E-Book, Deutsch, 344 Seiten
Cole Voyeur: Verbotene Blicke
1. Auflage 2019
ISBN: 978-3-86495-402-3
Verlag: Plaisir d'Amour Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection
E-Book, Deutsch, 344 Seiten
ISBN: 978-3-86495-402-3
Verlag: Plaisir d'Amour Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection
Er war mein Professor. Doch er beobachtete mich trotzdem.
Das Voyeur ist kein typischer Strip-Club oder eine Peep-Show. Die Leute, die ins Voyeur gehen, wissen genau, was sie wollen, und das ist die Befriedigung einer Neigung, welche die wenigsten verstehen. Astronomie-Dozent Dr. Callum Pierce beobachtet im Voyeur das, wozu er seinen eigenen Körper nicht zwingen kann. So kontrolliert er die Dämonen, die immer dann ihre hungrigen Köpfe heben, wenn eine Frau zu viel von ihm erwartet.
Eines Abends fällt ihm Oaklyn im Club auf. Als er sie dafür bezahlt, um sie nackt hinter einer Glassscheibe zu beobachten, weiß er nicht, dass sie eine seiner Studentinnen ist, die im Voyeur Geld für ihr Studium verdient. Als sie nicht nur in seiner Astronomie-Vorlesung sitzt, sondern auch noch seine neue wissenschaftliche Assistentin ist, wird ihm klar, dass er nicht mehr ins Voyeur gehen darf um sie zur Erfüllung seiner Lust zu beobachten.
Doch Callum kann nicht aufhören Oaklyn zu beobachten und zu begehren. Stattdessen wird die Versuchung, der Reiz des Verbotenen immer verlockender.
Oaklyn, die sich während der Arbeit immer stärker zu Callum hingezogen fühlt, hat keine Ahung, dass es ihr Professor ist, der sie im Voyeur hinter der Glasscheibe sitzend regelmäßig beobachtet. Und Callum hofft, dass sie, sollte sie eines Tages die Wahrheit herausfinden, das selbe will wie er. Denn nun, da er alles an ihr gesehen hat, kann er nicht mehr wegschauen …
Weitere Infos & Material
Kapitel 1
Oaklyn „Wie meinst du das, das Geld ist weg?“ „Es tut mir leid, Liebes. Der Wasserboiler ging kaputt und wir dachten, wir schaffen das schon. Aber dann blieb das Auto stehen. Unsere Ersparnisse sind aufgebraucht, und das Auto ist ein Totalschaden, sodass wir uns ein neues kaufen mussten, oder Dad wäre nicht mehr zur Arbeit gekommen. Dann wurde die Miete fällig und der Scheck … war nun mal da.“ Meine Hand zerdrückte fast das Handy, das ich mir jetzt nicht mehr leisten konnte, als ich versuchte, meine Wut und die Panik zu beherrschen. „Mom, das war mein Studiengeld, von dem ich eigentlich leben wollte.“ Unfassbar, dass der Scheck an die falsche Adresse geschickt worden war. Ich hatte meine Adresse doch sofort geändert, als ich in das kleine Studio-Apartment gezogen war. Trotzdem war er zu meinen Eltern nach Florida gegangen. Mein Verstand raste und ich verfluchte mein Pech. Erst letzte Woche war ich zu Thanksgiving dort gewesen. Warum war er dann nicht angekommen? Und wieso hatten sie den Umschlag nicht an mich geschickt, ohne ihn zu öffnen? Was zum Teufel sollte ich jetzt tun? „Es tut mir so leid, Liebes. Wir sind in Panik geraten und haben eine falsche Entscheidung getroffen. Wir könnten das Auto wieder verkaufen. Uns fällt schon was ein.“ In mir schrie alles Ja! Aber das konnte ich nicht von ihnen verlangen. Wovon sollten sie leben, wenn Dad nicht zur Arbeit fahren konnte? Zwar war die Uni mein großer Traum, aber ich konnte auch ohne existieren. Ich sollte wütend sein, und das war ich auch, doch ich konnte es nicht an ihnen auslassen. Schon immer hangelten sich meine Eltern von einem Gehaltsscheck zum nächsten, und mir war klar, dass sie das Auto verkaufen würden, wenn ich sie darum bat. Aber Gott allein wusste, was dann aus ihnen werden würde, und dieses Risiko wollte ich nicht eingehen. „Nein, Mom. Tu das nicht.