Christ | Oskar und der Schurkenkönig | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, Band 04, 250 Seiten

Reihe: Oskar

Christ Oskar und der Schurkenkönig


1. Auflage 2023
ISBN: 978-3-7578-7342-4
Verlag: BoD - Books on Demand
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

E-Book, Deutsch, Band 04, 250 Seiten

Reihe: Oskar

ISBN: 978-3-7578-7342-4
Verlag: BoD - Books on Demand
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Frau Steinhagen und Oskar finden heraus, dass Susanne und Annika vom ´Einarmigen Bert´ entführt wurden. Bevor noch eine Lösegeldforderung gestellt wird, machen sich die beiden auf, um die zwei Mädchen aus den Fängen des ´Einarmigen Bert´, dem Schurkenkönig, zu befreien. Sie finden tatsächlich den Unterschlupf der ganzen Bande, machen diese unschädlich und befreien Susanne und Annika. Auch andere Gefangene bekommen nun ihre Freiheit zurück. Bert hatte im Laufe der Zeit große Reichtümer angesammelt. Sie sind nun die Beute von Familie Steinhagen. Die Steinhagens wohnen bei der ´Alten Anke´. Der Burgverwalter der Brömserburg verdächtigt die Alte Anke, eine Hexe zu sein. Er nimmt sie gefangen und foltert sie. Doch bevor es zum Schlimmsten kommt wird sie von den Steinhagens befreit. Anke glaubt, dass das Kleine Volk der Familie Steinhagen helfen kann, wieder in ihre Zeit zurückzukehren. Nachdem sich nun alles zum Guten gewendet hatte, kehren sie zur Burg Rheinstein und zu genau der Stelle zurück, an der sie in die Vergangenheit versetzt wurden. Sie wollen die Hilfe des Kleinen Volkes zu erbitten, denn nur sie können mit der Zeit umgehen und Zeitsprünge zaubern. Doch der Friede ist in weite Ferne gerückt, denn eine französische Armee will die Burg Rheinstein erobern. Aus Pflichtbewusstsein verzichten sie schweren Herzens auf eine Heimreise und warnen die Burginsassen. Der Kommandeur der Burg ist ein Prinz, der im Kriegshandwerk sehr unerfahren ist. Wird es den Steinhagens und der Burgbesatzung gelingen, das Heer der Franzosen abzuwehren?

Harald Christ wurde am 26.09.1953 in Wiesbaden geboren. Der gelernte Bauzeichner, Bautechniker und Bürokaufmann sammelte in den 70ern und 80ern Jahren als Gruppenleiter einer sozialen Einrichtung in Taunusstein große Erfahrungen mit Kindern und Jugendlichen. Später arbeitete er mehrere Jahre als Sekretär und Hausmeis-ter an einer Grundschule in Wiesbaden. Dort war er auch in der Betreuung und bei der Hausaufgabenhilfe von Grundschülern tätig und erweiterte seinen Erfahrungsschatz. Die Arbeit an dieser Wiesbadener Grundschule und in der Betreuung inspirierte ihn nachhal-tig und so schrieb er seine ersten drei Kinder- und Jugendbücher ´Oskar, der halbe Vampir´, ´Oskar und die Hexen´ sowie ´Oskar auf der Burg Rheinstein´.

