Clauss | Heißes Verlangen | E-Book | www.sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, Band 72, 98 Seiten

Reihe: Intim-Reihe

Clauss Heißes Verlangen


1. Auflage 2017
ISBN: 978-87-11-71740-0
Verlag: SAGA Egmont
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

E-Book, Deutsch, Band 72, 98 Seiten

Reihe: Intim-Reihe

ISBN: 978-87-11-71740-0
Verlag: SAGA Egmont
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Manuela lag auf dem Bett, halbnackt, als ich mit Harald reinkam. Sie stand auf und musterte meinen Begleiter. Außer Slip und einem hauchdünnen Hemdchen trug sie nichts. Anna bemerkte wie Harald das Blut in den Kopf schoß und sah die wachsende Beule in seiner Hose. Die leichtbekleidete Freundin hatte Appetit auf den kleinen, unschuldigen Jungen gekriegt. Es ging Anna gar nicht anders, Harald gefiel ihr auch sehr gut und Anna hatte große Lust ans Ziel mit ihm zu kommen. Plötzlich wünschte Anna sich nichts als ein kleines Dreierspiel. -

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Der Junge rannte mich einfach um. Er kam um die Ecke geflitzt, schaute weder nach rechts noch nach links, und rannte voll in mich hinein. Es krachte, und mit einem Stöhnen ging ich zu Boden. Als ich wieder klar sehen konnte, stand er stammelnd neben mir und angelte nach meiner Hand.

„Entschuldigung!“ stammelte er. „Ich … Es tut mir leid, wirklich! Ich wollte das nicht. Ich habe Sie nicht gesehen. Ich.. Dabei zerrte und zog er an meinem Arm und wollte mir damit wieder auf die Füße helfen.

Ziemlich ärgerlich schüttelte ich seine Hand ab. Ich bin ja sonst nicht gerade auf den Mund gefallen, aber im Moment fehlten mir ganz einfach die Worte. So etwas war mir auch noch nicht passiert. Dann, als ich wieder Luft bekam, ging ich auf ihn los.

Hilflos stammelnd unterbrach er meinen Wortschwall. Es hatte ja auch keinen Sinn, er hörte sowieso nicht zu.

„Bitte!“ sagte er immer wieder. „Bitte!“

„Was ‚bitte’?“ giftete ich.

„Bitte, ich habe keine Zeit. Ich muß weiter. Wenn es Ihnen wieder gut geht, dann …“

„Wie kann man es nur so eilig haben“, knurrte ich unfreundlich, während ich versuchte, meine ohnehin nicht mehr sauberen Jeans von dem zusätzlichen Schmutz zu säubern. „Einfach in die Luft hineinrennen! Wo gibt es denn sowas? Es sieht ja fast aus, als hättest du was geklaut!“

Schlagartig bekam er eine rote Birne, und ich wußte Bescheid. Aha, dachte ich. Na warte, Bürschchen!

„Nun beichte mal!“ sagte ich ruhig. Als er verschwinden wollte, hielt ich ihn ganz einfach am Hemd fest.

Jetzt wurde er auch böse. „Laß mich!“ fauchte er.

„Ist jemand hinter dir her?“

Immer wieder schaute er sich um. „Ich weiß nicht. Vielleicht.“

„Dann verschwinde!“ sagte ich kurzentschlossen. „Aber ich komme mit. Los!“

Er setzte sich in Bewegung, und ich folgte ihm. Es war nicht schwer. Schnaufend drehte er sich um. „Warum tust du das?“

„Weil ich neugierig bin!“ rief ich. „Und weil du mir gefällst!“

Er sagte nichts darauf. Gemeinsam verschwanden wir in eine Seitenstraße und verhielten einen Augenblick. Allem Anschein nach wußte der Junge nicht weiter. Aber ich. Schließlich kannte ich mich hier aus. Ich packte ihn einfach am Arm und zog ihn mit.

„Du kannst mir ruhig trauen“, keuchte ich, als er sich wieder einmal wehren wollte. Mein Gott, langsam ging er mir auf die Nerven. Ich stieß eine Toreinfahrt auf, zerrte den Jungen hinter mir her, und stieß das Tor wieder zu.

