt hielt. Er hätte eine reglose Statue sein können, gehauen aus schwarzem Marmor. Ihre Gegenwart nahm er vorerst nicht wahr, und so nutzte Melissa den Moment, um seinen Anblick in sich aufzusaugen. Das dunkle Schimmern seiner Haare und die breiten Schultern ließen ihren Puls schneller schlagen. Er mochte geboren...