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Geisenheim
„Nun? Wo sind meine Kinder?“ Frau Steinhagen stand drohend über dem Kerl, den Stock hoch erhoben. „Es gibt noch viele Körperteile, die ich dir zerschlagen kann.“ „Der einarmige Bert hat sie“, stöhnte Arnulf. „Bitte schlag mich nicht mehr.“ „Wo wohnt der einarmige Bert?“, fragte Frau Steinhagen. „In Geisenheim, unterhalb vom Dom, da wo der Blaubach in den Rhein mündet“, keuchte Arnulf schmerzvoll. „Es ist eine einfache, aber ziemlich große Hütte und es sind immer drei oder vier der Innungsleute anwesend.“ „Gut, dann werden wir dort meine Kinder holen“, seufzte Frau Steinhagen und wollte schon gehen. „Nein, wir gehen noch nicht“, befahl Oskar mit harter Stimme. „Wo ist euer Innungshaus? Wo treffen sich die Bandenmitglieder?“ Oskar zog sein Schwert und drückte es fest gegen Arnulfs bis jetzt unverletzte Schulter. „Bitte nicht auch noch die andere Schulter“, kreischte Arnulf. „Gegenüber der Mündung des Blaubaches liegt eine kleine Aue, die Schönborner Aue. Auf ihr stehen mehrere Hütten. Dort versammeln sich die Oberhäupter der einzelnen Innungen und treffen ihre Entscheidungen. Der Schurkenkönig, also der einarmige Bert, trifft die letzte Entscheidung, an die sich dann alle halten.“ Dann fiel Arnulf wieder in Ohnmacht. Frau Steinhagen zitterte am ganzen Leib und setzte sich laut seufzend auf eine Truhe. Leise weinte sie, denn einen Menschen so zu quälen, war sehr schlimm für sie. Oskar kam und legte seine Arme um sie. Auch er weinte leise. Die Stadttore von Rüdesheim waren nachts natürlich geschlossen. Leise schlichen sich Frau Steinhagen und Oskar an der Stadtmauer in Richtung der Weinberge entlang. „Warum gehen wir hier entlang?“, fragte Oskar. „Ich denke mal, dass am Rhein immer etwas los ist“, antwortete Frau Steinhagen. „Die vielen Schiffe und Boote, die Matrosen und Handwerker, die da arbeiten, sie schlafen bestimmt nicht alle. Wir müssen es hier versuchen, wo nicht so viel los ist.“ „Schau mal, der Mond wird gleich von den Wolken überdeckt, da könnten wir doch einfach so über die Mauer schweben“, meinte Oskar. „In der Dunkelheit sieht uns doch keiner. Da vorne ist schon das nächste Stadttor. Da können wir auch nicht durch.“ „Stimmt“, nickte Frau Steinhagen und zeigte in den Himmel. „Los, es ist so weit.“ Schnell schwebten Oskar und Frau Steinhagen über die Mauer und weiter zu einigen Büschen hin. Dort verbargen sie sich erst einmal und beobachteten die Stadt. Nichts regte sich. Sie waren also unbemerkt über die Mauer gekommen. „Wir müssen noch weiter von der Mauer weg“, sagte Frau Steinhagen. Sie raffte ihren Rock zusammen und schlich gebückt weiter durch die Büsche, Oskar huschte schnell hinterher. Nach einiger Zeit schaute sich Frau Steinhagen um. „Ich denke, das genügt.“ Die Stadt war in der dunklen Nacht kaum noch zu erkennen. „Gib mir all deine Sachen“, sagte Frau Steinhagen. „Es ist besser, wenn du als Eule voran fliegst. Ich folge dir mit den ganzen Sachen. Ich schwebe so tief wie möglich und bleibe immer dicht über den Weinbergen. Ich denke, je höher ich fliege, umso eher könnte ich entdeckt werden. Wenn du jemanden siehst, kommst du sofort zurück und warnst mich. Wenn mich jemand fliegen sieht, es wäre nicht auszudenken.“ Oskar legte wortlos Stock, Schwert, Messer und den Wasserschlauch ab. Dann umarmte er kurz seine Mutter und verwandelte sich in eine Eule. Mit einer Armbewegung hexte Frau Steinhagen Oskars Sachen vom Boden empor direkt in ihre Hand. „Wir können“, sagte sie leise und wartete, bis die Eule in der Luft war. Die Oskar-Eule drehte eine Runde über den Büschen und flog dann langsam über die Weinberge in Richtung Geisenheim. Frau Steinhagen erhob sich und schwebte knapp über den Weinbergen hinter der Eule her. Vorsichtig umflog sie höhere Büsche und Bäume. Als sich Frau Steinhagen an die niedrige Flughöhe gewöhnt hatte, erhöhte sie das Tempo. Leise kicherte sie vor sich hin. Es machte ihr wirklich Spaß, so niedrig zu fliegen, und dabei in schnellen Kurven den Büschen und Bäumen auszuweichen. Ja, es war sehr schön und auch sehr spannend, so schnell und in engen Kurven durch die Luft zu flitzen. Fast vergaß sie, warum Oskar und sie unterwegs waren. Schnell rief sie sich zur Ordnung, aber sie flog jetzt noch schneller. Es dauerte keine zehn Minuten, als die Oskar-Eule vor ihr auftauchte. Frau Steinhagen wurde langsamer und einen Augenblick später landete die Eule auf einer Wegkreuzung. Frau Steinhagen landete neben ihr. Schnell verwandelte sich die Oskar-Eule wieder in Oskar. „Stell dir vor, in Geisenheim gibt es keine Stadtmauer“, berichtete Oskar voller Freude. „Wir können also ohne Problem in die Stadt hinein. Wir müssen nur unbemerkt zu Berts Hütte gelangen.