„So“, sagte ich. „Hier sind wir in Sicherheit. Ist wirklich jemand hinter dir hergewesen?“

„Ich weiß es nicht!“ keuchte er. Dabei schaute er sich mißtrauisch um. Es war ein dunkler, verkommener Hof. Links und rechts gingen Türen in die Häuser, vor deren Fenster billige Wäschestücke zum Trocknen aufgehängt waren. Es war Absteigemillieu, aber hier wußte ich, daß uns niemand überflüssige Fragen stellen würde. Und hier wohnte meine Freundin, bei der ich zur Zeit untergekrochen bin.

„Hast du geklaut?“ quetschte ich den Jungen weiter aus. Er druckste herum und senkte den Kopf. „Was geht es dich an?“ Dann gab er sich einen Ruck. „Ich wollte“, sagte er, „aber sie haben mich erwischt. Da bin ich weggelaufen. Ich bin halt kein Fachmann auf Lebensmitteldiebstahl.“

„Lebensmittel?“ fragte ich verblüfft.

„Natürlich!“ giftete er zurück. „Was dachtest du? Ich bin kein Profi, der … Bloß ist Hunger nicht jedermanns Sache. Und da bin ich halt in den Selbstbedienungsladen da vorn an der Ecke gegangen, um was zu besorgen.“

Die Verblüffung nahm mir ein paar Sekunden die Sprache. Ich verstand noch immer nicht, obwohl ich sonst nicht gerade auf den Kopf gefallen bin. Aber daß ein junger Bursche von etwa siebzehn oder achtzehn Jahren in einem Selbstbedienungsladen Lebensmittel klaut, war mir neu. Es mußte einen Grund haben, und zwar einen dringenden.

„Hast du kein Geld?“ bohrte ich weiter.

„Scheinbar nicht!“ knurrte er zynisch.

„Aber … wieso ..?“ — Und dann erzählte er mir seine Geschichte.

Harald, wie der Junge hieß, den ich aufgegabelt hatte, war seit über vierzehn Tagen mit noch zwei Freunden auf Radtour quer durch Deutschland. Sie hatten natürlich Geld mitgenommen, ausreichend ihrer Meinung nach, um einen vierwöchigen Urlaub zu machen. Alles war auch gutgegangen, bis man ihnen vor zwei Tagen auf einem großen Campingplatz am Bodensee die gemeinsame Kasse klaute. Und seitdem schoben sie Kohldampf. Da sie alle drei aus dem Ruhrgebiet stammten, konnten sie jetzt auch nicht einfach ihre Tour abbrechen und heimfahren. Für Radler war das eine ganz schöne Strecke, und außerdem hatten sie Hunger. So kamen sie auf die Idee, sich ganz einfach etwas zu besorgen. Im Moment war Harald an der Reihe, während die anderen beiden Jungen in ihrem Zelt auf dem Campingplatz außerhalb der Stadt warteten.

Das war alles, kurz und bündig. Der Junge erzählte es mir in einem Atemzug, während wir auf dem Hof standen und verschnauften. Dabei entdeckte ich, daß er eigentlich ein ganz netter Kerl war, und daß mich irgendwie etwas zu ihm hinzog. Vielleicht war es die Ähnlichkeit zwischen seiner und meiner Situation. Wir waren beide zur Zeit so etwas ähnliches wie streunende Hunde.

„Und was wird“, fragte ich überflüssigerweise noch, „wenn der Platzwart merkt, daß ihr die Gebühren nicht bezahlen könnt?“

Er zuckte die Schultern. Da hatte ich mich entschlossen. Ich würde ihm helfen, ihm und seinen Freunden. Doch im Moment war etwas anderes wichtig. Er hatte Hunger, und dagegen mußte man etwas tun.

Kurz entschlossen ergriff ich wieder die Initiative und packte den Jungen am Arm. Ohne viel zu fragen oder zu erklären zog ich ihn mit mir. „Komm!“ sagte ich nur, und diesmal wehrte er sich nicht.

Als wir den Hausflur eines der finsteren Häuser betraten, schaute sich Harald mit gerümpfter Nase um. „Wohnst du hier?“

Es war der nächstliegende Gedanke. „Nein“, sagte ich grinsend.

„Und was..?“

Ich zog ihn weiter. „Warte ab!“ Und gehorsam wie ein junger Hund folgte er mir.