“ „Was willst du denn jetzt machen?“ „Ich weiß es noch nicht.“ Ich sank gegen die Wand des Studentenwohnheims, in dem meine Freundin lebte. Ich war zum Telefonieren rausgegangen, doch mit den Tränen in den Augen wünschte ich, ich wäre im Zimmer geblieben, wo niemand sehen konnte, wie ich zusammenbrach. „Kannst du noch einen Kredit bekommen?“, fragte Mom hoffnungsvoll. Nichts konnte mein kehliges Auflachen stoppen. Noch einen Kredit? Ich hatte bereits sämtliche Stipendien und Kredite ausgenutzt, um studieren zu können. In der Highschool hatte ich mir den Arsch aufgerissen, in der Hoffnung, Stipendien würden mein Bankkonto überfluten. Das war auch geschehen, aber es reichte nicht. Zusätzlich hatte ich noch alle Kredite beantragt, die ich durch die staatliche Studentenhilfe ergattern konnte. Du hättest ja nicht außerhalb des Bundesstaates studieren müssen, wisperte meine innere Stimme. Nun, dafür war es jetzt zu spät. Ich hatte dort weggewollt, den alten Trott verlassen wollen, in dem ich steckte, und hatte auch die Mittel dazu gehabt. Leider hatten sich diese Mittel nun in Luft aufgelöst. Die ganzen zehntausend Dollar. Achttausend, um das letzte Semester zu bezahlen und die verdammten Gebühren dafür, außerhalb des Staates zu studieren, und von zweitausend Dollar hatte ich bis zum Ende des Sommers leben wollen. „Nein, Mom.“ „Es tut mir so leid, Liebes.“ Sie meinte es ernst, ich hörte es an ihrer bebenden Stimme, doch momentan konnte ich ihr einfach nicht vergeben. Mein Traum zerbröckelte vor meinen Augen und ich konnte mich auf nichts anderes konzentrieren. Tränen schmerzten in meiner Kehle, als ich das Gespräch beendete und zurück in Olivias Zimmer ging. „Wie geht’s Mami und Papi?“, scherzte sie. Sobald sie jedoch die Niedergeschlagenheit in meinem Gesicht sah, veränderte sich ihr Ausdruck. Sie sprang auf und eilte auf mich zu. „Was ist los? Ist jemand gestorben? Sind alle okay?“ Sie legte die Arme um mich und ich ließ den Kopf auf ihre Schulter sinken, während ich den Tränen freien Lauf ließ. „Sie …“ Ich schniefte und versuchte, trotzdem zu sprechen. „Sie haben mein Studiengeld ausgegeben.“ „Was?“ Ich konnte es nicht auch noch wiederholen, also nickte ich nur. „Fuck, Oak. „Das ist … fuck.“ „Allerdings.“ Sie sagte nichts mehr, sondern schob mich zu ihrem Bett und hielt mich fest, als ich mich ausheulte. Ich hasste es, so emotional zu sein. Immer versuchte ich, meine Gefühle effizient einzusetzen, und hier heulend herumzusitzen brachte mich nicht weiter. Ich richtete mich auf, wischte mir die Wangen ab und atmete tief durch. Olivia brachte mir ein Wasser aus ihrem Mini-Kühlschrank und lehnte sich an die Wand. „Du könntest bei mir schlafen. Ich bin sicher, das würde kein Schwein merken.“ Ich überlegte ernsthaft, Ja zu sagen. Mit den Fingern fuhr ich über die rosa Bettwäsche, betrachtete den kleinen Raum und dachte an ihre andere Mitbewohnerin. Sie würde sicherlich die Vorstellung von noch jemandem, der Platz beanspruchte, nicht gut finden. „Oh, Mann, Olivia“, sagte ich und ließ mich auf ihre Kissen fallen. „Wieso hast du das Penthouse nicht genommen, als du mit dem Studium angefangen hast?“ Ihr Lachen war so entspannt und fröhlich wie ihre Natur. „Ja, nicht wahr? Ich bin so eine Zicke.