“ „Ich denke, der hat bestimmt Wächter vor seiner Behausung“, überlegte Frau Steinhagen. „Daran erkennen wir bestimmt gleich seine Hütte. Am besten wird es sein, wenn wir erst einmal unsichtbar die Lage erkunden. Solange sie uns nicht sehen, ist alles gut.“ „Aber sie sehen in der Luft schwebende Stöcke“, meinte Oskar und kicherte leise. „Vielleicht gehen wir ganz normal in die Stadt, ohne irgendwelche Heimlichtuerei. Da fallen wir am wenigsten auf. Oder die Leute sehen uns und denken sich nichts Großartiges dabei. Wir könnten aber auch fragen, wo das nächste Hotel ist. Dann schöpft keiner Verdacht.“ „Das heißt in dieser Zeit unter einfachen Leuten Herberge“, sagte Frau Steinhagen lächelnd. „Ich weiß nicht, ob es schon Hotels gab. Aber Herbergen gab es schon immer. Ich denke, wir machen es so, wie du sagst.“ Also nahm Oskar sein Schwert, den Stock und den Wassersack in Empfang und dann machten sich beide auf den Weg. Schon ein paar Minuten später kamen sie an den ersten Hütten vorbei. Sie gingen weiter und erst auf dem Marktplatz sahen sie einige dunkle Gestalten herumlungern. Aus der Erinnerung heraus ging Frau Steinhagen nach links eine Gasse entlang. Kurz darauf standen sie vor dem Geisenheimer Dom. „Hmm, irgendwie scheint mir der Dom viel kleiner zu sein als ich ihn kenne“, meinte sie nachdenklich. „Waren da nicht auch zwei große Türme?“, fragte Oskar. „Ich meine der Dom ist auch kürzer. Das ist aber komisch.“ „Daran kannst du dich noch erinnern?“, staunte Frau Steinhagen. „Du warst damals erst sechs Jahre, als wir den Dom besichtigt haben.“ „Mag sein“, sagte Oskar und zuckte wieder einmal wie Friedrich mit den Schultern. „Ich fand den Geisenheimer Dom so richtig toll und habe mir einiges behalten.“ „Schau, was bei uns überhaupt nicht geht, ist jetzt wahrscheinlich normal“, meinte Frau Steinhagen. „Da gibt es alte Hütten, größere Häuser und vor allem gibt es eine Menge Bettler, die vor den Stufen des Domes herumlungern. Komm, wie suchen das Haus vom einarmigen Bert. Es soll ja direkt am Blaubach liegen, da, wo er in den Rhein mündet.“ „Da müssen wir aber nach rechts runtergehen“, meinte Oskar. „Schau mal da vorne? Da geht wohl eine Gasse in Richtung Rhein.“ „Was Arnulf sagte, verstehe ich nicht ganz“, meinte Oskar dann. „Er sagte, das Innungshaus und einige Hütten wären auf der Schönborner Aue. Direkt da, wo der Blaubach in den Rhein mündet. Soweit ich mich an den Unterricht in der Schule erinnern kann, gibt es oberhalb von Geisenheim eine große Aue. Dann kommt, glaube ich, erst vor Rüdesheim wieder eine große Aue. Was die Schönborner Aue wohl sein mag? Vielleicht ist es mit den Inseln so, wie mit dem Dom. Vielleicht ist es eine Insel, die es hier gibt, aber nicht mehr bei uns. Keine Ahnung, wie Inseln verschwinden können.“ „Ich glaube, ich habe da mal was von einem alten Flussbett gelesen, dass sie freigebaggert haben. Aber egal“, sagte Frau Steinhagen kurz entschlossen. „Wir gehen jetzt zu dieser Gasse und dann in Richtung Rhein.“ Als wären sie normale Geisenheimer Bürger, schritten die beiden zu der Gasse hin. Es war ein ziemlich breiter Weg und anfangs war der Grund des Weges noch richtig festgetreten. Dann aber wurde der Weg immer schmaler, die Häuser immer kleiner und von links kam ein recht breiter Bach geflossen. Von jetzt an gab es nur noch auf der rechten Seite einige Hütten und der Weg war nun auch ziemlich aufgeweicht. Dann blieb Oskar plötzlich stehen. „Da vorne sehe ich eine größere Hütte mit einem Mann davor“, flüsterte Oskar leise. „In der Hütte brennt Licht.“ „Ich sehe ein kleines Licht leuchten“, sagte Frau Steinhagen. „Mehr nicht. Ich glaube, ich sollte mal zum Optiker gehen, wenn wir wieder zurück sind.“ „Vielleicht hat Anke ja eine Idee, wie wir wieder in unsere Zeit kommen...



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