Manuela wohnte im zweiten Stock. Die ausgetretenen Holzstufen knarrten unter unseren Füßen und das dämmrige Zwielicht gab der ganzen Sache einen etwas gespenstischen Anstrich. Obwohl der Junge nichts sagte, hatte ich den festen Eindruck, daß er sich absolut unwohl in seiner Haut fühlte. Und mir fiel erst oben vor der Tür ein, daß meine Freundin um diese Zeit vielleicht einen Freier im Bett haben könnte.

Unwillig schüttelte ich diesen Gedanken ab. Na, wenn schon! Dann stieß ich die Tür auf. Wie gewöhnlich war sie unverschlossen.

Manuela lag auf dem Bett, halbnackt, aber zum Glück allein. Sie hob den Kopf, und als sie uns sah, zog sie eine Grimasse. „Dann muß ich wohl verschwinden“, meinte sie übergangslos.

Sie stand auf und musterte abschätzend meinen Begleiter. Außer Slip und einem hauchdünnen Hemdchen trug sie nichts am Körper, und amüsiert bemerkte ich, wie Harald das Blut in den Kopf schoß. Ei, ei! dachte ich. Doch bevor ich etwas sagen konnte, lästerte Manuela auch schon: „Ich glaube, du spinnst! Haben wir jetzt ein Kinderpuff?“

Es war deutlich zu sehen, daß der Junge am liebsten im Boden versunken wäre, und ich konnte mein Lachen nicht mehr zurückhalten. Andererseits entging mir aber auch nicht die wachsende Beule in seiner Hose, die meine leichtbekleidete Freundin hervorrief. Es dauerte eine Weile, bis ich mich beruhigt hatte, und dann ließ ich mich dazu herab, die Situation zu erklären.

„In erster Linie hat er jetzt Hunger“, sagte ich zum Schluß, „und zumindest dagegen können wir etwas unternehmen, nicht wahr? Wenn ich mich recht erinnere, hast du Brot und Wurst da, und sicher auch ein Bier …“

Ich ließ die Frage offen, weil ich Manuela kannte. Und richtig, — augenblicklich wurde aus dem Sextierchen ein besorgtes Hausmütterchen. Manuela war nur ein Jahr älter als ich, also zwanzig, aber in manchen Situationen bewunderte ich sie. Sie gab ihr letztes Hemd her, wenn Not am Mann war. Deshalb kam sie auch zu nichts. Jetzt entwickelte sie eine Geschäftigkeit, als sei der längst verloren geglaubte Sohn zurückgekehrt, und baute alles auf dem wackeligen Tisch auf, was sie an Vorräten im Haus hatte. Dazu zwei Flaschen Bier, und erst als sie Harald auch noch einschenkte, brachte der Junge den Mund auf zu seinem ersten Wort in dieser für ihn scheinbar äußerst ungewohnten Umgebung.

„Danke!“ sagte er heiser.

„Aber bitte!“ lächelte Manuela zuckersüß. „Das ist doch selbstverständlich. Jetzt laß’ es dir schmecken. Reden kannst du hinterher.“ Was sich Harald nicht zweimal sagen ließ.

Der Junge aß nicht, sondern er fraß. Erst beobachteten wir ihn amüsiert und freuten uns, daß es ihm schmeckte, aber dann bekamen wir es fast mit der Angst zu tun. Er mußte vollkommen ausgehungert sein. Ein normaler Mensch konnte unserer Meinung nach unmöglich solche Mengen an Brot und Wurst in sich hineinstopfen. Dabei sprach er kein Wort, und sein Blick huschte immer wieder von Manuela zu mir und wieder zurück. Wir waren ihm scheinbar ein Rätsel.

„Wie lange hast du denn nichts mehr gegessen?“ fragte ich einmal, obwohl ich mich noch erinnerte, daß er schon darüber gesprochen hatte.

„Seit zwei Tagen“, murmelte er mit vollem Mund.

„Ach, du meine Güte!“ sagte Manuela voller Mitleid. „Und die anderen, deine Freunde?“

Er sagte nichts und zuckte nur mit den Schultern, aber wir wußten die Antwort. In diesem Augenblick beschloß auch Manuela, den Jungen zu helfen. Ich sah es ihr regelrecht...



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