E-Book, Deutsch, Band 0283, 384 Seiten
Reihe: Julia Exklusiv
Cleary / Bianchin / Cox Julia Exklusiv Band 283
1. Auflage 2017
ISBN: 978-3-7337-0923-5
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
E-Book, Deutsch, Band 0283, 384 Seiten
Reihe: Julia Exklusiv
ISBN: 978-3-7337-0923-5
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
WIEDERSEHEN AUF MALLORCA von BIANCHIN, HELEN
Gianna ist verwirrt, als sie auf Mallorca ihren Exmann Raúl wiedertrifft. Denn obwohl sie den attraktiven Millionär vergessen wollte, fühlt sie sich noch immer wie magisch zu ihm hingezogen! Hat Raúl eine zweite Chance verdient? Auch wenn er Gianna einst das Herz brach?
HEIßER URLAUBSFLIRT MIT FOLGEN von CLEARY, ANNA
Verzaubert vom Flair der italienischen Hafenstadt Positano, lässt Pia sich auf einen heißen Urlaubsflirt mit Valentino Silvestri ein. Süßen Küssen folgt eine sinnliche Liebesnacht! Was Pia nicht ahnt: Ihre Romanze mit dem Latin Lover wird schnell zum Spiel mit dem Feuer ...
LIEBESZAUBER AN DER ALGARVE von COX, MAGGIE
Seit Milliardär Marco Aguilar die hübsche Grace gesehen hat, kennt er nur ein Ziel: sie zu erobern. Kurzerhand willigt er ein, ihr Hilfsprojekt in Afrika zu unterstützen. Aber nur unter der Bedingung, dass Grace ihre Ferien mit ihm verbringt - in seiner Villa an der Algarve!
Schon als kleines Mädchen liebte es Anna Cleary zu lesen. Unter der Bettdecke (und mit einer Taschenlampe bewaffnet) ließ sie sich von ihren Romanhelden Nacht für Nacht in eine Welt voller Fantasie entführen. Und sie träumte davon, irgendwann einmal ihre eigenen Geschichten zu schreiben. Doch zunächst wurde sie Lehrerin und erfreute sich daran, auch ihren Schützlingen das Lesen nahezubringen. Erst 2007 begann sie, sich ihren bis dahin unerfüllten Traum zu erfüllen ... und schrieb ihren ersten Liebesroman. Heute lebt sie im tropischen Queensland, Australien, zusammen mit ihrer Tochter und einer sehr eigensinnigen Katze.
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1. KAPITEL
Gianna verließ das Apartmentgebäude in Main Beach und ging zu Fuß das kurze Stück zum Meer hinunter. Sanft rollten die Wellen des Pazifischen Ozeans in der ewig gleichen Bewegung an den Strand. Der wolkenlose Himmel dieses frühen Morgens erstrahlte in blassem Blau, und die Frühlingssonne versprach einen warmen Tag.
Etwas Abwechslung tut einfach gut, stellte Gianna fest, als sie beschwingt durch den hellen Sand lief.
Warum sie jedoch nicht wie sonst zum Trainieren ins Fitnessstudio gegangen war, sondern einen Strandlauf an der frischen Luft vorgezogen hatte, wollte sie gar nicht weiter ergründen.
Lag es an der Mondphase? Oder an der unruhigen Nacht mit den aufregenden Träumen?
Egal – an der frischen Luft zu sein hatte auf jeden Fall seinen Reiz, und Gianna fühlte sich auf einmal in der Lage, die Dämonen der Vergangenheit zu vertreiben.
Vierzig Minuten wollte sie joggen, dann schnell einen Coffee-to-go holen, danach zurück ins Apartment – duschen, frühstücken, ankleiden und los zur Arbeit.
Bellissima – die luxuriöse Geschenkboutique, die ihr in einer der angesagtesten Vororte an der Gold Coast gehörte, genoss einen fabelhaften Ruf, was auch mit an der gelungenen Mischung aus importierten und heimischen Waren lag, die sie anbot. Exquisite Duftkerzen, orientalische Seifen, ausgefallene Gläser, kleine Skulpturen aus Kristall, Elfenbein oder Silber eigneten sich hervorragend als Geschenke. Auch bestickte Servietten aus feinstem irischen Leinen, Kissenbezüge aus Seide und exklusive Künstlerkarten fand man in der Boutique.