“ Olivia stammte aus einer reichen Familie, die sie in einem Penthouse außerhalb des Campus unterbringen wollte. Aber sie wollte unbedingt ins Wohnheim, um das echte Collegeleben mitzubekommen. Widerwillig stimmte ihr Vater zu, solange er ihr einen Chauffeur zur Verfügung stellen durfte. Alles, was ich immer wollte, war ein Zimmer im Wohnheim, aber ich konnte mir die zusätzlichen Kosten nicht leisten. Also musste ich mit einem Apartment außerhalb des Campus vorliebnehmen. Es war auf jeden Fall kein Penthouse. Man konnte es kaum als Apartment bezeichnen. Eher als einen Schuhkarton. Ich besaß ein halbwegs anständiges Auto, um von A nach B zu kommen, und es gab eine Bushaltestelle in der Nähe, falls es sich von halbwegs anständig zu Schrott verwandeln würde. Ich kam zurecht. Vielleicht konnte ich die Karre verkaufen, um an Bargeld zu gelangen. „Also, was willst du jetzt machen?“ „Das ist eine gute Frage. Ich fange damit an, mir einen Job suchen, obwohl die meisten bestimmt schon von Ferienjobbern besetzt sind.“ „Aber du arbeitest doch bereits nebenbei im Fachbereich Biologie. Woher willst du die Zeit für noch einen Job, plus das Studium, nehmen?“ „Schlaf wird überbewertet.“ Damit brachte ich sie zum Schnauben, denn wir beide liebten es, zu schlafen. „Ich könnte mein Blutplasma verkaufen. Oder meine Eier.“ „Ich kidnappe dich, bevor du deine potenziellen, kostbaren Babys verkaufst.“ „Ach, danke, Liv. Du bist eine wahre Freundin.“ Sie warf mir einen Handkuss zu und schaltete zur Ablenkung einen Film ein. Zumindest startete sie den Versuch. Doch selbst während wir lachten und Popcorn aßen, drehten sich meine Gedanken um mögliche Arbeitsstellen. Sobald ich das Gebäude verlassen würde, wollte ich nach einem Job suchen. Zwar hatte ich über den Schlafmangel gescherzt, doch ich würde sogar noch eine Menge mehr opfern, um weiterstudieren zu können. Nach einer Woche hatte ich immer noch keinen Job gefunden. Jede nur denkbare Stelle war von einer saisonalen Hilfskraft belegt. Es war drei Wochen vor Weihnachten, und sollte mir noch eine Person sagen, dass ich mich vor Thanksgiving hätte bewerben sollen, würde ich schreien. „Ich habe morgen einen Termin im Büro des Finanzverwalters der Uni, um dort über eine mögliche Lösung meines Problems zu sprechen“, erzählte ich Olivia beim Mittagessen. „Und dann gehe ich zur Bank und frage, ob sie mir noch einen Kredit geben.“ „Du weißt, dass ich mit meinem Dad reden könnte …“, begann Olivia, doch ich unterbrach sie. „Nein. Ich möchte kein Geld von dir annehmen.“ „Es wäre ein Kredit. Und du müsstest keine Zinsen zahlen.“ Ich schüttelte bereits den Kopf, ehe sie zu Ende gesprochen hatte. Wir hatten schon darüber geredet und ich war fest entschlossen, keine finanzielle Beziehung mit ihr einzugehen. Ich hatte erlebt, wie sich meine Eltern Geld von Freunden geborgt hatten und die Beziehung daran zerbrochen war. Die Leute zogen ihren Vorteil daraus, ihnen Geld geliehen zu haben. Als der Kredit schließlich abbezahlt war, war die Freundschaft zu kaputt, um sie noch flicken zu können. Es kam nie etwas Gutes dabei heraus, wenn in Beziehungen Geld involviert war. Ich wollte nicht, dass das zwischen mir und Olivia passierte. Sie war mir zu wichtig, um sie zu verlieren. „Schlimm genug, dass du mich gerade zum Essen einlädst.“ Wir saßen an einem Ecktisch im größten Speisesaal der Uni. Ich wäre damit zufrieden gewesen, wieder nur Nudelsuppe zu essen, doch sie hatte mich hergeschleppt und mir ein Essen bestellt, ehe ich widersprechen konnte. „Iss einfach das verdammte Essen. Du weißt, dass es gut ist“, grummelte sie. Ich nahm einen Bissen und sah sie an, doch sie sah nach unten, ihr langes blondes Haar umrahmte sie wie ein Vorhang und versteckte ihr Gesicht vor mir. Als sie schließlich hochsah, wirkte sie nervös. Sie presste die Lippen zusammen und ihre Augen weiteten sich. In mir begannen sämtliche Alarmglocken zu läuten....