Gianna hatte das große Los gezogen, als das Schicksal ihr die Gelegenheit bot, das Geschäft zu erwerben, nachdem sie es zuvor fast ein Jahr lang in Abwesenheit der Eigentümerin verantwortlich geführt hatte. Nun, nach weiteren zwei Jahren, hatte sie der Boutique ein komplett neues Aussehen verpasst und das Sortiment erweitert. Außerdem gab sie zwei Mal jährlich einen Katalog heraus. Das alles hatte dazu beigetragen, dass der Umsatz gewaltig angestiegen war.
Das Leben ist doch schön, überlegte Gianna, während sie über den feuchten festen Sandboden joggte. Mit ihren achtundzwanzig Jahren war sie stolze Besitzerin eines erfolgreichen Geschäfts sowie eines Apartments in bester Lage, und damit hatte sie sich die Voraussetzungen für eine vielversprechende Zukunft geschaffen.
Der milde Seewind strich sanft über ihren wohlgeformten Körper, während ihre Gedanken weiterwanderten. Sie musste an ihre kurze Ehe denken mit dem stolzen Spanier, den sie vor vier Jahren auf einer Party während eines Mallorca-Urlaubs kennengelernt hatte.
Raúl Velez-Saldaña.
Raúl war ein attraktiver Enddreißiger, mit markanten Zügen, groß gewachsen, dunkel … und gefährlich für den Seelenfrieden jeder Frau.
Wer könnte ihm schon widerstehen? Und welche Frau wollte das überhaupt?
Ein Blick von ihm hatte genügt, um sie dahinschmelzen zu lassen. Wie zu einer unbedeutenden kleinen Pfütze zu seinen Füßen, so hatte sie damals selbstironisch gedacht.
Aber ganz so war es nicht gewesen.
Zunächst hatte sie gegen ihn angekämpft, dann gegen sich selbst. Immer in dem Bewusstsein, dass sie, wenn sie ihm nicht widerstehen würde, verloren wäre … und zwar ganz und gar.
Gianna fröstelte. Obwohl es eher wärmer wurde, war ihr plötzlich kalt, während sie den Strand in südlicher Richtung entlanglief.
Sie hatte mehr als nur Sex miteinander verbunden. Es war die vollkommene Vertrautheit gewesen … sehr intensiv. Wie hypnotisiert war sie gewesen. Sechs perfekte Monate lang hatten sie nur für den Moment gelebt, unfähig, ohne einander zu existieren.
Zu der Zeit war Raúl ständig in der Weltgeschichte unterwegs gewesen, und sie hatte Urlaubstage verschwendet, nur um ihn irgendwo treffen und bei ihm sein zu können.
Bis sie zugestimmt hatte, nach Madrid zu ziehen, zu ihm in sein Luxusapartment im Stadtteil Salamanca. Mein Gott, das Leben, das sie damals mit ihm geteilt hatte …
Dann kam der Ausrutscher, in null Komma nichts war es passiert. Um bei der Hochzeit ihres Bruders Ben dabei zu sein, war sie nach Sydney geflogen und hatte durch alle Zeitzonen hindurch während des gesamten langen Fluges geschlafen. Dabei hatte sie völlig vergessen, ihre Anti-Baby-Pille zu nehmen.
Sie konnte sich noch lebhaft an den Tag erinnern, an dem in ihr der Verdacht aufkeimte, sie könne schwanger sein. Sie wusste sogar noch genau, wann sie den Schwangerschaftstest durchgeführt hatte, der positiv ausgegangen war. Drei Mal innerhalb der nächsten achtundvierzig Stunden hatte sie den Test wiederholt, um sicherzugehen, dass es sich auch wirklich nicht um einen Irrtum handelte.
Tagelang hatte sie sich mit dem Wissen herumgequält, bevor sie es Raúl eröffnete. Er hatte die Nachricht ausgesprochen ruhig aufgenommen und völlig unaufgeregt eine überraschende Lösung vorgeschlagen: Heiraten.
Mit seinem „Kein Kind von mir wird unehelich geboren“ konnte Gianna nicht viel anfangen. Insgeheim hatte sie auf eine Liebeserklärung gehofft. Eine Abtreibung wäre für sie natürlich auch nicht infrage gekommen, aber dass Heiraten die einzige Lösung sein sollte, wollte sie auch nicht gleich akzeptieren.
Allerdings, welche Alternative hatte sie denn? Sollte sie als alleinerziehende Mutter nach Australien zurückkehren? Einen Kampf um das Sorgerecht gegen Raúl beginnen … den sie mit Sicherheit verlieren würde?
Raúls verwitwete Mutter lieferte mit ihren begeisterten und von Herzen kommenden Segenswünschen das überzeugendste Argument. Ein Kind verdiente es, einen Vater zu haben, in einer Familie aufzuwachsen, betonte sie.
Dieses Argument brachte eine Saite in Gianna zum Klingen, denn ihre eigene Mutter war vor Jahren bei einem Autounfall ums Leben gekommen. Ihr Vater hatte eine andere Frau kennengelernt, war mit ihr nach Paris gezogen und hatte wieder geheiratet. Der Kontakt schlief nahezu ein … bis auf gelegentliche E-Mails mit angehängten Fotos und noch seltenere Telefonanrufe.
Nur mit Ben, ihrem Bruder, hielt sie intensiven Kontakt via Mail und Telefon.
Selbst Freundinnen hatte sie kaum … und die wenigen, die sie hatte, waren über die ganze Welt verstreut.
Absichtlich entschied sie sich für einen Neubeginn fern von Sydney, der Großstadt, in der sie geboren und aufgewachsen war. Queensland hatte sie mit seinem subtropischem Klima und seinen traumhaften Stränden gelockt, und heute, fast drei Jahre später, fühlte Gianna sich dort auch richtig zu Hause.
Raúl hatte sich um sie gekümmert, das war ihr durchaus bewusst. Was spielte es da schon für eine Rolle, ob es aus Liebe geschehen war? Fürsorge reichte doch. Und wer weiß, was daraus noch hätte werden können?
Bittersüße Gedanken waren das. Denn sieben Wochen nachdem sie Gianna Velez-Saldaña geworden war, hatte sie eine Fehlgeburt erlitten.
In der Zeit danach hätte sie dringend seinen Trost benötigt. Nachts hatte sie wach gelegen, lange, nachdem er eingeschlafen war, und sich nach seiner Berührung gesehnt. Sie wollte viel mehr als nur in seinen Armen liegen.
Kummer und Sorge … und ja, leider auch die Hormone führten eine andere Entscheidung herbei. Dazu beigetragen hatte auch eine anscheinend gut gemeinte, aber dennoch herzlose Bemerkung von Sierra, einer von Raúls Exgeliebten. Sie meinte, es wäre klüger gewesen, mit der Heirat zu warten, bis die Geburt des Babys näher gerückt wäre.
Von da an ging es bergab. Raúl verbrachte zunehmend mehr Zeit im Büro und mit geschäftlichen Terminen. Meistens hatte er das Haus bereits verlassen, wenn sie aufwachte, und immer öfter kam er aus den verschiedensten Gründen nicht rechtzeitig zum Abendessen nach Hause.
Die Unterhaltung zwischen ihnen beschränkte sich aufs Nötigste. Sie waren höflich zueinander und verhielten sich in der Öffentlichkeit so, wie man es von ihnen erwartete.
Der traurige Höhepunkt des Ganzen allerdings war gekommen, als sie Raúl eines Abends auf seinem Handy anrufen wollte, während er auf einer Geschäftsreise in Argentinien weilte. Sierra ging an den Apparat und gurrte vor Vergnügen, als sie Gianna eröffnete „dass jetzt nicht gerade der passende Augenblick für ihren Anruf sei, comprende?“ Als ob dies nicht schon deutlich genug gewesen wäre, setzte sie noch eine spitze Bemerkung obendrauf. „Raúl lässt sich gerade ein Bad ein. Ich muss ja wohl nicht extra betonen, dass ich ihm gleich Gesellschaft leisten werde, oder?“
Der inneren Taubheit folgte Zorn, danach ein Tobsuchtsanfall. Dann packte Gianna in aller Ruhe die Koffer, rief ein Taxi und nahm den erstbesten Flug nach Hause.
Schnee von gestern, rief sie sich zur Ordnung. Sie hatte sich erfolgreich ein neues Leben aufgebaut und war wieder so selbstsicher wie früher.
Der schrille Ruf einer Möwe durchschnitt die Morgenstille. Gianna verfolgte mit den Augen, wie der Vogel elegant über das Wasser schwebte und im nassen Sand landete.
Apartmentgebäude säumten die Strandpromenade von Main Beach – hohe Betonbauten, die exotische Namen trugen, und die ganz unterschiedliche Architekturstile repräsentierten.
Die auflaufende Flut begann mit Wellen, die weiße Gischtkronen trugen und sanft gegen den Strand rollten – Vorboten weit mächtigerer Wellen, die ideal zum Surfen waren.
Gianna drehte vom Strand ab und lief den leichten Anstieg zur Strandpromenade hinauf, überquerte die Straße und bestellte in einem Strandcafé...




